Prodosh Aich - Preis des aufrechten Gangs

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Es ist eine politische Neuerscheinung über praktizierten Alltagswiderstand. In Deutschland, wo das Fehlen von Zivilcourage beklagt wird. Schon immer und regelmäßig. Aber keiner beschreibt das Umfeld, den kulturellen Hintergrund, der Zivilcourage erst möglich macht. Und vieles, was damit zusammenhängt. Preis des aufrechten Gangs, eine dokumentarische Erzählung aus den Jahren 1957-1987. Das Buch erzählt Zeitgeschichten über Wissenschaftsbetriebe, Wissenschaftler, Politiker, Richter, Staatsanwälte, Rechtsanwälte und Medienvertreter. Auch Geschichten über das Hegen und Pflegen des kolonialen Erziehungssystems in der Dritten Welt durch Wissenschaftler und Politiker der Ersten Welt. Es sind vor allem auch Geschichten über Moral. Ich lebe in Deutschland länger als die meisten Deutschen. 45 Jahre. Nichts war mir in Deutschland selbstverständlich und vertraut. Ich hatte eine kulturelle Distanz zu den hiesigen Ver-hältnissen. Jede mich unmittelbar betreffende Ungereimtheit hat mich zum Widerspruch provoziert, nach dem Motto: nicht mit mir. Mein Erfahrungsschatz ist angefüllt mit Konflikten. Und dokumentierbar. Soll ich diesen Erfahrungsreichtum mit ins Grab nehmen? Darf ich es? Nun liegt die dokumentarische Erzählung vor. Unzensiert. In meiner Erzählung kommen Leute in großer Zahl vor, die auch wichtige Autoren sind. Verlage nehmen Rücksicht. Schenken aber nicht reinen Wein ein. Kurz: BoD hat diese dokumentarische Erzählung möglich gemacht.

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Sie leben in Düsseldorf. Wir in Bonn. Werner Höfer mag uns beide gern. Wir sind nicht nur häufig zusammen im Frühschoppen, er bittet uns auch zu dem Termin, als das Titelbild für den Umschlag zu dem Buch „Welt im Doppelspiegel, Tübingen 1966“, von ihm herausgegeben, gemacht wird. Roshan und ich haben Autorenbeiträge in diesem Buch. Das Buch erreicht uns in Jaipur. Bücher dieser Art sind danach nicht mehr gemacht worden. Davor schon. Hermann Ziock, damals Pressechef im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, gibt 1965 ein Buch unter dem Titel „Sind die Deutschen wirklich so?“ im Horst Erdmann Verlag heraus. Alle Autoren sind Ausländer. Ich durfte darin über „Erfahrungen eines Inders in der Bundesrepublik“ unzensiert schreiben. Roshan und Reginald heiraten später. Meine Frau und ich sind beide Trauzeugen. Als sie beide ihren ersten Film als freie Produzenten machen, bringt unser Fräulein Lehner ihr Elternhaus, Bonn, Weberstraße 96, als Sicherheit für eine Bürgschaft ein.

Im Dezember kündigt uns Roshan Besuch aus Köln an: die Fernsehansagerin Gisela Claudius mit ihrem Mann indischer Herkunft. Sie bereisen Indien und wollen auf jeden Fall uns besuchen. Zwischen Weihnachten und Neujahr erleben wir einige ruhige Tage. Dieser Besuch macht uns erst bewußt, wie die Witterungslage sich verändert hat, die wir in der Hektik so nicht wahrgenommen haben.

Es ist Winter in Rajasthan. Als wir ankamen, war es tagsüber unerträglich heiß, aber trocken, abends draußen auf der gewässerten Wiese schön kühl, nachts aber ging es nicht ohne Ventilator. Nun im Winter sind nachts dicke Wolldecken nötig. Die Temperatur sinkt auf unter zehn Grad. Der Wüstensand, der steinerne Boden, auch die Steinwände werden schon vor dem Sonnenuntergang kühl und kühler. Es gibt keine Heizung. Unser Körper hat sich langsam daran gewöhnt. Aber unser Besuch, neu in Jaipur, erfriert beinahe. Sie kriegen ihre Füße nach dem Sonnenuntergang nicht mehr warm. Sie halten ihre Füße in einen Eimer mit warmem Wasser, bis sie ins Bett gehen. Vormittags ist es erst ab etwa 10.00 Uhr angenehm. Bis Mittag über 25 Grad. Die Sonne hat so viel Wärmekraft, daß innerhalb einer Stunde das Wasser im Eimer Badetemperatur erreicht. Ihr Leiden hat uns leid getan. Und wir realisieren, unter welchem Dampf wir in Jaipur leben.

Im neuen Jahr bekommen wir den Brief, den die Daheims noch am 28. Dezember 1966 geschrieben hatten. Darin lesen wir unter anderem:

Am 14. November war der Probevortrag mit der Habilitation. 25 Minuten Vortrag und 25 Minuten Diskussion. Den Vortrag mußte ich ablesen, weil ich ihn falsch vorbereitet hatte (wie sich nachher zeigte) und ziemlich aufgeregt war. Das war, soweit ich weiß, der einzige Kritikpunkt der Fakultät.

Dann ging es gleich am nächsten Sonntag mit den Antrittsbesuchen los. Am ersten Sonntag war meine Frau noch mit. Wessels trafen wir unglücklicherweise an, so daß wir mit einem Gegenbesuch rechnen mußten (der dann doch ausblieb). Die weiteren Besuche habe ich dann in der Sprechstunde erledigt. Bis Mitte Dezember war ich damit fast jeden Tag beschäftigt. ...

