Gerhard Schumacher - Borowski oder die Endlichkeit der Illusion

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Borowski oder die Endlichkeit der Illusion: краткое содержание, описание и аннотация

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Schumacher zeigt uns die Boshaftigkeit bürgerlicher Beharrungsmechanismen, des bourgeoisen Benimm, einer ordentlichen Ignoranz und die Neidpartikel, die wie Staub immer wieder die Teilnehmer der Sommerfrische bedecken.
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Woher soll ich den denn kennen, antwortete Kern. Ich habe ihn heute zum ersten Mal gesehen, genau wie ihr.

Was weiß ich woher, vielleicht von der Uni, von einem dieser linksradikalen Zirkel, in denen du immer rumgehockt hast, Kommune, oder vom Steine werfen auf irgendeiner Demonstration. Da gibt’s ja nun viele Möglichkeiten. Und du warst ja immer mittendrin, alter Revoluzzer. Der dicke Mahlow trank sein Glas leer und goß sich sogleich aus dem Krug nach.

Du trinkst zuviel, Martin, sagte seine Frau. Wer? Ich? Sagte der dicke Mahlow und lachte auffällig laut. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Habt ihr ein Problem, fragte Kerstin, können wir helfen, ich meine, wir sind doch eure Freunde, oder?

Ein Problem, lachte der dicke Mahlow, Gregor kam sein Lachen gequält vor, ein Problem wäre ja langweilig, mindestens ein Problem hat jeder. Wir aber, was mein Schatz, wir haben gleich einen veritablen Sack voll von Problemen. Hab ich recht oder hab ich übertrieben, Erika? Sag doch auch mal was.

Du bist betrunken, Martin, sagte Gregor und Hartmut nickte.

Was hat das nun mit dem Borowski zu tun, wollte Sylvia wissen, wir waren bei Borowski und nicht bei den Problemen von Martin und Erika, die werden wir hier und jetzt sowieso nicht lösen.

Hic et nunc ergänzte Kern und fing sich einen giftigen Blick vom dicken Mahlow ein. Klugscheißer, sagte der, wenn deine Bücher nur halb so gut wären, wie deine blöden Bemerkungen, ich wäre glatt ein Fan von dir.

Versteh ich eh nicht, sagte Kerstin wieder, weswegen wir uns hier streiten, was der Borowski von Beruf ist. Ist doch völlig egal, also mich interessiert es nicht die Bohne. Aber wenn es hilft, von anderen Dingen abzulenken, meinetwegen.

Darum geht es doch gar nicht, sagte der dicke Mahlow.

Worum geht es dann, fragte Hartmut Kern.

Ums Prinzip geht’s ihm, warf Erika ein. So ist es immer, ob es sinnvoll ist oder nicht interessiert ihn nicht, was Martin, nur das Prinzip ist wichtig, nichts anderes.

Es reicht Erika, der dicke Mahlow hatte plötzlich ein krebsrotes Gesicht, hör auf jetzt, das bringt nichts. Nicht hier.

Gregor war die ganze Situation unangenehm, ja peinlich. Er schaute zu Kerstin, die seinen Blick nicht erwiderte. Er hasste es, wenn Paare ihre Schwierigkeiten im Freundeskreis öffentlich machten. Es brachte ihn in Verlegenheit, er fühlte sich dabei körperlich unwohl. Man verlangte von ihm, Stellung zu beziehen, für den einen und gegen den anderen oder umgekehrt, Neutralität konnte es nicht geben. Gregor hasste es, Stellung zu beziehen. Die ganze Diskussion hier am Tisch lief genau darauf hinaus. Es würde noch ein Wortgeplänkel geben, hin und her, bis der dicke Mahlow. Wie in jedem Jahr, zu schreien begann: seht ihr, so ist es immer, nun sagt doch mal ehrlich, hab ich nun recht oder nicht, ich meine, das ist doch logisch, oder? So war es immer bevor es mit Tränen und zerbrochenem Glas im Chaos endete. Stellung beziehen hieß, sich für eine Seite gegen die andere zu entscheiden. Als Außenstehender konnte man dabei nur verlieren. Als angeblicher Freund erst recht. Es war zum Kotzen.

In diesem Moment erschien Borowski auf der Bildfläche. Genau wie am Nachmittag stand er plötzlich da. Keiner hatte ihn kommen sehen, niemand von ihnen hatte darauf geachtet. Gregor fand, es hatte etwas Unheimliches wie Borowski mitten unter ihnen auftauchte, nun schon zum zweiten Mal an diesem Tag.

Der dicke Mahlow, froh darüber, einer weiteren Diskussion mit Erika ohne Gesichtsverlust entgehen zu können, machte eine großzügig viertelkreismäßige Gebärde mit dem Arm und lud Borowski ein, an ihrem Tisch Platz zu nehmen. Was insofern unsinnig war, da es nur einen einzigen Tisch auf der Terrasse gab, an den man sich setzen konnte, eine Alternative für den Eingeladenen somit nicht gegeben war.

