Schriften zur Wirtschaftsinformatik der HTW Berlin
Schriften zur Wirtschaftsinformatik der HTW Berlin
Herausgeber:
Prof. Dr. Jörg Courant
Prof. Dr. Reinhard Ginnold
Prof. Dr. Thomas Pietsch
Prof. Dr. Margret Stanierowski
Margret Stanierowski (Hrsg.)
Evaluierung des kollaborativen Lifecycle-Managements mit der IBM Jazz-Plattform
Ausgabe 1 – 12/2011
Evaluierung des kollaborativen Lifecycle-Managements mit der IBM Jazz-Plattform
Margret Stanierowski (Hrsg.)
Aus der Reihe: Schriften zur Wirtschaftsinformatik der HTW Berlin
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
1. Ausgabe, Dezember 2011
Satz und Umschlaggestaltung: Mathias Slawik, Berlin
Umschlagmotiv: Hochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin
Einige Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der IBM Deutschland GmbH
Copyright © 2011 Margret Stanierowski (Hrsg.)
published at epubli GmbH, Berlin
www.epubli.de
ISBN 978-3-8442-1289-1
Expertisen erstellen - etwas sachkundig beurteilen - ist der Grundgedanke dieser Publikationsreihe des Studiengangs Wirtschaftsinformatik der HTW Berlin. Durch sie soll der Erfahrungsaustausch zwischen Praktikern, Forschern und Studierenden zu Themen der Wirtschaftsinformatik gefördert werden. Deshalb haben wir bereits 1998 mit einer Schriftenreihe „expert IS en“ ein Forum für den offenen Meinungs- und Erfahrungsaustausch sowie die Präsentation unserer wissenschaftlichen Ergebnisse geschaffen.
Zwei Aspekte hatten uns seinerzeit zur Gründung der Reihe bewogen:
1 Grundlegender Gegenstand der Wirtschaftsinformatik als Wissenschaftsdisziplin ist die Entwicklung des theoretischen Fundaments zur Arbeit mit dem Wirtschaftsgut „Information“. Aus der Menge der verfügbaren Daten sind Informationen in der richtigen Qualität zur richtigen Zeit am richtigen Ort zur Verfügung zu stellen. Die Hochschulforschung ist gefordert, dazu einen Beitrag zu leisten. Die Hochschullehre ist gefordert, mit Weitblick hochqualifiziertes Personal für das Fachgebiet Wirtschaftsinformatik auszubilden.
2 Das Paradigma der Fachhochschulen beruht auf der besonderen Praxisorientiertheit der Lehre und Forschung. Das bedeutet in der Konsequenz sowohl die Einbeziehung praktischer Probleme der Methodenumsetzung und Instrumentariennutzung in die Lehre und Forschung als auch den Technologietransfer zur Praxis. Der ständige fachliche Austausch zwischen Hochschule und Praxis soll diesen Prozess fördern.
Nach sechs im Eigenverlag erschienenen Büchern war der administrative Aufwand für das Betreiben der Schriftenreihe so groß geworden, dass die „expert IS en“ für einige Jahre „auf Eis“ lagen.
Vor dem Hintergrund der Flexibilität, die heute durch „Books on Demand“ möglich geworden ist und durch den Elan eines neu zusammengesetzten Herausgebergremiums, starten wir mit der hier vorliegenden Publikation das Relaunch unserer „Schriften zur Wirtschaftsinformatik“.
Unserer ursprünglichen Intention folgend werden wir darin weiterhin wissenschaftliche und praktische Probleme der Wirtschaftsinformatik behandeln.
Dabei sind es die folgenden Kriterien, die uns bei der Themenwahl leiten:
die Neuartigkeit der behandelten Thematik oder deren Betrachtungsweise
die Interessantheit der dargestellten Lösung für eine Problemstellung
die Attraktivität des Themas für Wissenschaftler und für Praktiker
Neben der Darstellung und Verbreitung fachlicher Inhalte verfolgen wir mit der Schriftenreihe auch das Anliegen, die Leistungs- und Kooperationsmöglichkeiten des Studiengangs Wirtschaftsinformatik zu präsentieren.
Da zum wissenschaftlichen Disput und zur praktischen Kooperation immer Partner gehören, wünschen sich die Herausgeber der Reihe nicht nur das Interesse, sondern vor allem die aktive Mitarbeit unserer Praxispartner. Denn die Schriftenreihe soll auch Praktikern die Möglichkeit geben, ihre aktuellen Projekte sowie ihre Anforderungen an die Forschung und Lehre zu artikulieren.
