André Graf - Zeitenwende
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Sandra verstand die Stimme kaum, die aus dem Hörer drang. Neben dieser einen Stimme, die beinahe ihr Trommelfell zum Platzen brachte, drängten sich hundert verzerrte Echos durch die Leitung, und Sandra war sicher, dass noch mindestens zwei weitere Stimmen, wiederum begleitet von unzähligen Echos, völlig überflüssigerweise die gleiche Frage stellten. Nein, eigentlich stellten sie die Frauge nicht, sie brüllten sie durch das Telefonkabel direkt in Sandras Ohr.
Sie musste sich schon konzentrieren, um die Frage überhaupt zu verstehen. Sie zu beantworten bedurfte einer ungleich größeren Anstrengung. Ja, sie erinnerte sich daran, heute morgen einen Kunden namens Custer bedient zu haben. Er hatte, begleitet von seiner großen, hässlichen, spindeldürren Frau, ein Taxi zum Flughafen genommen.
»Er ist bereits abgereist«, sagte sie deshalb mit belegter Stimme.
»Sind Sie sicher, dass Herr Cutter nicht mehr in der Lobby wartet?«, insistierten die hundert Stimmen am anderen Ende der Leitung. Eine der Stimmen dröhnte dabei derart laut in ihr Ohr, dass sie beinahe den Hörer hätte fallen lassen.
Es hätte nur einiger klärender Worte bedurft, um das Missverständnis zu beseitigen. Sandra hätte den Namen des Gesuchten wiederholen können, dann hätte ihr Gesprächspartner sofort bemerkt, dass sie von einem gewissen Custer sprach und nicht von Herrn Cutter, nach dem er gefragt hatte. Sie hätte auch erwähnen können, dass der Gesuchte mit seiner Frau reiste, oder dass er ein Taxi zum Flughafen genommen hatte. Jede dieser Bemerkungen und viele andere hätten ausgereicht, ihrem Gesprächspartner und sehr rasch auch ihr selbst die Verwechslung aufzuzeigen. Doch Sandras Kopf pochte und die lauten, grellen Stimmen aus dem Telefonhörer bereiteten ihr noch mehr Schmerzen, als sie ohnehin schon hatte. Sie hatte nicht die geringste Lust, lange Erklärungen abzugeben und damit das Martyrium des Gesprächs zu verlängern.
So bedankte sich der Anrufer leicht verwirrt und unterbrach die Verbindung. Er dachte kurz nach und wählte dann die Nummer seines Vorgesetzten, um ihn über die Schwierigkeiten, mit denen er konfrontiert war, zu informieren. Wohl hatte er vor wenigen Minuten eine Nachricht auf Cutters Handy hinterlassen, doch wann würde der Kunde diese Nachricht abhören? Bis dahin würde er vergeblich auf seine Limousine warten und sich dann bestimmt sehr verärgert bei ihnen beschweren. Cutter war ein VIP-Gast. Sein Vorgesetzter würde gar nicht erfreut sein, wenn er gerade mit diesem Kunden Ärger bekam. Doch was sollte er tun? Der Wagen war kurzfristig ausgefallen. Es würde mindestens eine Stunde dauern, bis der Ersatzwagen im Hotel eintraf. Sollte der Chef doch selbst versuchen, diesen Cutter zu erreichen.
Sandra blickte in die Lobby. »Cutter!«, fuhr es ihr durch den Kopf, als sie den Mann und seine Tochter neben ihren Koffern auf einem der Sofas sitzen sah. »Der Kerl hat Herrn Cutter gesucht!«
Sie wollte zu Cutter gehen, um ihn über den Anruf zu informieren, wurde jedoch von zwei Franzosen aufgehalten, die sich wort- und gestenreich nach dem kürzesten Weg zum Bahnhof erkundigten. Als sie den beiden den Weg auf ihrem Stadtplan eingezeichnet hatte, hatte sie Cutter und den Anruf schon längst wieder vergessen. Der nächste Gast wartete bereits ungeduldig am Empfangstresen, und ihr Chef warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu, weil sie nicht auf ihrem Posten war.
Und Joanne schlief. Sie waren erst gestern von Montreal nach Deutschland geflogen. Ihre innere Uhr ging noch nach kanadischer Zeit. Der Jetlag hatte sie fest im Griff. Wäre sie wach gewesen, so hätte sie ihren Vater vielleicht vor dem Mann gewarnt, der eben zielstrebig auf ihn zuging. Ob er ihre Warnung beachtet hätte? Vermutlich schon. Immer öfter hörte er auf ihre Eingebungen, auch wenn er sich manchmal noch dagegen sträubte, obwohl er oft genug Zeuge von Ereignissen geworden war, die ihn veranlasst hatten, nicht von vornherein auszuschließen, dass seine Tochter tatsächlich in vielen Lebenslagen über Fähigkeiten verfügte, die mit den bekannten physikalischen Gesetzen nicht erklärt werden konnten. Er musste dafür nicht einmal an eine Reise nach Mexiko denken, die sie vor einigen Jahren zusammen unternommen hatten.
