Klaus Schneider - Memento mori

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Das Buch beschreibt eine Existenz, die bereits zu Beginn morbi­de Züge aufzeigt. Dies führt zu einem rastlosen, gehetzten Leben, voller Angst und Zweifel. Ein Junge, durch eine Veranlagung in die Rolle eines Außenseiters gedrängt, versteht erst nach Jahr­zehnten, als erwachsener Mensch, sich, seine Zeit und die Gesell­schaft, in der er lebt. Eine Geschichte, die sich so oder so ähnlich, immer wieder ereignet. Ein Spiegel für Menschen, die unbedacht durch ihre Zeit treiben, sich plagen ihr Glück zu finden und dabei überse­hen, dass Glück nur ein abstraktes Ideal verkörpert, das es in ei­ner Existenz, die im Beginn gleich ihr Ende impliziert, gar nicht ge­ben kann. Was bleibt ist die Hoffnung, die sich in der endlichen Zeit eines Lebens weit wertvoller erweist, als ihre Erfüllung.

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Die Mädchen, ausgenommen die, deren Anblick man durch Alkohol in ein gefälligeres Licht rücken musste, gefielen ihm schon gut. Sein Problem war nur, dass sie ihn alle gut kannten, ihn, den Stotterer. Die Jahre der Schulzeit ließen sich nicht vergessen machen. In diesen Kreisen war er chan­cenlos, das glaubte er wenigstens.

Vielleicht begeisterte er sich auch nur für die falschen Mädchen, genau für die, die ihn ignorierten, ihn allenfalls peinlich fanden. Für die anderen Mädchen hatte er kaum einen Blick übrig. Es mussten schon die all­seits bekannten Dorfschönheiten sein, die anderen stellten ja auch ein Zumutung dar, fand er und musste vorerst mit den Konsequenzen dieser Ansichten leben.

Der Hoffnungslosigkeit seiner Situation bewusst, zog er sich so nach und nach, ziemlich frustriert, aus dem Dorfleben zurück. Sein neues Selbstverständnis, sein Selbstvertrauen, entstanden aus dem Neuen, das er kennen lernte, konnte nicht in die Mentalität der Dorfjugend eindringen. Die Ent­fremdung zu dieser Gemeinschaft war spürbar, zwar war er ohnehin nie innig mit ihr verbunden, doch es war bisher ein Teil seines Lebens.

Was sollte er tun? Das hier waren doch seine Wurzeln! Paralysiert wie ein Kaninchen, das den Biss der der Schlange erwartet, ließ er die Dinge auf sich zukommen. Gab es eine Lösung, einen Platz für ihn, auf dem er eine Rolle im Scheinwerferlicht spielen konnte? Er fühlte sich wieder einmal hilf­los, macht­los, dem ihm anscheinend nicht sehr wohlgesonnenen Schicksal ausgeliefert. Die Glanz­punkte der vergangenen Monate relativierten sich angesichts der Realität der Gegenwart. Hier konn­te er nicht bleiben, wo auch immer sein Platz war, hier war er bestimmt nicht.

Das Ausschlussverfahren zur Problemlösung, unter Berücksichtigung der Gegebenheiten, gestalte­te sich einfach. Vergangenheit und Gegenwart waren als Grundlage des weiteren Lebens höchst un­geeignet, was blieb war die Zukunft, die Bewegung in die Zukunft. Nicht festhalten an Gegenwärti­gem! Die Begriffe Heimat, Herkunft verloren für ihn ihre ideelle Bedeutung. Er wollte in die Welt zurück, in die Welt des gesellschaftlichen und politischen Lebens und deren Lebendigkeit und Ver­änderung.

So einfältig diese Vorstellungen auch sein mögen, sie zeigten ein Ziel auf und brachten damit eine gewisse Zuversicht in seine Zukunft zurück, aber auch die Erkenntnis, dass er seine persönliche Identität an an­derer Stelle suchen musste. Wo das sein sollte, da hatte er keine konkreten Vorstellun­gen. Er wollte nur irgendwo, irgendwie seinen Platz finden. Dieser gedanklichen Konstruktion lag im Bereich seiner physischen Mobilität ein grundsätzlicher Denkfehler zugrunde, er war sechzehn Jahre alt, und in diesem Alter ist man etwas immobil.

Bewegen kann man sich auch geistig, es ist zwar lange nicht so aufregend, doch es ist besser als nichts zu tun. Aktualität über die Medien erlebt, vermittelt auch ein Gefühl des Dabeiseins. Es war damals alles in Bewegung, in Auf­ruhr. Die starre Gesellschaft der ewig Gestrigen wehrte sich mit Händen und Füßen gegen die längst überfällige Erneuerung ihrer Strukturen. Diese Forderung pass­te nicht in ihr naiv dümmliches Bild von einem starken Staat samt allmächtiger Obrigkeit und allge­genwärtiger, verlogener Moral.

Die Antipathie gegen solches Denken konnte er auf keine konkrete Erfahrung zurück­führen. Es entstand aus dem Resümee seines bewussten Erlebens und dessen Bewertung bis dahin und dem er­sichtlichen Unrecht der Mächtigen von gestern und heute an den Men­schen. Die Unfähigkeit dieser Institutionen, human zu agieren und letztendlich aber auch das gedankenlose Abnicken jeglicher, denkbarer Inkompetenz durch das Volk, entsetzten ihn.

