Hans Fallada - Die Stunde, eh' du schlafen gehst

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Die Stunde, eh' du schlafen gehst: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Klingel!
Heilige Thalia! Beste Pinkpank! Könnt ihr mich denn nicht schlafen lassen? Neun Stunden habe ich gefilmt, und heute abend muß ich auftreten – und ihr laßt mich nicht schlafen! Oder doch? – Ihr laßt es nicht klingeln? Also klingelt es nicht, also schlafe ich, also träume ich nur vom Klingeln …
Die Klingel!!
Ist kein Traum gewesen, hat doch können sein! Aber ich wollt', ich wär', wo's nicht klingelt! Auf einer Insel, einer einsamen Insel! Wo's nie klingelt, nicht zum Auftreten, nicht am Telefon. Dort könnte ich schlafen, schlafen, schlafen … Und dann würde ich baden im Stillen Ozean, der nie klingelt … Ich würde Ananas pflücken und füllte mich mit Ananas, mit stiller, friedlicher Ananas, und würde wieder schlafen, schlafen … So einen Film sollten sie mal drehen; ein nie zur Ruhe kommender Schauspieler, der auf einer einsamen Insel ausschläft – das wär' noch ein Film! Da käm's mir auf ein paar hundert Drehtage nicht an – ohne Klingeln! Aber hier …
Also denn! Im Namen des Erhabenen, des Nie-Klingelnden, gehe ich, unbeschützt von meiner Muse Thalia, verlassen von der sorglichen Schaffnerin Pinkpank – gehe ich die Tür öffnen einem Strizzi, der Geld von mir will, das ich ihm nicht gebe, der Briefe bringt, die ich nicht lese, der alte Kleider kauft, von denen ich mich nie trenne. Gute, treulose Pinkpank!
Er riß die Tür auf und rief drohend: «Na?!!»
Das junge Mädchen vor der Tür fuhr bei diesem lauten Anruf erschrocken zusammen. «Ich bitte um Entschuldigung, Herr Babendererde …» flüsterte es.
Es war ein sehr junges Mädchen, stellte er, noch halb verschlafen, fest. Kaum achtzehn, blaß, zierlich. Kein Fähnchen, sondern ein Schneiderkostüm. Das blaue Hütlein nicht berlinisch ›verwegen‹ auf dem dunklen Haar, mehr Provinz, aber gute Provinz. Ein Mädchen aus der Fremde … Eine Verehrerin oder eine Autogrammjägerin … Eine von Hunderten, Tausenden, Zehntausenden … Sie saßen abends vor der Leinwand und bewunderten den fehlerlosen Helden, ohne Ahnung, daß dieser …

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»Und was mache ich mit dem Rührei?« fragte Julius unentschlossen.

»Iß es selber und schreib’s mir auf die Rechnung! Und nun bring uns wirklich was zu trinken!«

»Sofort!« erwiderte Julius strahlend. »Und ich dank’ auch schön für das Rührei. Ich werd’s gleich essen, solange es noch warm ist.«

»Von dem bekommen wir nie unser Bier«, meinte der Regisseur. »Ich werde selbst was von der Theke holen.« Und er verschwand.

Einen Augenblick sahen sich Produktionschef und Schauspieler schweigend an. Dann fragte Babendererde ungeduldig: »Also, wie ist es mit meinem Urlaub, Hensel? Sie sehen selbst, ich bin ein bißchen parterre.«

»Es ist Ihnen also Ernst damit?« fragte Hensel. »Aber Sie wissen doch selbst, Babendererde, es ist ganz unmöglich! Wir müssen in spätestens vierzehn Tagen mit den Aufnahmen fertig sein, sonst kriege ich eins auf den Deckel. Außerdem ist das Atelier hinterher gar nicht frei.«

»Ich kann aber nicht filmen«, sagte Babendererde hartnäckig.

