Klaus Schneider - Memento mori

Здесь есть возможность читать онлайн «Klaus Schneider - Memento mori» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Memento mori: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Memento mori»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Das Buch beschreibt eine Existenz, die bereits zu Beginn morbi­de Züge aufzeigt. Dies führt zu einem rastlosen, gehetzten Leben, voller Angst und Zweifel. Ein Junge, durch eine Veranlagung in die Rolle eines Außenseiters gedrängt, versteht erst nach Jahr­zehnten, als erwachsener Mensch, sich, seine Zeit und die Gesell­schaft, in der er lebt. Eine Geschichte, die sich so oder so ähnlich, immer wieder ereignet. Ein Spiegel für Menschen, die unbedacht durch ihre Zeit treiben, sich plagen ihr Glück zu finden und dabei überse­hen, dass Glück nur ein abstraktes Ideal verkörpert, das es in ei­ner Existenz, die im Beginn gleich ihr Ende impliziert, gar nicht ge­ben kann. Was bleibt ist die Hoffnung, die sich in der endlichen Zeit eines Lebens weit wertvoller erweist, als ihre Erfüllung.

Memento mori — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Memento mori», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ein Lehrer betrat den, seinen Gedanken ähnlich, düster wirkenden Raum, schaute sogleich auf die in den hinteren Bänken sitzenden Schüler. „Meine Damen, meine Herren, setzen sie sich doch etwas vor, besetzen sie bitte auch die ersten Reihen“. Er fühlte sich nicht angesprochen, so wenig wie die anderen Hinterbänkler auch. Folglich wurden sie alle in die erste Reihe zwangsversetzt. Eine Situati­on, die er eigentlich unbedingt vermeiden wollte, die aber in der Gemeinschaft der anderen doch ganz erträglich schien. Vor allem war er dadurch, ohne eigenes Zutun, mit einer Gruppe verbunden, was seine Stimmung sehr anhob. So sehr, dass er sich danach recht lässig in der ersten Bank lümmel­te und mit ansteigender Zuversicht gelang­weilt den Ausführungen des Lehrers lauschte.

Es ging alles gut. Aufatmend, erleichtert verließ er das Schulgebäude. Für den Augenblick bekam alles seine gewohnte Zuordnung wieder. Er konnte durchatmen und es schien so, dass er sogar in der realen Gegenwart eine Nische finden könnte.

Zwei Mitschüler wohnten im gleichen Heim wie er und damit war er ein Teil dieser Zweckgemein­schaft. Sie bot ihm eine gewisse Sicher­heit in dieser neuen Umgebung, ohne dass er einer eingefahre­nen Hierarchie, bei der er meist am unteren Ende seinen Platz fand, unterworfen war. Sie beschlos­sen, einmal aufs Geratewohl in die Stadt zu fahren, man würde dann schon sehen. Markanter Punkt, oder das Herz fast einer jeden Stadt, ist ihr Bahnhof, meist zentral in der Mitte gelegen. Es lässt sich kaum vermeiden, sich früher oder später dort einzufinden, da, wo Tausende von Menschen ihre Rei­se, ihre Fahrt beenden oder be­ginnen.

Das Gebäude war groß und mindestens so hässlich, graubraun, mit gewaltig hohen Hallen. Ver­zerrte Stimmen aus den Lautsprechern durchdrangen nur undeutlich das Stimmengewirr der Masse von Menschen. Dieser Ort lebte, faszinierte die Buben. Einmal die Hallen durchlaufen, betont lässig, sichtlich uninteressiert am Geschehen... ein Höhepunkt für die Neuen aus der Provinz.

Das Knurren des Magens, das sich nach ein paar Stunden ohne Nahrung bemerkbar machte, still­ten sie mit einer Currywurst aus einer dieser schmuddeligen Imbissstände, die sich entlang der Ein- und Ausgänge wie Perlen aufreihten. Er meint heute noch, dass er nie wieder eine Bessere gegessen habe. So standen sie da, aßen und redeten miteinander. Eigentlich waren sie grundverschieden, doch das war nicht von Bedeutung, es belastete sie keine gemeinsame Vergangenheit. Es lief wieder gut für ihn. Die Panik des Vormittags war verges­sen, es war so, als hätte es sie nie gegeben.

