Elsbeth Schneider - Übergriffe

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"Wer sich an jede Regel hält, ist entweder ein Idiot oder ein Feigling": Nach dieser Maxime regiert Starchirurg Josef Bergholtz nicht nur in der Klinik, sondern auch zu Hause. Über¬steigertes Selbstbewusstsein, Machtgier, falsch verstandenes Verantwortungsgefühl, der Wunsch, Konflikte zu vermeiden – was auch immer seine Beweggründe sind, mit subtiler Gewalt, Druck und dem Verschweigen von Wahrheiten dirigiert er das Leben seiner Ehefrau und seiner Söhne in seinem Sinne. Sein Unfalltod bringt die Familie ins Wanken.
Ehefrau Karin ringt in der idyllischen Familienvilla am Staffelsee mit alten Erinnerungen und Schuldgefühlen und der Frage, ob es wirklich richtig war, ihre eigenen Interessen für die ihres Mannes zu opfern.
Der älteste Sohn Gregor hat als Arzt immer im Schatten seines Vaters gestanden. Ein junger Borderliner wird für ihn zum Prüfstein seiner medizinischen Fähigkeiten – wie weit darf er gehen, um diesen jungen Mann zu retten? Darf er eine Behandlung auch gegen dessen Willen erzwingen, wie es sein Vater sicher getan hätte? Oder steht auch diesem Jungen die Freiheit zu, sich selbst zugrunde zu richten? Gregors Frau Iris, die vor Jahren ihren Beruf als Journalistin an den Nagel gehängt hat, findet plötzlich die Sensationsstory, die ihrem Leben die entscheidende Wende geben könnte; allerdings würde die Veröffentlichung vermutlich noch den letzten familiären Zusammenhalt zerstören.
Winfried, der mittlere Sohn, sucht den Sinn des Lebens in einem Edelpuff und finanziert seine Abenteuer dort mit windigen Geschäften, während seine Frau Thea sich mit der faszinierenden Welt der Esoterik tröstet und davon träumt, irgendwann noch einmal ein Kind in den Armen zu halten – koste es, was es wolle …
Frank, der Jüngste, ist ein Adoptivkind. Mit seinem Erbteil macht er sich auf den Weg nach Südamerika, um das Land seiner Herkunft kennenzulernen.

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„Herzlichen Glückwunsch!“, sagte Gregor und überreichte ihr das Geschenk: einen Bildband über Parks und Gärten in Norditalien. „Vielleicht inspiriert euch das ja zu einem neuen Traumziel.“ Neugierig öffnete Karin die Verpackung und fing an zu blättern.

„Was für eine gute Idee! Trentino, Venetien, Toskana … Ach, und all die kleinen Orangenbäumchen, das geht hier ja nur im Wintergarten. Und Bomarzo! Da habe ich schon mal was drüber gelesen. Dieser Vicino Orsini muss ja ein extremer Charakter gewesen sein mit einem eigenwilligen Sinn für Komik! Schau mal, Josef, wäre das nicht auch was für dich? Der moosbewachsene Höllenschlund hier oder dieses schräge Haus?“

„Ehrlich gesagt finde ich unser Haus schon schräg genug.“ Bergholtz lachte. Sie fuhren seit Jahren im Juli in immer dasselbe Hotel auf Sylt, und bewährte Gewohnheiten zu brechen war nicht sein Stil.

„Wollt ihr schon etwas trinken? Wer weiß, wann die anderen kommen! Von Frank habe ich noch gar nichts gehört, und Winfried und Thea standen eben noch im Stau.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, holte er ein paar Gläser heraus, schenkte Sherry ein und reichte jedem ein Glas. „A la vida!“ Iris betrachtete die Stirnwand des großzügigen Wohnzimmers, an der sich Joe Bergholtz, Abenteurer, Südamerikareisender und Andenkensammler, ein erbittertes Gefecht mit Professor Dr.Dr.hc.mult. Bergholtz lieferte, dem berühmten Chirurgen und Wohltäter der Menschheit: Charangos, bolivianische Flöten, schreiend bunte Webdecken und einer dieser typischen schwarzer Bowler-Hüte kontrastierten heftig mit gerahmten Diplomen, Auszeichnungen diverser in- und ausländischer Universitäten und Fotos, die den Professor unter anderem gemeinsam mit einem verflossenen bayerischen Innenminister auf einer Segelyacht zeigten.

