Prodosh Aich - Preis des aufrechten Gangs

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Es ist eine politische Neuerscheinung über praktizierten Alltagswiderstand. In Deutschland, wo das Fehlen von Zivilcourage beklagt wird. Schon immer und regelmäßig. Aber keiner beschreibt das Umfeld, den kulturellen Hintergrund, der Zivilcourage erst möglich macht. Und vieles, was damit zusammenhängt. Preis des aufrechten Gangs, eine dokumentarische Erzählung aus den Jahren 1957-1987. Das Buch erzählt Zeitgeschichten über Wissenschaftsbetriebe, Wissenschaftler, Politiker, Richter, Staatsanwälte, Rechtsanwälte und Medienvertreter. Auch Geschichten über das Hegen und Pflegen des kolonialen Erziehungssystems in der Dritten Welt durch Wissenschaftler und Politiker der Ersten Welt. Es sind vor allem auch Geschichten über Moral. Ich lebe in Deutschland länger als die meisten Deutschen. 45 Jahre. Nichts war mir in Deutschland selbstverständlich und vertraut. Ich hatte eine kulturelle Distanz zu den hiesigen Ver-hältnissen. Jede mich unmittelbar betreffende Ungereimtheit hat mich zum Widerspruch provoziert, nach dem Motto: nicht mit mir. Mein Erfahrungsschatz ist angefüllt mit Konflikten. Und dokumentierbar. Soll ich diesen Erfahrungsreichtum mit ins Grab nehmen? Darf ich es? Nun liegt die dokumentarische Erzählung vor. Unzensiert. In meiner Erzählung kommen Leute in großer Zahl vor, die auch wichtige Autoren sind. Verlage nehmen Rücksicht. Schenken aber nicht reinen Wein ein. Kurz: BoD hat diese dokumentarische Erzählung möglich gemacht.

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Das „Abfeiern“ von „Farbige unter Weißen“ durch die Medien lockert nur zeitweilig unsere finanzielle Anspannung. Hans–Joachim Friedrich und Olrik Breckoff, damals Redaktionsmitglieder von „Report WDR“ unter Franz Wördemann („Monitor WDR“ gab es ncoh nicht), gehen mehrere Wochen schwanger damit, über „Farbige unter Weißen“ einen ausführlichen Bericht zu machen. Sie begleiten mich zu Veranstaltungen, aber zum Schluß finden sie die Zusammenhänge für einen Magazinbericht doch zu verwickelt. Dennoch bedenken sie mich mit einem großzügigen „Informationshonorar“. König muß mich noch am 22. März 1963 als Berater beim Kultusministerium von Nordrhein–Westfalen (NRW) andienen:

„... da Herr Dr. Aich über eine ungewöhnlich große Erfahrung verfügt, hat er doch nicht nur die erste, Ihnen bekannte Untersuchung über ‚Farbige unter Weißen' gemacht, sondern bereits eine zweite, die sich momentan noch im Auswertungsstadium befindet. Wir planen ferner noch eine dritte Studie, welche eine der Hauptthesen bestätigen soll, wonach die Heimkehrer in ihren Heimatländern große Anpassungsschwierigkeiten durchzumachen haben. Bevor die erwähnte Untersuchung anläuft, stehen Herrn Dr. Aich noch einige Monate zur Verfügung, während derer er Ihnen sehr gern zur Verfügung steht.

Ich kann Herrn Dr. Aich restlos empfehlen. Er ist ein außerordentlich liebenswürdiger und sympathischer junger Mann, in jeder Hinsicht sehr zuverlässig, der sich bei allen meinen Mitarbeitern sehr beliebt gemacht hat.“

So werde ich für drei Monate Berater. Am 6. Juni 1963 stellt König den folgenden Antrag, damit wir nicht am Hungertuch nagen müssen:

hiermit möchte ich den Antrag stellen, daß die Unterstützung von Herrn Dr. Prodosh Aich aus den Mitteln des Kultusministeriums zur Förderung des Nachwuchses noch für die Monate Juli und August verlängert wird. Ab 01 . 09. 1963 wird Herr Dr. Aich als planmäßiger Assistent des Forschungsinstitutes für Soziologie angestellt werden, wo ihm die Abteilung spezieller Probleme der Entwicktungsfragen übertragen werden soll.“

Dem Antrag wird stattgegeben. Am 23. August 1963 beantragt die Universität beim Herrn Kultusminister des Landes Nordrhein–Westfalen:

Der Direktor des Forschungsinstituts für Soziologie der Universität zu Köln, Herr Professor Dr. König, bittet mit beiliegendem Antrag vom 26.07.1963, den indischen Staatsangehörigen Herrn Dr. phil. Prodosh Aich zum wissenschaftlichen Assistenten am vorgenannten Institut zu ernennen. ...

Abgesehen davon, daß Herr Dr. Aich in verschiedenen Fachrichtungen studierte, hat er unter Anrechnung aller seiner Studienzeiten einschließlich der praktischen Fachausbildung als Förderungsstipendiat nur eine Gesamtstudien– und praktische Ausbildungszeit von 5 ½ Jahren aufzuweisen. Außerdem besitzt er nicht den für seine Ernennung zum wissenschaftlichen Assistenten vorgeschriebenen Grad eines Dr. rer. pol., sondern den eines Dr. phil. Die in § 2 Abs. 1 Nr. 2 u. 3 der Reichsassistentenordnung vom 1. 1. 1940 vorgeschriebenen Voraussetzungen für die Ernennung zum wissenschaftlichen Assistenten sind daher nicht als erfüllt anzusehen.

