Dr. King leitet als Executive Director die Organisation Aloha International. Aloha International ist ein gemeinnütziges, weltweites Netzwerk von Menschen, die sich der Aufgabe verschrieben haben, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Er lebt mit seiner Frau und seinen Computern auf der Insel Hawaii.
Weitere Informationen über Dr. King und seine Arbeit finden Sie auf den folgenden Webseiten: www.huna.org und www.huna.net
Astrid Mohr-Kiehn ist Übersetzerin (www.mohr-kiehn-partner.de) und Fotografin (www.amk-pictures.com).
Titel der englischen Originalausgabe: MONGOLIAN MYSTERY
Das englische Original ist 2012 unter der ISBN 978-1-890850-26-5 erschienen bei:
Hunaworks, 15-1737 1st Avenue A1, Keaau HI 96749, USA
© Copyright 2012 by Serge King
www.huna.net
huna@huna.net
Deutsche Ausgabe:
Serge Kahili King, Astrid Mohr-Kiehn: Ein schamanisches Abenteuer in der Mongolei
Deutsche Übersetzung: © Copyright 2020 Astrid Mohr-Kiehn, publishing@mohr-kiehn-partner.de
Umschlaggestaltung: Markus Löffler, Cover-Foto: © Copyright 2012 Serge King
Alle Rechte vorbehalten. Der Abdruck, die Vertonung oder die sonstige Wiedergabe dieses Buches, auch auszugsweise oder online im Internet, in irgendeiner Art ist untersagt. Für die Verwendung kurzer Zitate zu Werbezwecken oder Buchbesprechungen sowie für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte den englischen Verlag (huna@huna.net) oder die Übersetzerin (publishing@mohr-kiehn-partner.de).
WIDMUNG
Dieses Buch ist meiner Freundin Sarangerel gewidmet. Möge ihr die große Reise Frieden bringen. Außerdem ist dieses Buch meinem Bruder Dawaatseren gewidmet. Seine Reisen mögen ihm weitere Abenteuer schenken.
DANK
Zunächst danke ich Sarangerel, die mit ihrer Freundschaft und Unterstützung in der Mongolei mein Herz und meinen Geist für viele neue Abenteuer öffnete und deren Bücher, Riding Windhorses und Chosen By The Spirits, mir außerordentlich wertvolle Einsichten und Erkenntnisse vermittelten. Allen meinen Freunden in der Mongolei, die mir auf so vielerlei Arten halfen, ebenfalls vielen Dank. Meine große Anerkennung gilt Arlene Lum, Herausgeberin von Sailing For The Sun: The Chinese in Hawaii 1789-1989, und den Anbietern zahlloser Webseiten, ohne die ich viel mehr hätte erfinden müssen, als ich es getan habe. Schließlich auch mahalo a nui loa an meine Lektoren Astrid Mohr-Kiehn, Susan Pa’iniu Floyd und Stewart Blackburn.
HINWEISE DES AUTORS
Die historischen und kulturellen Hintergründe in diesem Buch sind so präzise beschrieben, wie es mir mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln möglich war. Soweit es unterschiedliche wissenschaftliche Standpunkte gibt, habe ich mich für die Sichtweise entschieden, die mir im Rahmen dieser Geschichte am geeignetsten erschien. Selbstverständlich sind alle Interpretationen der historischen und kulturellen Aufzeichnungen meine eigenen.
Ein Hinweis zu den verschiedenen Sprachen: Für die hawaiianische Sprache habe ich das ‘Okina- Zeichen berücksichtigt, nicht aber das Kahako -Zeichen . Bei der chinesischen Sprache verwende ich eine Kombination aus der neueren Pinyin- Umschrift und älterer Romanisierungen. Es scheint keine Standardromanisierung für die mongolische Sprache zu geben, so dass ich auch hier eine Mischung verwende.
Ein Wald. Bäume, an denen der letzte Regen heruntertropft. Duft von Kiefern, Hemlocktannen und Lärchen, durchdrungen von einem intensiven Geruch feuchter Erde mit einem Hauch nassen Granits.
Sonnenuntergang. Rosa gefärbte Wolken mit zunehmender Beimischung eines dunklen Rosarots. Oben blauer Himmel, am Horizont mit leicht grünlicher Einfärbung. Die Sonnenscheibe verschleiert durch einen dünnen Vorhang träger Wolken.