„Habt ihr inzwischen mal wieder Neuigkeiten aus Bolivien?“, fragte sie. Josef Bergholtz hatte als junger Mediziner mit seiner Familie zwei Jahre lang dort gelebt und in einem abgelegenen Krankenhaus irgendwo in den Bergen gearbeitet („jung, fleißig und idealistisch, das gab es damals noch!“, pflegte er zu kommentieren); seit dieser Zeit fühlte er sich dem Land tief verbunden und hatte deshalb, als gemeinsam mit seinem Stern auch seine Einkünfte zu steigen anfingen, die Stiftung Para la vida gegründet. Ziel von Para la vida waren der Aufbau und die Förderung medizinischer Einrichtungen im bolivianischen Bergland; die Stiftung unterhielt eine kleine Klinik etwa einhundertfünfzig Kilometer von Sucre entfernt sowie mehrere Ambulanzen. Stundenlang konnte er darüber referieren, und seine Gesprächspartner brauchten nur zuzuhören und gelegentlich brav zu nicken.

„Nicht so hastig mit den jungen Pferden! Ihr hört noch davon, kannst dich drauf verlassen. Aber jetzt lasst uns nach draußen gehen und die Aussicht genießen.“

Tatsächlich war die große Terrasse, die sich zum See hin öffnete, das beste am ganzen Haus. Sie erlaubte einen weiten Blick über die Inselchen im See hinweg bis zur atemberaubenden Alpensilhouette: Benediktenwand, Herzogstand, Hohe Kisten, Wettersteingebirge, Ettaler Manndl. Der Anblick machte Iris nervös und rief mit einem Mal das Gefühl absoluter Bedeutungslosigkeit in ihr wach sowie den heftigen Wusch, irgendetwas möge passieren, irgendetwas Entscheidendes, Dramatisches, um dem Leben, das nur noch aus Alltag bestand, seine überfällige Wende zu geben. Ein unerwarteter Anruf, eine E-Mail, ein Besucher, der plötzlich überraschend vor der Tür stand und ihr den Weg in eine andere Welt zeigte (sie wäre erstaunt gewesen zu erfahren, dass ihre eigene Mutter nicht ganz anders gedacht und geträumt hatte, als sie Joachim, den weitgereisten Lastwagenfahrer, kennenlernte, der Iris´ Vater werden sollte). Hilfesuchend sah sie zu Gregor hinüber, aber Gregor war mit seinem neuen Handy beschäftigt und wischte hektisch mit seinen Fingern über das winzige Display.

„Ratet, was ich Karin zum Geburtstag geschenkt habe!“ Josef Bergholtz grinste siegessicher zu ihnen hinüber.

„Sie darf sich endlich einen Hund anschaffen“, antwortete Gregor trocken. „Diese schreckliche Promenadenmischung aus dem Tierheim, die sie so ins Herz geschlossen hat.“ Sein Vater zog empört die Augenbrauen hoch.

„Dieses Thema haben deine Mutter und ich schon vor Jahren ad acta gelegt. Es gibt ja nicht viel, was ich in diesem Haus durchsetze – sie kann sonst tun und lassen, was sie will – , aber dass ich keinen Hund um mich herum ertragen kann, gehört dazu. Das ist ja wohl nicht zu viel verlangt. Nein, etwas anderes. Viel besser.“

„Zwei Hunde.“ Aber Bergholtz senior schien entschlossen, sich nicht provozieren zu lassen. Er drohte Gregor spielerisch mit dem Zeigefinger und wandte sich stattdessen seiner Schwiegertochter zu.

„Wie kannst du ihn ertragen, Iris, verrat mir das! Irgendetwas müssen wir da falsch gemacht haben. Also, was denkst du?“ Iris überlegte angestrengt.

