Klaus Schneider - Memento mori

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Das Buch beschreibt eine Existenz, die bereits zu Beginn morbi­de Züge aufzeigt. Dies führt zu einem rastlosen, gehetzten Leben, voller Angst und Zweifel. Ein Junge, durch eine Veranlagung in die Rolle eines Außenseiters gedrängt, versteht erst nach Jahr­zehnten, als erwachsener Mensch, sich, seine Zeit und die Gesell­schaft, in der er lebt. Eine Geschichte, die sich so oder so ähnlich, immer wieder ereignet. Ein Spiegel für Menschen, die unbedacht durch ihre Zeit treiben, sich plagen ihr Glück zu finden und dabei überse­hen, dass Glück nur ein abstraktes Ideal verkörpert, das es in ei­ner Existenz, die im Beginn gleich ihr Ende impliziert, gar nicht ge­ben kann. Was bleibt ist die Hoffnung, die sich in der endlichen Zeit eines Lebens weit wertvoller erweist, als ihre Erfüllung.

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Es fällt ihm immer schwerer, sich auf seine Gedanken zu konzentrieren. Er fühlt sich müde, leer, ausgebrannt. Was hält ihn davon ab, sich hinzulegen und zu schlafen, sehr lange zu schlafen, schla­fen bis sich etwas verändert, etwas, was das Leben wieder lebenswert macht? Warum muss er für al­les kämpfen, kämpfen für Minimales, nicht für die großen Dinge. Verfolgt ihn diese verfluchte Kind­heit ein Leben lang?

Sicher gab es auch angenehmere Erlebnisse. Diese sollte er nicht vergessen, auch wenn sie, im Ver­gleich zum Alltag, höchstens wie einige sonnige Stunden in einem verreg­neten Frühling zu spüren waren. Er erinnert sich vage an einen Freund und an ein Mädchen, die sich aus irgendeinem Grund, sei es Mitleid, er weiß es nicht, mit ihm abgaben. Nach Jahren wurden es derer mehrere, so ent­spannte sich seine Situation außer Hause etwas. Zum Ende der Schulzeit fühlte er sich dann soweit integriert, dass es sich leben ließ, was bedeutete, dass er sich im Dauerregen mit einem Schirm schüt­zen konnte, zwar einem kleinen, aber er wurde nicht mehr gänzlich nass.

Seine Seele war krank, krank vor Angst. Angst vor dem Versagen, Angst vor der Beachtung, Angst vor der Nichtbeachtung, Angst vor dem Reden. Er zitterte inzwischen wie ein Alkoholiker, er zitter­te beim Essen, Trinken und Schrei­ben. Ein zitternder Stotterer, Hauptschüler. Der Besuch weiter­führender Schulen lehnte seine Mutter ab, Stotterer schaffen das sowieso nicht!

Doch spürte er nur eine geringe Resignation. Er wollte doch leben und wenn auch nur auf beschei­denem Niveau, kleine Siege, kleine Erfolge und schon war er glücklich. Einmal beim Vorlesen nicht zu stottern, oder einmal eine Rauferei als Sieger zu beenden, welch seltenes, kostbares Kleinod! Bei einem solch seltenen Ereignis drohte ihm ein, den Streit beendender Erwachsener, er werde auch noch seinen Meister finden; dümmer ginge es wirklich nimmer.

Kleine Höhepunkte machten hin und wieder auch sein Leben lebenswert. Mit zunehmender Ak­zeptanz seiner Person in seinem äußeren Umfeld, widersetzte er sich nun der Tristesse seines Zu­hauses, seinem emotional abwe­senden Vater, seiner lieblosen Mutter und der sich zur Made entwi­ckelnden Schwester. Seine Stel­lung innerhalb der Jugend war sicher nicht sonderlich hoch, aber wenn kein an­derer da war, kein an­derer seinen Platz beanspruchte, wurde er doch akzeptiert. Diese Stellung er­trotzte er sich gegen alle Widrigkeiten.

Und dennoch, er fühlte sich meist allein. Nachträglich herzlichen Dank der Frau, die er Mutter nannte, für ihre Hilfe! Danke für all das Verständnis, die Liebe und die tröstenden Worte, wenn die Verzweiflung kaum mehr zu ertragen war, dan­ke für die zitternden Hände, das Stottern, die Ängste! Er weiß, er wiederholt sich.

Diese Frau klebt wie eine Klette an ihm. Er fühlt, er wird keinen Frieden finden, wenn er sich die­ser posthumen Auseinandersetzung nicht stellt. Bei allem, was er denkt und fühlt, spürt er ihren kal­ten Atem. Steigt sie jetzt aus dem Sumpf seiner Gedanken in die Freiheit einer spirituellen Existenz auf? Eine seltsame Vorstellung, doch denkbar, er glaubt an das Ewige der geistigen Existenz. Nur wo sich all die geistige Energie aufhalten soll, ist ihm ein Rätsel, das auch das Studium gängiger phi­losophischer Ansichten noch nicht lösen konnte. Es bleibt ihm nur die Überlegung, wie er diese Auseinan­dersetzung führen soll. Es streiten sich in altbekannter Manier die Fraktionen Ablehnung und Ver­ständnis. Sollen sie streiten, es eilt nicht, die Mutter stört noch Jahrzehnte sein Leben, er blendet sie erst einmal aus.

