Sonnenwarm und Regensanft
~ Liebe zwischen den Welten ~
Sonnensturm
Band 2
Romantische Fantasy von
Agnes M.Holdborg
Impressum:
Band 2 – Sonnensturm
Copyright Text © 2013 Agnes M. Holdborg
Copyright Bilder/Covergestaltung: ©Medusa Mabuse unter Verwendung von ©Fotolia.com-olly
Alle Rechte bleiben beim Autor. Kopie und Weitergabe sind ausdrücklich untersagt.
Autorin:
Marlies Borghold – Broekmanstr.9 – DE 40885 Ratingen
marliesborghold@web.de
Inhaltsverzeichnis
Ein kleines Wort zuvor
Irischer Segensspruch und Widmung
Prolog
Gedanken
Kaffee oder Tee
Überraschung
Zuckerbrot und Peitsche
Erwartungen
Kaufrausch
Spitze
Traumende
Wasser, Toast und Eis
Dunkel
Candle-Light-Dinner
Schneller, als die Polizei erlaubt
Vater, Sohn und Tochter
Tagesgeschäfte
Schule, Mittag und Kakao
Von Fregatten und Segelbooten
Kened
Schritt für Schritt
Schon wieder Pizza
Verlust
Schlüsselgewalt
Kurzes Kennenlernen
Totenwache
Teufelsschreie
Reiner Wein und purer Schnaps
Kirschblüten zur Weihnachtszeit
Sonnensturm
Schade?
Leseprobe zu »Zwei Sonnen«
Leseprobe zu »Elfenstern«
Leseprobe zu »Elfenlicht«
Leseprobe zu »Kuss der Todesfrucht«
Leseprobe zu »Der Horizont ist nah!«
Vita
Ein kleines Wort zuvor
Es ist erstaunlich, wie man sich fühlt, wenn man schreibt. Dabei fast wie ein Zuschauer beobachten kann, wie die Figuren, ihre Eigenschaften, Sehnsüchte und Talente und ihr Aussehen, wie die Handlungen mit ihnen entstehen. Das alles allein aus den Gedanken heraus.
Oh bitte, denken Sie jetzt nur nicht, die Autorin würde allmählich ein klein wenig seltsam. Natürlich ist nichts an der Geschichte wirklich real. Dennoch scheinen die Personen zu existieren, jedenfalls im Kopf. Dort nehmen sie Form an, entwickeln ihren Charakter. Ein faszinierender Gedanke, denn schließlich beschäftigen sie mich und vielleicht sogar auch Sie schon seit einiger Zeit: Anna und Viktor, Viktoria und Ketu, Vitus und all die anderen.
Erstaunlicherweise vermögen diese Figuren mich sogar zu trösten, wenn ich mich hier und da einmal schlecht und niedergeschlagen fühle.
Aber das war keinesfalls Grund genug, um mich an einen zweiten Teil zu »Sonnenwarm und Regensanft« heranzuwagen. Der Grund hierfür war sehr viel simpler: Es war reine Neugierde, die mich trieb. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Mein manchmal etwas starrsinniger Kopf zeigt mir die Handlung gern erst dann, wenn sie auf dem Papier steht.
Seltsam, finde ich. Ich bin doch diejenige, die schreibt und sich die Geschichte ausdenkt. Aber der Verlauf der Handlung, die Gefühle der Protagonisten, ihre Tränen, Freude, Trauer, Liebe und Lust führten mich in dieser Überzeugung nicht nur einmal ad absurdum.
Sie schlagen mich so in ihren Bann, dass ich angefangen habe, von ihnen zu träumen. Oder schreibe ich über sie, weil ich von ihnen träume? Ich weiß es nicht. Die Grenzen scheinen zu verwischen.
Ein guter Grund, um zu schreiben. Ein guter Grund, um zu schauen, was in der angeblich nicht real existierenden Märchenwelt so alles passiert.
Ich glaube nicht an Märchen – eigentlich. Aber was wäre, wenn? Ist es möglich, dass Fantasie und Realität, Traum und Wirklichkeit sich mischen können? Und wäre das schlimm?
