Marie-Henri Stendhal - Stendhal - Rot und Schwarz

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"Rot und Schwarz" enthält ein Sittengemälde Frankreichs im 19. Jahrhundert. Stendhal beschreibt schonungslos die engen gesellschaftlichen Zwänge und Erwartungshaltungen an alle, die ihr Leben durch Aufstieg verbessern möchten. Der Karrierist, der im Mittelpunkt von Stendhals Roman steht, ist von Ehrgeiz zerfressen und zu jeder Anpassungsleistung bereit. Gleichzeitig registriert er mit psychologischer Tiefgründigkeit, wie ihn das Leben der Unterordnung verändert.
Stendhal hat mit «Rot und Schwarz» ein psychologisches Meisterwerk geschaffen. Dieses E-Book enthält eine ungekürzte Ausgabe in werkgetreuer Übersetzung.

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Das Stadtoberhaupt müsste drei Reisen nach Paris unternehmen, denn der vorige Minister des Innern war der erklärte Todfeind der Promenade von Verrières. Jetzt ist die Mauer mit ihrer mehrere Fuß hohen Brüstung bald fertig. Sie wird mit grauen, ins Bläuliche spielenden Steinplatten belegt, an die man sich gern lehnt, um den Blick in das Doubstal zu genießen. Drüben, auf dem andern Ufer, öffnen sich fünf oder sechs Täler, in deren geschlängelten Gründen Bäche glitzern, die immer wieder kleine Wasserfälle bilden, bis sie schließlich in den Doubs laufen. Die Sonne brennt heiß in diesem Berglande. Wenn sie im Zenit steht, muss sich der verträumte Wandrer unter die prächtigen Platanen der Stadtpromenade retten. Diese Bäume verdanken ihr üppiges Gedeihen und ihr schönes Blaugrün ebenfalls dem Herrn Bürgermeister, der beim Bau seiner großen Mauer die Promenade durch Erdanschüttungen um gut zwei Meter hat verbreitern lassen, ungeachtet aller Einreden des Stadtrates.

An besagter Stadtpromenade, dem Cours de la Fidélité (zu deutsch: Allee der Treue) – man liest diese patriotische Bezeichnung auf Marmortäfelchen an fünfzehn bis zwanzig Stellen, was Herrn von Rênal einen Orden mehr eingetragen hat – ist nur eines auszusetzen: die barbarische Art, mit der die hohe Obrigkeit die üppig wachsenden Platanen immer wieder stutzen lässt. Geschoren sehen sie mit ihren kugeligen nackten Schädeln wie gemeine Kohlköpfe aus, während sie viel lieber die herrlichen vollen Formen ihrer Schwestern drüben in England hätten. Aber der Wille des Herrn Bürgermeisters ist höchstes Gesetz, und sämtliche Bäume im Stadtgebiet werden alljährlich zweimal erbarmungslos verschnitten. Die Liberalen im Orte behaupten sogar (aber sie übertreiben), dass die Schere des Stadtgärtners noch unerbittlicher geworden sei, seitdem sich der Vikar Maslon den Ertrag der Baumschur anzueignen beliebt. Das ist ein junger Geistlicher, vor ein paar Jahren von Besançon her versetzt, um dem Abbé Chélan und etlichen andern Pfarrern der Nachbarschaft auf die Finger zu sehen.

Ein alter Stabsarzt der ehemaligen Armee in Italien, der sich in Verrières zur Ruhe gesetzt hatte und zu seinen Lebzeiten (wie der Bürgermeister zu sagen pflegt) Jakobiner und Bonapartist, alles beides zusammen, gewesen war, erlaubte sich gelegentlich einmal, über die regelmäßig wiederkehrende Verstümmelung der schönen Bäume Beschwerde zu führen.

Mit der leichten Herablassung, die angebracht ist, wenn ein Royalist mit einem napoleonischen Stabsarzt und Ritter der Ehrenlegion spricht, entgegnete Rênal:

„ Ich liebe den Schatten. Ich lasse meine Bäume verschneiden, damit sie Schatten geben. Meiner Ansicht nach sind Bäume zu nichts anderem da. Eine Ausnahme macht der nützliche Nussbaum. Aber die Platanen bringen ja nichts ein!“

Etwas einbringen! Das war das geflügelte Wort, das in Verrières allenthalben den Ausschlag gab. Hierin verdichtete sich das Denken und Trachten von mehr als drei Vierteln der Einwohner.

Etwas einbringen! Das ist das Leitmotiv im Betriebe dieser Kleinstadt, die einem so gefällt. Der Fremde, der sie betritt, wird durch die Anmut der kühlen tiefen Täler ringsum bezaubert. Er bildet sich zunächst ein, ihre Bewohner seien empfänglich für das Schöne. Sie reden auch oft genug von den Reizen ihrer Heimat und rühmen sie gar sehr. Aber dies geschieht nur, weil es die Fremden anlockt, die ihr Geld in den Gasthäusern lassen, was, auf dem Umweg der Steuern, der Stadt etwas einbringt.

