Peter Schmidt - Ein Fall von großer Redlichkeit

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Papst ist während des Kalten Krieges schon lange unzufrieden mit dem westlichen System und plant als Sprachwissenschaftler die Seiten zu wechseln. Bei seiner anschließenden Arbeit in der Deutschen Bücherei in Leipzig kommt er einem geheimen Informationsaustausch von Agenten auf die Spur, der über Codes in ausgeliehenen Büchern stattfindet. Daraus entwickelt sich das deutsch-deutsche Verhältnis zu einem perfiden, ja alptraumartigen Komplott.

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„Du musst dich entscheiden. Das Zeug hier ist zum Nachspülen. Du bist ganz unten, wenn ich es richtig sehe. Du hast erkannt, dass deine Arbeit belanglos ist und niemand einen Pfifferling dafür gibt. Wenn es hochkommt, werden diene Arbeiten in Archiven und Bibliotheken verstauben, von ebenso verstaubten Jungfern nummeriert und katalogisiert.

Picklige Studenten werden sie gähnend durchblättern und irgendwann auf den Tischen vergessen. Dein Name wird vielleicht in irgendwelchen Registern erwähnt werden, aber nicht einmal der Toilettenmann wird dir deswegen die Tür aufhalten. Entscheide dich! Lebe ... hau über die Stränge! Lass kein Vergnügen aus .

Und vor allem, gib das Grübeln auf! Vergiss deine Bücher. Diese Art von Beschäftigung trocknet nur das Gehirn aus. Es gibt Koks, und es gibt Weiber. Es gibt Sekt. Die Sonne scheint.

Alle Weiber sind Huren, also sind sie käuflich. Auf die eine oder andere Weise jedenfalls. Manche durch Zärtlichkeiten, andere durch eine Drei-Zimmer-Neubauwohnung voller Kinder; wieder andere wollen Nerzmäntel dafür. Und das sind die amüsantesten. Du bist im Westen, wo das Kapital regiert und Geld alle Türen öffnet.

Also gib es aus. Gib es aus, Herrgott noch mal, wir haben genug davon.

Margott sprach in all den Wochen, in denen sie von einem Vergnügen zum anderen durch die Lokale tingelten, nie davon, weshalb er mit solchen Mengen Geldes um sich werfen konnte. Er verbrachte seine Nächte in exklusiven rheinischen Lokalen und die Tage im Bett. Es war, als verfüge er über einen bisher unveröffentlichten Plan mit allen einschlägigen rechts- und linksrheinischen Etablissements, die einen Besuch lohnten. Papst hatte nie etwas von der Existenz dieser luxuriösen „Gastronomie im Untergrund“ geahnt.

Hinter unscheinbaren Eisentüren in den Hinterzimmern bieder wirkender Restaurants taten sich Spielhöllen und Bordelle auf, exklusive Clubs, Saunen und Schwimmbäder mit Orchester. Ein Kennwort in einen Türspalt geflüstert oder ein Wink durch den Türspion genügten als Sesam-öffne-dich.

Seit eineinhalb Monaten trieben sie sich so herum, und Margotts Geldmittel schienen unerschöpflich. Er sagte, er habe viel im Ausland zu tun und pflege sich jedes Mal, wenn er für eine Weile heimkomme, mit einem guten Freund im Lande auszutoben. Papst kannte nicht einmal seine feste Adresse; vielleicht wohnte er im Hotel.

Allein die Taxifahrten, wenn sie nicht gerade mit Papsts altem Opel unterwegs waren, verschlangen ein Vermögen. Papst zehrte von seinen schmalen Ersparnissen aus der letzten Anstellung.

Doch in all den Wochen gab er nicht einen Pfennig aus. Obwohl er sich vorstellte, dass Margott Dutzende solcher Freunde wie ihn hätte finden können, schien der andere eine merkwürdige Zuneigung zu ihm gefasst zu haben. Sicher lag es nicht daran, dass er über akademische Bildung verfügte.

Margott interessierte sich kaum für sein Privatleben. Er brauchte einen Begleiter, der trinkfest war.

Als er damals die beiden Briefe öffnete, waren es wie erwartet Absagen. Seitdem gab es keine Universität der näheren und weiteren Umgebung, bei der er sich nicht beworben hatte. Bessere Leute auf seinem Gebiet waren abgewiesen worden. Er hatte für kurze Zeit in einem Übersetzungsbüro gearbeitet, nachdem seine Assistentenstelle im Institut aus Einsparungsgründen gestrichen worden war.

Seit ihr Mann sie verlassen hatte, lebte er im Haushalt seiner älteren Schwester. Papst wunderte es nicht, dass ein Mann diese Frau verließ, denn sie war ungefähr so attraktiv wie ein Geldautomat, und er hatte sich mit zweihunderttausend Mark aus ihrem Vermögen auf und davon gemacht.