Borowski nickte, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zwischen Hartmut und Sylvia Kern. (Valentin war noch auf seinem Zimmer und starrte wahrscheinlich, sagte sein Vater, den Fernseher an.) Es entstand eine Pause, die etwas mit Verlegenheit auf beiden Seiten zu tun haben mochte.

Lucy Leitner brachte einen neuen Krug Wein und ein frisches Glas für Borowski, goss ein und fragte, wann sie das Essen auf den Tisch bringen sollte, es wäre soweit alles bereitet, könne aber auch noch ein oder zwei Viertelstunden im Rohr auf seinen Auftritt warten.

Was denn die begnadete Köchin heute für sie alle bereitet habe, wollte Hartmut Kern wissen und schob, zu Borowski gewendet, nach, bei der Frau Leitner handele es sich nämlich um eine Künstlerin, was Herd, Topf und Pfanne beträfe.

Borowski nickte erneut, sagte nichts weiter dazu, lächelte aber freundlich die Wirtsfrau an. Gregor kam es so vor, als sei sie bei den Worten Kerns errötet, genau aber konnte er es nicht erkennen, da die sonnige Helligkeit des Nachmittags zwischenzeitlich einer zwielichtigen Dunstigkeit gewichen war.

Sie hätte einen formidablen Schweinsbraten mit Kümmel zubereitet, dazu würde sie Blaukraut und Speckknödel servieren, wenn’s recht ist. (Im Gegensatz zu ihrem Mann bediente sie sich stellenweise einer gestelzten deutschen Sprache, mied den Dialekt, was sich künstlich anhörte und oft ins Lächerliche abglitt. Wohl wollte sie den Gästen aus den bergfernen Gebieten Weltläufigkeit demonstrieren.)

Gregor lief das Wasser im Munde zusammen, er kannte Frau Leitners Schweinsbraten von den Jahren zuvor und wollte gerade den Startschuß für das Essen geben, da nahm ihm der dicke Mahlow erwartungsgemäß das Wort von den Lippen.

Ein halbes Stündchen können wir ruhig noch warten, oder hat einer von euch dermaßen Hunger, dass er gleich vom Fleische fällt, was? Er lachte laut. Lasst uns lieber vorher noch einen Schoppen trinken. Zur Begrüßung unseres neuen Freundes hier, dann isst es sich später auch besser.

Wie Sie wünschten, sagte die Wirtsfrau, zog aus ihrer Kittelschürze eine Schachtel lange Streichhölzer und zündete die Kerzen in den verschiedenen Haltern und Ständern an, die an der Wand hingen und auf dem Tisch standen. Dann ging sie, Wein zu holen. Kaum, dass die ersten Dochte brannten, surrte Geziefer durch die Lichtkreise und hinterließ fremde Töne. Sylvia zog sich die Strickjacke über ihre Schultern.

Hartmut Kern hob sein Glas und prostete Borowski zu, herzlich willkommen in unserer Runde, sagte er, erschrecken Sie nicht, wir sind nicht ganz so schlimm, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag.

Erika lachte auf und wedelte mit dem Zeigefinger der rechten Hand, glauben Sie ihm nicht, sagte sie, in Wirklichkeit sind wir noch schlimmer als es zunächst aussieht.

Ja, sagte Sylvia, so wird’s sein, wir sind, wenn man es genau betrachtet, die schlimmsten Finger, die man sich denken kann, hab ich nicht recht, Hartmut?

Sie hatte zuviel getrunken und man merkte es ihr auch an. Kern grinste gequält, Kerstin und Gregor taten es ihm, vielleicht bedauernd, gleich.

Borowski sagte immer noch nichts, lächelte nur höflich und trank mit den anderen.

Erika meinte, wir sollten uns vielleicht erst einmal vorstellen, nannte die Namen aller am Tisch Sitzenden und wer mit wem in Ehe verkettet war, bis dass der Tod sie scheide, fügte sie an.

Sie heißen Gideon mit Vornamen, richtig? Ein seltener Name hierzulande. Hebräischen Ursprungs, wenn ich nicht irre, wandte sich der dicke Mahlow wieder an Borowski.

Ja, ja, erwiderte der, Sie irren nicht, er ist hebräischer Herkunft. Übersetzt heißt Gideon soviel wie Zerstörer, es handelte sich ursprünglich um einen alttestamentarischen Richter, der von einem Engel aufgefordert wurde, die Israeliten vom Joch der Midianiter zu befreien, was er dann auch tat, der alte Gideon.

Hartmut Kern sah ihn an und fragte dann unvermittelt, sind Sie jüdisch, Borowski?

Dann ist er beschnitten, platzte Sylvia dazwischen, die immer trunkener wurde.

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