Björn Haid - Briefe an Lisa

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Geboren 1920, im ländlichen Vorarlberg wächst der eher kränkliche und schwache junge Jakob Köberl im Zwiespalt der Generationen, Meinungen und politischen Interessen seiner Familie auf. In München lernt er Lisa kennen, welche ihn für den Rest seines Lebens begleiten wird. Durch sie findet er Halt, Sicherheit und Bestätigung. Als Köberl in Mauthausen als Aufseher und Assistent des Lagerarztes tätig ist entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft zu einem Häftling.
Die Geschichte des Jakob Köberl wird begleitet von Trug, Hass, bitteren Erfahrungen, scheinbar unlösbaren Aufgaben, Liebe und Leid, und Erkenntnissen, die oft unerwartet erscheinen.
Wird Lisa Jakob retten können?

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Das Personal und der Arzt hatten sich ratlos angeschaut.

Die Hebamme wollte schon auf meine Mutter zuspringen um mich ihr aus den Armen zu reißen, da sie befürchtet hatte, dass ich nicht mehr atmen würde.

Später erzählte mir meine Mutter über diese Situation, dass ich ihr direkt in die Augen blickte und sie konnte sehen, dass ich lächelte, was sie natürlich erwiderte.

Ich wuchs in unserem Haus, in welchem ich auch geboren wurde, unterhalb des Pfänders auf.

Unser Haus befand sich unweit des Stadtzentrums, in welchem mein Großvater einen Krämerladen bediente, welcher unsere gesamte Familie gut, auch während des Weltkriegs, über die Runden gebracht hatte. Ihm hatten wir es auch zu verdanken, dass wir stets genug zu essen hatten und nur ihm hatten wir es zu verdanken, dass wir unser Heim nicht verloren hatten.

So war ich, wenn man den Geschichten meiner Mutter Glauben schenken durfte, ein sehr ruhiges Kind. Spielsachen, welche man mir zu Hauf vor die Füße legte wurden generell eher von mir ignoriert. Ich war, so sagte man mir und meine Erinnerung scheint diese Erzählungen auch keine Lügen zu strafen, ein eher kränkliches, kleines und blasses Kind.

Zumindest kleiner und kränklicher als andere Kinder meines Alters, mit welchen ich während meiner eignen Kindheit schon nicht sonderlich viel anfangen konnte.

So war ich meist alleine, nicht einsam, wie man nun vielleicht hätte denken können.

Ich war gerne alleine.

Zuhause in meinem Zimmer malte ich mir meine eignen Geschichten aus.

Und trotz, oder eben gerade durch diese vermeintliche Einsamkeit erlernte ich sehr früh das Lesen.

Meine Lehrer in der Volksschule waren dann recht erstaunt, dass so ein kleiner, kränklicher Knirps wie ich bereits verschiedene Bücher der Hochliteratur kannte.

Natürlich war dieser Umstand auch meiner lieben Großmutter zu verdanken, welche mich des Nachts stetig mit verschiedenen Lektüren überhäuft hatte, wenn ich kein ruhiges Auge finden konnte und nicht einzuschlafen vermochte. Ihre sanfte Stimme brachte mich dann langsam mit den Geschichten des weißen Wals, der Schatzinsel, den Detektivgeschichten aus der Bakerstreet oder mit anderen spannenden Abenteuern in angenehmen Schlaf.

Oft träumte ich dann davon, wie ich Kapitän Ahab zur Seite stand und uns die Wellen um die Ohren schlugen oder wie ich mit Watson und Holmes in der Teeküche stand, eine Pfeife im Mundwinkel und über die neuesten Nachrichten schwadronierend, bevor Miss Emily in den Raum hereinplatzte und von einem tragischen Tod berichtete.

All diese Geschichten spielten sich so lebhaft in meinem Kopf ab, dass ich es einfach liebte von ihnen zu hören oder selbst zu lesen.

Alles war dann so real für mich.

Auch war es ihr zu verdanken, dass ich immer wieder mit neuer Lektüre beliefert wurde.

Des Winters, wenn der Herbst sich langsam der Kälte zu ergeben schien, klopften die Krankheiten leise und behaglich an meine Türe. Dann, wenn es wirklich kalt wurde und der Regen sich in Schnee wandelte wurden meine Anfälle, so wurden jede kleine Grippe, von meiner Großmutter genannt, häufiger.

Als dann der Schnee nicht mehr nur die Spitzen des Pfänders bedeckte, sondern das Wasser im Bodensee gefrieren ließ, war es um meine Gesundheit geschehen und ich musste oft wochenlang das Bett hüten.

Diese Erinnerungen trügen mein Bild einer schönen Kindheit.

Oft schämte ich mich, ob der Sorge die ich meiner Familie bereitete und wünschte mir einfach nur ein normales Kind zu sein, ein normales Kind, wie es in den schönen Büchern immer dargestellt wurde. Ein Kind mit Tatendrang, mit Eifer und Forscherwille, mit Erkundungsfreude, mit sportlichem Elan oder auch nur mit reichlicher oder zumindest genügender Gesundheit.