Für den 15. 12. war die Einführungsvorlesung angesetzt. Die Vorbereitung kostete etwas Zeit, weil mir König sagte, daß ich da ‚rhetorisch etwas mehr zeigen müsse‘. Dazu kam die Jagd nach den erforderlichen Utensilien: Talar, Frackhemd usw. Die Vorlesung war dann ein Erfolg. Einziger Kritikpunkt: Frackschleife saß schief. Über Weihnachten habe ich die Vorlesung zu einem Aufsatz für die Zeitschrift umgeschrieben. (... )

In der neuesten Nummer der Kölner Zeitschrift steht u.a. ein Artikel von Prof. Unnithan über the teaching of sociology in India. Er rundet gewissermaßen das Bild ab, das Sie gaben. Sie kennen den Bericht sicher. Hier dürften sich die Verhältnisse an den Hochschulen weiter verschlechtern. Was z.B. aus der Hochschulplanung in Nordrhein–Westfalen wird, weiß keiner. Es wird sogar von einer Berufungssperre geredet.

Das wird Sie noch interessieren: Die Wähler der NPD setzen sich zu einem hohen Prozentsatz aus unzufriedenen Abiturienten und Hochschulabsolventen zusammen. 20 % dieser Leute wählen sie gegen nur 8 % im Bevölkerungsdurchschnitt. Scheuch spricht von Statusinkongruenz als Ursache dieser Unzufriedenheit: hohe Ausbildung bei relativ geringem Einkommen und umgekehrt. Relative Deprivation ist also nicht mehr typisch für die Selbständigen.

Wir melden uns wieder aus Berkeley, sobald wir dort das Hotel mit einer Wohnung vertauscht haben. Für das neue Jahr wünschen wir Ihnen vor allem Gesundheit und Erfolg bei der Arbeit.“

*****

Die beiden Forschungsanträge in Deutschland sind endgültig abgelehnt. Unnithan hat seine Gegenleistung verweigert. Wir müssen deshalb von den drei geplanten Untersuchungen die letzte, die über die Modernisierung, fallen lassen. Dieser Wegfall lenkt aber unseren Blick immer stärker weg von der Modernisierung und fixiert ihn hin zur Institution Universität. Wir wollen die Qualität der Universität durch ihre Produkte bestimmen. Wir befragen Studierende im letzten Halbjahr ihrer Ausbildung. Die Qualität der Ausbildung leiten wir aus ihren Äußerungen, Einstellungen und Lebenszielen ab. Die Annahme ist, daß die Aspirationen und Einstellungen maßgeblich durch die Universität geprägt worden sind. Natürlich werden sie auch durch die Familie und Gesellschaft beeinflußt. Diese zentrale Rolle der Universität schließt ein, solche Einflüsse, sollten sie der Gesamtgesellschaft entgegenwirken, durch die Ausbildung zu beseitigen oder zumindest auf ein Minimum zu reduzieren. Die Universität muß die Absolventen – fachlich wie mental – so ausstatten, daß sie die gesellschaftlichen Probleme der Gegenwart bewältigen, künftige Entwicklungen einleiten und gestalten. Anders ausgedrückt, die Universität muß in der Lage sein, die Absolventen mit jenem Wissen auszustatten, zu jenen Einstellungen bzw. Verhaltensdispositionen zu führen, daß diese Absolventen sich das notwendige Wissen dafür aneignen und die Fähigkeit und die Bereitschaft entwickeln, das angeeignete Wissen in die Praxis umzusetzen.

Wir konzentrieren uns im neuen Jahr also auf die Durchführung der Befragungen der Studierenden und der Hochschullehrer. Die Operationalsierung der einzelnen Variablen, die Voruntersuchungen und die logische– und psychologische Struktur der beiden Fragebögen sind fertig. Wir haben uns für die standardisierte schriftliche Befragung entscheiden müssen: die Studierenden im letzten Semester ihrer Ausbildung im Vorlesungssaal und die Lehrenden durch die Zustellung über das Departement. Dieser erzwungene Weg hat Vor– und Nachteile. Die Feldarbeit verursacht keine weiteren Sachkosten. Ein umständliches „Sampling“ entfällt. Die Gesamtheit wird befragt. Bei den Studierenden fallen jene aus, die zufällig am Tage der Befragung nicht anwesend sind. Der Zeitpunkt der Befragung der Studierenden soll nicht vorher angekündigt werden. So bliebe der Ausfall zufällig.

Das Fehlen von Doppelstunden an der Universität hat den Umfang des Instruments für die studentische Befragung begrenzt. Alle Fragen müßten im Durchschnitt in etwa 50 Minuten beantwortet werden könnten.

Die Lehrenden hätten die Möglichkeit, den gesamten Fragebogen durchzustudieren, auch mit Kollegen über die Fragen zu beraten und erst danach die Fragen zu beantworten. So könnten die Antworten unkontrollierbar beeinflußt werden. Dieser Beeinflussung wirken wir durch Hinweise und Appelle entgegen, wie sie im Interesse der Untersuchung mit dem Fragebogen umgehen sollten. Wir sehen keinen anderen Weg. Im Vorlesungssaal können wir den optimalen Umgang mündlich übermitteln und für die gesamte Dauer im Saal bleiben. Für die Gestaltung der logischen und psychologischen Struktur der Fragebögen sind all diese Umstände berücksichtigt. Wir sind auch mit dem Fragebogen für die Studierenden zufrieden, weil wir ansonsten von jedwedem Zwang frei gewesen sind. Keine Drittmittel (wer bezahlt bestimmt bekanntlich auch die Melodie), keine Rücksichten, keine Abwicklung von vorgefaßten Hypothesen, kein mitgebrachtes Erhebungsinstrument, keine Gefahr einer „sich selbst erfüllenden Prophezeiung“.

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