Klaus Schneider - Memento mori

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Das Buch beschreibt eine Existenz, die bereits zu Beginn morbi­de Züge aufzeigt. Dies führt zu einem rastlosen, gehetzten Leben, voller Angst und Zweifel. Ein Junge, durch eine Veranlagung in die Rolle eines Außenseiters gedrängt, versteht erst nach Jahr­zehnten, als erwachsener Mensch, sich, seine Zeit und die Gesell­schaft, in der er lebt. Eine Geschichte, die sich so oder so ähnlich, immer wieder ereignet. Ein Spiegel für Menschen, die unbedacht durch ihre Zeit treiben, sich plagen ihr Glück zu finden und dabei überse­hen, dass Glück nur ein abstraktes Ideal verkörpert, das es in ei­ner Existenz, die im Beginn gleich ihr Ende impliziert, gar nicht ge­ben kann. Was bleibt ist die Hoffnung, die sich in der endlichen Zeit eines Lebens weit wertvoller erweist, als ihre Erfüllung.

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Von solch destruktiven Überlegungen war er zu Beginn seiner Ausbildungszeit noch fast unbelastet. Er fühlte sich eigenartig beschwingt, sicher etwas ängstlich, an diesem ersten August auf dem Weg zur Bahnstation, um mit dem Zug zur Arbeit zu fahren. Es fuhren nicht viele Menschen in Richtung dieser Stadt, in der vor allem Schulen und Behörden ihren Sitz hatten. Alle seine Mit­schüler, auch der größte Teil der Bevölkerung des Ortes, arbeiteten in einer entgegengesetzt liegen­den Stadt mit vielen Fabriken. Den direkten Weg über eine offene Tür neben dem Bahnhofgebäude, der direkt zu den Bahnsteigen führte, mied er und betrat das Bahnhofsgebäude durch den Haupteingang, ging durch die leere, dunkle Wartehalle und trat auf den Bahnsteig. Er war viel zu früh da, so hoffte er, der Erste zu sein, keine Aufmerksamkeit zu erregen, keine neugierigen Blicken zu spüren, allein zu sein, allein mit seinen Vorstellungen und Träumen. Die Hoffnung trog.

Erstaunt, fast gar erschrocken, sah er zu seinem Missfallen ein Mädchen auf einem der schmutzig grauen Holzbänke sitzen, die entlang zu den Gleisen an der Wand des Bahnhofgebäudes standen. Ihr Gesicht, über ein Buch gebeugt, verbarg sich hinter einer üppigen Haarfülle von langen, braun gelockten Haaren. Er wollte sich gerade abwenden, in die Wartehalle gehen und der unerwarteten Si­tuation den Rücken kehren, da hob das Mädchen den Kopf und sah ihn an.

Ein vertrautes Gesicht, in das er blickte, eine der wenigen Erinnerungen, die keine bedrückenden Gefühle aufwühlten. Eine der er ersten und wenigen Begegnungen aus der Kindheit, deren er sich ohne düstere Empfindungen erinnern konnte. Doch im Moment wusste er jedoch nicht recht, wie er mit der Situation umgehen sollte. Sie schauten sich verlegen an, mehr als ein „Hallo“ brachten sie zuerst nicht über die Lippen.

Ganz vorsichtig, er war über alle Maßen unsi­cher, traute er sich dann, in ihre großen braunen Au­gen zu schauen. Sie kannten sich schon so lange, soweit seine Erinnerung reichte. Doch als sie vor Jahren die Schule wechselte und das Gymnasium besuchte, verloren sie sich aus den Augen, nicht abrupt, es ergab sich so mit der Zeit. Er schaute sie an, ihr Lächeln berührte ihn, sie war wunder­schön, so sah er sie noch nie. Einen, eine kleine Ewigkeit dauern­den Augenblick, blieb er noch stumm. Er spürte Schmetterlinge in seinem Bauch, die Beine wollten zu zittern beginnen, eine uner­wartete, wenig vertraute Regung.

Unbeholfen taumelnd, im Wirr­warr dieses seltsamen Gefühls, verstand er aber nicht recht, was da mit ihm passierte. Er, dessen höchstes Glück bisher darin bestand, nicht unglücklich zu sein, ver­spürte ein mächtiges Gefühl, das ihm das Herz sprengen wollte. Solche Gefühle passten doch über­haupt nicht in seinen imaginären Tagesplan und auch nicht zu ihm. Er stemmte sich mit aller Macht gegen die­se Eruption seltsamer Emotionen. Wie dumm er damals war! Dieses Verhalten würde er nach Jahren noch bitter bereuen. Doch, das war an diesem Tag in weiter Ferne.

Die beiden fanden ihre Sprache wieder und redeten dann allerlei belangloses Zeug. Alsbald dräng­ten sich bei ihm wieder die Gedanken, die schon Wochen um diesen Tag kreisten, in den Vorder­grund. Er begann heute seine Ausbildung und er wusste bei Gott nicht, was ihn da erwartete. Das Mädchen verunsicherte ihn, auch sie erinnerte ihn an die Zeit, die er am liebsten vergessen, aber si­cher heute beenden wollte. Der Zug kam, sie stiegen ein und fuhren in die Stadt. Kurz bevor er mit mulmigem Gefühl vor dem Gebäude dieser Behörde stand und sich bewusst wurde, dass er da jetzt hinein gehen musste, trennten sie sich.

