Wie immer geht es nur um seine eigene Befindlichkeit.
Um neunzehn Uhr ein kurzer, knapper Anruf meines Vaters.
Übermorgen fahren wir.
Morgen wird gepackt und er besorgt die Fahrkarten. Nein, ich kenne mich da nicht so aus. Er macht das schon.
Diesen Samstag wird die Beerdigung sein.
Das muss man sich mal vorstellen.
Wenn er nicht endlich die Sabine erreicht hätte, die hätte gar nicht mehr Bescheid gesagt. Das ist doch wirklich nicht zu fassen.
Das ist ein Affront!
Nach dieser Nachricht muss ich unbedingt mit meiner Kusine reden und ich habe auch irgendwann Glück.
Sie weint.
Mein dunkler Verdacht bestätigt sich. Sie wollte überhaupt niemanden über die Beerdigung informieren. Die soll im allerkleinsten Kreis in aller Stille stattfinden. Du liebe Güte, wieso wollen denn meine Eltern kommen? Die haben es in den letzten Jahren zu ihrer lebenden Mutter nicht geschafft, was wollen sie jetzt bei der toten? Kommen die wirklich?
Sie weint.
„Verdammt noch mal, deine Eltern werden wie immer in der Wohnung meiner Mutter ins Gästezimmer wollen. Was soll ich denn da machen? Ich kann sie nicht ausladen. Du weißt doch, wie beleidigt die immer gleich sind. Aber das steh ich nicht durch. Mein Bruder ist doch da mit Frau und Tochter. Die nerven mich schon genug. Ich kann einfach nicht noch …"
Sie weint.
Hätte ich mich nicht schon vorher entschlossen, jetzt steht fest, dass ich meine Eltern begleite.
Als Sabine sich einigermaßen beruhigt hat, einigen wir uns auf Folgendes:
Sie wird gleich Hotelzimmer für uns bestellen, sowie sie etwas Luft hat.
Ich werde versuchen, ihr meine Eltern - so gut ich kann - vor und nach der Beerdigung fernzuhalten.
Weder sie noch ich sagen meinen Eltern, dass wir miteinander telefoniert haben.
Selbstverständlich nehmen meine Eltern an, sie werden in ihrem angestammten Gästezimmer wohnen, eben dann zu dritt.
Was für ein Horror.
Als sie hört, ich würde mitkommen, sagt meine Mutter prompt:
„Das ist sehr gut. Da kannst du ja der Sabine helfen. Betten beziehen. Die Wohnung ausräumen. Den ganzen Papierkram ordnen, der da so anfällt. Du kannst auch für uns alle kochen."
Sie hocken gemütlich plaudernd in der Landschaft und ich ordne Papiere, schleppe Möbel, koche?
Wir fahren zu einer Beerdigung.
Und nur zur Beerdigung.
Wie lange hättet ihr denn vor, euch da breit zu machen?
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