Stefan Raile - Im Bannkreis er Erinnerung

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Als Jani, der Ich-Erzähler, im August 1991, von Teri und Géza eingeladen, mit Carola und den zwei Kindern sein Heimatdorf Vaskút besucht, wird ihm alles, was er nach der traumatischen Vertreibung aus Ungarn vergessen wollte, wieder bewusst, und er beginnt, verknüpft mit den für ihn gravieren-den Auswirkungen der Wende, eine Bilanz seines zweifach gestörten Lebens zu ziehen. Nach der schwierigen Eingewöhnungsphase in Görlitz, wohin es ihn 1947 mit seinen Angehörigen verschlagen hatte, fühlt er sich erneut in seiner Existenz bedroht, sobald er erfährt, dass drei vertraglich gebundene Manuskripte nicht mehr veröffentlicht werden.
Damit das, was geschehen ist, bewahrt bleibt, schreibt er zahlreiche Ge-schichten, in denen von Leuten erzählt wird, die sich in ihr Schicksal fügen, einen rettenden Ausweg finden wie Mischa Katona oder verbittert aufgeben wie Pipa-Lisi und Tom, dessen unerwarteter Freitod ihn bis in seine Träume verfolgt.

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Stefan Raile

Im Bannkreis er Erinnerung

Geschichten gegen das Vergessen

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Inhaltsverzeichnis Titel Stefan Raile Im Bannkreis er Erinnerung Geschichten - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Stefan Raile Im Bannkreis er Erinnerung Geschichten gegen das Vergessen Dieses ebook wurde erstellt bei

ÜBER SIÓFOK NACH VASKÚT

HIOBSBOTSCHAFTEN

STREUNENDE KATZE

WORTE

BEGEGNUNG IM GASTHAUS

IM STAUB DER JAHRE

DER KATZENDOKTOR

PFERDEWECHSEL

DAS WAHRE GLÜCK

DAS BISSCHEN LEBEN

SCHEIDEWEG

ERNÜCHTERUNG

TURMBLICKE

PIPA-LISI

DAS SPINNRAD

NOCHMALS DAHEIM

TRUGSCHLUSS

FUTTERNEID

DER MAULBEERBAUM

VERBUNDENHEIT

SCHLARAFFENLAND

DIE KASSETTE

DIE MAISVERKÄUFERIN

KALTER GLANZ

DAS GESTÄNDNIS

CITY RUNNER

UNTERWEGS ZU KATONA

SEEBLICK

AUSGLEICH

ROMANZE

UNTERWEGS MIT TERI

GANYMED

SPÄTES WIEDERSEHEN

Impressum neobooks

ÜBER SIÓFOK NACH VASKÚT

An jenem Augusttag 1991 sind wir nur langsam über die Grenze gekommen. Bereits hinter Bratislava haben wir im Schritt fahren, wieder und wieder anhalten müssen. Erst vor Rajka wird der Verkehr flüssiger. Obwohl mir die Orte, die wir passieren, unbekannt sind, erscheinen sie mir vertraut. Erinnern sie mich an Vaskút?

Seit unsrem Entschluss, Teris freundliche Einladung anzunehmen und mein Heimatdorf aufzusuchen, habe ich oft daran gedacht, glaubte ich manchmal, seine breiten, staubigen Straßen und die farbig getünchten, von Akazien oder Maulbeerbäumen beschatteten Häuser so deutlich vor mir zu sehen, als wären wir erst vor kurzem mit unsren Bündeln im Güterwaggon abtransportiert worden.

Bei Balatonfüzfö erblicken wir zum ersten Mal den See, meinen, fast am Ziel zu sein. Aber bald danach geraten wir in einen Stau … Auch in Siófok vor, neben, hinter uns Auto an Auto. Könnte ich doch aussteigen und den letzten Kilometer zu Fuß zurücklegen, unbeschwert wie beim ersten Aufenthalt, durch die stillen, baumbestandenen Straßen gehen. Mehr und mehr begreife ich, dass es nirgendwo ruhig ist. Überall brummen, dröhnen, knattern Motoren, auch auf der Petöfi sétány, wo ich die Hotelreihe suche – und einen Parkplatz.

Die Formalitäten an der Rezeption sind rasch erledigt. Wir fahren im Lift nach oben. Unsre Zimmer sind bescheiden möbliert und wirken arg abgenutzt. Auf der Loggia atme ich tief durch. Endlich, denke ich, blicke zum zartblauen See und hoffe, dass es schön bleibt, damit in den nächsten Tagen möglich wird, was wir uns wünschen: ausruhen, Sonne und Wasser genießen, mit den Kindern baden und spielen, auf den Besuch in Vaskút einstimmen.

Nachts bricht ein Sturm los, die Bäume ächzen, Regen peitscht auf unsre Loggia, der Balaton rumort und tost gegen die Mole. Am Morgen ist es kühl und immer noch stürmisch, über den See rollen gewaltige Wellen, auf den Gehwegen kollern leere Getränkedosen, wirbeln Plakatfetzen. Nur die Platanen scheinen unversehrt. Wie lange mögen sie schon die Straßen säumen? Imre Kálmán, der Operettenfürst, für den in seinem Geburtshaus eine Gedenkstätte eingerichtet ist, hat sie mit Sicherheit schon als Kind erlebt. Mich beeindrucken sie wie beim ersten Aufenthalt, sie sind mir am deutlichsten in Erinnerung geblieben. Natürlich erkenne ich auch Häuser, Hotels, Csárdas und Anlagen wieder, aber ich erfasse, dass sich in den verflossenen zwanzig Jahren sehr viel verändert hat.