Dieser Wunsch soll als Bitte um die Mitwirkung bei Beiträgen, aber auch in Form von Hinweisen zur inhaltlichen und formalen Verbesserung verstanden werden. Insofern ist die hier vorliegende Publikation, die aus der Kooperation des Studiengangs Wirtschaftsinformatik der HTW Berlin mit dem Unternehmen IBM hervorgeht, ein gelungenes Beispiel für eine solche Zusammenarbeit.
In diesem Sinne hoffen wir auf eine erfolgreiche Zukunft unserer Reihe „Schriften zur Wirtschaftsinformatik“.
Berlin, im Dezember 2011
Thomas Pietsch
Schnelle Veränderungen der organisatorischen und technologischen Rahmenbedingungen, die die Entwicklung und den Einsatz von betrieblichen Anwendungssystemen beeinflussen, sowie wachsende Ansprüche seitens der Auftraggeber z.B. bezüglich Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen erzeugen für den Prozess der Erstellung und Betreuung von Anwendungssystemen neue Anforderungen, auf die IT-Unternehmen schnell und flexibel reagieren müssen.
Um bei dieser Ausgangssituation dem Anspruch gerecht werden zu können, Software interdisziplinär und in verteilten Teams, mit angemessenen Kosten und in der erwarteten Qualität herstellen zu können, ist es erforderlich, den Softwareerstellungsprozess in den unterschiedlichen Phasen durch den Einsatz geeigneter Methoden und Tools zu unterstützen. Der Softwareerstellungsprozess stellt die Verantwortlichen wie auch die beteiligten Teams immer wieder vor ähnliche Herausforderungen. Moderne Ansätze der industrialisierten Softwareerstellung berücksichtigen dabei nicht ausschließlich die Implementierung einer Software, sondern betrachten den Lebenszyklus von der Initiierung bis hin zum Betrieb und zur Wartung des zu erstellenden Softwareprodukts. Diese aus dem Produktlebenszyklus abgeleitete Interpretation des Entwicklungsprozesses wird aktuell auch unter dem Begriff Anwendungslebenszyklus (engl. Application Lifecycle) zusammengefasst. Die Methodik und darauf basierende technische Infrastruktur zur transparenten und effizienten Steuerung des Anwendungslebenszyklus wird als Application Lifecycle Management bezeichnet. 1
Im Lebenszyklus der Anwendungssysteme tragen die Kommunikation und kooperative Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer sowie zwischen den an der Entwicklung und dem Betrieb der Anwendungssysteme beteiligten Teams wesentlich zur erfolgreichen Umsetzung von Projekten bei. Die abgestimmte Anwendung von Methoden, Technologien und Werkzeugen in der Softwareerstellung soll diese Zusammenarbeit verbessern und somit unter anderem zu einer schnelleren Auslieferung von Produkten bei gleichzeitiger Gewährleistung von hoher Softwarequalität führen.
Im Rahmen der Veranstaltung Management der Anwendungsentwicklung, ein Bestandteil des WI-Masterstudiums an der HTW Berlin, wurden im Wintersemester 2010/11 die Einsatzmöglichkeiten des kollaborativen Lifecycle Management auf der Basis der IBM Rational Jazz - Plattform untersucht. Die empirische Grundlage bildet ein mit WI-Masterstudenten durchgeführtes Praxisprojekt, das die Untersuchung ausgewählter Komponenten der Rational Jazz Technologie-Plattform zum Ziel hatte. Die Evaluierung erfolgte anhand der vom Praxispartner vorgegebenen Anwenderszenarien.
Im Mittelpunkt der Evaluierung standen folgende Fragestellungen:
Wie wird das Management des Gesamtprozesses eines Softwareprojektes auf der Basis eines standardisierten Vorgehensmodell oder einer individuellen Vorgehensweise durch die Komponente Rational Team Concert unterstützt? Gibt es adäquate Rollenkonzepte für die Durchführung der Projektarbeit?
Wie lassen sich Aktivitäten und vorgegebene Prozessabläufe im Rahmen der Anforderungsdefinition und des Anforderungs- sowie des Änderungsmanagement für die Betreuung betrieblicher Anwendungssysteme sinnvoll durch den Einsatz des Rational Requirements Composer abwickeln?
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