Prodosh Aich - Preis des aufrechten Gangs

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Es ist eine politische Neuerscheinung über praktizierten Alltagswiderstand. In Deutschland, wo das Fehlen von Zivilcourage beklagt wird. Schon immer und regelmäßig. Aber keiner beschreibt das Umfeld, den kulturellen Hintergrund, der Zivilcourage erst möglich macht. Und vieles, was damit zusammenhängt. Preis des aufrechten Gangs, eine dokumentarische Erzählung aus den Jahren 1957-1987. Das Buch erzählt Zeitgeschichten über Wissenschaftsbetriebe, Wissenschaftler, Politiker, Richter, Staatsanwälte, Rechtsanwälte und Medienvertreter. Auch Geschichten über das Hegen und Pflegen des kolonialen Erziehungssystems in der Dritten Welt durch Wissenschaftler und Politiker der Ersten Welt. Es sind vor allem auch Geschichten über Moral. Ich lebe in Deutschland länger als die meisten Deutschen. 45 Jahre. Nichts war mir in Deutschland selbstverständlich und vertraut. Ich hatte eine kulturelle Distanz zu den hiesigen Ver-hältnissen. Jede mich unmittelbar betreffende Ungereimtheit hat mich zum Widerspruch provoziert, nach dem Motto: nicht mit mir. Mein Erfahrungsschatz ist angefüllt mit Konflikten. Und dokumentierbar. Soll ich diesen Erfahrungsreichtum mit ins Grab nehmen? Darf ich es? Nun liegt die dokumentarische Erzählung vor. Unzensiert. In meiner Erzählung kommen Leute in großer Zahl vor, die auch wichtige Autoren sind. Verlage nehmen Rücksicht. Schenken aber nicht reinen Wein ein. Kurz: BoD hat diese dokumentarische Erzählung möglich gemacht.

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Außerdem müssen uns von dem täglichen Hickhack fernhalten. Deshalb habe ich mich am 27. Dezember 1966 an den Vice Chancellor gewendet. Der Konflikt soll auf der Ebene der Institutionen ausgetragen werden. Dadurch würde der Ballwechsel langsamer und die Vorgänge dokumentierbarer sein. Die so freigeschaufelte Zeit wollen wir für die Durchführung beider Erhebungen in Jaipur nutzen. Selbst bei dem Treffen mit dem Vice Chancellor am 30.Dezember ahne ich nicht, daß alles anders kommen wird als unsere Annahmen und Prognosen.

Das neue Jahr beginnt mit unerwarteten Überraschungen. Die Lehrveranstaltungen beginnen am 3. Januar 1967. Als ich mich dem Department nähere, sehe ich, daß alle Doktoranden sich vor dem Vorlesungsraum versammelt haben. Sie machen mir Platz, aber demonstrativ langsam, widerwillig und feindselig blickend. Sie murmeln deutlich wahrnehmbare unflätige Bemerkungen und kündigen Ärger an. Ich gehe schweigend an ihnen vorbei. Ich wundere mich, daß dieselben Personen in Gruppen und einzeln bei uns privat erschienen sind, um über die Betreuungsmißstände im Departement zu klagen. Nun sind sie zum Anpöbeln da. Am 4. Januar bitte ich Unnithan schriftlich, dafür zu sorgen, daß die Anpöbelei abgestellt wird, weil diese Atmosphäre nicht im Interesse der Lehrveranstaltungen sein kann. Eine Kopie dieses Schreibens stelle ich dem Vice Chancellor Mathur zu und bitte ihn, mir einen Termin zu geben. Auch um über unsere beiden Forschungsprojekte, die ja für das Kölner Institut laufen, zu beraten.

Ich treffe Mathur am nächsten Tag. Ich informiere ihn über unsere Erhebungspläne und bitte ihn um die formale Unterstützung der Universitätsleitung bei der Durchführung. Er bittet mich am nächsten Vormittag, in seine Residenz zu kommen. Unnithan habe er auch gebeten Er werde sich um eine universitätsinterne Beilegung der Konflikte bemühen. Für das Treffen fixiere ich die Chronologie der Ereignisse. Ich übergebe beiden jeweils eine Kopie.