Einer von den beiden anderen, vertraut mit dem aktuellen Geschehen der Gegenwart, zeigte ihm dann im Laufe der Zeit eine ihm völlig unbekannte Welt, aus einer Sichtweise, die ihm fremd war. Er begann sich dann für das Weltgeschehen zu interessieren, bildete sich nach und nach eine kritische Meinung, sicher nicht ganz unbeeinflusst von den liberalen, gar anarchistischen Idealen seines Schul­freundes.

Das Amerika Bild seiner Kindheit, der Wilde Westen, die rauen, harten Kerle mit ihren rauchenden Colts, verlor seine Unschuld und zeigte sich in einer hässlichen Parodie. Der Vietnamkrieg, in den Artikeln der ihm bisher täglich zugänglichen, lokalen Presse, immer einseitig pro amerikanisch darge­stellt, gar idealisiert als Kampf der freien Welt gegen den Kommunismus, präsentierte sich ihm in seiner ganzen Hässlichkeit. Eine zunehmend kritische Be­richterstattung einer liberalen Presse, Bilder von fliehenden, nackten, um ihr Leben rennenden Kin­dern, oder die Erschießung eines Gefangenen, wirkten schockierend auf ihn. Er fühlte sich diesen schwachen, leidenden Menschen nahe, sie waren ja irgendwie wie er.

Er stellte dann noch grundsätzlich Autoritäten in Frage. Ihre Macht respektierte er dennoch, offe­ne Auflehnung war noch nicht sein Ding. Doch er begann sich seit diesen Tagen den personifizier­ten Autoritäten des Staates und der Gesellschaft, die er zusehends als eine Bande von Ignoranten und Dummköpfen hielt, zu verwei­gern. Die Proteste der Studenten, zugegeben er wusste nicht so ganz genau, was die wollten, waren bewundernswert, ein Quell der Hoffnung gegen ein scheinbar allmächtiges System.

Welche heimliche Freude löste der Brandanschlag auf ein Frankfurter Kaufhaus aus. Wie hasste er diesen Staat und seine Repräsentanten nach den Osterunruhen, wegen ihrer aktiven und verbalen Reaktionen, wegen ihrer Ignoranz gegenüber den Protesten, der kaum zu überbietenden Dumm­heit und des Dilettantismus beim Einsatz so genannter staatlicher Gewalt bei Demonstrationen.

Wie Hohn klangen die Worte des scheinbar zu einem Demokraten konvertierten ehemaligen NSD­AP Mitgliedes und jetzigen Bundes­kanzlers, der von einer Gefahr von Minderheiten für die freiheitlich- demokratische Ordnung sprach. Das einzige, was der glaubhaft aussprechen konnte war das Wort „Ordnung“. Das war doch ein altes, vertrautes Wort für ihn und seinesgleichen. Freiheit­lich und demokratisch, solche idealistische Begriffe klangen sarkastisch aus dessen Mund.

Wie sein Denken auf diese Schiene geriet, was diese Auflehnung verursachte, war es nur eine längst überfällige, pubertäre Auflehnung oder eine tiefe in­nere Überzeugung? Er weiß es nicht, aber wie es auch immer begann, es hat bis heute Be­stand. Damals hinterfrage er seine Ansichten nicht ex­plizit, er erlebte sich in ihnen.

Er genoss die Zeit in der großen Stadt, die Freiheit, das unbekümmerte Leben. Die zeitweise Wie­derkehr alter Probleme beim Unterricht trübte manchmal diese Glückseligkeit. Immer wieder einmal bekam er Probleme beim Sprechen, nicht so bedrückend, wie er sie als Kind verspürte, doch noch genug, um ihn zu ängstigen.

