Ricarda Huch - Der Fall Deruga (Ricarda Huch) (Literarische Gedanken Edition)

Здесь есть возможность читать онлайн «Ricarda Huch - Der Fall Deruga (Ricarda Huch) (Literarische Gedanken Edition)» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Fall Deruga (Ricarda Huch) (Literarische Gedanken Edition): краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Fall Deruga (Ricarda Huch) (Literarische Gedanken Edition)»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Literarische Gedanken Edition
präsentiert
Der Fall Deruga von Ricarda Huch

"Der Fall Deruga", geschrieben 1917 von Ricarda Huch, handelt von dem italienischen Arzt Sigismondo Enea Deruga, der in Prag lebt und sich in München für den Mord an seiner geschiedenen Frau Mingo Swieters verantworten muss. Doch vor Gericht stellt sich die Situation plötzlich ganz anders dar.
Ricarda Huch soll einer Freundin geschrieben haben, daß sie diese «Schundgeschichte» nur verfasst habe, um sich ein Honorar in Höhe von 20.000 Mark zu verdienen. Heute steht «Der Fall Deruga» synonym für einen Gesellschaftsroman, der die Gesinnungen, Vorurteile und zeittypischen Marotten in den Zeugenstand ruft und dadurch ein Bild des gesellschaftlichen Klimas der damaligen Zeit zeichnet.
Alle Bücher der Literarische Gedanken Edition wurden von Originalen transskribiert und für ein verbessertes Leseerlebnis aufbereitet.
Mehr Ausgaben finden Sie auf unserer Homepage unter literarischegedanken.de.

Der Fall Deruga (Ricarda Huch) (Literarische Gedanken Edition) — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Fall Deruga (Ricarda Huch) (Literarische Gedanken Edition)», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ein Fräulein von etwa fünfunddreißig Jahren trat vor, einfach, aber gut gekleidet, schwarzhaarig, mit gerader Nase und ruhigen, braunen Augen. Sie kam mit raschen, sicheren Schritten und sah sich um, als suche sie, wo es etwas für sie zu tun gäbe; als ihr Blick dabei auf Deruga fiel, nickte sie ihm freundlich und ermunternd zu. Den Eid leistete sie frisch und freudig; sie schien zu denken, nun habe sie den Faden in der Hand und werde den Wust schon entwirren.

Das Verhör begann folgendermaßen:

»Wie lange sind Sie in Stellung bei dem Angeklagten?«

»Zehn Jahre.« Ich kenne ihn also etwas besser als Sie alle, meine Herren, lag in diesen Worten.

»Worin besteht Ihre Beschäftigung?«

»Ich führe das Haus; koche das Essen, mache die Zimmer, empfange die Patienten, schreibe die Rechnungen und so weiter.«

»Das ist sehr viel. Standen oder stehen Sie in freundschaftlichen, ich wollte sagen, in mehr als freundschaftlichen Beziehungen zu dem Angeklagten?« Sie runzelte die Brauen und schien eine rasche Antwort geben zu wollen, besann sich aber und sagte kurz: »Nein.«

»Wieviel Lohn erhielten Sie?«

»Achtzig Kronen.«

»Hatten Sie Nebeneinkünfte?«

»Nein.«

»Die Stelle muß offenbar ideelle Annehmlichkeiten haben. Sie waren vermutlich sehr selbständig? Der Doktor behandelte Sie gut?«

»Er mich und ich ihn. Wir passen gut zusammen. Übrigens ist es leicht, mit Dr. Deruga gut auszukommen, wer es nicht tut, trägt selbst die Schuld.«

»Gut. Erinnern Sie sich an den 1. Oktober des vorigen Jahres? Der Angeklagte verließ die Wohnung etwa um sechs Uhr. Sagte er Ihnen, wohin er ginge, und wann er wiederkomme?«

»Dr. Deruga sagte, er käme vielleicht nachts nicht nach Hause und wisse auch noch nicht, ob er am folgenden Tage zur Sprechstunde wieder da sein würde. Wenn Patienten kämen, sollte ich sie vertrösten.«

