Lars Gelting - Mit der Wut des Überlebens

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Mit der Wut des Überlebens: краткое содержание, описание и аннотация

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1631: Gestürmt durch das Kaiserliche Heer versinkt Magdeburg, die reiche Handelsstadt, in einem gigantischen Meer aus Feuer.
Therese irrt als Beuteweib durch die brennende Stadt, droht ein Opfer des Infernos zu werden – bis Moshe Goldberg sie findet.
Mit Moshes Hilfe überlebt sie nicht nur das Grauen von Magdeburg. Sie findet den Weg durch ein fremdes, neues Leben, in dem Reichtum und Verrat, Gewalt und Liebe die treibenden Elemente sind.
Als sie nach zwölf Jahren an den Ausgangspunkt ihrer Flucht zurückkehrt, ist sie eine Andere. Reich und gar nicht mehr ohnmächtig sucht sie die Vergeltung. Rechnet erbarmungslos mit denen ab, die vor Jahren ihr Leben, ihre Familie zerstört haben.
Aber da gibt es etwas, womit sie nicht mehr gerechnet hat …
Die mitreißende Geschichte einer faszinierenden Frau in einer gewalttätigen Zeit.

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Irgendwo in der Ferne grummelte es, rollte der Donner lang ausrollend von ihnen fort.

„In eine Gruft?“ Er gab ihr den dampfenden Becher wieder, sah sie mit gerunzelter Stirn an und nahm nacheinander die Becher von Stefan, Zita und Mikola.

„An dem Tag war sie wohl einer der sichersten Orte in Magdeburg. Sogar die Johanniskirche über der Gruft ist vollständig ausgebrannt.“

Er schöpfte das heiße Wasser, nickte vor sich hin, „Das scheint mir typisch für Juden zu sein.“ Vorsichtig gab er die gefüllten Becher zurück und ging dann zu seinem Platz hinüber. „Wenn alle anderen draufgehen, sie kennen die Schlupflöcher und kommen durch.“

Sie antwortete ihm nicht sogleich, sah zu, wie er sich hinsetzte, wartete, bis ihre Augen sich begegneten, „Ich kann mir nicht vorstellen, dass du hier in Ingolstadt viele Juden kennst. Und dafür bist du ziemlich hochmütig!“

„Man hört das halt, wenn über Juden geredet wird: Sie sollen immer ihren Vorteil im Auge haben und so besser über die Runden kommen als der Christenmensch.“ Er sah hinüber zu Mikola, der ihn mit nachdenklich zusammengekniffenen Augen musterte.

„Er musste mich nicht durch die Trümmer schleppen, ich war ihm eher eine Last. Und er musste mich auch nicht in Leipzig in seinem Hause aufnehmen, mich ernähren. Noch dazu als Christin, die ich wochenlang mit einem Kreuz um den Hals herumlief. Und vermutlich ganz entgegen der allgemeinen Vorstellung hat er mich auch nicht um das gebracht, was dein Vater mir und dir hinterlassen hat. Ohne ihn und seinen Vater wäre ich jetzt gar nicht hier.“ Sie wandte sich ab, sah ruhig zu Margret hinüber, die einen Topf mit Honig herangeholt hatte und nun darin herumpulte.

„Ich habe bisher nichts mit Juden zu tun gehabt, aber man erzählt sich halt so allerhand.“ Sich verteidigend zog er die Schultern hoch, sah ohne sich umzuwenden zu ihr herüber.

„Eben!“ Sie wandte sich ihm wieder zu, „Man erzählt auch viel über Hexen! Ehe man sich dann versieht, werden Menschen gefoltert und umgebracht. Du solltest gewarnt sein! Alles was ich kann, bin und habe geht auf deinen Vater und die Goldbergs zurück, und sie haben nichts dafür verlangt!“

„Diese Juden, lebten die in Leipzig?“ Mikola runzelte die Stirn, sah vorgebeugt zu ihr hinüber, „Gerade in den großen Städten wie Magdeburg und Leipzig ist es denen damals schlecht ergangen. Die mussten doch überall verschwinden!“

„Das stimmt! Aber die Goldbergs waren nicht irgendwelche Juden und das wusste man auch. Sie wurden halt geduldet wie ein Huhn, das bei Bedarf goldene Eier legt. Die Stadt konnte sich bei ihnen bedienen, ohne Widerstand erwarten zu müssen. Ob Belagerung oder Pest: Goldbergs mussten immer besonders bluten und hohe Summen zahlen.“

„Und, warst du bei diesem Einsiedler?“ Margret ließ den Honig vom Holzspatel ins heiße Wasser schmelzen und reichte den Honigtopf an Therese weiter. Draußen rauschte es um das Zelt herum, hob die Plane, als würde das Zelt einatmen, und ließ sie dann schlaff wieder zusammenfallen.