Wir entdecken zahlreiche Biergärten, wo es Holsten, Reininghaus, Gösser, Puntigamer gibt, an jeder Ecke wirbt man für Erotikmassagen, Striptease und ein verheißungsvolles Nachtleben. Die Auswirkungen bekommen wir zu spüren: Bis in die Morgenstunden hallt laute Musik aus Bars, Klubs und Restau-rants, danach grölen die Heimkehrenden, trunken vom Glauben, durch Alkohol, aufreizende Rhythmen und heiße Verführungen den Frust eines Jahres abgestreift zu haben. Wie lange wird die trügerische Beschwingtheit anhalten?

Beim Frühstück finden wir, da wir immer zu den Ersten gehören, mühelos einen günstigen Tisch und genießen den sorglosen Tagesbeginn. Abends wird es schwieriger. Aber wenn wir erst mal sitzen, unsre Blicke über den weiten, glänzenden See schweifen lassen, dem Keyboardspieler zuhören, der unverdrossen Operettenlieder singt, obwohl nie jemand applaudiert, die perfekte Geschäftigkeit der Kellner erleben, eine Alte beobachten, die trotz mäßiger Erfolge beharrlich ihre Rosen feilbietet, empfinden wir eine Geborgenheit, die draußen fehlt.

Fast immer ist der Gang über die Promenade ein Schlängeln durchs Gewimmel. Wer angerempelt wird, tastet unwillkürlich nach seiner Brieftasche. Es herrscht ein Treiben, das nicht nur viel verheißt, sondern auch manches befürchten lässt. Gigolos halten lauernd Ausschau, Mädchen locken mit kurzen Röcken und engen, langschäftigen Stiefeln, agile Männer bieten unauffällig Geldtausch zum Schwarzmarktkurs, zwielichtige Gestalten schlendern scheinbar gleichgültig vorbei, und mehrmals begegnen wir einer jungen Stadtstreicherin, die Passanten um Geld für Palinka anbettelt. Ist Schnaps schon das allerletzte Trostmittel für sie? Helfen wird er ihr nur kurze Zeit, vielleicht aber das Einschlafen erleichtern, wenn sie sich irgendwo in ihre schäbige Decke wickelt, die sie, zweifach gefaltet, wie ein Zunftzeichen auf der rechten Schulter trägt.

Kioske, Verkaufsstände und Cafés lenken uns ab. Vieles, was angeboten wird, erscheint uns billig: Hamburger, Hotdog, gebratener Fisch, Palacsinta, Obst. Vor allem aber Eis. Zehn Forint die Kugel, nicht mal fünfundzwanzig Pfennige. Unsre Kinder erkennen die Gelegenheit und nutzen sie ausgiebig.

Am dritten Tag ändert sich das Wetter. Es wird nahezu windstill, die Sonne glüht am wolkenlosen Himmel, und der See glitzert silbrig. Wir verbringen viel Zeit am Strand. Nach und nach flanieren wir durch alle Stadtteile, bestaunen den imposanten Wasserturm, verweilen am Hafen und vor dem Rathaus, schlendern durch die Markthalle. Knoblauch, Honigmelonen und Reisigbesen lassen mich wieder an Vaskút denken. Ich spüre, dass ich der Begegnung entgegenfiebere.

Durstig geworden, kehren wir ein. Die Bedienung ist freundlich, doch wir haben den Eindruck, sie berechnet uns zu viel. Schon im Hotelrestaurant ist uns aufgefallen, dass wir für die gleichen Getränke ständig andre Preise bezahlen. So lange die Differenzen gering bleiben, tolerieren wir sie. Erst am letzten Tag greife ich ein. Nach einem Essen, das unsre Erwartungen nicht erfüllt hat, kritzelt der Kellner emsig Ziffern aufs Papier. Wie gewohnt, erscheint uns die Summe zu hoch. Ich habe nur einen Fünftausend-Forint-Schein. Der Kellner fuschelt das Wechselgeld aus seiner Brieftasche, wirft die Banknotenknäuel lässig auf den Tisch. Sein Gebaren und das rasche Entfernen lassen mich misstrauisch werden. Beim Nachzählen erhalte ich Gewissheit: Es fehlen tausend Forint! Der zurückgerufene Kellner lächelt treuherzig, entschuldigt sich wortreich und gibt mir bereitwillig das fehlende Geld. Ich habe den Eindruck, es betrübt ihn kein bisschen, erwischt worden zu sein.

Die Platanen mildern meine Verstimmung. Erneut bewundere ich ihre urwüchsige Robustheit. Abends kann ich nicht einschlafen. Liegt es am Straßenlärm? Oder bin ich unruhig, weil wir morgen nach Vaskút fahren werden? Ich sehe den Ort überdeutlich, und ich versuche, mir Teri vorzustellen. An jenem verhängnisvollen Nachmittag war sie noch ein Kleinkind und später, bei unsrer letzten Begegnung, ein junges Mädchen. Inzwischen hat sie längst Familie. Géza, ihren Mann, und Marika, die Tochter, kenne ich nur von Fotos. Siebenundzwanzig Jahre sind fast eine Ewigkeit.

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