»Glaubten Sie, daß er verreise?«

»Ich glaubte gar nichts — weil es mich nichts anging. Ich pflegte nie zu fragen, wohin er ginge, nur neckte ich ihn zuweilen, weil ich wußte, daß ihm die Frauenzimmer nachliefen. Vielleicht habe ich das auch an jenem Abend getan.«

»Was hatte der Angeklagte bei sich, als er fortging?«

»Ein Paket.«

»Wissen Sie, was der Inhalt des Paketes war?«

»Nein.«

»Sie wissen es nicht, aber Sie ahnten es doch vielleicht. Haben Sie ihn etwas einwickeln sehen? Hat er in Schränken oder Kommoden gekramt?«

»Ja, ich sah, daß er etwas suchte, und fragte ihn, was es sei. Da sagte er ärgerlich: 'Wo, zum Teufel, haben Sie den alten Faschingströdel versteckt?' Ich sagte, es sei alles in der Truhe auf dem Vorplatz, was überhaupt noch vorhanden sei. Er hatte nämlich verschiedenes verliehen oder verschenkt.«

»Was verstehen Sie unter altem Faschingströdel?«

»Kostüme, die er früher beim Fasching getragen hatte. In den letzten Jahren hatte er nichts mehr mitgemacht.«

»Was für Kostüme waren das?«

»O, das kann ich so genau nicht sagen, was sie bedeuteten. Bauernkleider und ein Bajazzo und ein Mönch, glaub' ich. Ich kenne mich nicht aus damit.«

»Vermutlich boten Sie ihm Ihre Hilfe an?«

»Ja, aber er sagte: 'Gehen Sie zum Teufel!' Das war nicht böse gemeint, es war so eine Redensart von ihm. Mir war es ganz recht, denn es war nach Tisch und ich hatte in der Küche zu tun.«

Inzwischen war der Staatsanwalt aufgestanden, gestikulierte mit seinen langen Armen und machte Grimassen. »Mein liebes Fräulein,« sagte er, »hatte der Angeklagte keine Reisetasche?«

»Ja, wenn er verreiste, nahm er eine Reisetasche,« sagte Fräulein Klinkhart.

»Nun, mein liebes Fräulein,« fuhr der Staatsanwalt mit süßlicher Liebenswürdigkeit fort, »sollten Sie als Dame und als Haushälterin, teils aus Neugier und teils aus Ordnungsliebe, nachdem Ihr Brotherr fort war, nicht nachgesehen haben, was er mitgenommen hatte? Wenn ich mich in Ihre Lage versetze, so scheint mir, Sie mußten sich Gewißheit zu schaffen versuchen, wie lange Ihr Brotherr fortbleiben würde. Aus dem, was er mitgenommen hatte, ließ sich doch manches schließen.«

Fräulein Klinkhart faltete finster die Brauen und warf einen Blick unverhohlener Abneigung auf den Staatsanwalt. »Ich sah,« antwortete sie, »daß in der Truhe alles durcheinandergeworfen war, und machte wieder Ordnung. Ob etwas fehlte, weiß ich nicht, ich habe nicht darauf geachtet. Ein Nachthemd hatte er, wie mir schien, nicht mitgenommen.«

»Sehen Sie, sehen Sie,« rief der Staatsanwalt triumphierend und mit dem langen Zeigefinger auf sie deutend, »dahin wollte ich Sie bringen! Also ein Nachthemd hatte er nicht mitgenommen?«

»Nun, und?« sagte Fräulein Klinkhart finster, »wenn er doch gar nicht verreiste!«

»Sehr wohl, mein liebes Fräulein,« sagte der Staatsanwalt mit entzücktem Lächeln, »wenn nun aber kein Nachtkleid in dem Paket war, was war Ihrer Meinung nach dann darin?« Fräulein Klinkhart zuckte ärgerlich und ungeduldig die Achseln und sagte: »Wahrscheinlich war irgendein Kostümstück zum Verkleiden darin, das er jemandem leihen wollte.«

»Wollen Sie uns das Rätsel lösen?« wandte sich der Vorsitzende an Deruga.

