André Graf - Zeitenwende

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Jonathan Cutter und seine Tochter Joanne brechen zu einer Rundreise durch Europa auf. Doch was ein erholsamer Urlaub werden sollte, entwickelt sich schon am ersten Tag zum Alptraum. In einem abgelegenen Hotel wird Jonathan Cutter bewusst, dass sich Raum und Zeit verändert haben. Und bald muss er erkennen, dass er selbst nicht unschuldig ist an diesem Zustand …

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Joanne bemerkte nur noch einen Schatten, der hinter dem Wagen verschwand. Etwas an seinem Verhalten und an seiner Ausstrahlung, die sie in den wenigen Zehntel­sekunden gefühlt hatte, irritierte sie, doch es blieb ihr zu wenig Zeit, um darüber nachzudenken.

»Nette Menschen hier in Deutschland«, flüsterte sie Ihrem Vater zu. »Normalerweise wartet man doch wohl, bis die Gäste eingestiegen sind, und schließt dann die Tü­re hinter ihnen.«

Sie ließ ihrem Vater den Vortritt, stieg nach ihm in den geräumigen Fonds des Wagens ein und zog die Türe hin­ter sich zu. Augenblicklich setzte sich die Limousine bei­na­he geräuschlos in Bewegung.

Joanne sah sich um. Etwas stimmte nicht mit diesem Wagen. Ihr Blick fiel zuerst auf den großen Fern­seh­appa­rat, dann auf die gut ausgestattete Bar, die ihr Vater, der aus Prinzip nur sehr mäßig trank, kaum benutzen würde, und schließlich auf die einander gegenüberstehenden wie­chen Sitze, in denen sie beinahe versank. Ihr Vater und sie blickten in Fahrtrichtung. Der Reiseführer, der freundlich und doch etwas herausfordernd lächelte und ihr die Hand ent­gegenstreckte, saß ihrem Vater gegenüber.

Sie blickte am Reiseführer hoch und wollte ihm eben die Hand reichen, als sie einen Schlag verspürte, als ob sie gegen eine Wand gelaufen wäre. Sie musste sich da­zu zwingen, ihren Arm auszustrecken und Prometheus’ Hand zu ergreifen. Sie erwartete nichts Gutes von diesem Händedruck.

Trotzdem fuhr ihr der Schreck durch alle Glieder, als sie nichts spürte, obwohl sich ihre Finger um seine Hand schlossen. Genauso gut hätte sie der Luft die Hand schüt­teln können. Sie zog verunsichert die Hand zurück, wäh­rend ihr Prometheus einen verschwörerischen Blick zuwarf. Er zwinkerte ihr zu und legte den rechten Zeigefinger auf die Lippen. Er wollte, dass sie schwieg. Doch warum hatte er ihr die Hand entgegengestreckt? Wollte dieser seltsame und doch sympathische Fremdenführer, dass sie seine An­dersartigkeit bemerkte? Wenn ja, was bezweckte er damit? Sie überlegte fieberhaft, doch außer unzähligen Frag­men­ten von Fragen konnte sie keinen vernünftigen Gedanken formulieren.

Ihr Vater hatte nichts von diesem kurzen Intermezzo be­merkt. Er blickte auch nicht nach rechts, wo seine Toch­ter mit entsetztem Gesicht in die Ferne starrte und um Fas­sung rang.

Cutter unterhielt sich mit Prometheus über die be­vor­ste­hen­de dreiwöchige Reise. Ihre Rundfahrt sollte sie von Mün­chen aus noch heute nach Österreich führen, wo sie kreuz und quer durch das Land seiner Vorfahren reisen und schließlich über Ungarn, die Slowakei und Tschechien wieder zurück nach München fahren würden.

Es war eben eine kurze Pause eingetreten, als Pro­me­theus ohne die geringste Vorwarnung fragte: »Glauben Sie an ein Leben nach dem Tod, Herr Cutter?«

»Ich bin noch nicht einmal sicher, ob ich an ein Leben vor dem Tod glaube«, antwortete Cutter instinktiv und schein­bar zynisch, ohne auch nur einen Moment überlegt zu haben.

Eine Sekunde später hätte er sich dafür ohrfeigen kön­nen. Prometheus hatte ihn mit seiner unerwarteten Frage überrascht. Hätte man ihm die gleiche Frage in Amerika gestellt, so wäre ihm dieser Fehler nicht passiert. Im Land der sehr begrenzten unbegrenzten Möglichkeiten trugen im­mer mehr Menschen ihren Glauben auf der Zunge, ge­nauso wie sie ihn durch religiöse Sprüche auf ihren T-Shirts manifestierten. Zwischen Patriotismus und Religion war dort eine Art Symbiose entstanden, die es einem in­teressierten Beobachter unmöglich machte, ernsthafte Ge­spräche zu führen, ohne früher oder später beim Thema Religion zu landen. Doch hier waren sie in Deutschland, in Europa. Auf einem Kontinent, in dem ein Mensch, der re­gelmäßig in die Kirche ging, sich fast schon entschuldigen musste. Religion war bestenfalls Privatsache, die hinter ver­schlossenen Türen praktiziert wurde, wobei manche Prak­tiken eher an östliche Religionen erinnerten als an jene, denen der Stammvater Abraham gemeinsam war. So war denn auch in mehr Haushalten eine Buddhastatue an­zutreffen – und sei es nur als Souvenir eines Asien-Aufenthaltes – als ein Kruzifix.