Entsprechend dem Antrag von Herrn Professor Dr. König bitte ich gleichwohl, unter Befreiung von diesen Vorschriften die Zustimmung zur Ernennung von Herrn Dr. Aich zum wissenschaftlichen Assistenten zu erteilen. Außerdem bitte ich, da Herr Dr. Aich die indische Staatsangehörigkeit besitzt, zu der Ernennung gemäß § 6 Abs. 3 LBG die Zustimmung des Herrn Innenministers zu erwirken.

Ich darf als bekannt voraussetzen, daß sich Herr Dr. Aich durch seine Arbeit ‚Farbige unter Weißen‘ schon einen Namen gemacht hat. Die Ernennung zum wissenschaftlichen Assistenten kann daher unbedenklich befürwortet werden.“

Auch diesem Antrag wird stattgegeben. Ich werde zum wissenschaftlichen Assistenten ernannt, verbeamtet, auf Widerruf. Weder im soziologischen Seminar noch im Forschungsinstitut für Soziologie wird ein Arbeitsplatz für mich bereitgestellt. Es gibt keine Räumlichkeiten. Mein Arbeitsplatz bleibt in der Weberstraße 96 in Bonn. Dieser bemerkenswerte Zustand wird von keiner Seite thematisiert. Fakt ist, daß für mich nie ein Arbeitsplatz in den Räumlichkeiten der Universität eingerichtet wurde.

Erwin K. Scheuch, noch habilitierter wissenschaftlicher Assistent im Seminar für Soziologie unter Direktor René König, erhält zur Überraschung vieler einen Ruf an die Harvard University, dem Mekka für deutsche Soziologen. Der Lehrstuhl von Samuel A. Stouffer, neben Paul Lazarsfeld der andere Papst der empirischen Sozialforschung, war nach seinem Tod im Jahre 1960 noch unbesetzt. Stouffer und Lazarsfeld waren erfahrene Sozialforscher und auch Kriegsforscher im Auftrag der USA–Regierung, und nicht fleißige „Sekundärauswerter“ von empirischen Untersuchungen anderer wie Scheuch und König. Scheuch folgt dem Ruf, steigt raketenhaft in der Hochachtung von König, der es nur bis zu „Summer Schools“ in den USA gebracht hatte. Andere im Institut grübeln darüber, ob Scheuch sich in Harvard halten wird. Nun, Scheuch hält sich nicht in Harvard und kommt zurück nach Köln mit einem Ruf zunächst als Kodirektor des Seminars für Soziologie. Ab sofort redet König Scheuch mit „Herr Kollege“ an. Meine Hochachtung vor König erfährt ein weiteres Beben.

Das BMZ lehnt den Forschungsantrag nicht ab. Aber es bewilligt ihn auch nicht. Es läßt den Antrag einfach schmoren. Nach meiner Ernennung halte ich Seminare im Auftrage von König ab und arbeite intensiv an der Entwicklung des Untersuchungsinstruments für die Rückkehrerstudie. Daß das BMZ nicht entscheidet, führe ich auf die Aufbauphase des neuen Ministeriums zurück. Auch Böll, der sich immer mehr unerreichbar macht, bestärkt mich in dieser Annahme. Wie König diese Verzögerung deutet, sagt er mir nicht. Routinemäßig macht der Kanzler der Universität König am 23. August 1965 mit einer hektographierten Mitteilung darauf aufmerksam, daß meine Ernennung nicht automatisch um weitere zwei Jahre verlängert werden würde. Also beantragt König eine Verlängerung um weitere zwei Jahre am 2. September 1965:

Zur Begründung mache ich folgende Angaben. Herr Dr. Aich hat in meinem Auftrag bereits Semester–Lehrveranstaltungen, im Seminar übernommen und mit größtem Erfolg durchgeführt. Außerdem betreut er im Forschungsinstitut alle Angelegenheiten, die mit Entwicklungsproblematik zu tun haben und ist in diesem Zusammenhang mit der Abfassung einer größeren Arbeit beschäftigt. Ich bemerke noch, daß Herr Dr. Aich ein Habilitationskandidat ist und sich während der Zeit seiner Mitarbeit im Institut durch zahlreiche und viel beachtete Publikationen ausgezeichnet hat, so daß die Verlängerung seines Dienstverhältnisses voll und ganz gerechtfertigt ist.“

Das „Dienstverhältnis“ wird verlängert. Routinemäßig. Das ausgefüllte Formularblatt vom 21. September 1965 erreicht die Universität schon am nächsten Tag. Zwischenzeitlich hat sich etwas ereignet. Vermittelt durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) taucht im Juli 1965 T. K. N. Unnithan, Soziologieprofessor an der Universität Rajasthan in Jaipur, im Institut in Köln auf und erzählt von möglicher Zusammenarbeit zwischen den beiden Universitäten. Nun, „Zusammenarbeit“ ist auch damals „in“, denn Zusammenarbeit bringt für den stärkeren Teil in der Partnerschaft großen Einfluß. Solche Zusammenarbeit wird vom Auswärtigen Amt gern gesehen. Der DAAD ist eine Unterabteilung des Auswärtigen Amtes. Die Universitäten Köln und Bochum unterhielten zu der Zeit eine WiSo–Außenstelle an der Universität Kabul, natürlich mit dem Segen des Auswärtigen Amtes. Was die „Zusammenarbeit“ dieser Art auch an Nutzen für den Steuerzahler erbracht haben mag, eröffneten sie doch ungeahnte Reisemöglichkeiten für viele. Reisen ohne Kosten, versteht sich.

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