Diesmal setzte er aber eine wirksame Strategie dagegen, die, in dem er Prioritäten setzte. Vor­rangig räumte er seinem Ansehen bei seinen Mitschülern die höchste Priorität ein, er wollte keine Blamage mehr erleben! Es war einfacher, die Unterrichtsbeteiligung zu verweigern, sich unwissend zu geben, als sein Ansehen zu demontieren. Die Frage einer Lehrkraft scheinbar desinteressiert zu ignorieren, sich teilweise massiver Kritik derselben auszusetzen, ist allemal leichter zu ertragen, als die Häme der Mitschüler.

Diese zusammen gezimmerte Strategie, auf der einen Seite erfolgreich, hatte als Konsequenz aus der Verweigerung der schulischen Mitarbeit auch merkliche Nachteile für ihn. Er war so damit be­schäftigt, diese vermeintlichen hinterhältigen und facettenrei­chen Angriffe der Lehrkräfte auf seine Person abzuwehren, dass er etwas die Orientierung im Unter­richt verlor. Seine schriftlichen Leistungsnachweise waren nicht schlecht, aber auch weit weg davon, sie als gut einzustufen, hervorra­gend geeignet, um seine Rolle glaubhaft vorzutragen, völlig ungeeignet für die eigenen Ansprüche. Ein Dilemma aus dem er keinen Ausweg fand und mit Blick auf seine gesetzte Priorität, es auch kei­nen Ausweg gab.

Nachmittags, nach dem Unterricht, war alles wieder vergessen. Die Stadt, ihr pulsierendes Leben, ihre Hektik, gaben ihm die Anonymität und Sicherheit, in der er sich wohlfühlte. Er konnte sie be­trachten, die Menschen, ihr Verhalten, ohne sich der Gefahr auszusetzen, selbst beachtet zu werden und unvermittelt im Focus des Interesses zu stehen. Ein pures Wohlgefühl zwischen Currywürsten, stinkenden Autos und stillosen Zweckbauten einer an sich seelenlosen Stadt.

Umgarnt von all den neuen Erfah­rungen und Möglichkeiten, kam nie Langeweile auf. Sie hatten daher auch keine Zeit für persönliche Streitereien oder gar zeitraubende Schulaufgaben. Unbe­schwerte Tage und Wochen folgten, etwas eingetrübt von dem ewigen Problem leerer Kassen und der Hausordnung des Wohnheims, wegen des nächtlichen Torschlusses für Minderjährige, die sie nun mal waren.

Diese Widernisse konnten ihr Lebensgefühl nicht ins Wanken bringen. Kindlich unbekümmert, ohne belastende Verant­wortung und drückende Verpflichtung, das würde die größten Vorzüge der drei am besten beschreiben. Eine ein­malige Zeit im Leben eines jungen Menschen. Keine drücken­de Verantwortung lastet auf den Schultern, die Freiheit träumend zwischen Realität und Fantasie mit fließenden Grenzen zu leben, die Tage einfach verrinnen zu lassen, sich der realen, nüchternen Welt entziehen. Frei von jeder Kontrolle einer mürrischen Mutter oder eines penetrant korrekten Ausbilders, keine ständige Erin­nerung an die beschissene, traumatische Kindheit, was für ein herrliches Gefühl!

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Memento mori»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Memento mori» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Вячеслав Васильев - Memento mori (СИ)
Вячеслав Васильев
Борис Сапожников - Memento Mori (СИ)
Борис Сапожников
Георгий Чулков - Memento mori
Георгий Чулков
Джонатан Нолан - Memento Mori
Джонатан Нолан
libcat.ru: книга без обложки
Мюриэл Спарк
libcat.ru: книга без обложки
Билл Пронзини
Оливия Тишинская - Memento mori
Оливия Тишинская
Mark Benecke - Memento Mori
Mark Benecke
Гоар Маркосян-Каспер - Memento Mori
Гоар Маркосян-Каспер
Отзывы о книге «Memento mori»

Обсуждение, отзывы о книге «Memento mori» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x