Inmitten des kalten Krieges, der Auseinandersetzung zweier verblendeter Ideologien, fand er keine politische Heimat, seine gefühlte Sympathie war jedoch stark linkslastig. Nicht, dass er mit den roten Macht­blöcken dieser Welt sympathisiert hätte, diese diskreditierten sich schon durch die Unter­drückung ihrer eigenen Bevölkerung, nein, er fand die Ideen der Erneuerung, der Befreiung im eige­nen Land beachtenswert und die entstammten nun mal dem linken Lager. Und diese Ideen, so wirr und so konträr, dass sie sich teilweise selbst im Weg standen, beeinflussten seine politische Meinung nachhaltig.

Die Protestbewegung mit all ihren Aktionen, ob nun sinnvoll oder moralisch richtig, was immer in der Sicht des Betrachters liegt, war ein Kampf einer wachen Gesellschafts­schicht gegen einen star­ren, übermächtigen Staatsapparat. Die Institutionen von Politik und Ver­waltung verfügten nur über ein Mittel dagegen, Gewalt, wie sie es von jeher gewohnt waren, ausgeführt von meist begeistert prü­gelnden Polizis­ten, die so ihre Abneigung gegen langhaarige Intellektuelle ausdrucksstark zur Gel­tung brachten. Sie begriffen nicht, dass diese Menschen und deren Anliegen ihnen doch näher ste­hen sollten, als die Gesinnung ihrer Auftraggeber. Diese ge­prügelten, subversiven Elemente konnten seiner ungeteilten Sympathie sicher sein. Das Bemühen der Presse, die Proteste so zu positionieren, dass sie einen staats-, gar gesellschaftsfeindlichen Touch bekamen, beeindruckte ihn nicht weiter.

Eine erste Weiche in seinem neuen Leben war gestellt, die Solidarität zu allem und jenem, was dem Gutdünken einer Übermacht ausgesetzt war. Übermacht, Macht nährt sich aus der Ohnmacht der Machtlosen, sie dient nur sich selbst und ihrer Erhaltung. Diese Erkenntnisse waren zwar bewe­gend, doch das Einerlei seines Lebens schien sich davon wenig beeindrucken zu lassen.

Die eintöni­ge Abfolge von Arbeit, trister Freizeit, trostlosen, trüben Sonntagen, war und blieb die Regel im Ablauf dieser Zeit. Unterbrochen von zwei, drei Urlaubsreisen mit verbliebenen Schul­freunden, in denen sie trampend mit Zelt und Schlafsack die nahe Schweiz bereisten, um dann meist be­reits nach einer Woche, verdreckt, übel riechend und völlig pleite zurückzukehren. Es waren aber immer ganz unbeschwerte, schöne Tage.

Er fühlte sich immer unbeschreiblich wohl im Fluss des Reisens, der Bewegung, eingetrübt nur durch die absehbare, unvermeidliche Rückkehr. Dies fühlte er auch auf seinen früheren Ferienreisen so, die er in Obhut der katho­lischen Jugend in den Bergen verbrachte. Begeistert bei der Anreise, den Wanderungen, sogar an tristen, verregneten Tagen, die im Ferienheim verbracht werden muss­ten. Die Rückfahrt, die Rückkehr nach Hause, empfand er damals schon fast als körperlichen Schmerz.

Alles, was den Alltag auflockerte, nahm er dankbar an. Ein Praktikum bei einer Baufirma, ein Teil seiner Ausbildung, stand nun an. Eine geeignete Stelle im Straßenbau fand er in Zeiten der Hoch­konjunktur schnell. Begeistert, in enger Verbindung mit Unsicherheit und Angst, wie immer, wenn sich etwas Neues auftat, stand er an ei­nem Montagmorgen um 4:30 Uhr bei einem vereinbarten Treffpunkt, wo ihn ein Firmenbus abho­len würde.

Früh aufstehen war er gewohnt, doch dieser Zeitpunkt verlangte schon einige Über­windung. Der Bus kam, er stieg ein und das Wort Überwindung bekam eine völlig neue Bedeutung. Als Begrüßung hörte er ein undeutliches mürrisches „ Morgen“, deutlich überlagert von einer nicht eindeutig defi­nierbaren Duftwolke, die ihm aus dem Innern des Busses entgegen schlug,. In dem voll besetzt Bus rückten die Arbeiter etwas widerwillig zusammen, er zwängte sich dazwischen, der Bus fuhr weiter, noch ehe er saß.

Er wusste nicht, was er zuerst beachten sollte, das Sammelsurium an beeindruckenden Charakter­köpfen oder den bestialischen Gestank, der den dazugehörenden Kör­pern entwich. Übelkeit stieg in ihm hoch. Vor einigen Minuten erfrischte ihn noch die kühle, reine Luft eines Sommermorgens, und dann das! Unbeschreiblich, diese Mischung aus anal und oral ent­weichenden, akustisch unterstriche­nen Gerüchen. Die wegen der kühlen Morgenluft geschlossenen Fenster im Bus sorgten für einen unverfälschten Genuss.

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