Paul Sandmann - Tristan
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Warum das Interesse heute so schnell verflog? Er wusste es nicht.
Tristan seufzte, und sein Gegenüber stand auf, um an der nächsten Haltestelle den Zug zu verlassen. Der Mann blickte zu dem vollkommen durchnässten Jüngling zurück, der sinnierend und von Gedanken überwältigt, dort hinten am Fenster saß.
Das Werben fehlt, stellte Tristan erneut fest. Nimmt sich die Frau die Zeit, den Mann für den Kern zu begeistern, ihm zu verstehen zu geben, dass es der Kern ist, der - verhüllt - das wirkliche Geschenk darstellt. Erst dann lässt sie ihn wieder zum Ritter werden. Nun mag er wieder sein volles Potential entdecken, in seinem Ringen an neue Grenzen gehen, und das, für das er kämpft, wertschätzen. Erst jetzt wird das eigentliche Geschenk der Liebe beiden zuteil. Das, was sie zu besseren Menschen werden lässt: Die Idee. Die Idee der Liebe. Erreicht man dies vollkommen essentielle Geschenk eines Lebens, ist alles weitere Kinderspiel. Beflügelt, beseelt von der Liebe des Lebens, erscheint alles andere ganz leicht.
Tristan wurde übel. Bier und Schnitzel schienen ihm nicht zu bekommen. Er griff sich an den Magen und löste den Blick vom Fenster. Er schluckte, um sich nicht hier drinnen übergeben zu müssen. Noch immer war sein Gegenüber nicht ausgestiegen. Die Tür öffnete sich, doch der Mann blieb eine weitere Sekunde stehen, den Blick ruhig auf Tristan geheftet. Jetzt blickte auch Tristan ihn zum ersten Mal bewusst an. Dieser Mann war dunkelhäutig und alt. Sein krauses Haar hatte hier und dort weiße Strähnen, die ihn wie einen grau gewordenen Panther aussehen ließen. Er war ein armer Mann, das sah man. Tristans Blick fiel auf die Augen, die ihn tiefschwarz und unergründlich anfunkelten. Die dickporige Haut verzog sich und legte sein Gesicht in Falten. Trockene Lippen zogen sich zitternd die Wangen empor und schienen sie zerreißen zu wollen. Darunter bleckten weiße Schneidezähne hervor, so dass Tristan erschrak. Es war, als wenn sich eine kalte Hand um sein Herz legte und es zusammenpresste. Das Schweigen war tief, hing schwer und grausam zwischen Tristan und dem Panther im Abteil ... und schien Tristans Herzschlag zu ersticken.
Tief sog er die Luft ein, schloss die Augen und hörte sein Herz schlagen. Dann blickte er erneut zur Tür. Doch sie stand leer. Er sah zum Fenster, doch der Mann ging vorbei, ganz so, als sei gar nichts gewesen. Tristan lehnte sich wieder gegen das Plastik seines Sitzes zurück und spürte, dass die Übelkeit langsam wich. Er schloss die Augen und atmete noch einmal tief ein und aus. Niemand sonst in dem Abteil schien seinen kurzen Schwächeanfall bemerkt zu haben. Selbst die Frau neben ihm las unbekümmert ihre Zeitung, als sei nichts geschehen. Und letztlich war es auch so. Tristan blickte wieder aus dem Fenster, doch die Diashow war vorbei. Lediglich Beton und Schmutz zogen an ihm vorbei. Der Rahmen blieb leer. An der nächsten Haltestelle stand er auf und stieg aus. Er beschleunigte seine Schritte, erreichte den Ausgang der U-Bahnstation Southwark und wandte sich zur Blackfriars Road. Er spazierte Paris Garden entlang, bis er schließlich zum Upper Ground kam, in dessen Nähe er wohnte. Das zwölfstöckige Haus, in dem sich seine Wohnung befand, wurde größtenteils von Unternehmerfamilien bewohnt. Banker lebten hier nicht, da sie Orte wie Chelsea, Redcliff Gardens und Sloan Square bevorzugten. Tristan aber gefiel es hier. Er liebte den Blick auf die Themse und die Distanz, die er zwischen sich und die anderen Männer seiner Branche brachte. Als er den Aufzug nahm, dessen Boden nass und schmutzig war - von jenen, die ihr Zuhause vor ihm erreicht hatten -, klingelte sein Telefon.
„George, du bist es”, sagte Tristan.