Hensel versuchte es mit Überredung und Schmeichelei. »Hören Sie, Gerd, Sie werden mich doch nicht sitzenlassen? Sie wissen, der Film muß fertig werden! Von mir aus gäbe ich Ihnen gern vier Wochen Urlaub. Ich seh’ ja ein, daß Sie überarbeitet sind! Aber reißen Sie sich noch einmal zusammen, Babendererde! Ich will sehen, daß ich Ihre Aufnahmen auf die nächsten sechs Tage zusammendränge; wenn’s geht, auch auf fünf! Sie haben noch nie einen Menschen im Stich gelassen, Babendererde, dafür sind Sie doch bekannt! Sie sind der zuverlässigste Mensch im ganzen Film!«

Aber Babendererde blieb düster, keiner Schmeichelei war er zugänglich.

»Ich kann nicht singen, und ich kann auch nicht mehr spielen«, murmelte er. »Mir ist da etwas passiert …«

»Ach, denken Sie doch nicht mehr an heute abend! So was kann jedem mal passieren! Das machen Sie morgen dreimal gut! Sie werden der Marielen doch nicht den Gefallen tun und schlappmachen?!«

»Was Sie nur immer mit der Marielen haben! Die Marielen hat gar nichts damit zu tun, das ödet mich schon an! Nein, mir ist ganz was anderes passiert, ich darf nicht mehr singen, bis …« Er brach kurz ab. »Aber das versteh’ ich allein. Jedenfalls komme ich morgen nicht.«

Der Produktionschef sah besorgt auf seinen Mimen. »Sie spinnen doch nicht, Babendererde? Sie fangen doch nicht an zu spinnen?!«

Und zu Meindorff, der mit drei Gläsern Bier ankam: »Der Babendererde will partout nicht filmen! Läßt sich zureden wie ’ne kranke Kuh, hilft aber nichts. Kann man das denn überhaupt so einrichten, daß er drei, vier Tage frei ist?«

»Zehn Tage!« sagte Babendererde. »Vierzehn Tage!«

»Vierzehn Tage! Du mußt wahnsinnig sein! In vierzehn Tagen haben wir ausgedreht, oder wir sind erschossen, Hensel, du, ich, wir alle! Dann ist’s mit den Aufträgen vorbei! Nun trink erst mal, Babendererde, guter alter Flimmerstern, dann wird dir schon anders. Saazer Urstoff, aus den reinen böhmischen Wassern gebraut, eins der herrlichsten Getränke in dieser durstmachenden Welt! Prost!«

»Und ich kann doch nicht filmen!« sagte Babendererde hartnäckig und setzte das Glas ab.

Die beiden wollten gerade wieder in Protest ausbrechen, als Julius an ihrem Tisch stand.

»Ihr Bier, meine Herren!« sagte er strahlend. »Herr Direktor hat drei bestellt und Herr Babendererde zweimal eins. Und für Herrn Meindorff habe ich auch noch gleich eins mitgebracht, macht sechs Schultheiß dunkel, zwei vierzig, zwei fünfundsiebzig, drei fünf, drei achtzig – wer zahlt von den Herren?«

Sie starrten ihn entgeistert an. Dann brachen sie in ein unbändiges Gelächter aus; auch Babendererde lachte mit.

»Verschwinde, du Wurm!« rief Meindorff. »Du vertrottelst immer mehr! Siehst du nicht, daß du uns schon drei Glas gebracht hast, gerade eben? Und nun kassierst du auch schon! Hebe dich von uns, Julius, und sieh zu, daß du nicht auch deinen letzten Funken Verstand vertrinkst!«

Mit starren Fischaugen stand Julius, ein Bild des Jammers. »Ich habe wirklich schon Bier gebracht …« murmelte er. »Der hat recht. Ich seh’s ja stehen. Jetzt hat’s aber bei mir geklingelt! Nun wird’s duster. Nun trink’ ich auch keinen Tropfen mehr! – Aber was mach’ ich mit dem Schultheiß?«

Sie sahen ihn am Serviertisch die sechs Gläser absetzen. Julius warf einen scheuen Blick, der nichts sah, um sich, hob ein Glas zum Munde, und: »Das Bier, das du getrunken hast, das bracht’st du mir, das schenkt’ ich dir …« summte Meindorff.