Prometheus’ Frage war daher so überraschend für Cut­ter gekommen, dass er eine vorschnelle, viel zu per­sön­liche Antwort gegeben hatte, die Prometheus nur falsch interpretieren konnte. Weder wollte er in Abrede stellen, dass es ein Leben nach dem Tod gab, noch die Existenz der Menschheit als solche in Frage stellen. Natürlich hing der Tod letztlich mit der Frage nach der Körperlichkeit des Lebens zusammen, war es doch unbestreitbar, dass unser Körper nur für eine begrenzte Zeitspanne geschaffen war. Doch der Tod, wie auch das Leben selbst, setzte neben der Körperlichkeit noch etwas Weiteres voraus: die Zeit. Seit dreißig Jahren befasste sich Cutter als Physiker mit dem Phänomen von Raum und Zeit, doch erst vor gut zwölf Jahren hatten seine Frau Jennifer und er begonnen, an der Dimension Raum, wie die Menschen sie zu kennen glaubten, zu zweifeln. Da Raum und Zeit untrennbar mit­ein­ander verbunden waren, war es nicht überraschend ge­wesen, dass sie kurze Zeit später auch die Beschaffenheit der Zeit in Frage gestellt hatten. Diese Zweifel waren zur schmerzhaften Gewissheit geworden, als Jennifer starb. Seit jenem Ereignis lag er nachts oft wach im Bett und über­legte, wo die Seele seiner Frau sich in diesem Mo­ment wohl befinden mochte und in welcher Form Jennifer weiterexistierte. Diese Fragen waren bis heute offen­ge­blie­ben, war es ihm doch nie gelungen, sie befriedigend und widerspruchsfrei zu beantworten, weil er Jennifer sein Wort gegeben hatte, den letzten, entscheidenden Schritt nicht zu Ende zu führen, den er mit ihr begonnen und den seine Frau mit dem Leben bezahlt hatte. Hätte er den einmal ein­geschlagenen Weg weitergehen können – das wurde ihm in dieser Situation einmal mehr mit aller Brutalität bewusst –, so hätte er inzwischen vielleicht schon die Antwort auf diese uralte Frage gefunden.

»Eine gute Antwort, die vieles – wenn nicht alles – offenlässt«, sagte Prometheus mit einem kaum sichtbaren Lächeln um die Lippen. Er war offensichtlich mit der Ant­wort zufrieden. Elegant wechselte er das Thema und plau­derte über eine Belanglosigkeit, die in fast schmerzhaftem Kontrast zu der eben gestellten Frage stand. »Immer diese Baustellen«, sagte er und zeigte nach draußen. Der Wa­gen war beinahe zum Stillstand gekommen. Auf drei Spu­ren stauten sich die Fahrzeuge auf der Autobahn. »Unsere Politiker haben nichts Besseres zu tun, als alljährlich wäh­rend der Urlaubszeit möglichst viele Reparaturarbeiten auf den Autobahnen in Auftrag zu geben. Das Resultat sind kilo­meterlange Kolonnen wie diese hier«, schimpfte der Rei­seführer scheinbar echt entrüstet, um nur einen Atem­zug später erneut das Thema zu wechseln. »Die Zeit ist das Problem!«, sagte er beiläufig.

Cutter blickte ihn fragend an.

»Nun«, meinte Prometheus, »wenn es keine Zeit gibt, kann es auch kein Leben geben; weder vor noch nach dem Tod.«

Cutter zuckte zusammen. Prometheus bohrte weiter in sei­ner Seele, und Cutter spürte die Schmerzen wie bei ei­ner Wurzelbehandlung beim Zahnarzt.

»Wie, glauben Sie, ist die Zeit beschaffen?«, ver­grö­ßer­te der Reiseführer erneut Cutters Schmerzen.

»Wenn ich das wüsste, wäre ich nicht hier«, wich Cut­ter aus, »dann würde ich in Stockholm den Nobelpreis für Physik in Empfang nehmen.«

»Nicht mitten im Sommer«, grinste Prometheus, nur um gleich wieder ernst zu werden. »Was steht im Zentrum, Raum oder Zeit? Oder sind die beiden nicht vielmehr gleich­wertig?«, bohrte er weiter.

Cutter spürte, dass jetzt der Moment gekommen war, das Gespräch zu beenden, wenn er nicht riskieren wollte, die Tiefe seiner Seele vor diesem Fremden bloßzulegen oder sich in unlösbare Widersprüche zu verwickeln.

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