Ein schmuckloser moderner Bau, einfachster zweckmäßiger Architektur, mit einem enorm großen Trep­penhaus und langen, dunklen Fluren. Er fand sich kurz darauf etwas verloren und unsicher, in dem direkt neben dem Aufzug liegenden Geschäftszimmer wieder. Neu­gierig und abschätzend von zwei Damen des Sekretariats begrüßt, wartete er nun auf die Dinge, die da kommen würden. Die Euphorie der vergangenen Tage wich zusehends einer bangen Unsicherheit. Ob er da wohl bestehen konnte?

Die Türe ging auf und ein respekteinflößender Mann, groß und wohlbeleibt, mit Halbglatze und fester Stimme stand vor ihm. Er erschrak, duckte sich innerlich und schrumpfte nun ganz auf das Normalmaß eines Lehrlings zusammen. Träume ade! Recht unsanft schlug er in der Realität als un­wissender, unbedeutender kleiner Azubi auf.

Sein Ausbilder erwies sich in der folgenden Zeit als Segen und Fluch zu­gleich. Unter seinen Fitti­chen befand er sich im Gefüge dieser Behörde an einem sicheren Ort. Er war nun sein Lehrling und dieser Mann wurde allseits respektiert. Korrekt vom Scheitel bis zur Sohle, ein ehemaliger Offizier der Wehrmacht, der keine Schwächen und Blößen erkennen ließ, und auch nicht sehr viel Verständnis für die Schwächen anderer aufbrachte. Der Junge verstand schnell, er war durch die jahrelange Sprachlosigkeit ein guter Zuhörer und Beobach­ter geworden, analysierte seine Lage und passte sich an.

Es war ja nicht von Nachteil für ihn, was ihm deutlich bewusst wurde, als zwei ältere Auszubil­dende ihn zum Einkaufen für ihre Mittagspau­se schicken wollten. Der Alte, der zufällig dazukam, kürzte sie binnen ein paar Augenblicken auf eine übersehbare Größe. Nie wieder hat sich jemand er­dreistet, ohne ausdrückliche Erlaubnis seines Ausbilders, ihn mit irgendeiner Aufgabe zu betrauen. Verglichen mit seiner Schul­zeit fühlte er sich hier wie in einem Schutzgebiet für noch nicht gänzlich lebenstüchtige Heranwach­sende.

Die ersten Wochen verliefen angenehm ruhig und waren doch aufregend und interessant. Keine Gedan­ken mehr, dass er einmal, in vergangener Zeit, diesen Beruf gar nicht wollte. Er ging in der Gleich­mäßigkeit der Tage auf, er genoss sie. Keine Hänseleien, kein Spott. Nur die tägliche Anspan­nung, jeglichen Fehler zu vermeiden, lastete noch auf seiner Seele. Welch ein Unterschied, diese Be­freiung von den meisten Dingen, die ihm bisher so viel Kummer bereiteten; ganz langsam aber stetig wurde ihm leichter ums Herz.

Dann fiel ihm etwas Unglaubliches an sich auf. Er konnte öfter spre­chen ohne zu stottern, sicher nicht in jeder Situation, aber doch wenigstens in manchem Ein­zelgespräch. Unfassbar, nach einer Ewigkeit der gefühlten Sprachlosigkeit endlich sprechen zu kön­nen. Er konnte sich einbringen, sich bemerkbar machen, oder wenigstens ohne diese lähmende Furcht eine Frage beantworten. Diese Annahmen bewahrheiteten sich im Laufe der Zeit leider nur teilweise. Ja, er konnte Fragen beant­worten, wenn er nicht aufgeregt war, ja, er konnte sich unterhal­ten, doch war es am besten, wenn er mit seinem Gegenüber alleine war. Er konnte sich aber nur schwer an Gesprächen beteiligen, an de­nen noch andere mitwirkten, das hatte er nie gelernt.

Hier zeigte sich wieder seine Angst, unangenehm aufzufallen, sei es durch Unwissen, durch stot­tern, oder einfach durch die Unfähigkeit, zwanglos zu plaudern. Doch es genügte ihm fürs Erste. Wieder ein Schritt die Treppe hoch und seien es vorerst nur die Stufen der Kellertreppe. Es bewegte sich etwas. Die Statik seiner unseligen Kindheit geriet aus dem Gleich­gewicht, seine Entwicklung machte einen Schritt nach vorne. Ein Gefühl von realem, praktischem Selbstvertrauen regte sich in ihm. Das aus Träumen und Phantasien konstruierte Selbstverständnis bekam ein etwas stützendes Gerüst, wenn auch das Fundament noch auf keinen tragfähigen Grund stand.

Hatte ihn etwa dieser ehemalige Wehrmachtsoffizier, sein Ausbilder, korrekt, gradlinig, etwas ego­zentrisch, auf diesen Weg gebracht? Wenn diese Entwicklung von menschlicher Hand beeinflusst wurde, dann von ihm, der Bezugsperson in dieser Zeit. Er respektierte diesen Mann, er achte­te ihn, seine Persönlichkeit, sein Auftreten, er war ein Vorbild an dem er sich orientieren konnte.

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