Eckhard Lange - Unbekannte Bekenntnisse

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Vom Evangelisten Lukas bis zum Engel der Verkündigung, von König Herodes bis zum ägyptischen Grenzwächter, sie alle erzählen, wie sie die Geschichte sehen, die da geschehen ist. Und natürlich die Hauptpersonen selbst, Maria und Joseph, aber auch ein Hirt und der Wirt und mancher andere. Das ist nicht immer so, wie es in der Bibel steht, es sind eben ihre ganz persönlichen Bekenntnisse, und die haben sie bisher noch nicht bekennen können – sie blieben unbekannt. Bis jetzt.

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Nun ist Theophilus, dem ich wie gesagt nicht ohne Grund mein Werk gewidmet habe, ein in vielen Dingen erfahrener, hochgebildeter Mann. Zwar sind ihm die vielfältigen Traditionen des Volkes Israel vielleicht nicht so geläufig, aber er ist belesen in der philosophischen Literatur und auch bewandert in den Mythen nicht nur seiner griechischen Landsleute, sondern auch von manchen orientalischen und ägyptischen Sekten, die dieser Zeit allerorten ihre Anhänger hatten.

So war es für ihn vertraut, ja eigentlich notwendig, wie von den Anfängen berühmter Männer zu berichten ist: Wo auch immer von Heroen oder Königen, Weisheitslehrern oder Religionsstiftern erzählt wird, stets ist schon ihre Ankunft auf dieser Erde von außergewöhnlichen Ereignissen begleitet: Seher und Propheten haben sie lange vorher schon vorausgesagt; bei der Geburt ereignet sich Wunderbares; und oft wurden sie, von den dunklen Mächten des Chaos bedroht, schon im zarten Säuglingsalter wundersam bewahrt und errettet. Ja, ihre von den Göttern auferlegte Aufgabe war nur denkbar, wenn sie selbst - wie auch immer - göttlicher Herkunft waren. Wie also sollte es bei dem einzig wahren Erlöser, dem gottgesandten Retter der Welt anders sein?

Wollte ich dem geschätzten Theophilus und mit ihm all den gebildeten Menschen, die hoffentlich mein Werk zur Hand nehmen würden, unseren Herrn Jesus als den Messias, den Gottessohn, darstellen, so galt es klug zu bedenken, wie seine Geburt zu schildern sei. So fragte ich mich, und so prüfte ich manche Legende, die inzwischen im Umlauf war: Ob sie wohl hierfür herangezogen werden könnte, ob das Zeugnis, das sie ablegen wollte, gut und nützlich für meine Zwecke sein könnte, selbst wenn das Erzählte vielleicht nicht ganz der historischen Wahrheit entsprach. Vor allem aber: Ob sie zugleich auch den prophetischen Worten der heiligen Schriften als Nachweis dienen konnte.

Freilich, ein wenig ändern mußte ich manches schon, damit sich alles letzen Endes zu einem gefälligen Duktus zusammenfügte. Schließlich - ich wiederhole mich - gab es ja keinen verläßlichen Zeugen mehr aus jenen, nun schon lange vergangenen Tagen. So blieb mir nur die Logik des forschenden Geistes und die Freiheit des Schriftstellers, der doch auch anschaulich und spannend, in gefälliger Form und zugleich überzeugend das Nötige darstellen wollte.

Da fand ich dann eine Überlieferung - eine Legende, würdet ihr in eurer Zeit später sagen - die tatsächlich von der Geburt Jesu zu erzählen wußte. Weil er ja der verheißene Messias aus dem Geschlechte Davids war, gab es nach den heiligen Schriften dafür nur einen Ort: Bethlehem, die Davidsstadt. So erzählt es darum auch dieser Bericht. Nun war aber allseits bekannt, daß Jesus, genau wie seine Eltern Josef und Maria, aus Nazareth stammte. Was also war zu tun? Eben: Ich mußte diese beiden Orte zusammenbringen.

Lange habe ich darüber nachgedacht, doch endlich fand ich eine Erklärung. Den historischen Schriften meiner Zeit war zu entnehmen, daß Rom eine Steuerschätzung anordnete, als es Judäa nach dem Tode des Archelaus zur eigenen Provinz machte. Könnte es nicht sein, daß sich dazu jeder an seinem Geburtsort registrieren lassen mußte? Und könnte es nicht sein, daß Josef aus Bethlehem gebürtig ist, wenn er als der Vater des Messias Jesus logischerweise doch ein Nachkomme Davids gewesen sein muß?

Das war also die Lösung, auch wenn bei genauerer Betrachtung die Zeiten nicht recht übereinstimmten. Und natürlich mußte angesichts der Geburt des Retters aller Welt ja wohl auch alle Welt geschätzt worden sein, mußte es ein einmaliges Ereignis gewesen sein, erstmalig in der Weltgeschichte!

So griff ich dann zum Griffel und mußte jetzt nur noch die Eltern zur rechten Zeit nach Bethlehem wandern lassen, und die schöne Geschichte von den Hirten und dem Engel Gottes bestätigte aufs Anschaulichste, was von den Propheten geweissagt worden war.

