Marie-Henri Stendhal - Stendhal - Rot und Schwarz

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"Rot und Schwarz" enthält ein Sittengemälde Frankreichs im 19. Jahrhundert. Stendhal beschreibt schonungslos die engen gesellschaftlichen Zwänge und Erwartungshaltungen an alle, die ihr Leben durch Aufstieg verbessern möchten. Der Karrierist, der im Mittelpunkt von Stendhals Roman steht, ist von Ehrgeiz zerfressen und zu jeder Anpassungsleistung bereit. Gleichzeitig registriert er mit psychologischer Tiefgründigkeit, wie ihn das Leben der Unterordnung verändert.
Stendhal hat mit «Rot und Schwarz» ein psychologisches Meisterwerk geschaffen. Dieses E-Book enthält eine ungekürzte Ausgabe in werkgetreuer Übersetzung.

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„Wenn Chélan unter meinem Klerus erscheint“, jammerte der Abbé Maslon, „dann ist es um mein Ansehen hier und in Besançon geschehen! Ein Jansenist! Großer Gott!“

„Das ist alles schön und gut“, erwiderte ihm Herr von Rênal, „aber ich habe keine Lust, die Behörde der Stadt Verrières der Gefahr auszusetzen, eine scharfe Bemerkung des Herrn Marquis einstecken zu müssen. Sie kennen ihn nicht. Bei Hofe vermickst er sich nicht, aber hier in der Provinz ist er Witzbold, Spötter. Er bringt die Leute gern in Verlegenheit. Er ist imstande, uns vor den Liberalen lächerlich zu machen, bloß um seinen Spaß daran zu haben.“

Erst in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag, nach drei Tagen des Hin- und Herredens, beugte sich der hochmütige Geistliche vor der zu Mut gewandelten Angst des Stadtoberhauptes. Der Pfarrer Chélan bekam einen honigsüßen Brief, in dem er gebeten ward, dem feierlichen Akt vor der Reliquie von Hohen-Bray beizuwohnen, wenn dies ihm bei seinem hohen Alter und seiner schwachen Gesundheit möglich wäre. Chélan sprach daraufhin den Wunsch aus, Julian als Subdiakon in seiner Begleitung zu haben. So erhielt auch Julian eine Aufforderung, der Zeremonie beizuwohnen.

Am Sonntag vormittag fluteten Tausende von Landleuten, die aus den nahen Bergen kamen, durch die Straßen von Verrières. Es war herrlicher Sonnenschein. Gegen drei Uhr erreichte die Spannung ihren Höhepunkt. Auf einer Höhe, eine Wegstunde vor der Stadt, loderte ein gewaltiges Feuer auf. Das war das Zeichen, daß Seine Majestät die Grenze des Regierungsbezirks überschritten hatte. Alsbald begannen überall die Glocken zu läuten, und die alte spanische Kartaune, die der Stadt gehörte, gab zur Feier des großen Ereignisses Salutschüsse ab. Die Hälfte der Einwohnerschaft war auf die Dächer gestiegen. Alle Balkons waren voller Damen.

Die Ehrenwache setzte sich in Bewegung, um den König einzuholen. Alles bewunderte die schmucken Uniformen. Man erkannte in dem und jenem Reiter Verwandte und Bekannte. Die Ängstlichkeit Moirods, der alle Augenblicke mit der Hand nach dem Sattelknopf fuhr, erregte Heiterkeit. Etwas aber übte die allergrößte Wirkung auf die schaulustige Menge aus. Man erblickte im Flügelmanne der neunten Rotte der Ehrengarde, einem bildhübschen überschlanken Burschen, der auf einem der stadtbekannten Valenodschen Pferde saß: den kleinen Sorel, den Müllersjungen! Erst hatte man ihn übersehen. Jetzt erkannte man ihn unter Ausrufen der Entrüstung oder unter dem Schweigen der Verblüffung. Das war allgemein eine Sensation. Man schimpfte auf den Bürgermeister, zumal bei den Liberalen. Es sei unglaublich! Weil dieser Handwerkerjunge im Pfaffenrock der Schulmeister seiner Schlingel war, habe Rênal die Unverschämtheit, ihn in die Ehrenwache zu stecken, zur Benachteiligung soundso vieler reicher Fabrikantensöhne!

Die Ehefrau des Bankiers von Verrières meinte: „Man sollte diesem im Dreck geborenen Frechdachs eine ordentliche Lektion erteilen!“

„Er ist hinterlistig und trägt einen Säbel!“ warnte ihre Nachbarin. „Er ist imstande und haut zu!“

Schlimmer noch waren die Vorwürfe der adligen Gesellschaft. Die Damen fragten sich, ob der Herr Bürgermeister wohl allein an dem großen Mißgriff schuld wäre. Eines erkannte man allgemein an: daß er den Standesunterschied nicht hatte gelten lassen.