»Es war ein Kimono darin,« sagte Deruga, »den mir einmal ein Patient aus China mitgebracht hatte, und den ich der Dame, die ich besuchte, leihen wollte.«

»Sie sagten ja vorhin, es wäre Wäsche darin gewesen,« sagte Dr. Zeunemann, den Arm auf die Lehne seines Sessels stemmend und sich nach dem Angeklagten herumwendend.

»Ja, können Sie sich nicht denken, daß ich das Breittreten der albernen Kleinigkeiten satt habe?« erwiderte dieser mit einem so wütenden Ausdruck, daß der Fragende unwillkürlich zurückfuhr. »Ich habe gesagt, was mir gerade einfiel, und nächstens werde ich überhaupt nichts mehr sagen. Es war ein Kimono, ein Nachthemd, eine Zahnbürste, ein Revolver und eine Flasche Gift darin. Das ganze Paket wächst mir zum Halse heraus.«

Dr. Zeunemann wartete eine Weile und sagte dann ruhig: »Ich frage Sie nicht aus, weil es mir Vergnügen macht, sondern weil es meine Pflicht ist. Ich hoffe, Sie sehen das ein und entscheiden sich, was Sie endgültig als den Inhalt des Pakets angeben wollen.«

Derugas Züge glätteten sich. »Wahrhaftig,« sagte er mit einem liebenswürdigen Lächeln, »ich bin ein grober Kerl, entschuldigen Sie mich. Es war also ein Kimono in dem verwünschten Paket.«

»Den Sie der bewußten Dame leihen wollten,« fügte Dr. Zeunemann hinzu.

»Der Fasching beginnt meines Wissens erst im Januar,« bemerkte der Staatsanwalt.

Deruga lachte. »Die Dame machte entweder ihre Vorbereitungen sehr früh oder sie brauchte ihn für einen anderen Anlaß. Ich werde sie gelegentlich fragen und es Ihnen dann mitteilen.«

Der Staatsanwalt bebte vor Ärger, um so mehr als er auf dem Gesicht des Justizrats und auf dem des Vorsitzenden ein belustigtes Lächeln sah, das der letztere aber schnell unterdrückte. »Gehen wir nun,« sagte er, »zu der Rückkehr des Angeklagten am 3. Oktober über. Was ging dabei vor? Besinnen Sie sich noch, Fräulein Klinkhart, was Dr. Deruga sagte?«

»O ja,« antwortete sie. »Ich sagte: 'Gut, daß Sie kommen, Doktor. Es warten einige Patienten über zwei Stunden auf Sie.' Der Doktor sagte: 'Desto schlimmer für sie, ich bin sehr müde und will mich sofort zu Bett legen.' Ich fragte, ob er nicht wenigstens einen Augenblick selbst mit ihnen sprechen und sie wieder bestellen wollte. Da machte er eine abwehrende Bewegung mit der Hand und sagte: 'Ich kann nicht,' und da wußte ich, daß ich nicht weiter in ihn dringen dürfte.«

»Fiel Ihnen denn dieses Benehmen nicht auf?« fragte der Vorsitzende.

»Durchaus nicht,« sagte Fräulein Klinkhart. »Er leidet an Migräne, und wenn ein Anfall kommt, hat er solche Kopfschmerzen, daß ihm alles einerlei ist. Er legt sich dann hin, und ich muß ihn in Ruhe lassen. Gewöhnlich ist es am anderen Morgen vorbei. Er sah auch so fahl aus, wie er immer tut, wenn er die Migräne hat.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Fall Deruga (Ricarda Huch) (Literarische Gedanken Edition)»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Fall Deruga (Ricarda Huch) (Literarische Gedanken Edition)» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der Fall Deruga (Ricarda Huch) (Literarische Gedanken Edition)»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Fall Deruga (Ricarda Huch) (Literarische Gedanken Edition)» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x