Sie besaß ein kleines Haus am Stadtrand. Obwohl sie es nicht von ihm verlangte, arbeitete Papst einen Teil seiner Unterkunft und Verpflegung durch Reparaturen an Haus und Garten ab: er hatte den Gartenschuppen gestrichen, neue Fenster eingesetzt und bemühte sich im übrigen, in Frieden mit den anderen Haushaltsmitgliedern zu leben.

Doch drei lärmende Kinder und zwei Hunde (einer heulte bei Einbruch der Dunkelheit wie ein Wolf) machten es ihm unmöglich, weiter an seiner Entwicklung des „ Papstschen Systems der Sprachidentifizierung “ zu arbeiten, auf das er so große Hoffnungen setzte.

Es war eine Methode, mit annähernd neunzigprozentiger Sicherheit die Autorenschaft eines beliebigen Schreibers zu ermitteln, vorausgesetzt, man besaß genügend Vergleichstexte.

Selbst eine Bewerbung an der Karl-Marx-Universität in Leipzig war abschlägig beantwortet worden.

Er spielte schon damals mit dem Gedanken, in den Osten zu gehen, weil er das Gefühl hatte, der westliche Materialismus sei nicht nur der profitlosen wissenschaftlichen Arbeit abträglich, sondern sein Gegenspieler werde hei allen gegenwärtigen Mängeln schließlich doch als überlegener Sieger aus dem Wettkampf der Systeme hervorgehen, weil ihn etwas auszeichnete, das der Kapitalismus nie aufbringen würde: gesellschaftliche Solidarität.

„Deine Ehe ist in die Brüche gegangen, nun gut: gibt es einen besseren Freibrief?

Lass den inneren Schweinehund zu seinem Recht kommen“, hatte Margott ihm empfohlen. „Das vertreibt die trüben Gedanken. Es ist mein Rezept gegen Weltschmerz, und ich bin immer gut damit über die Runden gekommen.“

Papsts Blick kehrte aus der verspiegelten Decke zurück: ein dumpfer Knall, der Türen und Scheiben erzittern ließ, riss ihn aus seinen Erinnerungen. Durch die Mauer waren gedämpfte Schreie zu hören.

Margott! , durchfuhr es ihn – das Benzin … Er lag im Zimmer nebenan. Instinktiv erhob er sich aus dem Bett.

Das Mädchen sah ihm aufgerichtet nach; sie steckte ihr zerwühltes Haar zurecht. Papst suchte nach seinen Schuhen.

Als er im Korridor stand, flogen Türen auf, Stimmen und Schritte näherten sich. Ein prasselndes Geräusch war zu hören, wie von einem schnell brennenden Feuer.

Er öffnete die Tür zu Margotts Zimmer, und eine Wand aus Helligkeit und Hitze ließ ihn geblendet in den Gang zurücktaumeln.

Das französische Bett stand in Flammen.

Es war, als sei der stumme Kampf der beiden sich windenden Körper darin ein missglücktes Feuerballett, so hilflos bewegten sie sich auf der Stelle. Ihre Schreie waren verstummt.

Zu spät … dachte er.

Papst konnte nicht erkennen, wer von den beiden schemenhaften Gestalten Margott war; aber seine Sachen hingen über dem Volantsessel nahe der Tür.

Ein umgestürzter Sektkübel und leere Flaschen lagen am Fußende des Bettes, daneben von der Hitze zersprungene Gläser. Das Feuer züngelte an den Vorhängen und Tapeten zur Decke hinauf …

Jemand im Hintergrund rief nach der Feuerwehr und eine tiefe Frauenstimme antwortete vom Treppenabsatz, sie sei schon alarmiert. Schwerer dunkler Rauch machte das Atmen jetzt fast unmöglich. Papsts Augen tränten. Er presste sein Taschentuch vor die Lippen.

Das Mädchen war ihm auf bloßen Füßen aus dem Zimmer gefolgt.

Es lehnte bleich an seiner Schulter.

Gleich darauf waren von der Straße her Feuerwehrsirenen zu hören.

Das Krematorium lag im Hinterhof, er hatte Mühe gehabt, den Eingang zu finden.

Die Asche der beiden Toten ruhte willkürlich getrennt in Urnen. Es war nicht mehr zu identifizieren gewesen, welcher Staub wem gehörte. Der Brand hatte die gesamte Zimmereinrichtung vernichtet.

Sicher mischt sich ein guter Teil verbrannter Matratze darunter, dachte Papst, während er mit den anderen Trauergästen darauf wartete, dass die Feuerwanne im Ofen verschwand.

Wegen einiger im Löschstrahl der Feuerwehr übrig gebliebener Knochen war nach Rücksprache mit den Verbliebenen eine Feuerbestattung angeordnet worden.

Die Gerichtsmediziner hatten sich mit Erfolg bemüht, den weiblichen vorn männlichen Teil zu trennen. Margotts Nachfahren konnten davon ausgehen, wenigstens bei ihnen den echten Gebeinen gegenüberzustehen.

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