„Ein Wochenende in den Bergen“, schlug sie schließlich vor. „Eine Hüttenwanderung mit Alpenglühen, Lederhosen und Enzianschnaps. Ich glaube, das würde ihr gefallen.“

„Auch falsch, aber eine gute Idee. Werde ich mir für nächstes Jahr merken. Nein. Ich sag´s euch, sonst kommt ihr nie drauf: ein kleines Motorboot.“ Er strahlte sie gespannt an, und wie immer machte es Iris nervös, dass sie nicht wusste, wie sie ihn anreden sollte. Gregor sagte Vater zu ihm, aber ihr hatte er bei der Hochzeit angeboten, ihn Joe zu nennen wie seine Studienfreunde. Joe. Sie konnte sich keinen Mann vorstellen, zu dem dieser Name weniger passen würde, und brachte ihn einfach nicht über die Lippen.

„Ein Motorboot … ich wusste gar nicht, dass sie sich das gewünscht hat.“

„Hat sie auch nicht. Aber du weißt ja, die besten Geschenke sind immer die, bei denen man erst später merkt, dass man sie unbedingt haben wollte. Nach dem Essen zeig´ ich´s euch, dann machen wir eine kleine Spritztour. Spritz , versteht ihr?!“ Bergholtz lachte herzhaft. „Ich schätze, die Kinder werden darauf brennen, uns hier zu besuchen und auf dem See rumzuschippern! Wetten, es dauert keine drei Wochen, und euer Fabian kreuzt hier auf?“ Iris nickte höflich und beschloss, ihr noch fast volles Sherryglas auf einem Blumenhocker zu vergessen. Ein melodischer Gong ertönte.

„Auf dass unser Haus voll werde. Karin, ich lauf schon!“ Josef Bergholtz wedelte entschuldigend mit der Hand und marschierte Richtung Diele, mit den federnden Bewegungen einer Raubkatze.

„Ich glaube, über ein Wochenende in den Bergen hätte sie sich mehr gefreut“, bemerkte Gregor und stellte sich zu seiner Frau.

Thea betrat mit wiegendem Schritt auf die Terrasse, ein angestrengtes Lächeln auf dem Vollmondgesicht. Sie hatte ihre mausigen Haare mit ein paar hennaroten Strähnchen versehen und trug eine Art Kaftan in Ethnodruck, der Iris unwillkürlich an die Zeit der Makrobiotik erinnerte. Bei jeder ihrer Bewegungen rauschte und wogte es, und fast konnte man meinen, kleine Staubwölkchen über ihr aufsteigen zu sehen wie beim Klopfen eines uralten, selten gereinigten Perserteppichs. Tausendmal schon hatte sich Iris vorgenommen, Thea ein paar Tipps zu ihrem Aussehen zu geben – sonst tat es ja offenbar keiner – , aber im letzten Augenblick war sie doch immer wieder zurückgeschreckt. Thea gehörte zu den Menschen, die ihr immer ein schlechtes Gewissen einflößten; sie schaffte es einfach nicht, mehr für ihre Schwägerin zu empfinden als Mitleid, ebenso fade und erbärmlich wie deren Händedruck.

Winfried schleppte eine golden verpackte, sicherlich zwei Meter lange Rolle herein und setzte sie unter theatralischem Stöhnen auf den Terracottafliesen ab.

„Vorsichtig, Winnie!“, stöhnte Thea. „Mach es nicht schon kaputt, bevor Mama es ausgepackt hat.“ Winfried trat einen Schritt zurück und überließ es seiner Frau, die Geburtstagswünsche vorzutragen. Am liebsten würde ich mein I-Phone aus der Tasche ziehen und meine Mails überfliegen, sagten seine Mundwinkel. Der etwas untersetzte, schwammige Anwalt mit den schütteren Haaren war ungesund blass; alles an ihm wirkte nachgiebig und weich, und jeder Blick, der ihn irgendwie fassen und festhalten wollte, rutschte unweigerlich an seinen glattrasierten Wangen, dem fliehenden Kinn ab.

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