Der Staatsgründer Kemal Atatürk nannte Antalya „die schönste Stadt der Welt“. Tourismus-Verantwortliche bezeichnen Antalya als die „Perle der Südküste“.
Die um 200 v. Chr. gegründete Stadt liegt malerisch am Golf von Antalya. Im Hintergrund das Taurus-Gebirge mit bis zu 3000 Meter hohen Bergen. Eigentlich hat Antalya über zwei Millionen Einwohner, doch mit den vielen Touristen wächst sie in den Sommermonaten zu einer pulsierenden Metropole an der türkischen Riviera heran. Strände, Sonne und blaues Wasser locken Besucher aus aller Welt. Die meisten landen auf dem Antalya Airport.
Die Beliebtheit ist kein Wunder, denn die Sonne scheint zuverlässig und es gibt ideale Strände. Das milde Klima lockt ebenso viele Menschen an, die hier ihren Lebensabend verbringen. Die Partnerstadt Antalyas ist Nürnberg. Antalya hat außer Strand und Sonne noch allerlei Interessantes und viele Sehenswürdigkeiten zu bieten - für einen Urlaub geradezu ideal.
Durch das Hadrians-Torgeht es in die malerische, quirlige Altstadt. Das Tor wurde zu Ehren des römischen Kaisers Hadrian gebaut, als er Antalya einen Besuch abstattete. Es gehört zur Stadtmauer. Während der Restaurationsarbeiten kam das ursprüngliche Pflaster zum Vorschein. Das zeigt deutliche Spurrillen von Wagenrädern. Um die antike Straße zu schonen, liegen heute Holzbohlen darüber. Nach dem Tor geht es durch enge Gassen weiter.
Auf einem Platz werden Besucher von der Hadrians-Skulpturbegrüßt. Gleich in der Nähe steht der sogenannte Uhrturm. Er markiert die obere Grenze der Altstadt. Der Uhrturm gehörte zur Stadtmauer und zur Verteidigungsanlage. Das ist ihm anzusehen.
Weiter geht der Spaziergang zu einer Aussichtsplattform auf der Stadtmauer. Die bietet einen weiten Blick über die Dächer der tiefergelegenen Altstadt und über den Hafen zum anderen Ufer der Bucht. Manchmal liegen weiße Kreuzfahrtschiffe im Hafenbecken.
Nicht zu übersehen ist das kannelierte Minarett der Yivli-Minare-Moschee.Es ragt hoch, aber nicht aufsehenerregend über die niedrigen Dächer heraus. Doch die jetzt roten Ziegel des Turms waren einst mit blau-grünen Kacheln verziert. Das Minarett leuchtete und funkelte damals sicherlich wunderschön in der Sonne.
Was ist kanneliert?
Der Ausdruck Kannelierung bedeutet Rohr, Furche, Rille, Rinne. Es ist ein dekoratives Element von Säulen, Pfeilern oder eben Minaretten.
Am Aussichtspunkt lockt ein Café mit einer grandiosen Aussicht über Altstadt und Hafen zu einer kleinen Pause. Gestärkt geht es weiter durch enge Gassen an zum Teil renovierten osmanischen Holzhäusernvorbei bergab zum Hafen. Die alten Häuser haben vorspringende Balkone, die weit über die Straße ragen. Touristen-Shops und Restaurants säumen die Gassen. Ab und zu ein idyllisches, kleines Hotel.
Am Hafenliegen Piratenschiff-ähnliche Mehrmaster, die für eine Rundfahrt an der Küste bereit stehen. In der Altstadt ist schnell die Orientierung verloren, doch ein Blick auf den Stadtplan führt sicher wieder aus den Altstadt-Gassen heraus auf eine stark befahrene Straße. War das alte Viertel gerade eben noch ruhig und beschaulich, so dröhnt hier der pulsierende Großstadtlärm.