Ich bin überrascht, als Mathur gleich zu Beginn kundtut, daß dieses kein offizielles Treffen sei, er auch nicht als Vice Chancellor zu uns spricht, sondern als ein älterer Kollege. Er erörtert die Einzelheiten des Konflikts nicht. Er bittet uns schlicht, die Streitigkeiten zu beenden und die ganze Vergangenheit, Vergangenheit sein zu lassen. Weder Unnithan noch ich stimmen diesem Vorschlag zu. Unnithan sagt auch unmißverständlich, daß die Einigungsformel vom 23. Dezember für ihn null und nichtig ist. Also insistiere ich darauf, daß Mathur sich nun inhaltlich mit meiner Eingabe beschäftigt.

Mathur überrascht mich ein zweites Mal. Er hätte von mir noch keine Eingabe über den Dienstweg ( through the proper channel ) bekommen. Ich beginne zu ahnen, welche tatkräftige Unterstützung ich vom Vice Chancellor Mathur zu erwarten habe, nämlich gar keine. Denn sonst hätte er mir schon am 30. Dezember gesagt, ich müßte den Dienstweg einhalten. Er will also die ganze Angelegenheit auf die Verzögerungsschiene leiten und darauf hoffen, daß meine Zeit in Jaipur bald abläuft.

Wieso soll für mich, so frage ich Mathur, der ich doch nur zu „Gastvorlesungen“ für ein akademisches Jahr eingeladen worden bin, der normale Dienstweg gelten? Die Universität zahle mir eine monatliche Aufwandsentschädigung, werde ich belehrt. Die Mittel dafür werden von Haushaltsposten der nicht besetzten Planstellen gedeckt. Für ihn gelte nicht, unter welchen Voraussetzungen sein Vorgänger mich nach Jaipur eingeladen hätte, ihn interessiere im Augenblick auch nicht, ob ich über diesen unklaren Status aufgeklärt worden bin oder nicht, er könne die Angelegenheit nur so und nicht anders handhaben. Dies sei nun seine Auffassung. Es stünde mir natürlich frei, diese seine Auffassung gesetzlich überprüfen lassen.

Uns wird unsere hilflose Situation immer klarer. Was tun? Wir können uns nicht vorstellen, daß Unnithan und Mathur alle Heads of the Department im Campus, die Leiter der ingenieurwissenschaftlichen und medizinischen Hochschulen auf eine Einheitsfront gegen unsere Untersuchungen bringen können. Mit welcher Begründung? Wir können uns auch nicht vorstellen, daß Unnithan im Campus zum ersten Mal auffällig geworden ist, daß alle Heads of the Department Unnithans Verhalten gegenüber uns billigen würden, daß alle Heads of the Department miteinander grün wären und keine Rechnungen offen hätten. Wir rechnen uns also gute Chancen für die Durchführung der Erhebungen aus, wenn wir den arbeitsintensiveren Weg der dezentralen Genehmigung zu gehen bereit sind.

So entscheiden wir, uns nicht allein auf den „proper channel“ einschränken zu lassen, alle Begegnungen, Besprechungen, Auseinandersetzungen schriftlich zu fixieren und mit allen uns verfügbaren und erschließbaren Mitteln die beiden Erhebungen im Feld durchzusetzen. So halten wir das bemerkenswerte Gespräch mit dem Vice Chancellor schriftlich fest, in dem ich ihm am gleichen Tag, also noch am 6. Januar geschrieben habe. Darin beschreibe ich den Verlauf des Gespräches, kündige meine Eingaben über den Dienstweg für den 9. Januar an und teile meine Einschätzung mit, daß wir wohl auch andere Institutionen um Hilfe bitten müßten.

Die Ereignisse jedoch stürzen auf uns ein. Sie erschließen uns aber auch immer facettenreichere Einblicke in die Universität und in die akademische Subkultur. Am späten Vormittag des 7. Januar besucht und informiert mich J. C. Sharma, einer der Doktoranden, daß zwei andere Doktoranden, Rajendra Singh (jener Bruder von Yogender Singh) und ein Mr. N. K. Mahla, auf der Straße auf mich warten würden, um mit mir zu sprechen. Ich sage Sharma, daß sie jederzeit willkommen sind, mich zu besuchen. Sharma geht zurück. Sie beraten kurz miteinander die Situation und schlendern langsam weg. Dieser J. C. Sharma hatte mich schon am 4. Januar gebeten, seinen Namen im Zusammenhang mit diesem Konflikt nicht zu nennen, auch wenn er mir gegenüber wiederholt freimütig den unhaltbaren Zutand beklagt habe und auch wenn er im Department Zeuge vieler unwürdigen Situationen gewesen sei.

