Karsten Decker - Der wandernde Aramäer

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Terach, der Vater Abrahams, greift helfend in einen Sklavenkonflikt im chaldäischen Ur ein. Als Folge wird er verklagt, gewinnt aber den Prozess. Doch der Verlierer übt böse Rache und versehentlich wird sein Sohn Haran ermordet. Um das Trauma zu verarbeiten, verläßt Terach seine Heimat und zieht in eine Stadt, die den Namen seines getöteten Sohnes trägt. Dort wächst Abram mit deinem Neffen Lot heran, verliebt sich in seine Adoptivschwester Sarai und muss die neue Heimat erneut verlassen, um sie zu heiraten. Als Nomade durchzieht er Kanaan, flieht vor Hungersnot nach Ägypten und befreundet sich mit dem mächtigen Pharao Amenemhet III an, nur um mit Schimpf und Schande aus dem Land geworfen zu werden. Er sucht nicht nur nach Land und Wasser, sondern auch nach Glaubensgewissheit in einer verworrenen Welt.

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»Ja«, sprach Terach, »merk-würdig.«

In den folgenden Wochen normalisierte sich das Leben zusehends für die Familie. Nur Terach schien wie unter einer großen, düsteren, ja erdrückenden Wolke zu wandeln. Er redete wenig, und lachte nicht einmal. Sein Gesicht wollte nicht aufhellen. Dabei war er voll emsiger Betriebsamkeit. Allein, es schien, als bliebe unendlich viel unerledigt und ungetan. So hatte Terach das Wort gestreut, dass all seine unbeweglichen Güter zum Verkauf stünden, doch, wenn Bürger Sklaven mit Angeboten sandten, reagierte Terach nicht darauf, ließ sie unbeantwortet und die Zeit verstreichen. Mittlerweile war der Frühling dem Sommer gewichen. Die Temperaturen waren unerträglich unter dem wolkenlosen Himmel des unteren Zweistromlandes. Die Sommerfelder, die über ein ausgetüfteltes Kanal- und Grabensystem vom Euphrat bewässert wurden, trugen gute Frucht in diesem Jahr. Die Knechte waren mit der Ernte voll ausgelastet, und die Scheunen, die bereits die große Winterernte beherbergten, füllten sich bis unter die Stiege mit dem reichen Segen.

Harans Grab war nun mit einem kleinen Tempelchen versehen, zu dem Terach täglich neue Gaben bringen ließ. Und genauso regelmäßig verschwanden diese Gaben von dem kleinen Altar. Terach wusste, dass es viele in der Stadt gab, die trotz der guten Ernte nicht genügend zu essen hatten, um ihre Familien zu ernähren. Der reiche Segen eines Landes ist oft ungerecht verteilt. Bettler gab es zu hunderten in Ur, nicht, weil sie die Arbeit scheuten, sondern weil sie keine bekamen. Durch die vielen Sklaven, die es seit dem letzten Feldzug gab, hatten viele freie Bürger, die keinen Besitz hatten, auch noch die Arbeit verloren, die sie bisher ernährt hatte. Zur gleichen Zeit waren andere unermesslich reich geworden. Es ist der Segen der Götter, meinten sie, der denen zu kam, die untadelig vor ihnen wandeln. Und die Armut sei auf der anderen Seite die Strafe für jene, die in Gedanken und Werken die Götter erzürnen. Das Schicksal ist der Spiegel unseres Tuns, Lohn und Strafe der Götter, und mit diesem Tun-Ergehens-Zusammenhang rechtfertigten sie oft nur ihre eigene Habsucht. Terach dachte anders über diesen Segen.

»Wir dürfen die Gnade und den Segen, der uns zukommt, nicht mit Belohnung verwechseln, sondern müssen sie als Aufgabe erkennen« hatte er immer wieder in der Versammlung der Bürger gesagt. Und er hatte selber danach gelebt. Er hatte alle seine Arbeiter behalten, und die von ihm erworbenen Sklaven wurden als ebenbürtige Knechte und Mägde behandelt, erhielten ihre Portionen als Lohn, und konnten sich relativ frei bewegen. Und obgleich viele meinten, dass müsse zu wirtschaftlichem Ruin führen, war Terach über die letzten Jahre reicher als alle anderen geworden. Nicht selten hatte Terach mit seinen erwachsenen Söhnen und seinen engsten Freunden darüber philosophiert. Es ist schon beachtlich, wie kleingläubig gerade die sind, die doch am meisten haben. Wie ängstlich sie ihr Hab und Gut festhalten, und gleichzeitig sich daran festhalten. Segen und Reichtum kann befreien, es kann aber auch gefangen machen, und statt Glauben und Vertrauen nur Angst und Sorge vergrößern. Nein, egal wie viele Götter sie erfanden, so wenig Glauben hatten sie. Keiner von ihnen würde den eigenen Göttern wirklich vertrauen und Schritte ins Unbekannte wagen. Terach dagegen kam aus einer Tradition, die immer wieder versuchte, der Inflation der Götter zu wehren. Und obgleich sie nur wenig über diesen Gott des Himmels und der Erde wussten, so war in der Familie doch immer hochgehalten worden, dass es eben nur einen Gott geben kann, aber dem vertraute die Familie so gut sie konnte. Und nun war es an Terach, einen Schritt ins Unbekannte zu wagen, zu vertrauen, auch wenn alle anderen anders dachten.

Kapitel 3: Loslassen

Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.