Da gab es aber noch eine ganz andere Legende, wunderschön und so voller Poesie, wie sie einem Schriftsteller nur unterkommen kann. Schon das hätte gereicht, sie in meine Sammlung aufzunehmen. Zugleich aber war sie mir nützlich, meinen griechischen Lesern nahezubringen, daß der in den j‰üdischen Schriften verheißene Messias mehr war als nur der erwartete Retter Israels, sondern daß er aller Welt das Heil des einzig wahren Gottes bringt. Und was könnte ihn den griechisch denkenden Köpfen gegenüber mehr legitimieren als die Tatsache, daß er selbst göttlicher Abkunft war?

Nun hätte ich nie eine solche Geschichte erzählt, wie sie in den Sagen der Griechen so oft vorkommt: Daß der Göttervater, den sie Zeus nennen, sich in eine Tiergestalt verwandelt, um so ein Menschenkind zu schwängern, oder gar die Gestalt des Ehemannes annimmt, um sich einer ahnungslosen Frau schamlos zu nähern. Was für ein Bild machten sich diese Menschen doch von ihren Göttern, schrieben ihnen Lüsternheit und sogar böswilligen Betrug zu! Wahrhaft: Götzen sind das allzumal, unvergleichlich mit dem ewigen und zugleich menschenfreundlichen Gott, den wir ihnen nun verkündigen.

Und wie ganz anders fand ich es dann auch in jener Legende, von der ich sprach: Daß Maria, die Mutter des Herrn, ganz unberührt zur Mutter werden sollte. Allein durch die göttliche Schöpferkraft wird dieses Kind in ihrem Schoße wachsen! Das war so unendlich viel erhabener als alle Sagen der Griechen, und doch würde es ihrem Denken einleuchten, anders als es der Kollege Markus mit seiner Vorstellungsweise vermocht hätte:

Daß Gott kraft seines Wortes den schon erwachsenen Jesus zu seinem Sohn erklärt, so wie im Orient die Könige ihre Nachfolger ernannten - das war für jüdische Ohren sicher gut und ausreichend. Aber Griechen denken da eben anders, und auch ihnen sollte ja das Evangelium einleuchtend verkündet werden. Nun mußte ich nur noch die andere Geschichte, die von der Geburt in Bethlehem, ein wenig anpassen und dem Josef - nun ja: die Vaterschaft nehmen, dann hatte ich einen Anfang für mein Werk, wie er schöner und eindruckvoller nicht hätte sein können.

Ich weiß: Für euch, liebe Leser, als aufgeklärte Mitteleuropäer ist manches daran unredlich, unwissenschaftlich, grenzt sogar an Betrug, weil es nicht nachprüfbare Wahrheit ist oder weil es medizinischem Wissen widerspricht. Aber, ihr kennt das Zitat: Was ist Wahrheit?

Wir verstanden da zu unserer Zeit Wahrheit anders als ihr: Es gibt, sagen wir, so etwas wie eine innere Wahrheit, verborgen in den Dingen, verborgen unter dem Geschehen, unsichtbar für den bloß kritisch-rationalen Blick, aber erkennbar für jeden, der Ohren hat zu hören. Hat das nicht auch einer aus eurer Zeit gesagt: Nur mit dem Herzen sieht man gut? Fragt also nicht: Ist das alles wirklich so geschehen? Fragt vielmehr: Welche Wahrheit ist darunter verborgen?

Weil Wahrheit oft unerklärbar ist, darum bedarf sie der Bilder, der Gleichnisse, um erfaßt zu werden. Manchmal denke ich: Das habt ihr vergessen. Und dann denke ich auch, daß die Menschen in eurer Zeit ärmer geworden sind mit ihrer Sicht der Dinge - von der Poesie ganz zu schweigen, in die unsere Art der Wahrheit sich oft kleidet. Und dennoch hoffe ich, daß auch ihr in so viel späteren Jahrhunderten immer noch Augen und Ohren für unsere Wahrheit habt. Dann werdet ihr auch Gefallen finden an meiner Erzählung von der wunderbaren und doch so erdgebundenen Geburt unseres Herrn.

DER PRIESTER (Lukas 1, 5-25. 39-45. 57-68)

Was soll ein Mann schon sagen, wenn zwei Frauen miteinander reden! Da kommt er beim besten Willen meist nicht zu Wort. Sie haben sich ja immer so viel zu erzählen. Und zugegeben - diesmal stimmte das auch wirklich.

Gut, ich konnte an jenem Tag sowieso nicht reden. Etwas hatte mir die Sprache verschlagen. Wer kann denn auch so ohne weiteres glauben, daß er doch noch einmal Vater werden soll, wenn die Frau schon in die Wechseljahre gekommen ist! Aber eben das war geschehen, und Elisabeth, meine Frau, war zwar erstaunt und erschrocken, und vielleicht auch besorgt, ob die Geburt noch so problemlos verlaufen würde wie bei jüngeren Frauen, aber sie war dennoch glücklich.

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