Am 8. Januar, einem Sonntag, am späten Vormittag, stehen drei andere Doktoranden, Guruswami, Modi und Raj, auf der Straße vor der Toreinfahrt, rufen mich laut und wollen, daß ich auf die Straße komme. Ich fordere sie von der Veranda auf, hereinzukommen, wenn sie mit mir sprechen wollten. Nach einigen Beschimpfungen von draußen gehen sie wieder. Dies alles findet in der „residential area“ für die Hochschullehrer statt. Unsere unmittelbaren Nachbarn kriegen alles mit. Wir wundern uns darüber, daß keiner der beiden Nachbarn herauskommt oder sich aber später erkundigt, was eigentlich los sei.

Am selben Tag macht mich Mathur in einem „vertraulichen“ Brief darauf aufmerksam, daß ich ein auf Zeit bestelltes Mitglied des Lehrkörpers sei, mit allen Rechten, aber auch Pflichten. Sobald meine Eingaben (representations) auf dem Dienstweg eingehen, werden sie sorgfältig geprüft. Als Mitglied des Lehrkörpers werde von mir unbedingt erwartet, Eingaben nur an die Gremien der Universität zu richten und mich in dienstlichen Angelegenheiten an keine außeruniversitären Einrichtungen (outside agencies) zu wenden. Diese vorauseilende Abmahnung sollte uns einschüchtern. Wir sind auch eingeschüchtert. Als erste Reaktion. Dann fragen wir uns: warum diese Warnung? Warum wartet die Gegenseite nicht ab? Warum fürchtet die Gegenseite das Bekanntwerden der Geschehnisse, wenn sie es doch sind, die diese inszenieren? Aus diesem Schreiben lesen wir auch heraus, daß der Vice Chancellor nicht die einzige Instanz des „proper channels“ ist. Also bringe ich am 9. Januar dem Vice Chancellor eine Vorauskopie meiner Eingabe selbst zur Hauptverwaltung und beschaffe mir alle veröffentlichten Unterlagen über die Satzung der Universität.

Am 9. Januar kommt Mr. N. K. Mahla mir auf dem Weg zum Department demonstrativ entgegen. Ich weiche ihm aus und gehe weiter. Er schreitet hinter mir her und droht, mich zusammenzuschlagen, wenn ich mich nicht entschuldige. Ich hätte ihn beleidigt, weil ich nicht auf die Straße herausgekommen war, um mit ihm zu sprechen. Später am Tag kommt Singh (der Bruder von Yogendra Singh) in den Aufenthaltsraum des Department, verlangt von mir eine Entschuldigung, weil ich Übles über ihn im Department verbreitet hätte, wie ihm Mr. Shinghi (einer der drei Lecturer im Department) berichtet habe. Als ich nicht darauf reagiere, kündigt er an, daß er die Entschuldigung aus mir herausprügeln werde. Am frühen Nachmittag werde ich zum Head of the Department bestellt. Anwesend ist neben Unnithan auch Dr. Ahuja (Lecturer im Departement) und Rajendra Singh. Ich soll erklären, warum auf dem Deckblatt unserer Fragebögen die Namen von Unnithan und Singh fehlten. Außerdem soll ich erklären, wie ich dazu komme, mich an Dr. Ahuja ohne eine schriftliche Genehmigung des Head of the Department mit der Bitte zu wenden, mir eine seiner Vorlesungstunden für eine schriftliche Befragung zu überlassen. Ich entschuldige mich für meine Unkenntnis, daß ich für eine Anfrage dieser Art bei einem Kollegen im Department eine schriftliche Genehmigung des Heads benötige, und verlasse das Büro mit dem Hinweis, daß ein Fragebogen ein Forschungsinstrument sei. In meiner Eingabe vom 9. Januar an Mathur ist in 31 Punkten eine Chronologie enthalten, auch diese letzten Ereignisse. Am gleichen Tag habe ich auch im Namen des Kölner Instituts auf Institutsbogen den Antrag auf Genehmigung für die Durchführung der beiden Erhebungen im Campus gestellt.

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