Cécile Tourin
Lauras Wunschkind
Das Dreieck - Segen oder Fluch?
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Inhaltsverzeichnis
Titel Cécile Tourin Lauras Wunschkind Das Dreieck - Segen oder Fluch? Dieses ebook wurde erstellt bei
Wirklich die geniale Idee oder nur ein Kartenhaus? Wirklich die geniale Idee oder nur ein Kartenhaus? Laura und Martin führten fast fünf Jahre lang eine glückliche und liebevolle Ehe. Als einige Freunde von ihnen jedoch nach und nach voller Stolz ihre süßen Babys präsentierten, entstand auch bei Laura eine immer stärker werdende Sehnsucht nach einem eigenen Kind. Ihre böse Ahnung, dass sie auf „normalem“ Wege nicht schwanger werden könnte, bestätigte sich allerdings bitter. Und so kam es ihr wie ein Wink des Schicksals vor, als ihre Schwester Kim überraschend aus den USA zurückkehrte, um eine einjährige Auszeit in ihrer Heimatstadt Hamburg zu nehmen. Laura entwickelte einen spektakulären Plan und es gelang ihr tatsächlich Kim zu überreden, als heimliche Leihmutter für sie ein Baby auszutragen. Mit Hilfe einer befreundeten Reproduktionsmedizinerin wurden alle Voraussetzungen für ein erfolgreiches Gelingen geschaffen. Konnte Laura aber wirklich darauf vertrauen, dass ihre Schwester sie so selbstlos unterstützt? Denn sie hatte das Geschehen zwar rational perfekt kalkuliert, einen wichtigen Aspekt jedoch völlig außer Acht gelassen.
Bei Anruf Sex
Der Überraschungsbesuch
Die Fachklinik am Elbeufer
Kim erfährt es zuerst
Das Ergebnis
Auf der Suche
Im Karussell der Gefühle
Der kühne Plan
Wie sag ich`s meiner Schwester
Das Verhängnis beginnt
Max will es wissen
Die Entscheidung
Das Geheimnis der drei
Kims neue Wohnung
Es gibt kein Zurück
Wellnessurlaub? Wellnessurlaub!
Zwischenziel erreicht
Wir sind schwanger
Die Wende
Vierschattenspiel
Das Kartenhaus wankt
Nichts bleibt wie es war
Tiefe Trauer und neue Hoffnung
Das Baby Constantin
Von Cécile Tourin sind bereits erschienen:
Impressum neobooks
Wirklich die geniale Idee oder nur ein Kartenhaus?
Laura und Martin führten fast fünf Jahre lang eine glückliche und liebevolle Ehe. Als einige Freunde von ihnen jedoch nach und nach voller Stolz ihre süßen Babys präsentierten, entstand auch bei Laura eine immer stärker werdende Sehnsucht nach einem eigenen Kind.
Ihre böse Ahnung, dass sie auf „normalem“ Wege nicht schwanger werden könnte, bestätigte sich allerdings bitter. Und so kam es ihr wie ein Wink des Schicksals vor, als ihre Schwester Kim überraschend aus den USA zurückkehrte, um eine einjährige Auszeit in ihrer Heimatstadt Hamburg zu nehmen. Laura entwickelte einen spektakulären Plan und es gelang ihr tatsächlich Kim zu überreden, als heimliche Leihmutter für sie ein Baby auszutragen.
Mit Hilfe einer befreundeten Reproduktionsmedizinerin wurden alle Voraussetzungen für ein erfolgreiches Gelingen geschaffen. Konnte Laura aber wirklich darauf vertrauen, dass ihre Schwester sie so selbstlos unterstützt? Denn sie hatte das Geschehen zwar rational perfekt kalkuliert, einen wichtigen Aspekt jedoch völlig außer Acht gelassen.
Als sich sein Handy mit dem nur allzu bekannten Ton meldete, zog er die Augenbrauen hoch, atmete tief durch und zog es auf dem Schreibtisch zu sich heran. Natürlich hatten sie es so besprochen, immer wenn es soweit war, sollte sie ihn anrufen, das war abgemacht. Für diese Verbindung hatte er ja auch extra einen eigenen Klingelton ausgewählt, um nicht bei jedem Anruf unnötig nervös zu werden.
