Aber wir sind da radikal und hemmungslos.
Ob in der konventionellen Agrarwirtschaft, Legebatterien, Tierzüchtungen, Schlachthäuser, Labore, oder als Objekte um unsere Aggressionen oder Herrschsucht auszuleben oder als Vergnügungsobjekt, in sämtlichen Bereichen wird das Tier respektlos misshandelt und ihm Leid zugefügt und sinnlos getötet. Wie behandeln sie herzlos als Freiwild für egoistische Zwecke. Es ist nicht nachzuvollziehen mit welcher Selbstverständlichkeit wir meinen über Tiere herrschen zu können. Wir haben da einen einmaligen Platz auf unserer Erde, auf den wir nicht stolz sein können. Festgerostet in unserem allgegenwärtigen Trennungsgedanken gehört es für uns zum Alltag um Tiere und Pflanzen zu verachten und zu vernichten. Treu nach der biblische Aussage „Macht euch die Erde untertan“.
Diesen Spruch hat die Kirche verbreitet und gerne in Ehren gehalten um sich mit ihren eigenen weltweiten Machtansprüchen Rückendeckung zu verschaffen. Wir machen da gerne mit. Dadurch, dass wir unser Ego im ganzen Universum an erste Stelle gesetzt haben, haben wir uns ganz, ganz oben auf einem imaginären Thron gesetzt.
Erst kommen wir, dann kommt ganz lange gar nichts und am Ende kommt der Rest der Welt.
Wir haben die Tiere noch nicht mal verstanden, ergo, wir haben sie noch nicht mal verstehen wollen. Ohne diese Mühe und Liebe auch nur irgendwie aufzubringen, greifen wir herzlos und destruktiv in ihr Leben ein.
Es ist nicht schwierig nachzuvollziehen, dass die Tiere eine völlig andere Funktion auf unserer Erde haben, als von uns ausgenützt, gefoltert und ausgerottet zu werden.
Wir sollten spätestens jetzt - besser wäre gestern gewesen - die Zusammenhänge der vielen radikalen Änderungen, die jetzt auf unseren Planeten stattfinden, sehen und verstehen. Es müsste uns dann bewusst sein, dass es die allerhöchste Zeit ist unser Ego fallen zu lassen. Wir sollten unsere wirkliche Realität sehen und verstehen dass wir eine grosse untrennbare Einheit mit unsere Pflanzen- und Tierwelt bilden. Diese allumfassende Einheit bedeutet ebenso, dass wir, durch anderes Leben zu töten, auch uns selbst schädigen und töten.
Wenn wir aus dem Herzen unsere Einheit mit allem was ist fühlen, werden wir die Tiere mit Geduld, Liebe und Demut beobachten und werden wir vielleicht entdecken, dass wir sehr viel von ihnen lernen können.
Im Gegensatz zu uns leben die Tieren in perfekter Harmonie mit unserem Planeten.
Da sind die Tiere uns Meilenweit voraus. Es gibt keine bösartigen Tiere. Auch da liegt für uns noch ein großes Arbeitsfeld. Die meiste Tiere haben mehr Seele als manche Menschen und sie leben immer im Einklang mit der Natur und den anderen Lebewesen. Auch mit uns, wenn wir sie nicht herausfordern. Durch das Beobachten der Natur, der Pflanzen und der Tiere um uns herum können wir noch sehr viel interessante Entdeckungen machen, die uns sogar sehr nützlich sein werden.
Wir können auch entdecken, dass wir weniger aus unserem Verstand und mehr aus unserem Herzen leben können. Es gibt endlos viele schöne Erfahrungen die Menschen mit Tieren gemacht haben, da sie immer „liebevoll“ sind, auf eine Weise wie wir es von unseren Mitmenschen oft nicht erfahren.
Und die Tiere, die nicht in unserem näherem Umfeld sind sollten wir in Ruhe lassen. Sie lassen uns auch in Ruhe. Ohne uns können sie sich am Besten entfalten.
Kapitel 4 Der Eid des Hippokrates
Aus gutem Grund ist der Beruf des Arztes der einzige , bei dem vorausgesetzt wird, dass der werdende Arzt einen Eid schwört, in dem er heilig verspricht, seinen Mitmenschen als Patienten gewissenhaft zu behandeln und ihm weder Leid noch Schaden zuzufügen.