Derweile war das Opfer all der Klatscherei der glücklichste Mensch der Welt. Von Natur beherzt, saß Julian besser zu Pferde als die meisten jungen Leute der Gebirgsstadt. Daß man über ihn sprach, ersah er aus den Augen der Frauen. Seine Epauletten funkelten in ihrer Neuheit. Zu seiner besonderen Freude machte sein Pferd alle Augenblicke Kapriolen; und schier grenzenlos war sein Übermut, als beim Vorüberreiten am Alten Wall das alte Geschütz losdonnerte und der Gaul aus Reih und Glied brach. Es war Zufall, daß Julian im Sattel blieb. Von diesem Augenblick an hatte er das Gefühl, ein Held zu sein. Es war ihm, als sei er ein Ordonnanzoffizier Napoleons, der einer feuernden Batterie Befehl überbrachte.

Jemand war noch glücklicher als er: Frau von Rênal. Zuerst hatte sie ihn von einem Fenster des Rathauses aus vorbeireiten sehen. Dann war sie schnell in den Wagen gestiegen und hatte auf einem Umweg durch seitliche Straßen den Zug überholt. Sie kam gerade zurecht, um zu ihrem Schreck zu sehen, wie Julians Pferd ausbrach. Zu guter Letzt gelangte sie im stärksten Trab durch ein andres Stadttor auf die Landstraße, auf der Seine Majestät kommen mußte. Ihr Wagen fuhr nun dicht hinter der trabenden Ehrenwache, in einer anständigen Staubwolke.

Vor der Stadt hatte der Bürgermeister die Ehre, den König mit einer Ansprache zu begrüßen. Zehntausend Bauern brüllten mit: „Es lebe der König!“ Eine Stunde später hielt er in der Stadt seinen Einzug. Wiederum donnerten die Salutschüsse des alten Geschützes vom Wall herab. Dabei passierte ein Malheur, nicht den Kanonieren, die ihre Feuerprobe bei Leipzig und Montmirail bestanden hatten, wohl aber dem Vizebürgermeister in spe, Herrn von Moirod, den sein Gaul sanft in die einzige Pfütze beförderte, die auf der Hauptstraße vorhanden war. Das war besonders peinlich, weil der königliche Wagen erst weiterfahren konnte, als man Moirod auf die Beine geholfen hatte.

Karl X. verließ seine Kutsche an der schönen neuen Kirche, die an diesem Tage im vollen Schmuck ihrer karmesinroten Behänge prangte. Dann sollte der König das Mittagsmahl einnehmen und unmittelbar darauf nach Hohen-Bray fahren, um die berühmte Reliquie des heiligen Clemens zu besuchen. Kaum war er in die Kirche eingetreten, da ritt Julian im Galopp nach dem Rênalschen Hause. Dort legte er seufzend seinen Säbel ab, zog den schmucken kornblumenblauen Waffenrock samt den Schulterklappen aus und kroch wieder in seinen tristen schwarzen Rock. Dann saß er von neuem auf und war in wenigen Minuten in Hohen-Bray, das auf einem anmutigen Hügel thront. „Die Begeisterung stampft Bauern aus der Erde!“ scherzte Julian. „In Verrières stehen sie knüppeldick, und um die alte Abtei hier nicht minder!“ Die Abtei war durch das Vandalentum der Revolution halb zerstört, in der Restaurationszeit aber prächtig wiederhergestellt worden. Man begann auch bereits von Wundern zu fabeln.

Julian meldete sich beim Pfarrer Chélan, der ihm eine tüchtige Strafpredigt hielt und ihm eine Soutane und ein Chorhemd einhändigte. Er machte sich rasch zurecht und folgte Chélan zum Bischof von *******, dem jugendlichen Kardinal von Rohan. Der Monsignore war ein Neffe des Marquis von La Mole, ehedem napoleonischer Offizier und noch nicht lange in seinem Amte.

Der Bischof, der damit betraut war, Seiner Majestät die Reliquie zu zeigen, war aber nicht zu finden. Der Klerus ward unruhig. Man erwartete das Oberhaupt in dem düstern gotischen Kreuzgang der alten Abtei. Vierundzwanzig Geistliche waren vereint, um das ehemalige Domkapitel von Hohen-Bray darzustellen, das bis Anno 1789 aus vierundzwanzig Domherren bestanden hatte. Nachdem sie drei Viertelstunden lang ein Klagelied über die Jugendlichkeit des Bischofs angestimmt hatten, hielt man es für angebracht, den Dekan zu Seiner Eminenz zu schicken und ihm zu vermelden, daß Seine Majestät jeden Augenblick kommen müsse und es Zeit sei, sich in das Chor zu begeben. Chélan war seines hohen Alters wegen Dekan. Trotz seiner Verstimmung über Julian gab er ihm einen Wink, daß er ihm folge. Julian stand das Chorhemd vorzüglich. Unter Anwendung eines geistlichen Toilettengeheimnisses hatte er sich sein schönes welliges Haar ganz glatt gebürstet, indessen vergessen, die Sporen abzulegen, die unter den langen Falten seines Chorhemdes hervorblinkten, was den Zorn Chélans verdoppelte.

Im Vorzimmer des Bischofs angelangt, gab einer der baumlangen, in ihren Galaröcken herumstehenden Lakaien ziemlich ungnädig die Auskunft, Eminenz sei nicht zu sprechen. Als ihm der alte Pfarrer begreiflich zu machen begann, als Dekan des hochedlen Kapitels von Hohen-Bray habe er das Vorrecht, jederzeit Zutritt zum amtierenden Bischof zu verlangen, da lachte man ihn aus.

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