Susanna Egli
Erfolg macht geil
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Inhaltsverzeichnis
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Impressum neobooks
„Und die Gewinnerin ist…..“
Die sechshundert Zuschauer im großen Ballsaal von Schönthal warteten gespannt auf die weiteren Worte des Moderators.
„Und die Gewinnerin einer Plattenaufnahme durch den weltberühmten Musikproduzenten Snoop Boyz ist ...“
Der kleine Ort im bayerischen Landkreis Cham platzte heute wieder aus allen Nähten. Nur alle 5 Jahre wurde „Die Stimme der Oberpfalz“ gewählt. Beim diesjährigen Casting hatten über fünftausend junge Mädchen teilgenommen.
„Und die Gewinnerin erhält Backstage Karten und ein persönliches Treffen mit Robby Zero bei seinem Konzert am nächsten Wochenende im Olympiastadion von München …“
Dies war für die meisten jungen Mädchen der größte Preis. Ein persönliches Treffen mit Robby Zero.
Mit dem Robby Zero!
Der Superstar der Popwelt hatte in den letzten drei Jahren fünf Nummer eins Songs in den Charts.
Der Robby Zero, dem die letzten drei Jahre in Folge der Titel „Sexiest Man Alive“ vom People Magazine verliehen wurde. Jedes Mädchen hatte mindestens ein Poster von ihm über dem Bett hängen.
Im Ballsaal waren alle völlig still und warteten auf die weiteren Worte des Mannes auf der Bühne. Der Moderator hatte sicher zu oft DSDS geschaut und wollte eine ähnliche Spannung aufbauen.
„Und die Gewinnerin ist.“
Die beiden Finalistinnen standen auf der Bühne und hielten sich an den Händen. Sie konnten selbst die Spannung nicht mehr ertragen. Nach zwei Tagen und mehreren Stunden Bühnenauftritt wollten sie nur noch die Entscheidung hören.
„Und die Gewinnerin ist ... Jennifer Neumaier, aus unserem schönen Schönthal!“
Endlich war der Name raus!
Das Publikum sprang auf und klatschte vor Begeisterung. Die Finalistinnen lagen sich heulend in den Armen. Laute Musik dröhnte aus den Boxen und die Scheinwerfer suchten die Siegerin.
Jennifer Neumaier, ein 19jähriges Mädchen aus dem Ort, war zur „Stimme der Oberpfalz“ gewählt worden.
Die Zuschauer applaudierten frenetisch und rasten vor Begeisterung. Der Moderator suchte mit seinem Mikrophon die Gewinnerin. Nach einem kurzen Interview wurde ihre die Siegerschärpe um den Hals gelegt. Außerdem erhielt sie einen Pokal und verschiedene Umschläge mit ihren Preisen. Die Jurymitglieder lobten und umarmten sie, dann löste sich der Tumult etwas auf.
Jennifer floh von der Bühne um ihre Familie und Freunde zu umarmen. Sie wurde gedrückt, geküsst und gefeiert. Der reservierte Platz an der Bar Theke wurde von Familienangehörigen und Freunden der Siegerin belagert. Es wurden Champagner Flaschen geöffnet und der bedeutendste Erfolg dieser kleinen Region ausgiebig gefeiert. Jenny war der Mittelpunkt des Abends und dies aufgrund ihrer harmonischen, leicht rockigen Stimme. Sie wählte für ihre Lieder verschiedene Songs der Beatles.
Auch ihr Gesamtbild glich einem Popstar. Sie wirkte wie eine orientalische Schönheit aus einem Märchen von 1001 Nacht. Jennifer war 174 cm groß, sehr schlank und sportlich. Ihr langes dunkelbraunes Haar kringelte sich zu reizenden Naturlocken. Das Erste, was einem jedoch auffiel, waren ihre leuchtend grünen Augen. Ein außergewöhnlicher Kontrast zu ihrer gebräunten Körperhaut.
Der Ballsaal leerte sich, je weiter der Abend fortschritt. Jennifer hing bereits müde und alkoholisiert vom vielen Champagner an einen Barhocker gelehnt.
„Vati, kannst du mich heimfahren. Ich kann meine Augen nicht mehr offen halten. Ich bin völlig kaputt und müde“, sprach sie mit leiser Stimme zu ihren Eltern, die neben ihr standen.