Der Eid des Hippokrates gehört zu jenen berühmten Texten der Menschheit, die zwar oft erwähnt werden, die jedoch kaum jemand kennt. Wie bekannt, ist zum Schutz der Bürger die Ausübung der Medizin nur erlaubt, wenn der Ausübende diesen Eid geschworen hat. Es ist nun bei der Behandlung des Themas Schulmedizin sinnvoll diesen Eid näher kennen zu lernen.
Hippokrates ist der berühmteste Arzt der Antike und Begründer der rational-empirischen Medizin. Sein Denken und Tun ist der Medizin über 2400 Jahre lang ein Vorbild gewesen. Bis zum zweiten Weltkrieg schwor jeder Medizinstudent am Ende seiner Ausbildung den Eid des Hippokrates. Erst nachdem der werdende Arzt dieses Gelöbnis feierlich geschworen hatte, war er Arzt und damit berechtigt den Beruf des Arztes ausüben zu dürfen.
Der Eid
A
1. Ich schwöre bei Apollon dem Arzt und Asklepios und Hygieia und Panakeia und allen Göttern und Göttinnen, sie zu Zeugen anrufend, dass ich erfüllen werde nach meinem Können und Urteil diesen Eid und diesen (Lehr)vertrag:
B I
2. Den, der mich diese Kunst gelehrt hat, gleich zu achten meinen Eltern und das Leben mit ihm zu teilen und, wenn er das Notwendige benötigt (= in Not ist), ihm (an meinem) Anteil zu geben und seine Nachkommenschaft meinen Brüdern in männlicher Linie gleichzustellen und sie diese Kunst zu lehren, wenn sie diese erlernen wollen, ohne Entgelt und Vertrag, an Regeln und mündlichem Unterricht und dem ganzen übrigen Lernstoff Anteil zu geben meinen Söhnen und den Söhnen dessen, der mich unterrichtet hat, wie auch Schülern, die den Vertrag unterzeichnet und auch sich eidlich verpflichtet haben nach ärztlichem Brauch, sonst aber niemandem.
B II
3. Diätetische Maßnahmen werde ich treffen zum Nutzen der Kranken nach meinem Können und Urteil,
vor Schädigungen und Unrecht aber sie bewahren.
4. Nie werde ich irgendjemandem, auch nicht, wenn man mich darum bittet,
ein tödliches Mittel verabreichen oder auch nur einen derartigen Rat erteilen, ebenso werde ich keiner Frau ein keimvernichtendes Vaginalzäpfchen verabreichen.
5. Lauter und redlich werde ich bewahren meine Kunst.
6. Nie und nimmer fürwahr werde ich (Blasen)steinkranke operieren, sondern sie abschieben werkenden Männern, die sich in diesem Gewerbe auskennen.
7. In wie viele Häuser ich auch eintrete, einkehren werde ich zum Nutzen der Kranken, mich fernhaltend von jedem vorsätzlichem Unrecht sowie jeder sonstigen Schädigung, insbesondere von sexuellen Beziehungen, sowohl mit weiblichen wie mit männlichen Personen, seien sie frei oder Sklaven.
8. Was immer ich bei der Behandlung (der Patienten) sehe oder höre oder auch außerhalb der Behandlung im Leben der Menschen, was man niemals ausplappern darf, darüber werde ich schweigen, da ich solches als heiliges Geheimnis achte.
C
9. Wenn ich also diesen Eid erfülle und nicht verletze, so möge mir beschieden sein, mich meines Lebens und meiner Kunst zu erfreuen, gerühmt bei allen Menschen bis in ewige Zeiten; wenn ich ihn aber übertrete
und falsch schwöre, das Gegenteil von alledem.
(Übersetzung aus dem Griechischen nach Edelstein und Lichtenthaeler)
Dieser Eid ist nach Kurt Steinmann, Autor des Büchleins, „Hippokrates, der Eid des Arztes“, ein wahres Sprachkunstwerk. Er ist ein typisch promissorischer Eid und beschwört damit ein Versprechen für zukünftiges Denken und Handeln.
Der Jahrtausende alte Text bleibt unveränderlich hoch aktuell, ist aber für Menschen der heutigen Zeit erklärungsbedürftig.
Aus diesem Text sind jedoch sehr wichtige Aussagen heraus zu kristallisieren:
In Teil B II sind genau in dieser Reihenfolge erwähnt:
3. Diät,
4. Medizin
6. Operation
Diese drei Aspekte sind die wesentlichsten Aspekte der Medizin,
und deshalb hat Hippokrates ihnen auch diese Reihenfolge gegeben:
Die erste Priorität hat die Diät,
die zweite die Medizin und
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