Jacques Varicourt - Treffpunkt Brunnen

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Alkoholiker und Drogenabhängige treffen, ohne wenn und aber, aufeinander. Trotz Armut und Perspektivlosigkeit wird versucht, dem Leben auch die guten Seiten abzugewinnen. Ein zweifelhafter Psychiater, mit zweifelhaften Methoden wird argwöhnisch in die Mitte der Betroffenen zugelassen.

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17. Mario Huana (Spitzname: Der Irre, mit dem wirren Blick)

Mario war einst der Ehemann von Trizi gewesen, sie hatten sich beim Heroinentzug in Schleswig (an der Schlei) kennen- und lieben gelernt. Im Sommer waren sie öfters gemeinsam, mit anderen Drogenabhängigen, gerne nach Kopperby oder Kappeln direkt an die Schlei gefahren – mit einem Mini-Esel-Wagen. Ja, und am 09.09.1999 heirateten sie dann, unter ärztlicher Aufsicht und in Begleitung ihrer drogenabhängigen, vom Wahnsinn gezeichneten Freunde sowie Mit-Patienten, feierlich, ganz in uringelb, im weltberühmten: St. Petri Dom zu Schleswig. Im Anschluss daran fuhren sie alle, in einem geschlossenen Bus, zurück nach Schleswig in die Psychiatrie. Dass es keinen Alkohol gab auf der Hochzeitsfeier... nun, das müsste jedem klar sein, oder? Stattdessen gab es: Ersatzdrogen, selbstgebackenen Kuchen, H-Milch und Mario spielte auf der Gitarre, für Trizi, ein selbstkomponiertes Lied, an dem er ein volles Jahr gearbeitet hatte, das da hieß:

Ob Hasch ob Opium oder Schnee

Du bist so wie das Meer – die Ostsee

Trizi ich liebe dich ganz doll

Ham` stets gedrückt, warn` hackevoll

Bist mein alles, bist meine Maus

Gleich hole ich meinen Lolli raus

Darfst dran schütteln und dran lecken

Lass es dir ganz einfach schmecken...

Man muss an dieser Stelle, fairer weise, sagen, dass Mario den Titel mehrfach hintereinander spielte, mal langsam, dann wieder etwas schneller, teilweise sogar unverständlich, weil ihm die Stimme versagte. - Ja, ganz genau eine: Volle Stunde lang sang er nur diese beiden Strophen, und zwar bis ihm einer, von den Pflegern in der Klapse, das Instrument, also die Gitarre, mit sanfter Gewalt, gegen Marios Willen, entwenden musste – es ging einfach nicht mehr, Mario hatte die Geduld der Anstaltsleitung zu stark in Anspruch genommen. Nach diesem notwendigen Schritt bekam er, gemeinsam mit Trizi, einen herzergreifenden Weinkrampf, der auf die anderen, psychisch instabilen Hochzeitsgäste, die ebenfalls Patienten in der Psychiatrie waren, spontan übergriff, so dass sofort, seitens der Ärzteschaft, starke Beruhigungsmittel (Diazepam und Bromazanil) verabreicht wurden, um die depressive Gesamtstimmung- sowie Aufregung zu dämpfen. Tränen flossen dennoch, so dass das Ereignis auch heute noch als: Sintflut der Irren bezeichnet wird in Schleswig an der Schlei. Doch all das ist natürlich schon sehr lange her, kaum jemand erinnert sich noch „wirklich“ daran, die Zeit hat die Wunden allmählich geheilt. Beide, Trizi und Mario, leben mittlerweile getrennt, aber glücklich, jedenfalls für ihre Verhältnisse, in Harburg, irgendwo jenseits des Brunnens, wo es am schönsten im Frühjahr ist. Mario arbeitet, wahrscheinlich auch um zu vergessen, schwarz auf dem Bau, um sich sein Hartz IV Geld aufzubessern, und Trizi klaut, wie uns allen bekannt ist, alles, was sie in den Fußgängerzonen unter ihre gierigen, lackierten Finger bekommt.