Eine großzügige Lichtung im Wald. Eine Hütte aus massiven Hölzern gebaut, durch die Jahre, die Witterung und das Moos nachgedunkelt. Draußen ganz klar der Eindruck einer urzeitlichen Festung, hier und da durch Blumenkästen mit rotblühenden Pflanzen gedämpft. Drinnen ganz klar der Eindruck eines urzeitlichen Palastes, im Überfluss mit Jagdwaffen und deren Opfern geschmückt: Reh, Rothirsch, Antilope, Amerikanischer Elch, Bär und - ziemlich aus der Reihe tanzend - mehrere Löwen und ein einzelner Tiger.
Im verblassenden Licht, das nur schwer seinen Weg durch das Fenster eines eher kleinen Raums im Obergeschoss findet, eine Stimme.
„Die Zeit zum Handeln ist gekommen.“ Autorität, mit einer leichten Spur des Alters.
„Es stimmt also?“ Nervosität. Keuchen. Rascheln, wie ein Körper, der seine Position in einem schweren Stuhl verändert.
„Bestätigt.“ Gewissheit. Ein leises Knarzen, als habe sich jemand zurückgelehnt.
„Es ist wirklich schwer zu glauben.“ Sehnsüchtig. Heiser. Ein tiefer Seufzer.
„Glaube es.“ Zuversicht. Finger klopfen langsam auf Holz.
Aus einer dunklen Ecke ein Husten, dann eine dritte Stimme. „Wer wurde auserwählt?“ Gelangweilt. Nahezu.
Das Geräusch einer dicken Mappe, die über eine glatte Oberfläche rutscht. „Sieh selbst.“ Leichte Verärgerung.
Etwas wird aufgehoben. Das Rascheln von Seiten, die umgeblättert werden. „Das ist eine merkwürdige Wahl.“ Anflug von Belustigung. „Nur eine Person für all das?“
Grunzen. „Mehr Personen hätten zu viel Verdacht erregt.“
Kichern. „Da werden zweifellos mehr Personen sein, ob uns das gefällt oder nicht.“
„Letztlich macht das keinen Unterschied.“ Entschlossenheit. Eine Flasche wird geöffnet. Schlucken.
Die zweite Stimme. „Wie wirst du vorgehen?“ Zaghaftigkeit.
„Dafür wurde gesorgt.“ Überzeugung.
„Und die Rückholung?“ Nörgeln.
„Geht dich nichts an.“ Nachsicht.
Die dritte Stimme. „Warum gerade diese Person?“ Ein Hauch von Interesse.
„Zwei Kerneigenschaften: Zuverlässigkeit.“ Pause. „Und Entbehrlichkeit.“ Selbstgefällig.
Es war das Jahr 1227. Der Großkhan lag im Sterben.
Nur zwei Tage zuvor hatte er einen der befriedigendsten Augenblicke seines außergewöhnlich langen Lebens genossen. Auf einem Hügel außerhalb der wehrhaften Mauern von Deshun, der Hauptstadt der einzigen nicht eroberten Provinz des Reiches Xixia, hatte Temudschin - den meisten Menschen unter dem Namen Dschingis Khan bekannt - zugesehen, wie seine Belagerungsingenieure aus chinesischer und persischer Schulung endlich die großen Steine zertrümmern konnten, die das letzte große Bollwerk des rebellischen Tanguten-Reichs geschützt hatten.
Als seine Truppen voranstürmten, um die Stadt zu erobern, führte der General der Tanguten, Ma Jianlong, seine Streitkräfte ein ums andere Mal in einem Ausfall zur Verteidigung gegen sie an. Die Lanzenreiter standen bereits vor der Durchbruchstelle. So konnten die Bogenschützen nur die feindlichen Soldaten auf den Mauern ins Visier nehmen. Die Luft war erfüllt von den rauen Rufen kriegslüsterner Männer, den Schmerzschreien verwundeter Pferde, dem Zischen der mongolischen Pfeile und dem ätzenden Staub des tödlichen Konflikts. Ma Jianlong war ein sehr guter General, fast gut genug, um die Schlacht zu gewinnen.
Bei seinem letzten Angriff gelang es dem General und einem Dutzend seiner Tanguten-Krieger tatsächlich, die Linie der Angreifer zu durchbrechen und in Richtung des Hügels vorzustoßen, auf dem sich der Gefechtsstand der mongolischen Armee befand. Der Großkhan spürte das Kribbeln der Vorfreude, seine Finger zuckten am Elfenbeingriff seines Krummsäbels, aber das war nur die Auswirkung jahrzehntelanger Kampferinnerungen, die sich in ihm regten.
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