„Na, Martin, ist es wieder soweit?“ War es Spott oder Mitleid, das in der Frage seines Kollegen mitschwang? Wohl eher eine Mischung aus beidem. Egal – noch einmal sog er die Luft tief ein und strich mit dem Daumen über das Display, um das Gespräch anzunehmen. „Ja, Laura? … Ist gut, ich komme, aber eine halbe Stunde wird es wohl dauern.“
Sein Gegenüber lehnte sich in seinem Bürosessel weit zurück und drehte einen Stift zwischen den Fingern, als er mit einem süffisanten Gesichtsausdruck bemerkte: „Eigentlich könnte es ja so schön sein, nicht? Bei Anruf Sex! Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich ja direkt neidisch werden.“ Martin beendete seine Arbeit auf dem Bildschirm und schaltete den Computer aus. „Ich weiß, dass du in dieser Hinsicht nicht gerade ausgelastet bist, Max, aber bitte verschone mich mit deinen Sprüchen, ja! Ich dachte wir wären Freunde!“
„Sind wir doch auch und genau deshalb erwarte ich, dass du nicht bei jedem kleinen Scherz von mir in die Luft gehst. Mensch, ich versteh dich doch, meinst du mir würde es in deiner Situation anders gehen? Nee, ganz im Gegenteil, ich wüsste gar nicht, ob ich das überhaupt so lange mitmachen würde wie du.“ Martin lächelte gequält und nickte. „Ja, ja, schon gut, mein Lieber. Drück mir die Daumen, das es wenigstens klappt und diesmal sogar erfolgreich ist. Also bis morgen, dir einen schönen Abend!“ „Danke, euch auch und grüß schön – hinterher meine ich.“
Martin zog die Bürotür hinter sich zu und ging langsam zum Aufzug, der ihn in die Tiefgarage des Bürogebäudes bringen sollte. Er wollte heute nicht besonders schnell sein, so ganz anders als noch vor einem Jahr, als es anfing, als der Kinderwunsch seiner Frau begann, in ihr übermächtig zu werden. Zuerst hatte er sich noch jedes Mal sehr beeilt, schnell nach Hause zu kommen, wenn der bewusste Anruf kam. Aber mit der Zeit veränderte sich seine Art damit umzugehen. Er brachte es zwar nicht übers Herz ‚ nein‘ zu sagen, oder sein Wegbleiben mit einer Ausrede zu begründen, aber die Pflicht jederzeit bereit zu sein mit Laura zu schlafen, belastete ihn mehr und mehr.
Vor ihrer Ehe hatten sie das Thema „Kind“ eigentlich eher beiläufig besprochen, zumindest war es ihm so in Erinnerung geblieben. Als jedoch die meisten Freunde und Bekannten nach und nach geheiratet hatten oder zusammengezogen waren und ihre süßen Babys präsentierten, wurde auch Lauras Drängen immer intensiver. Zunächst hörten sie daher einfach auf, zu verhüten, sie ließen es sozusagen darauf ankommen. Als das allein jedoch ohne den gewünschten Erfolg blieb, begann seine Frau damit, sich zusätzlich über die Zusammenhänge von Eisprung und Basaltemperatur, Hormonkuren und seit Neuestem sogar im Kontext mit dem Mondkalender, gründlich auseinanderzusetzen.
Ihr Liebesleben wurde also fortan meist von sachlichen Faktoren bestimmt, und seit Laura nur noch stundenweise in der Werbeagentur arbeitete, erwartete sie wie selbstverständlich, dass sich ihr Mann auch während seiner Bürozeiten zur Verfügung zu halten habe. Die Arbeit beim Finanzamt lässt sein spontanes Fortgehen zwar meistens zu, aber Martin verlor immer mehr die Freude an dem, das er früher einmal als „Sahnehäubchen“ ihrer glücklichen Beziehung bezeichnet hatte.
Inzwischen war er in der Tiefgarage angelangt, startete den Wagen und machte sich auf den Heimweg. Etwa auf halber Strecke klingelte sein Handy erneut, und er zog es aus seiner Jackentasche. Das Display zeigte zwar eine unbekannte Nummer an, aber er nahm das Gespräch entgegen, meldete sich jedoch nur mit einem „Hallo?“ „Hallo Martin, hier ist Kim.“ Diese ihm wohlbekannte Stimme zu hören überraschte in derart, dass ihm das Handy aus der Hand glitt und ausgerechnet an der unzugänglichsten und engsten Stelle zwischen den Vordersitzen landete. Dieses Missgeschick war zum einen seinem zögerlichen Zugreifen nach dem Gerät geschuldet und zum anderen dem völlig unerwarteten Anruf. Nur noch ganz leise hörte er ihre Stimme aus dem Lautsprecher: „Hallo Martin, ist was passiert? He – was ist denn los?“ Unmöglich konnte er jetzt, während er auf der verkehrsreichen Ringstraße fuhr, nach dem Telefon zwischen den Sitzen suchen und so rief er nur: „Kim, tut mir leid, ich bin im Auto unterwegs und das Handy ist gerade heruntergefallen. Ich komme da jetzt während der Fahrt nicht ran – melde mich später, ja?“
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