Im Nachhinein kommt mir die Zeit am Brunnen gegen Ende des Jahres 2007 manchmal wie ein Festival des Wahnsinns vor. Natürlich hatte ich mich schon, rein schriftstellerisch, mit den Durchknallten ganz generell beschäftigt, sie beschrieben, ihren Lebensrhythmus so dargelegt, dass der Leser, also der Leser im Allgemeinen, einen Zugang zu ihnen findet, aber war ich vielleicht nicht selber „auch“ mittlerweile ein Teil dessen geworden? Sollte ich vielleicht mehr so einen innerlichen Abstand halten? Ich fragte Bianca um Rat, und Bianca sagte unmissverständlich zu mir: „Wenn du über das Leben auf der Straße schreibst, es somit direkt in Augenschein nimmst, dann bist du „natürlich irgendwann einmal“ ein Teil der Gesamtmaterie die ohne jeden Zweifel ihren eigenen Lebensrhythmus gefunden hat, weil du dich eben ganz generell mit ihnen beschäftigst, wenn auch nur rein schriftstellerisch! Was für eine Frage überhaupt? Du solltest versuchen, nicht zu sehr auf deren Eitelkeiten einzugehen, halte nicht immer nur „anderen“ den Spiegel vor, sehe auch „selber“ mal hinein, und frage dich dann: Wer bin ich eigentlich? Habe ich das Recht individuell mit den Geschehnissen, die andere betreffen, künstlerisch zu changieren? Verstehst du, was ich meine?“ „Natürlich verstehe ich dich! Du hast ja auch schon so oft recht gehabt, aber ich hole mir gelegentlich gerne Rat bei dir, um auch mal eine andere Meinung zu hören. Die Grishams sind mir stellenweise zu politisch, wenn ich sie frage, sie sehen keinen Unterschied mehr zwischen persönlichen Werten, sondern sie vermischen zwei Welten miteinander.“ „Welten? Was für Welten?“ „Äh, ich meine, so würde „ich“ das sagen, mehr so schriftstellerisch. Ich sehe nicht nur „eine Welt“, ich sehe „Welten“ – die Mehrzahl.“ „Also, von „Welten“ kann ja wohl nicht unbedingt die Rede sein? Schließlich leben wir alle in einem geeinten Europa und es gibt nur „eine“ Welt. Die Grishams sind, und das ist meine Meinung, ein ideales Paar, das den Alltag, auf politischer Ebene, gewissenhaft meistert. Und beide vertreten, Gott sei Dank, eine eigenständige Meinung, sie gehören hierdurch indirekt, mental betrachtet, zu Magda, sie haben die Revolution im Blut, das will ich damit andeuten, aber ich würde die Meinung der beiden nicht unbedingt- und immer auf die Goldwaage legen!“ „Und warum nicht?“ „Weil es ihnen nicht zusteht. Deshalb!“