An einem schönen Herbsttag ging Herr von Rênal auf der Stadtpromenade spazieren, seine Frau am Arm. Sie hörte zwar ihrem Manne zu, der in gewichtigem Tone sprach, folgte aber mit ihren Blicken voller Unruhe den Bewegungen ihrer drei Knaben. Der älteste, der elf Jahre alt sein mochte, lief immerfort an die Brüstung und machte Miene, hinaufzuklettern. Jedes Mal rief sie mit sanfter Stimme „Adolf!“, worauf der Junge von seinem kecken Vorhaben abließ. Frau von Rênal war offenbar eine Dreißigerin, doch noch sehr hübsch.

Ihr Mann redete immer weiter. Er sah schlechtgelaunt aus und blasser denn sonst.

„Es soll ihm übel bekommen, diesem lieben Herrn aus Paris!“ sagte er. „Ich habe auch meine Freunde bei Hofe...“

Dieser liebe Herr aus Paris, auf den der Bürgermeister so schimpfte, war der bekannte Philanthrop Appert, der es zwei Tage vorher zuwege gebracht hatte, nicht allein das Stadtgefängnis und das Armen- und Arbeitshaus von Verrières zu besichtigen, sondern auch das Spittel, das vom Bürgermeister und den ersten Grundbesitzern des Ortes ehrenamtlich verwaltet ward.

„Sag einmal“, warf Frau von Rênal bescheiden ein, „was kann dir dieser Herr aus Paris denn anhaben, wo du das Gut der Armen mit peinlichster Gewissenhaftigkeit verwaltest?“

„Solche Leute kommen bloß, um alles Mögliche auszuschnüffeln und hinterher in den liberalen Zeitungen zu benörgeln.“

„Die liest du ja nie, mein Lieber!“

„Aber man kriegt sie doch zu hören, diese Jakobinerartikel! Es stört einen und hindert uns an der sozialen Arbeit. Was mich anbelangt, ich werde das dem Pfarrer nie und nimmer verzeihen!“

3. Kapitel

Chélan, der Pfarrer von Verrières, war ein alter Mann von achtzig Jahren, der sich aber in der frischen Bergluft einer Gesundheit erfreute, die ebenso eisern war wie sein Charakter. Er hatte das Recht, das Stadtgefängnis, das Spittel und sogar das Armenhaus zu jeder Stunde zu betreten. Der ihm von Paris aus empfohlene Appert war wohlweislich in der neugierigen Kleinstadt früh Schlag sechs Uhr angekommen und hatte sich schnurstracks in das Pfarrhaus begeben.

Als der alte Mann den Brief las, den der Marquis von La Mole, Pair von Frankreich, der reichste Großgrundbesitzer des Kreises, an ihn richtete, stand er lange nachdenklich da.

„Ich bin alt und beliebt hier“, murmelte er schließlich vor sich hin. „Man wird es nicht wagen!“

Alsbald wandte er sich dem Herrn aus Paris zu. In seinen Augen glänzte das heilige Feuer der Freude über eine schöne, nicht ungefährliche Tat.

„Herr Appert, ich werde Sie führen“, sagte er. „Nur bitte ich Sie, sich in Gegenwart des Kerkermeisters und vor allem des Aufsehers im Armenhaus nicht über das zu äußern, was wir da sehen werden.“

Appert merkte, dass er es mit einem Gemütsmenschen zu tun hatte. Er folgte dem ehrwürdigen Geistlichen und besichtigte das Stadtgefängnis, das Spittel und das Armenhaus. Er stellte häufig Fragen, erlaubte sich jedoch selbst auf die verfänglichsten Auskünfte nicht das geringste Wort des Tadels.

Die Besichtigung dauerte mehrere Stunden. Hierauf lud der Pfarrer den Menschenfreund zu sich zum Mittagmahl ein. Der entschuldigte sich damit, er habe dringliche Briefe zu schreiben. In Wahrheit wollte er seinen hochherzigen Führer nicht noch mehr in Gefahr bringen.

Als die beiden Herren am Nachmittag nochmals nach dem Stadtgefängnis kamen, stand der Kerkermeister, ein baumlanger Kerl mit Säbelbeinen, am Tor. Sein niederträchtiges Gesicht war vor Schreck verzerrt.

„Herr Pfarrer“, sagte er, sobald er ihn erblickte, „ist der Herr in Ihrer Begleitung nicht Herr Appert?“

„Warum?“ fragte der Geistliche.

„Ich habe nämlich seit gestern die strengste Order... Der Herr Landrat hat extra den Brigadier hergejagt, und der ist die ganze Nacht unterwegs gewesen. Galopp hat er reiten müssen: ich soll Herrn Appert nicht in das Stadtgefängnis lassen.“

„Ich will ihnen nur sagen, Herr Noiroud“, gab ihm Chélan zur Antwort, „der Fremde, der mich begleitet, ist Herr Appert. Sie wissen wohl, dass ich zu jeder Stunde bei Tag und Nacht das Recht habe, das Gefängnis zu betreten, und dass ich mich dabei begleiten lassen kann, von wem ich will!“

„Jawohl, Herr Pfarrer!“ gab der Kerkermeister kleinlaut zu und zog den Kopf ein wie eine Bulldogge, die sich vor dem Stocke duckt. „Aber, Herr Pfarrer, ich habe Frau und Kinder. Wenn es herauskommt, werde ich abgesetzt. Ich habe nichts zum Leben als bloß meine Stelle.“

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