André Graf - Zeitenwende
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Cutter genoss den Moment des Triumphes und überlegte gleichzeitig, wie er den Zuhörern, die weder Physiker noch Mathematiker waren, dieses Phänomen erklären sollte.
»Stellt euch vor, ihr macht im Garten eine Grillparty. Ihr zündet die Holzkohle im Grill an und bratet eure Steaks. Nachdem ihr fertig gegessen habt, betrachtet ihr den Grill aus einer Distanz von einigen Metern. Ihr bekommt dabei den Eindruck, dass die Holzkohle erkaltet ist. Geht ihr jedoch näher zum Grill hin und haltet die Hand ganz nahe über die Holzkohle, so spürt ihr die Wärme, die sie noch immer ausstrahlt. Sie glimmt beinahe unsichtbar.«
Cutter hielt einen Moment inne, bevor er auf den entscheidenden Punkt zu sprechen kam. »Genauso müsst ihr euch ein Schwarzes Loch vorstellen. Zuerst haben wir Physiker geglaubt – genauso wie Ben, unser Mathematikgenie, es noch heute tut –, dass nichts aus einem Schwarzen Loch entweichen kann. Doch wir wissen nun, dass das nicht stimmt. Wie eure Holzkohle, so glimmen auch die Schwarzen Löcher und emittieren dabei Materie und Energie.«
Nach einer erneuten kurzen Pause fuhr er fort: »Ihr seht also, meine Theorie ist durch Bens Einwand nicht entkräftet. Ich wiederhole: Wenn es einem Menschen – mit einem unbegrenzt leistungsfähigen Computer und der Kenntnis über die Beschaffenheit der Naturgesetze ausgestattet – möglich gewesen wäre, nur wenige Sekunde nach dem Urknall alle Teilchen zu katalogisieren, die es damals gab, so könnte er exakt die Zukunft vorhersagen. Er hätte also bereits damals, vor rund 14 Milliarden Jahren, gewusst, dass wir heute hier zusammensitzen und dass unser lieber Ben eine absolut idiotische Behauptung aufstellen würde.«
Cutter wurde von lautem Gelächter unterbrochen.
»Stopp!«, rief Ben in die Runde und brachte mit diesem einen energischen Wort die Lacher zum Schweigen. Ben glaubte, dass Cutter mit diesen Ausführungen den entscheidenden Fehler gemacht hatte. Er fuhr deshalb triumphierend fort: »Ihr müsst wissen, dass Jonathan ein glühender Vertreter einer Denkrichtung ist, die sich immer mehr Kritikern gegenübersieht: der Quantenmechanik. Als solcher hat er allerdings ein gewaltiges Problem, denn schließlich besagen gerade deren Gesetze, dass der Zufall regiert. Ja, die Väter der Quantenmechanik haben gewissermaßen den Zufall zum Gott erklärt. Sie haben Wissenschaftler, die die Vorhersagbarkeit von Ereignissen postuliert haben, scharf angegriffen. Newton wurde ebenso gnadenlos attackiert wie Einstein; beide hatten eine etwas mechanistische Vorstellung von den Naturgesetzen, während die Quantenmechaniker der Ansicht sind, dass nicht einmal Position und Geschwindigkeit eines Elementarteilchens gleichzeitig bestimmt werden können.«
An Jonathan gewandt fuhr er fort: »Wenn schon das nicht möglich ist, wie willst du dann irgendwelche präzisen Vorhersagen machen? Unser großer Jonathan Cutter will uns weismachen, dass er die Zukunft vorhersagen kann, obwohl er uns nicht einmal sagen kann, wo sich ein bestimmtes Elementarteilchen zu einem vorgegebenen Zeitpunkt befindet.«
Alle Augen richteten sich gespannt auf Cutter. Die meisten der Anwesenden hatten den Eindruck gewonnen, dass Ben mit seinem Argument die Schlacht für sich entschieden hatte.
Doch Cutter blieb ganz ruhig, auch wenn er genau wusste, dass dieses Argument nicht nur die Schlacht, sondern den ganzen Krieg zwischen ihnen entscheiden konnte, denn Ben hatte in diesem einen Punkt absolut recht. Jeder ernstzunehmende Quantenphysiker konnte ihm nur zustimmen. Doch Cutter hatte zu diesem Thema seine eigene Meinung, hatte sich seine eigenen Überlegungen gemacht. Es war für einen Stundenten im dritten Jahr sehr gewagt, einen von der Lehrmeinung abweichenden Standpunkt einzunehmen, vor allem in einer derart zentralen Frage; trotzdem tat er es, nicht nur in diesem Kreis, sondern – ungeachtet aller Widerstände und offenen Anfeindungen – auch gegenüber seinen Professoren.