Joachim Ringelnatz

Nahor wusste, dass dieses Gespräch nicht leicht sein würde. Sein Vater mochte in vielen Bereichen anders denken als die Menschen seiner Zeit, aber wenn es um die Familie ging, dann war er eher altmodisch. Für ihn war es selbstverständlich, dass die Kinder sich dem Vater Untertan wussten, ihm folgten und gehorchten. So war es üblich in Ur, so verstand er die Schöpfungsordnung. Da war wenig Raum für freie Entfaltung. Nahor hatte lange mit dem Gespräch gewartet, nicht nur wegen der Einstellung seines Vaters, sondern auch, weil Terach eben in jener Stimmung war, die mittlerweile alle bedrückte. Entscheidungen mussten irgendwann gefällt werden und konnten nicht ewig verschleppt und verschoben werden. Nun war Harans Tod über fünf Monate her, es war Ende Elul, des letzten Monats des sakralen Jahres, der Sommer hatte seinen Höhepunkt überschritten, und bald würde das Wetter unbeständiger, aber auch milder werden. Die Winde waren schon stärker, und nicht selten bliesen sie den trockenen Staub der Wüste bis in den letzten Winkel der Stadt. Nahor legte sich die Worte wieder und wieder im Kopf zurecht, während er zum Baldachin schritt, unter dem Terach um diese Tageszeit zu liegen pflegte. Die gespannten lieblich blau und rot eingefärbten Leinentücher boten kühlenden Schatten und die offenen Seiten ließen zugleich den ein wenig kühlenden Windzug durchstreichen. Der Boden war mit feinen gewebten und geknüpften Teppichen bedeckt, darauf waren Lager von Kissen und kleine Schemel, und die immer bereiten Platten mit Obst. Die Mägde sorgten dafür, dass stets frisches Wasser und Tee bereitstanden.

Nahor deutete mit einer leichten Verbeugung seinem Vater seine Ehrerbietung an.

»Na, so höflich heute? Komm, setze dich zu mir! Wir wollen ein wenig plaudern«, erwiderte Terach mit der gewohnt freundlichen, tiefen Stimme. Dies war die Gelegenheit, auf die Nahor gewartet hatte. Außer besagten Mägden war niemand zugegen, und auch die huschten immer wieder beflissen hin und her, um ihre kleinen Aufgaben zu erfüllen. Abram war mit Lot, Meschek und einer der Mägde, die für die Kinder zuständig war, zum Flussufer oberhalb der Stadt gegangen, und würde für eine gute Weile nicht zurückkommen.

Nahor war überrascht, dass Terach auch reden wollte. Vielleicht war dies wirklich der richtige Zeitpunkt.

»Sprich du zuerst, Vater«, sagte er.

»Ja, danke« gab Terach zurück. Er nahm einen Schluck Tee und wandte sich an die Magd: »Zu kalt! Geh und mach mir bitte neuen Tee, Telna.« Diese machte sich sofort auf den Weg. Nun waren sie wirklich unter sich.

»Ich weiß, dass ich nicht einfach war in den letzten Wochen und Monaten. Es ist nicht leicht, eines deiner Kinder vor dir gehen zu sehen, und ich werde wohl nie ganz darüber hinwegkommen. Ja, ich weiß, dass ihr mir alle aus dem Weg gegangen seid und meine Launen ertragen habt. Ich wusste wohl selber nicht, was ich wollte. Doch jetzt fühle ich, dass die alte Kraft wieder in mir ist, und nach der langen Zeit des Grübelns und Nachdenkens, bin ich nun so weit, neue Schritte zu wagen. Schon damals, als Haran so brutal aus unserer Mitte gerissen wurde, habe ich darüber gesprochen. Ich habe etwas angekündigt und dann habe ich es doch nicht verwirklicht. Das wird nun anders. Mein Entschluss ist aber der Gleiche geblieben. Hier in Ur ist nicht mehr mein Platz. Ich will nach Nordwesten ziehen, nach Kanaan, das Land der Purpurhändler, diese neue Provinz, die wir durch die letzten Feldzüge gewonnen haben. Ein Dekret des Großkönigs fordert dazu auf, dass alle Städte des Alten Reiches Außenposten in den neuen Provinzen errichten sollen.«

»Dazu, Vater«, versuchte Nahor ihn zu unterbrechen, doch Terach winkte ihm zu warten.

»Nein, lass mich fortfahren. Ich weiß, dass du anders darüber denkst. Du musst nicht nur an dich denken, sondern hast auch Milka zu bedenken, die an ihrer Familie hängt. Sie ist gerne mit ihrer Schwester Jiska zusammen, und natürlich mit ihrem Vater, dem Tuchhändler. Er hat mir angeboten, 150 Talente Silber für mein Haus und die Felder zu geben, andere haben ähnliche Beträge geboten. Und ich habe alle Angebote verstreichen lassen. Nicht, um zu feilschen oder gar den Preis hoch zu treiben - Gott sei mein Zeuge! -, sondern um deinetwillen, und man weiß ja nie, ob man nicht eines Tages gezwungen ist, wieder zurückzukehren. So frage ich dich nun, willst du mich begleiten auf meinem Weg, und, - für Gott -, ich kann dich gut gebrauchen, oder willst du hierbleiben? Dann sollst du das Haus für mich führen. Ich würde das Haus behalten, einen Teil des Besitzes hierlassen, deutlich genug, um davon nicht nur zu leben, sondern auch zu wirtschaften und zu mehren. Du bist der Älteste und Haupterbe, du hast mir treu gedient als ein Sohn, so soll dir dein Teil gehören. Abram wird eines Tages zusammen mit Lot den Rest unter sich aufteilen, so Gott will. So, das war, was ich sagen wollte, nun ist es an dir. Was war es, das du sagen wolltest?«

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