Das Wohnhaus von Atatürk während seiner Besuche in Antalya liegt in der Fevzi Cakmak Street und ist täglich geöffnet. Das Haus befindet sich etwas abseits der Hauptstraße. Atatürk besuchte Antalya dreimal, 1930, ein Jahr später nochmal und 1935. Seine Aktivitäten während dieser Besuche sind genau notiert.
Am Donnerstag 6. März 1930 traf er in Antalya ein. Am Freitag begrüßte er die Bewohner der Stadt mit einer Rede vom Balkon des Hauses. Am Nachmittag fuhr er mit dem Automobil durch die Stadt.
Am 8. März segelte er mit der SS Rüsemiye an der Küste entlang und besuchte die Mursi Ranch. Er fuhr über Land zurück und verbrachte einige Zeit an einer Stelle, um den Blick über die Bucht und zum Taurus-Gebirge zu genießen. Am Rumkus Lara soll er den berühmten Satz gesagt haben: “Antalya, ohne Zweifel ist das der beste Platz in der Welt.“
Am Sonntag besuchte er in Aspendos das antike Theater und ließ sich vom damaligen Direktor des Antalya Museums führen. Beeindruckt von dem relativ gut erhaltenen Theater veranlasste er die Restaurierung.
Am Montag besuchte er einen Buchladen und interessierte sich für historische Schriften und den Koran.
So gemütlich und entspannend ging es bei den nächsten Besuchen nicht zu. Er kam 1935 mit einem Kriegsschiff und musste Antalya schnell wieder verlassen.
Das Museum geht über zwei Etagen. Zeitungsausschnitte, Fotografien, Dokumente und der Besuchsraum sind im Erdgeschoss. In der zweiten Etage befinden sich das Arbeitszimmer und der Schlafraum. Banknoten, Münzen und Briefmarken der Türkischen Republik sind in Vitrinen zu sehen. Atatürk genießt nach wie vor besondere Verehrung.
Weitere Informationen:
Adresse: Fevzi Cakmak Street, Öffnungszeiten: April bis Oktober 9.00 bis 19.00 Uhr, November bis März 8.00 bis 17.00 Uhr. Das Museum ist täglich geöffnet. Der Eintritt ist frei. Das Museum ist mit Öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
Antalya Museum / Archäologisches Museum
Erste Eindrücke verschafft die aussagekräftige Internetseite www.antalyamuzesi.gov.tr. Das Antalya Museum, auch Archäologisches Museum genannt, ist sehr gut strukturiert. Am Eingang liegen Faltblätter für die Sehenswürdigkeiten der Umgebung von Antalya und ein Plan für den Rundgang aus. Im Museumsbau ist es kühl, so fällt Besuchern der Gang durch die Räume leichter.
Hier sind viele Objekte aus diversen Ausgrabungsorten präsentiert. Andere große Museen beneiden das Antalya Müsesi sicherlich um die wertvollen, historischen Schätze. Wer schon die eine oder andere archäologische Stätte in der Umgebung besuchte, wird hier die schönsten Ausgrabungsstücke entdecken. Skulpturen aus Perge oder Aspendos zeigen sich Besuchern in ihrer ganzen Pracht. Die letzten beiden Ausstellungsräume widmen sich den ethnografischen Sammlungen. Hier sind Kleidung, Haushaltsgegenstände, Waffen, religiöses aus den verschiedenen Kulturen zusammengetragen. Insbesondere diese Abteilungen machen das Leben und Arbeiten der Menschen in den verschiedenen Epochen deutlich.
Am Ausgang lockt ein Garten in eine kurze Pause mit einem Glas Tee. Dass Besucher dabei mitten in einen Kindergeburtstag geraten, ist durchaus gegeben. Das Antalya Museum verfügt über eine gesonderte Kinderabteilungmit einer „Restaurierungsecke“.
Als Auszeichnung erhielt das Museum den Preis „Europäisches Museum des Jahres 1997“. Beim Besuch des Antalya Museums spätestens wird klar, dass Antalya zwar als Badeort bekannter, aber dass es viele historische Stätten in der Umgebung gibt, die einen Besuch lohnen.
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