Doch ich war eben anders.

In der Schule wirkte ich für meine Lehrer als sehr verschlossen, nicht besonders aufgeweckt und auch, mit Ausnahme meiner Lesefähigkeit, nicht sonderlich begabt.

Es war deshalb kein Wunder, dass meine lieben Eltern immer wieder zum Schulleiter zu einer Unterredung bestellt wurden.

Die Themen, so mutmaße ich heute, waren wohl immer dieselben.

Unaufmerksam.

Uninteressiert.

Einzelgänger.

Zu Verträumt.

Wenn ich alleine im Flur der Schule, direkt vor unserem leeren Klassenzimmer saß um auf meine Eltern zu warten, während sich diese vom alten Schulleiter immer und immer wieder dieselbe Predigt anhören mussten, konnte ich an den Gesichtern meiner lieben Mutter immer so etwas wie Mitleid oder Sorge erkennen.

Das Gesicht meines Vaters hingegen zeugte immer ein wenig von Abschätzigkeit, vielleicht aber auch nur von Verwunderung, dass ich so gar nicht geraten war, wie er sich dies erhofft oder erwartet hatte.

Ich stellte diese Ausdrücke jedoch nie wirklich in Frage.

Nun ja, vielleicht doch, wenn ich mich recht erinnere, hatte ich im Laufe meiner Jugendjahre immer mehr versucht den Vorstellungen meines Vaters zu entsprechen.

Davon jedoch später mehr.

Es war der 2. April 1923 als mein Großvater aufgebracht nach Hause kam und berichtete, dass sein guter Freund, Herr Rosental heute nicht in seinen Laden kam um, so wie jeden Montag eine Lieferung seines selbstgebrauten Bieres zu bringen, welches die Kunden meines Großvaters so schätzten.

Er konnte es nicht verstehen, dass ein so zuverlässiger Mann, wie der Rosental auf einmal nicht mehr gekommen war um seine Ware zu bringen.

Dies könne nur mit einer plötzlichen Krankheit Rosentals einhergehen, anders sei dies nicht zu erklären.

Großvater meinte er würde für die Gesundheit des treuen Rosentals beten und hoffte am folgenden Tage irgendein Lebenszeichen von ihm zu bekommen. Eine ganze Weile irrte Großvater im Haus einher und verfluchte die Zeit in der wir lebten.

Nun, da es nun endlich wieder einen Aufschwung seit dem letzten Krieg geben würde, gehe ihm das Bier aus und der Rosental wird Krank ohne seine Erlaubnis oder zumindest ohne vorherige Information an seine Abnehmer.

Das ginge so auf keinen Fall.

Was wenn jeder so eigennützig wäre, das System wäre gefährdet.

Höchst gefährdet.

Dann wieder drehte sich Großvater im Kreise und jammerte, dass Herrn Rosental auf Gottesgeheiß doch wohl nichts zugestoßen sei.

Großmutter beruhigte ihn.

„Morgen wird er wieder da sein, du wirst schon sehen. Morgen ist alles wieder gut.“

Etwas beruhigt setzte sich Großvater auf sein Kanape, lagerte die Füße hoch und begann, wie jeden Abend, nach langer Arbeit, seine große Zeitung aufzuschlagen. Dies tat er jedes Mal mit demselben Ritual, mit geschlossenen Augen und dem Kopf nach oben gestreckt und dem Anruf beim Herrgott persönlich, dass nichts Schlimmes wieder passiert sein möge.

Großvater hatte noch nicht einmal die ersten Zeilen gelesen, da sprang plötzlich die Türe auf.

Mein Vater stand im Rahmen, erhob seinen rechten Arm und rief irgendein Gewäsch, zumindest nannte es Großvater so, als er auf ihn zusprang, die Türe hinter Vater zu riss und ihn einen Taugenichts nannte, der jeder kleinen Kummerfliege nachrennen würde, sollte die ihm irgendeinen Gewinn versprechen für sein Nichtstun.

„Endlich wagt es einer die Wahrheit zu sagen!“, rief er, mit noch immer erhobener, doch sichtlich von Großvaters Tat auf seinen Überfall erschrockener Mine. „Endlich!“

Er hielt ein Flugblatt in der Hand, welches ihm Großvater sofort aus der Hand riss um es zu lesen.

„Bist du des Wahnsinns?“ schrie Großvater, während er wütend mit dem Papier in seiner Hand herumfuchtelte, „solche Parolen, solche Hetzschriften kenne ich nur zu gut“!

Mit gekonntem Schwung warf er das Blatt ins Feuer.

Glutrot flackerte es im Ofen.

„Du wirst eine solche Bewegung nicht aufhalten können! Du und dein kleinkariertes Krämertum, du nicht und auch deine Judenfreunde nicht!“

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