„Moshe ist mit mir hingefahren.“ Sie klemmte den bauchigen Tontopf zwischen ihre Knie, hob mit dem Spatel einen kleinen Klumpen von der cremigen Masse ab und gab den Topf an Franz weiter. „Im Herbst zweiunddreißig. Ich dachte damals überhaupt nicht daran, diesen Rupert aufzusuchen. Ich hatte abgeschlossen. Mir reichte das Kreuz und die Erinnerung.“

„Aber dein Mann hat dir doch aufgetragen, unbedingt diesen Einsiedler aufsuchen!“

„Für wen oder was sollte ich das tun?“ Sie rührte in ihrem Krug, sah kurz hinüber zu Margret. „Zurück nach Eichstätt konnte ich nicht. Ich dachte, ich würde es nie mehr können. Und bei den Goldbergs war ich zuerst mal eine Fremde.“ Sie nahm vorsichtig einen Schluck aus dem Becher, rührte wieder. „Die Juden sind von der Stadtgemeinschaft ausgeschlossen, sind immer nur für sich. Wer zu ihnen kommt, will Geschäfte machen, andere Kontakte gibt es kaum. Verstehst du: Ich fühlte mich abgeschoben aus der Welt und ziemlich überflüssig.“

Wieder jagte der Wind um das Zelt, blähten sich leise flappernd die Planen.

„Moshe hat dann immer wieder gedrängt, hat mir vor Augen geführt, dass auch dem Eremiten mal was passieren könnte. Und irgendwann war er es wohl leid.“ Sie nahm ruhig einen Schluck, sah sinnend ins Feuer, „Ganz in der Frühe, hatte er schon das Pferd vor den kleinen Wagen gespannt, ist einfach mit mir losgefahren. …

In Saalfeld brauchten sie nicht lange fragen: Der „fromme Mann“, der „im Bruch hinterm Berg lebt,“ war hier bekannt. Sie ließen sich den Weg durch den Wald erklären, stellten Pferd und Wagen bei einem Bauern ein und machten sich zu Fuß auf.

Und der Einsiedler meinte es bitter ernst mit der Abkehr von den Menschen: Zügig ausschreitend kämpften sie sich den halben Tag durch dichten Fichtenwald. Waren jedes Mal erleichtert, wenn sich vor ihnen bunter und lichter Buchenwald den Hang hinauf zog und ärgerten sich anschließend, wenn undurchdringliches Beerengestrüpp sie dort zu größeren Umwegen zwang. Sie quälten sich nicht einen Berg, sondern immer noch einen hinauf und auf der andern Seite wieder herunter.

Die Sonne hatte den Zenit schon überschritten, als sie, den Rückweg bedenkend, bereit waren, aufzugeben. Noch den einen Hang hinauf! Und wenn dann nichts von ihm zu sehen ist, kehren wir wieder um!

Entschlossen kletterten sie den Abhang zwischen Steinen und Buschwerk hinauf, verharrten dann keuchend und schnaufend auf der Höhe und waren ebenso enttäuscht, wie schon einige Male zuvor: Umgeben von hohen Bäumen hatten sie keinerlei Ausblick, Buschwerk und Geröll verleideten ihnen den weiteren Abstieg. – Sie mussten zurück!

Enttäuscht und schweigend ließen sie sich auf einen der Baumstämme nieder, die, vom Wind gefällt und dicht bemoost, auf der Anhöhe lagen, schnauften und stierten vor sich hin.

Wie weit muss man laufen, um sich in dieser Zeit des Raubens und Totschlagens für einen Augenblick im Paradies zu fühlen.“ Moshe ließ seinen Blick langsam in die Runde gehen, nahm mit allen Sinnen auf, was sich ihm mitteilte. Den leichten Geruch nach Harz, der sich in der letzten Wärme des Jahres verbreitete, die tiefe Stille, bereichert durch das Summen der Insekten, den Ruf einzelner Vögel, der zu ihnen hallte, als säßen sie in einem großen Raum und – da war noch etwas. Sein Blick blieb bei ihr hängen, starr und aufmerksam. Er konzentrierte sich auf etwas. „Hört ihr das?“ Er flüsterte fast, wies mit seinem Zeigefinger über die liegenden Baumriesen hinweg zum Abhang, dorthin, wo sie nicht mehr hinunter laufen wollten. Sie hörte nichts, was für einen Wald nicht typisch gewesen wäre, eben die Insekten, die Vögel und irgendwo murmelte ein Bach.

Das ist kein Bach!“ Er flüsterte wieder, „Hört einmal genau hin!“ Sie konzentrierte sich, horchte und hörte gar nichts mehr! Der Bach hatte aufgehört zu fließen!

Kommt! Das ist er!“ Moshe war schon auf, kletterte über den nächsten Baum hinweg, erreichte die erste Baumreihe und blieb abwartend stehen. Kinn und Augen wiesen nach vorn, so als läge etwas Wichtiges vor seinen Füßen.

Vorsichtig kam sie näher, reckte den Hals, sah zuerst, dass hinter der Baumreihe der Hang steil abfiel, und dann sah sie ihn. Er war nur eine Baumhöhe unter und etwas seitwärts von ihnen, dort, wo der Steilhang in einem Halbrund von ihnen weglief.

Groß und hager, in ein naturfarbenes, streng an ihm herabfallendes Gewand gekleidet, stand er dort. Stand wie ein ärmliches Abbild desjenigen, dem er nachzueifern trachtete. Der Sonne zugewandt und mit dem Rücken zu ihnen, hielt er die Hände seitwärts in Schulterhöhe und begann nun wieder mit seinem eintönigen Gemurmel.

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