Meiner Meinung nach ist Fantasie das Salz in der Suppe des Lebens und der Antrieb für Fortschritt und modernen Zeitgeist – und macht Freude.
Viel Spaß beim Lesen!
Sonnenwarmer Gruß!
Agnes M. Holdborg
Irischer Segensspruch und Widmung
Für jeden Sturm einen Regenbogen,
für jede Träne ein Lachen,
für jede Sorge eine Aussicht
und eine Hilfe in jeder Schwierigkeit.
Für jedes Problem, dass das Leben schickt,
einen Freund, es zu teilen,
für jeden Seufzer ein schönes Lied.
~~~
Für Volker
Auch wenn du nicht gerne liest.
Die Sonne stand hoch, die Luft schmeckte nach Sommer, duftete nach Jasmin und Gras und klarem Wasser.
Sie schwebten auf den Elfenpferden dahin. Anna auf dem rabenschwarzen Pan. Viktor auf der schneeweißen Ariella. Am Fluss hielt er die Pferde an, saß ab, um Anna in seine Arme zu ziehen.
Er drehte sich mit ihr, sah nur ihr Gesicht mit den hellblauen Augen, den rosèfarbenen Wangen, dem lieblichen Mund. Bei jeder Drehung blitzte die Sonne in ihren Augen und den Brillengläsern.
Er drehte sich weiter wie im Rausch, drehte und drehte sich. …
Solange, bis sich das Bild mit einem Mal dramatisch veränderte. …
Der Fluss war fort und mit ihm das Elfenreich samt mystischem Licht und lieblichen Farben. Stattdessen wuchsen blitzartig moderne, strenge Formen und Linien in Schwarz, Weiß und Rot vor ihm auf.
Anna lag auf einem mit weißem Satin bezogenen schwarzen Bett. Sie trug ihre Brille nicht, dafür aber einen Hauch aus flammendroter Spitze. Ihre Haut schimmerte im Kontrast dazu hell, kostbar und verführerisch.
Die leicht geöffneten Lippen leuchteten im selben Rot wie die Spitze. Mit ihren dunkel beschatteten Augen, den dichten, schwarz getuschten Wimpern und dem kräftigen Lidstrich hätte er sie beinahe nicht erkannt, wäre da nicht das helle Blau ihrer Iris zu sehen. Nur darauf richtete er seinen Blick, bis er atemlos registrierte, dass sie sich unter dem Körper eines Mannes bewegte.
Plötzlich schrie Anna gellend auf, sich verzweifelt gegen den Mann zur Wehr setzend, und schlug wild um sich. Dabei schrie sie immer weiter, schluchzte und schrie, während Viktor wie angewurzelt dastand. …
Konzentration ist die Einengung der Gedankengänge auf eine bestimmte Sache. Das war anscheinend das Problem: die Einengung und die bestimmte Sache. Es wollte ihr nicht gelingen, diesem simplen Grundsatz nachzukommen.
Anna Nell saß in ihrem Zimmer und versuchte sich an dem Biologiereferat, das sie am kommenden Montag im Unterricht halten sollte. Doch es fiel ihr schwer, sich darauf zu konzentrieren. Immer wieder schweiften ihre Gedanken ab, drehten sich um ihren Freund Viktor und um die Geschehnisse der letzten Wochen.
Gedankenverloren schaute sie sich in dem neugestalteten Raum um, tippte mit dem Stift auf die Schreibtischplatte. Erst vor ein paar Wochen hatte ihr Vater das Zimmer ganz nach ihren Wünschen renoviert. Auch den neuen Schreibtisch hatte er selbst gebaut. Für ihn als Schreinermeister war das wahrscheinlich keine große Sache. Aber Anna spürte sehr wohl, wie viel Liebe er in all die kleinen Details gesteckt hatte. Genau wie in das gesamte Zimmer, das sie sich mit ihrer zwei Jahre älteren Schwester Lena teilte.
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