Marie-Henri Stendhal - Stendhal - Rot und Schwarz

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"Rot und Schwarz" enthält ein Sittengemälde Frankreichs im 19. Jahrhundert. Stendhal beschreibt schonungslos die engen gesellschaftlichen Zwänge und Erwartungshaltungen an alle, die ihr Leben durch Aufstieg verbessern möchten. Der Karrierist, der im Mittelpunkt von Stendhals Roman steht, ist von Ehrgeiz zerfressen und zu jeder Anpassungsleistung bereit. Gleichzeitig registriert er mit psychologischer Tiefgründigkeit, wie ihn das Leben der Unterordnung verändert.
Stendhal hat mit «Rot und Schwarz» ein psychologisches Meisterwerk geschaffen. Dieses E-Book enthält eine ungekürzte Ausgabe in werkgetreuer Übersetzung.

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5. Kapitel

Kaum war Julian im Hause, so fühlte er die Hand seines Vaters auf seiner Schulter. Es durchschauerte ihn. Er war auf Schläge gefasst.

„Antworte mir ohne Lüge!“ schrie ihm der Alte grob in die Ohren und drehte ihn dabei herum wie ein Kind einen Zinnsoldaten. Julians große, schwarze, tränenvolle Augen sahen sich dicht vor den kleinen, grauen, bösen Augen des Müllers, die ihn anblickten, als wollten sie sich in den Grund seiner Seele einbohren.

„Antworte mir ohne Lüge, wenn du das kannst, du Leseratte! Woher kennst du die Frau Bürgermeister? Wann hast du mit ihr gesprochen?“

„Ich habe nie mit ihr gesprochen“, antwortete Julian. „Nur in der Kirche habe ich die Dame gesehen.“

„Aber angestarrt hast du sie, du frecher Wicht?“

„Niemals. Sie wissen, in der Kirche schaue ich Gott allein.“

Julian sagte dies demütig und heuchlerisch. Er hoffte, dadurch weitere Maulschellen von sich abzuwenden.

„Das ist mir nicht ganz geheuer“, brummte der durchtriebene Bauen und schwieg einen Augenblick. „Aber aus dir kriegt man ja nichts heraus, verdammter Heuchler! Gott sei Dank, dass ich dich nun bald los bin. Nicht zum Schaden meiner Mühle. Du hast den Pfarrer oder wer weiß wen zum Freunde. Der hat dir die schöne Stelle verschafft. Pack deine Siebensachen ein! Ich werde dich zu Herrn von Rênal bringen. Du sollst der Erzieher seiner Kinder werden.“

„Was bekomme ich dafür?“

„Kost, Kleidung und hundert Taler im Jahre.“

„Ich mag kein Lakai sein!“

„Schafskopf! Wer sagt was von Lakai sein? Glaubst du, ich ließe zu, dass mein Sohn Lakai wird?“

„Aber mit wem am Tische esse ich da?“

Diese Frage brachte den alten Sorel aus dem Gleise. Er hatte das Gefühl, dass er leicht etwas Unvorsichtiges sagen könne, wenn er weiterredete. Maßlos heftig überhäufte er Julian mit Schimpfworten. Er sei ein Leckermaul. Dann ließ er ihn stehen und holte sich Rat bei seinen anderen Söhnen.

Alsbald sah Julian, wie sie, auf ihre Äxte gestützt, miteinander berieten. Eine Weile schaute er hin. Da er aber keine Silbe verstehen konnte, nahm er seinen Platz an der Säge wieder ein, jedoch jenseits von ihr, um vor einem weiteren Überfall gedeckt zu sein. Er wollte sich das Angebot, das sein Schicksal mit einem Mal änderte, überlegen, aber er war unfähig, dies nüchternen Sinnes zu tun. Seine Phantasie malte ihm immer nur vor, was in dem schönen Rênalschen Hause seiner wohl harrte.

„Lieber auf alles das verzichten“, sagte er sich, „als mich so weit erniedrigen, dass ich zusammen mit den Dienstboten esse! Mein Vater möchte mich offenbar dazu zwingen. Eher sterbe ich! Ich habe fünf Taler und vier Groschen in der Tasche, meine Ersparnisse. Damit laufe ich heute Nacht fort. In zwei Tagen gelange ich auf Seitenwegen, wo ich keinen Gendarm zu fürchten habe, nach Besançon. Dort lasse ich mich zu den Soldaten anwerben. Nötigenfalls entwische ich nach der Schweiz. Mit der Karriere ist es dann freilich vorbei. Dann nützt all mein Ehrgeiz nichts. Lebe wohl, schöner Priesterstand, der einem alle Wege öffnet!“

Julians Abscheu vor dem gemeinschaftlichen Essen mit Dienstboten lag nicht in seiner Natur. Um vorwärtszukommen, hätte er noch viel peinlichere Dinge ertragen. Dieser Widerwille rührte aus Rousseaus Bekenntnissen her, dem Buche, nach dem er sich einzig und allein ein phantastisches Bild von der Gesellschaft machte. Nur die Bulletins der Großen Armee und das Memorial von Sankt Helena ergänzten diese seine Bibel. Für diese drei Bücher wäre er in den Tod gegangen. Allen andern misstraute er. Einem Ausspruch des alten Stabsarztes zufolge hielt er die ganze Weltliteratur für Lug und Trug, für Machwerke von Narren und Strebern.