„Hey, mein Freund”, rief George, dessen Zunge bereits etwas schwer zu sein schien, „ich bin gerade mit Steve im Pub. Der erzählte mir eben von dem großen Wurf, den unsere Bank macht...“
Tristan winkte ab. „Bitte George, nicht jetzt. Ich habe Wochenende.“
„Schon gut, schon gut. Dann was ganz anderes: Wie war dein Abend gestern? Ich habe gehört Marcus und du, ihr seid zusammen weggewesen.“
„Ja, ich komme gerade vom Brunchen mit ihm zurück. Wir hatten gestern ein paar Drinks oben in der Skylounge. Bei dem Wetter heute könntest du dort wahrscheinlich schwimmen.“
„Wir waren gestern unten in unserem Stammclub”, George stieß einen hohen Laut aus, „es war einfach göttlich, mein Lieber.“ Tristan war jetzt auf seiner Etage angekommen und öffnete die Wohnungstür, während George ihm von dem gestrigen Abend erzählte. Tristan schaltete das Licht in seiner Wohnung an. Der Geruch von Sams Parfüm war noch immer nicht verflogen. Er empfand eine gewisse Abscheu gegen Parfümeurs, die es nicht zustande brachten, dass sich ihr Duft innerhalb eines halben Tages in Luft auflöste. Es genügte doch vollkommen, dass ihre Kreation die Haut der Frau den ganzen Tag bedeckte - was gut war. Dass die erlesene Note jedoch noch Stunden weiter im Raum hängen blieb, war für Tristan ebenso unerträglich wie der Gedanke daran, der Geschmack eines Duftes von einem Frauenhals könnte ebenso lang auf der Zunge eines Mannes zurückbleiben. Parfümdüfte müssen verfliegen, dachte er etwas gereizt, sonst trennt sie doch nichts vom Schweiß.
Er öffnete die Tür, die hinaus zur Terrasse führte, und genoss die frische Brise des anbrechenden Abends, die er tief einsog. Der Regen hatte aufgehört und den Stadtstaub aus London weggespült. Tristan stand einige Minuten am Fenster und schmeckte den Geschmack einer neuen Nacht auf seiner Zunge.
„Na gut, soweit unser Wahnsinnsabend”, kam George gerade zum Ende, „heute wollen wir die vier wieder treffen. Sie werden noch ein paar Freundinnen mitbringen. Hättest du Lust?“
„Ein anderes Mal, George. Heute Abend bin ich schon verabredet. Ich gehe in die Oper. Aber Marcus könnt ihr fragen”, antwortete Tristan.
„Marcus, ist er über seine Ex denn endlich hinweg?“
„Sie sind noch verheiratet, aber das solltest du ihn besser selber fragen.“
„Ist mir egal! Wer so früh heiratet, ist selbst schuld”, warf George zurück. „Die wird ihn ordentlich bluten lassen für die Scheidung. Ich werd die Jungs mal fragen, ob wir den guten alten Marcus mitnehmen, seine Nummer habe ich ja.“
„Na dann, bis Montag”, sagte Tristan.
„Bis Montag”, erwiderte George, und Tristan hängte auf.
Noch einige Sekunden betrachtete er die sich verdunkelnde Anzeige seines Telefons und versuchte sich daran zu erinnern, was George ihm zuvor erzählt hatte. Er fand es amüsant, dabei zu sein, wenn sich die Rauheit seines Humors in konkreten Taten gegenüber dem anderen Geschlecht entfaltete. Die Geschichten am nächsten Tag zu hören, ermüdete ihn jedoch.
Jeden Abend griff George, wie es sich für einen Engländer gehörte, auf große Mengen Alkohols zurück – seien es Flaschen von Champagner oder prickelnde Gläser voller Ale –, um sich von dem Stress seiner Arbeit abzukühlen, die er wirklich vortrefflich machte. Er war einer der besten Banker, die Tristan kannte, bis zum Zerreißen voller Energie, und dabei mit der richtigen Prise an Überlegtheit, sobald er die Dinge anging. Wenn sie ausgingen, war es immer George, der den Takt der Bestellungen vorgab, und sowie die anderen begannen etwas zurückzustecken, ließ er weitere Getränke kommen, selbst wenn die sich vor seinen Begleitern bald stauten. Er liebte es einfach, wenn der Alkohol sein Gehirn verklebte, jenen Moment, wenn es nur noch auf halber Leistung lief. Dabei war eine seiner Tugenden der perfekte Witz, den er mit zunehmender Betäubung nur noch um so präziser zu setzen verstand. Nicht selten spießte er seine Kumpane einen nach dem anderen durch ironische Bemerkungen auf, so dass sie zuletzt alle wie Schmetterlinge an der Korkwand vor ihm hingen - um trotz ihres nahenden Endes belustigt mit ihm weiter zu feiern.
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