Exakt am 14. Dezember 2007 schlug eine Schocknachricht in Harburg wie eine Bombe ein: Trizi, die psychisch labile Kielerin, - von den Ärzten längst aufgegeben, war in genau dasselbe Haus eingezogen, nämlich in den ersten Stock, in dem auch Sandra und Chris wohnten. Mit ihren 17 Katzen, 4 Kampfhunden, einem Terrarium für Vogelspinnen sowie mehreren Fledermäusen hatte sie es sich in der Wohnung gemütlich gemacht und wollte dort auch nie wieder ausziehen, weil sie spirituelle Energien verspürte, welche ihrer Psyche gut taten, jedenfalls behauptete sie das. Was in Sandra und Chris vorgegangen sein muss als sie realisierten „wer“ da bei ihnen ins Haus eingezogen war, konnten ich und Bianca sehr gut nachvollziehen, denn uns, speziell mir, kam die Situation irgendwie bekannt vor, es war „mir“ zu einer anderen Zeit und unter etwas anderen Umständen, mit Chantal ähnlich gegangen, auch, wenn sich „bei uns in Ottensen“ alles in Wohlgefallen aufgelöst hatte. Doch im Alten Postweg in Harburg-Heimfeld fing nun eine neue Zeitrechnung an, ein gesamter Stadtbezirk begann zu zittern, man befürchtete das Schlimmste – und so kam es auch. Trizi kochte fast jeden Tag Wirsingkohl, dazu gebratenes Fleisch in Knoblauch-Öl, so dass das gesamte Haus, und die einzelnen Wohnungen, auch die von Sandra und Chris, in Mitleidenschaft gezogen wurden, es war einfach nur unerträglich. Darüber hinaus spielte Trizi jeden Morgen von 7:00 bis ca. 10:00 Uhr und jeden Nachmittag von 16:00 bis 22:00 Uhr überlaute Musik der deutschen, immer noch aktiven, Musik-Combo: „Die Flippers“. Jener Schlagergruppe, die ganze Generationen mit ihrer unerträglichen Mucke, in den absoluten Wahnsinn getrieben hatte, weil deren Musik einfach so scheiße war... und nach wie vor ist! Aber wie sollten die Bewohner reagieren? Welche Alternativen boten sich ihnen? Fragen über Fragen machten die Runde. Trizi jedoch kümmerte das recht wenig, sie hatte nämlich einen normalen Hamburger Mietvertrag erhalten und ihn mit ihrer: gierigen, lackierten, rechten Pfote auch sofort unterzeichnet, um abgesichert zu sein. Der Vermieter, wer auch immer das war, wollte lediglich- und das hatte er zur Bedingung gemacht, dass seine Kohle pünktlich, und das jeden Monat, auf seinem Konto einging und mehr nicht. Trizi ließ somit das Geld direkt von der Arge überweisen, denn auch sie war schließlich Hartz IV Empfängerin und hatte keinen Bock auf Stress. Für Trizi war der Bezirk Heimfeld ein Neubeginn, ein individueller Anfang, ganz nach ihrem Geschmack. Die Hausbewohner jedoch waren da völlig anderer Meinung! Nach dem Schock, dass Trizi in dasselbe Haus wie Sandra und Chris eingezogen waren folgte kurz darauf der zweite Schock. Warum? Nun, Trizi hatte per Zeitungsanzeige ein Inserat aufgegeben, aus welchem hervorging, dass man, wer auch immer, in ihrer Wohnung, unentgeltlich, psychischen Beistand erhalten konnte, natürlich auf freiwilliger Basis – Trizi wollte niemanden zwingen. Trizi und Mario Huana, ihr Ex, sie boten gemeinsam Lebenshilfe an. Und ihre etwas gewöhnungsbedürftige Kampagne funktionierte, denn als erstes erschienen zu den Kursen: Huddel und Niko, Maxl` Wolms, Finanzamt-Thomas, sowie Jacqueline, außer den eben Genannten kam auch noch: Starclub-Holger, der Sohn von Veronika. Dass vor Kursbeginn kräftig gesoffen wurde ist selbstverständlich, außerdem standen überall in Trizi ihrer Wohnung: Kleine, mit Wasserfarben aus einem Tuschkasten, selbst angemalene Schalen herum, in denen sich Psycho-Pillen aller Art befanden, - von Subutex, jener Ersatzdroge, bis hin zu starkem Valium, war eigentlich alles vertreten, was eine Psychopathin glücklich macht. Schon bald nach diesen Ereignissen bekam das Haus einen Spitznamen verpasst, nämlich: Bates Hotel, in Anspielung auf den Film mit Anthony Perkins (Psycho-), welcher Anfang der sechziger Jahre den Leuten in den Kinos, weltweit, das Fürchten gelehrt hatte. Doch Trizi störte sich nicht an solchen Vergleichen, sie freute sich, dass sie den ganzen Tag mit ihrer Fledermaus-Zucht intensiv beschäftigt war, natürlich kamen ihre Katzen und ihre Hunde hierbei nicht zu kurz, aber der Dezember 2007 bewirkte, dass Trizi sich selbst zur Fledermaus-Mama ernannte und auch so angesprochen werden wollte.

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