Doch Joanne schlief, und der Mann kam unaufhaltsam durch die beinahe leere Lobby auf ihren Vater zu.
Waren es also nur drei Zufälle, die das Leben dieser beiden Menschen aus seiner geordneten Bahn drängten? Jonathan Cutter hätte auf diese Frage eine passende Antwort gewusst: Er hätte sie verneint, hätte sich vielleicht an eine Diskussion erinnert, die er Jahrzehnte zuvor in einem Kreis junger Studenten im Beisein des gestrengen Professors O’Hara geführt hatte und in der er dem Zufall jegliche Bedeutung abgesprochen hatte.
*
Ben, der muskelbepackte, hünenhafte Mathematikstudent aus Nebraska, sah aus, als ob er sich jeden Moment auf Cutter stürzen wollte.
»Du bist so was von halsstarrig!«, brüllte er mit funkelnden Augen. »Nicht einmal theoretisch wird es dir möglich sein, die Zukunft aufgrund der Eigenschaften der Materie und der Naturgesetze vorherzusagen. Einer der Gründe dafür ist sehr simpel und stammt von den Vertretern deiner Gattung, den Physikern. Wie du vielleicht weißt« – Ben legte genüsslich eine rhetorische Pause ein – »gibt es im Weltall sogenannte Schwarze Löcher, die alles in sich aufsaugen, was in ihre Nähe kommt, und aus denen nichts wieder herausgelangen kann. Da also dem Gesamtsystem laufend Masse und Energie entzogen wird, ist es absolut unmöglich vorherzusagen, wie sich das Gesamtsystem zu einem bestimmten Zeitpunkt X verhalten wird.« Ben grinste Cutter breit an und tippte ihm gegen die Stirn. »Das solltest du eigentlich wissen, großer Physiker. Ich hoffe zumindest, du hast schon etwas von Schwarzen Löchern gehört, Meister. Ich fürchte fast, auch dein Hirn ist so etwas wie ein Schwarzes Loch: Vieles geht rein, aber nichts Gescheites kommt mehr raus.«
Ben hatte die Lacher auf seiner Seite. Die anderen Studenten im Kreis – die meisten von ihnen studierten Philosophie oder andere geisteswissenschaftliche Fächer – genossen die Auseinandersetzung zwischen dem Mathematiker und dem Physiker. Sie waren immer wieder überrascht, wie grundlegend verschieden die Denkweisen dieser beiden verwandten Disziplinen zu sein schienen.
Die Lacher waren jedoch nicht gegen Cutter gerichtet; sie waren Ausdruck einer beinahe kindlichen Freude an harten intellektuellen Auseinandersetzungen.
Professor O’Hara, der diesen Zirkel leitete, hatte sie dazu angespornt. »Wie die jungen Löwen spielerisch den Kampf und die Jagd lernen, wenn sie miteinander herumtollen, so sollt ihr hier die harte wissenschaftliche Diskussion einüben, damit ihr gewappnet seid, wenn ihr euch eines Tages allein gegen eure dummen, jedoch ebenso skrupel- wie rücksichtslosen und einflussreichen Feinde im wissenschaftlichen Dschungel verteidigen müsst.«
Cutter hatte also keinen Anlass, bei seinem Gegenangriff besonders rücksichtsvoll zu sein. »Mein lieber Ben«, begann er deshalb sarkastisch, »vor einigen Monaten erst hast du mich daran gehindert, Professor O’Hara zu erschießen. Ich habe dir diese Dummheit noch nicht verziehen, und schon begehst du die nächste.«
Jetzt hatte Cutter die Lacher auf seiner Seite. Keiner der Anwesenden hatte Cutters Attentat auf ihren Professor vergessen.
»Es war tatsächlich der kluge Hawking«, fuhr Cutter fort, nachdem das Gelächter verstummt war, »der die Theorie aufgestellt hat, dass nichts aus einem Schwarzen Loch entweichen kann. Keine Materie, keine Energie. Nichts. Es scheint jedoch leider noch nicht in die Welt der Mathematiker vorgedrungen zu sein, dass Hawking inzwischen diesen Aspekt seiner Theorie über die Schwarzen Löcher widerrufen hat.«
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