Zu Julians Feuerseele gesellte sich ein fabelhaftes Gedächtnis, wie es sonst eher törichte Leute haben. Um den alten Pfarrer Chélan zu gewinnen, von dem sein künftiges Schicksal abhing, wie er wohl wusste, hatte er das Neue Testament auf Lateinisch auswendig gelernt, an dessen Echtheit er indessen nicht glaubte. Außerdem kannte er das Papstbuch von Maistre, das er aber auch nicht für Wahrheit nahm.

Wie aus stummer Übereinkunft vermieden es Vater und Sohn, an jenem Tage miteinander zu sprechen. Gegen Abend ging Julian zum Pfarrer, zum theologischen Unterricht. Aus Vorsicht erzählte er ihm nichts von dem sonderbaren Angebot, das man seinem Vater gemacht hatte. „Vielleicht war das nur eine Falle“, sagte er sich. „Ich muss so tun, als hätte ich die Sache gar nicht ernst genommen!“

Am andern Tage früh ließ Herr von Rênal den alten Sorel zu sich bitten. Nach länger denn einer Stunde begab sich der Sägemüller schließlich hin. Schon an der Tür erschöpfte er sich in tausend Entschuldigungen und ebenso viel Bücklingen. Im Laufe der Verhandlung vergewisserte sich Sorel nach allen möglichen Einwänden, dass sein Sohn für gewöhnlich die Mahlzeiten mit dem Herrn und der Frau des Hauses einnehmen, aber an Tagen, wo Gäste da wären, in einem besonderen Zimmer zusammen mit den Kindern essen werde. Je mehr er merkte, dass es Rênal eilig hatte, umso mehr Schwierigkeiten machte er. Ebenso misstrauisch wie verblüfft begehrte er unter anderem den Raum zu sehen, wo sein Sohn schlafen sollte. Es war ein großes, sehr freundlich ausgestattetes Zimmer, in das die Betten der drei Kinder bereits hereingeschafft wurden.

Der alte Bauer schmunzelte insgeheim, verlangte aber nunmehr, dreist geworden, den Anzug zu sehen, den sein Sohn bekäme. Herr von Rênal öffnete sein Schreibpult und nahm hundert Franken heraus.

„Mit diesem Geld“, sagte er, „wird Ihr Sohn zum Schneider Durand gehen und sich einen kompletten schwarzen Anzug machen lassen.“

„Wenn ich meinen Jungen aber einmal wieder von Ihnen fortnehme, kann er dann den Anzug trotzdem behalten?“

Sorel hatte jedwede Katzbuckelei vergessen.

„Gewiss!“

„Na, schön!“ meinte Sorel bedächtig. „So bliebe nur noch eins auszumachen: Wieviel Gehalt wollen Sie geben?“

„Was!“ fuhr Rênal entrüstet auf. „Darüber sind wir uns doch schon gestern einig geworden! Ich gebe hundert Taler. Ich dächte, das wäre genug, ja übergenug!“

„Das war Ihr Gebot! Sehr richtig!“ erwiderte Vater Sorel. Seine Rede ward noch überlegter, und indem er Herrn von Rênal scharf anblickte, fügte er hinzu: „Andere Leute zahlen besser.“

Das war so recht die geniale Frechheit eines Bauern der Freigrafschaft! Der Bürgermeister sah im Augenblick ganz verdutzt aus. Er fasste sich jedoch sofort, und nach reichlich zweistündigem Hin- und Hergerede, wobei kein unüberlegtes Wort fiel, siegte die Schlauheit des Bauern über die Schlauheit des Patriziers, dieweil sie bei diesem nicht Daseinsbedingung war. Julians neue Lebensweise ward in einer langen Reihe von Punkten festgelegt. Sein Gehalt solle vierhundert Franken im Jahre betragen, zahlbar jeden Ersten des Monats im Voraus.

„Also zahle ich ihm monatlich fünfunddreißig Franken!“ erklärte Herr von Rênal.

„Sagen wir: sechsunddreißig, eine runde Summe.“ Und schmeichlerisch fügte der Bauer hinzu: „Ein reicher und freigebiger Mann wie der Herr Bürgermeister wird sich nicht lumpen lassen!“

„Abgemacht!“ sagte Rênal. „Aber nun bleibt es dabei!“

Der Zorn verlieh ihm plötzlich den Ton der Bestimmtheit. Der Bauer merkte, dass er nicht weitergehen durfte. Jetzt gewann wieder Herr von Rênal die Oberhand. Er dachte nicht daran, die sechsunddreißig Franken für den ersten Monat dem Alten anzuvertrauen, der sie am liebsten auf der Stelle für seinen Sohn eingestrichen hätte. Auch fiel Herrn von Rênal ein, dass er seiner Frau etwas Imponierendes über seine Verhandlung mit dem Bauern berichten müsste.

„Geben Sie mir die hundert Franken wieder, die ich Ihnen vorhin eingehändigt habe“, sagte er ärgerlich. „Durand ist mir etwas schuldig. Ich werde mit Ihrem Sohne hingehen und den Anzug selber aussuchen.“

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