Babendererde zog ein Gesicht, sagte dann aber ganz friedlich: »Wenn Sie nur wollen, läßt es sich ganz gut einrichten. Schieben Sie meine Aufnahmen an den Schluß, erledigen Sie alles, aber auch alles andere vorher. Ich werde irgendwohin fahren, wo ich für Sie erreichbar bin. Nicht weit weg. Ich bin kein Spielverderber!«

Die beiden anderen wechselten einen raschen Blick. Erst zuckte Meindorff mit den Achseln, dann nickte er unmerklich.

»Wohin wollen Sie denn fahren?« fragte Hensel.

»Ich weiß noch nicht recht. Ich hab’ an Lübeck gedacht, das heißt, ich meine natürlich Travemünde.«

»Nein, Lübeck!« riefen Produktionschef und Regisseur fast gleichzeitig. »Das ist beinahe eine Idee, Babendererde! Wenn Sie wirklich nach Lübeck fahren, läßt sich vielleicht darüber reden!«

»Warum denn so plötzlich?« fragte Babendererde mißtrauisch. »Wollen Sie etwa in Lübeck Außenaufnahmen drehen?«

»Keine Idee, Sie sollen nicht gestört werden! Aber haben Sie schon mal von der Lena Christobal gehört?«

»Idiot!« sagte Babendererde bloß. »Wer hat nicht schon von der Christobal gehört? Aber die spielt doch seit netto zehn, zwölf Jahren nicht mehr!«

»Seit zwanzig Jahren!« verbesserte Meindorff. »Seit sie geheiratet hat, irgendeinen Dänen oder Schweden …«

»Einen Holländer!« meinte Hensel.

»Na ja, jedenfalls was Ausländisches. Seitdem hat sie keinen Fuß mehr auf die Bühne gesetzt.«

»Und was ist mit der? Was hat die Christobal mit Lübeck zu tun?«

»Sie muß da irgendwo hausen, in oder bei Lübeck, nicht unter ihrem Bühnennamen natürlich, sondern unter ihrem Frauennamen. Den müssen Sie irgendwie rauskriegen!«

»Ich?« fragte Babendererde. »Wozu soll das denn gut sein?«

»Na, Mensch, Babendererde, heute haben Sie aber eine ungewöhnlich lange Leitung. In vier Wochen wollen wir doch mit ›Mutterglück‹ ins Atelier, und die Mutterrolle ist noch immer nicht besetzt!«

»Und dabei habt ihr an die Christobal gedacht?«

»Richtig! Köpfchen, Meindorff, der Junge hat wirklich Köpfchen, er begreift alles im Nu! Wo er das nur her hat!«

»Ja, Babendererde, die Christobal ist die einzige Frau in Deutschland, von der die Rolle wirklich ganz groß gespielt werden kann! Mit der Christobal in der Hauptrolle wird ›Mutterglück‹ der Schlager der Spielzeit!«

»Aber ich denke, sie spielt nicht mehr! Und sie hat doch noch nie gefilmt!«

»Doch hat sie gefilmt, zwei-, dreimal; im Stummfilm natürlich! Und sie war hinreißend, sage ich dir! Sogar dem Kameramann sind die Tränen bei der Aufnahme runtergelaufen, die Linse an seinem Apparat war ganz beschlagen!«

»So ’ne Tränentute zieht doch heute nicht mehr!« sagte Babendererde, gar nicht überzeugt.

»Tränentute! Haben Sie das gehört, Hensel? Der hat ’ne Ahnung, was? Die Christobal, mein Lieber, ist eine ganz große Dame, une vraie grande dame alter, bester Schule! So was kennt ihr Jungens gar nicht mehr! Das ist ja ihr Unglück, für sie gibt’s heute kaum noch Partner! Du könntest gerade noch gehen, wenn du dich sehr anstrengtest, Babendererde!«

»Wenn Sie die rumkriegten«, sagte nun auch Hensel, »das wäre großartig! Ich lasse Ihnen Zeit dafür, ich werde es hier schon so einrichten. Auf ein paar Tage, die wir später fertig werden, kommt’s schließlich nicht an.«

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