Es klingelt, ein älterer Herr steht an dem breiten Tor, dem straßenseitigen Zugang zu dem Innen­hof des großen bäuerlichen Anwesens, das sie vor zwei Jahren mieteten. Durch die Terrassen Tür be­obachtet er, wie seine Frau, begleitet von ihrem Hund, auf den wartenden Mann zugeht. Es kommen nicht viele Besucher, doch deren Anliegen sind meist die gleichen, sie präsentieren irgendwelche Verbindlichkeiten, Zahlungsaufforderungen und fordern deren Begleichung. Er kann sich nicht be­klagen, alle sind freundlich, nett, sympathisch und entgegenkommend. Er versteht die vielen negati­ven Vorbehalte gegen diese Berufsgruppe nicht, sie können doch kaum für die missliche Lage ihrer „Kundschaft“ die Schuld tragen. Sie sind nur das letzte Glied in einer Kette von Fehlentscheidun­gen, Schicksalsschlägen, Dummheiten, und Pleiten ihrer Klientel. Ob Selbst- oder Fremdverschul­den, die Ursache spielt letztendlich keine Rolle. Es bleibt das Problem des Schuldners, seine Ver­bindlichkeiten zu bezahlen. Unter diesem Aspekt beurteilte und behandelte er die Menschen, die sich mit ihm und seiner misslichen finanziellen Lage auseinandersetzten müssen. Es war in der Regel nie zu seinem Nachteil.

Seine Situation war eigentlich schon etwas sonderlich, man könnte sie als pervers bezeichnen, denn so wollte er sie. Zwar nicht ganz so, wie sie sich mit einer unkontrollierbaren Eigendynamik entwi­ckelte, vom Prin­zip her aber schon. Nun musste er damit leben, und mit seinen Besuchern. Eins hat­te er erreicht, es konnte nur noch besser werden und die Erfahrung lehrte ihn, dass dies mit sehr ho­her Wahrscheinlichkeit auch geschehen würde. Er musste im­mer wieder in seinem Leben ganz von unten neu beginnen, und verfolgte dabei die, in jeder menschlichen Existenz ein­gebundene Wellen­bewegung, von Erfolg und Misserfolg. Er hoffte zwar immer, dass die Welle des Erfolgs ihn an die Oberfläche spülte und er dort verweilen könnte, doch entweder war die Welle des zeitweiligen Erfol­ges zu schwach, oder er konnte oder wollte sich da oben nicht festhalten.

Nicht alles ist Gold, was glänzt. Manche Erfolge verlieren bei rückblickender Betrachtung schnell ih­ren Glanz, oder man schätzte oder achtete die Erfolge nicht, sei es willentlich oder unwis­send. Bei ihm war es ein Konglomerat aus all diesen Möglichkeiten. Er kostet es fast genüsslich aus, das Auf und Ab des Lebens. Nun wollte er diese, für ihn logisch richtigen Gesetzmäßigkeiten der Wechsel­wirkung von Misserfolg und Erfolg, für sich in Anspruch nehmen und in Konsequenz der Gegeben­heiten den Erfolg einfordern. Brechen mit all dem, was ihn ein Leben lang belastete, angefangen mit seinem Beruf, den er nie liebte, höchstens akzeptierte. Mit allem neu beginnen. Darin sah er die ein­zige Möglichkeit, und sei sie noch so riskant, auf eine gute, lebenswerte Zukunft.

2

„Können sie sich vorstellen, dass ihnen ihre Mutter oder ihr Vater den Beruf aussucht?“ Seine Mut­ter tat es, sie griff regulierend ein, um ihre Vorstellungen, was für den Sohn gut zu sein hat, um­zusetzen. Sein Wunsch, den Beruf eines Fein­mechaniker oder Uhrmacher zu erlernen, eliminierte sie in einer gemeinsamen Aktion mit einem „Berufsberater“. Sie fand nicht gut, was er wollte, warum auch immer, und der Berater vom Amt stellte sich hinter sie, es war wohl einfacher für ihn. Der klei­ne Stotterer hatte in diesem Büroraum der Berufsberatung nie eine Chance sich durchzusetzen. Die Ge­genseite verfügte über die besseren Argumente, er dagegen über fast gar keine, woher auch, er wollte es ja nur, eine unreife Spinnerei eben. Dagegen war das Ausbildungsangebot bei einer staatli­chen Be­hörde, das der Berufsberater präsentierte, krisensicher, auch für kleine Stotterer und analog potenti­elle Versager.

Keiner sprach es laut aus, doch irgendwie spürte er, was sie dachten. Weitere drei Jahre Berufs­fachschule für einen Beruf, bei dem ein Zitterer nach deren Meinung fehl am Platz war, das musste nicht sein. Dass der Beruf des Uhrmachers oder Feinmechanikers mit dem Beruf eines Bauzeichners gar nichts gemein hatte, fand in ihren Überlegungen keine Beachtung. So wurde binnen einer halben Stunde der kleine Loser umprogrammiert und fertig.

Etwas perplex und mit der Adresse der Behörde, wo er sich vorstellen sollte, ein paar guten Rat- schlägen für eine erfolgreiche Bewerbung und Vorstellung, sowie einer zufriedenen Mut­ter, troll­te er sich. Was da eben passiert war, begriff er in der Kürze der Zeit nicht so recht, er musste wohl ak­zeptieren, dass er doch am allerwenigsten zu wissen schi­en, was gut für ihn sei. Sie hatten ihn ein­fach überfahren, ihm wie Staubsaugervertreter ihre Vorstellungen von seiner Zukunft verkauft.

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