„Schätzchen, ich kann nicht mehr Auto fahren. Wir haben zu viel Alkohol getrunken und werde später ein Taxi nehmen.“
Der Bürgermeister von Schönthal hörte diesem Gespräch zu und sagte: „Ich stelle ihrer Tochter gerne unseren Fahrdienst zur Verfügung. Als Siegerin steht ihr ein angemessener Service zu.“
Die Eltern von Jenny nickten zustimmend. Der Bürgermeister winkte zwei junge Männer in dunkelblauen Sakkos heran.
„Das sind Josef Huber und Franz Steininger von der hiesigen Burschenschaft. Sie sind heute zum Fahrservice eingeteilt“, erklärte der Bürgermeister. „Hey Jungs, könnt ihr unsere Heldin des Abends heimfahren?“, fragte er die beiden anschließend.
„Ja, sicher, Herr Bürgermeister, wir haben gerade keine andere Fahrt“, antwortete der kräftige Josef.
„Dann bringt bitte meine Tochter heim“, sagte Jennys Vater zu den beiden Burschen und drückte ihnen einen zwanzig Euro Schein in die Hand.
Jennifer hakte sich bei Franz unter und ließ sich nach draußen begleiten. Als sie die frische Luft einatmete, machte sich der Alkohol bemerkbar. Ihr wurde leicht schwindelig und sie hielt sich an Franz fest.
Dieser Fahrservice war ein segensreicher Einfall bei den großen Festen. Meist wurde dies von den jungen Männern der Burschenschaft von Schönthal übernommen. Der ortsansässige Mercedeshändler Sepp Horschler stellte hierfür die Fahrzeuge zur Verfügung. Dieses Jahr waren es silberne Mercedes Vito. Franz und Josef durften einen neuen Mercedes Vito Mixto fahren, ein Auto mit geräumigen Fondssitzen.
Jennifer sank nach dem anstrengenden Abend sofort erschöpft in die Sitzpolster zurück. Der erhöhte Promillewert in ihrem Blut ließen ihr die Augen zufallen.
Franz saß vorne am Steuer und fuhr den Vito in Richtung des Hauses der Familie Neumaier. Josef nahm hinten Platz und beobachtete die bereits schlafende Siegern des Abends. Sie trug noch das dunkelgrüne Abendkleid, dazu Pumps im gleichen Farbton.
Jennifer war erschöpft zusammengesunken und ihr Kopf hatte sich während der Fahrt nach einigem Pendeln immer mehr zu Josefs Schulter hinzugeneigt. Dieser war leicht zur Seite gerutscht, um ihr mehr Platz einzuräumen. Sie lehnte sich schlafend an seinen rechten Arm.
Dieser Versuchung und Gelegenheit konnte der Bursche nicht widerstehen!
Seine linke Hand legte er auf die schlanken Beine des Mädchens. Durch ein sanftes Gleiten und Streicheln wollte er testen, wie sie auf diese Berührungen reagieren würde.
Jennifer schien aber tief zu schlafen. Die Anspannung des Auftrittes und der erhebliche Alkoholgenuss im Anschluss, sorgten für diesen körperlichen Zusammenbruch.
Josefs Hand hob den Saum des Abendkleides ein wenig an. Ein weißes, leicht transparentes Höschen bot sich ihm dar. Der junge Mann seufzte bei dem Anblick hörbar auf und Franz drehte neugierig seinen Kopf.
„Was ist los, Sepp?“, fragte er interessiert nach hinten.
„Du, das musst dir ansehen. Jenny ist voll weggetreten, die schläft tief und fest. Fahr doch vorne auf den Parkplatz, hier gibt es etwas zu sehen“, antwortete er frech grinsend.
Franz parkte den Vito auf einem dunklen und nicht einsehbaren Parkplatz. Er stellte den Motor ab, machte die Beleuchtung aus und krabbelte auf die hintere Sitzreihe.
„Unser Gesangswunder möchte in München ein großer Star werden. Vielleicht haben wir nie wieder die Gelegenheit mit ihr alleine zu sein.“
Franz betrachtete das hübsche schlafende Mädchen. Der Rock des Kleides war hochgeschoben und der weiße Slip war genau zu sehen.
„Ich wollte sie schon immer, aber das Miststück war zu eingebildet um sich mit mir abzugeben. Ich war wohl unter ihrer Würde.“
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