Cutter zeigte zum geöffneten Fenster hinaus, durch das der blaue Himmel zu sehen war, an dem nur einige wenige, helle Wolken die Strahlen der milden Frühlingssonne davon abhielten, bis zur Erdoberfläche vorzudringen.
»Keiner von uns fürchtet sich davor, dass in diesem Moment plötzlich ein Blitz vom Himmel fahren und uns hier alle erschlagen könnte. Trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit für ein solches Ereignis nicht gleich null. Diese Wahrscheinlichkeit ist jedoch selbst nur die Summe der Wahrscheinlichkeiten für den Zustand jedes einzelnen Teilchens in der Atmosphäre. Obwohl wir die exakten Zustände all dieser Teilchen zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht kennen, ist es uns doch möglich, den Gesamtzustand der Atmosphäre zu beschreiben.
Genauso ist es bei meinem Beispiel: Auch wenn ich den Zustand jedes Teilchens nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit beschreiben kann, ist es mir doch möglich, den Zustand des ganzen Systems exakt zu beschreiben und folglich die Zukunft vorherzusagen. Viele Wissenschaftler verwechseln, genauso wie unser lieber Ben es tut, Wahrscheinlichkeit mit Unsicherheit. Doch sind das nur Narren, von denen wir uns nicht beeinflussen lassen sollten. Fazit ist«, fasste er mit einem breiten Lachen zusammen, »dass es keine Zufälle gibt. Alles ist vorherbestimmt. Euer Schicksal liegt nicht in euren Händen, es ist bereits vor vierzehn Milliarden Jahren besiegelt worden.«
Dann wurde Cutter ernst. Er ergriff die Hand von Jennifer, die rechts von ihm saß, und drückte sie kräftig, ja er klammerte sich an ihr fest, als er mit beinahe religiöser Andacht fortfuhr: »Doch etwas macht diese Berechnungen noch komplizierter, als sie ohnehin schon sind, ja, ich möchte beinahe Ben zustimmen und es aufgrund der unglaublichen Größe dieser Herausforderung als unmöglich bezeichnen, dass es dem Menschen je gelingen könnte, die Zukunft vorherzusagen – was jedoch natürlich nicht heißt, dass die Zukunft nicht doch vorbestimmt ist. Uns fehlt noch das Wissen über unzählige Elementarteilchen, von deren Existenz wir wohl ausgehen, die wir jedoch nicht oder noch nicht direkt nachgewiesen haben. Gibt es die dunkle Materie wirklich? Existieren die Gravitationswellen tatsächlich, die Einstein vorhergesagt hat? Diese und Dutzende anderer Fragen müssen zuerst beantwortet werden, bevor wir auch nur daran denken dürfen, den Ablauf von Raum und Zeit vorherzusagen.« Cutters Stimme klang noch belegter, als er schloss: »Auch wenn wir glauben, die wichtigsten zentralen Prozesse sowohl im ganz Großen des Universums als auch im ganz Kleinen der Elementarteilchen zu verstehen, so müssen wir doch zugeben, dass es in der Natur noch unzählige Vorgänge gibt, die uns vor scheinbar unlösbare Rätsel stellen. Wir sind wie Ameisen, die versuchen, globale Prozesse zu verstehen.« Diese Aussage hatte etwas Religiöses, Erhabenes an sich. Ehrfurcht lief Cutter wie kalter Schweiß den Rücken hinunter, und nur Jennifers Hand, die er immer fester drückte, hinderte ihn daran, zu erschaudern.
O’Hara zerstörte Cutters Hochgefühl jäh, als er das Wort ergriff. »Ich ziehe gerne die Erkenntnisse fremder Disziplinen in unsere philosophischen Überlegungen mit ein. Darum schätze ich die Anwesenheit Jonathans als Vertreter der Physik in unserem kleinen Kreis sehr. Doch leider legt unser junger Freund immer wieder ein sehr eindimensionales Denken an den Tag. Zahlen, Formeln, Wahrscheinlichkeiten prägen sein Denken. Dabei geht oft der Blick fürs Ganze verloren. Anstatt auf Jonathans Argumente einzugehen, möchte ich lieber einen Aspekt der Hirnforschung in Erinnerung rufen, der besagt, dass zum Beispiel die für Handbewegungen zuständige Hirnregion einige Zehntelsekunden vor der eigentlichen Bewegung der Hand erhöhte Aktivitäten zeigt. Ist diese Erkenntnis ein Hinweis darauf, dass unsere Handlungen vorbestimmt sind?«
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