Ole R. Börgdahl - Ströme meines Ozeans

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Die junge Yvette folgt ihrem Mann Victor vom aufstrebenden Paris der Belle Époque ins koloniale Tahiti. Glückliche Jahre unter südlicher Sonne münden in einer Katastrophe, die das weitere Schicksal von Yvette und ihren Töchtern bestimmt.
Die Lebensgeschichte der Familie Jasoline spielt eine zentrale Rolle in dem Roman «Fälschung», dennoch erfährt der Leser nur wenig davon, was sich im Leben der Protagonisten ereignet hat. In diesem Roman begegnen dem Leser alle noch offenen Fragen, die im historischen Umfeld der noch nicht allzu fernen Vergangenheit beantwortet werden. Es wird die Geschichte der Familie Jasoline in den Jahren zwischen 1890 bis 1961 erzählt.

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Papeete, 20. Januar 1897

Die Inseln der Marquesas sind in meinen Blick geraten, in meinen geografischen Blick. Im Hafen habe ich mitbekommen, wie ein Frachter von der Insel Nuku Hiva entladen wurde. Seine Fracht bestand aus Kopra und getrockneten Seegurken, hier besser bekannt als Trepang. Das Kopra ist mir als wichtiges Handelsgut ja schon vertraut. Auf den Inseln der Marquesas soll es die beste Qualität haben. Diese Waren kommen nicht nur von Nuku Hiva, sondern auch von anderen Inseln. Ich habe mir das Seegebiet von dem Frachterkapitän zeigen lassen. Ich habe vierzehn Inselchen gezählt. Zu den größeren gehören noch Tauhata, Fatu Hiva, Oa Pou und Ua Huka. Dann habe ich noch gelernt, dass es eigentlich ganz gut ist, wenn Victor allein auf die Marquesas reist, denn die Inseln werden von den Einheimischen »Te Henua Kenana« genannt, »Inseln der Männer«. Ich hoffe, ich habe es richtig wiedergegeben. Es war natürlich ein Scherz des Kapitäns und wir Frauen werden uns auch nicht davon abhalten lassen, Victor zu begleiten.

Papeete, 30. Januar 1897

Morgen früh unternehmen Victor und ich auf der Jérôme eine weite Reise. Es geht aber noch nicht nach Nuku Hiva. Ich werde endlich Bora Bora kennenlernen.

Papeete, 5. Februar 1897

Heute Morgen haben wir Bora Bora verlassen. Erlebnisreiche Tage liegen hinter mir. Ich habe viele Inseln, wunderschöne Strände und dschungelbewaldete Berge gesehen. Nach einer Tagesreise haben wir als erstes Huahine erreicht. Es ist eine Doppelinsel, fast so wie Tahiti, aber viel, viel kleiner. Wir haben Huahine halb umrundet, sind aber nicht an Land gegangen. Während Huahine hinter uns verschwand, tauchten Tahaa und Raiatea am Horizont auf. Es sind zwei Inseln, die aber auch so dicht beieinanderliegen, dass man nach ihnen greifen möchte, wenn man in den Korallengürtel eindringt und die Fahrrinne zwischen ihnen passiert. Auch hier gab es keinen Landgang und darum haben wir die Ankunft auf Bora Bora ersehnt. Bora Bora ist sehr ungewöhnlich. Im Nordosten gibt es einen schmalen Landgürtel, der im Süden und Westen in das Korallenriff übergeht. Im Inneren findet man dann eine große Lagune und mittendrin die Hauptinsel. Die Jérôme hat bei der Siedlung Vaitape geankert. Victor und ich sind in ein Kanu umgestiegen und wurden zu einer Bucht gerudert, die ganz einsam lag. Nachdem man uns alleine gelassen hat, sind wir in der Lagune baden gegangen. Es war wirklich die schönste Erholung, endlich für sich zu sein. Am nächsten Tag habe ich mich in Vaitape umgesehen, während Victor in der Kommandantur zu tun hatte. Bora Bora sollte aber nicht unser letztes Ziel sein. Gut fünfzig Seemeilen weiter westlich liegt Maupiti. Selbst dort hat die Marine einen Stützpunkt. Wir sind bis zum Anbruch der Nacht geblieben und dann zurück nach Bora Bora gesegelt.

Papeete, 11. Februar 1897

Ein Brief von Anne teilt mir ein Geheimnis mit. Sie ist schwanger, erwartet ein Kind, und zwar von dem Mann, dessen Namen ich noch immer nicht kenne. Anne ist glücklich, aber auch besorgt. Die Eltern wissen es noch nicht, noch lässt es sich verheimlichen. Den Brief hat Anne vor acht Wochen geschrieben, jetzt wird es irgendwann kein Geheimnis mehr sein. Ich habe Victor davon erzählt, er hat nach dem Vater gefragt und ich habe ihm wahrheitsgemäß geantwortet, dass ich es nicht wisse. Ich habe ihm dann noch von den ganzen Umständen erzählt, dass Annes Liebhaber verheiratet ist, dass seine Frau erst vor Kurzem selbst ein Kind bekommen hat und all dies. Ich weiß jetzt leider nicht, was ich Anne zurückschreiben soll. In meinem letzten Brief habe ich ihr einen Rat gegeben, der jetzt hinfällig ist. Was nützen Vorwürfe, ich werde ihr dann doch eher Mut machen und ihr Glück wünschen. Dann ist mir noch kurz bewusstgeworden, wer in diesen Wochen und Monaten alles ein Kind erwartet, neben Anne ja auch Aliette und Jeanette. Vielleicht ist es ein Zeichen, ein Zeichen für mich und Victor.

Papeete, 27. Februar 1897

In Monsieur Viauds Buch habe ich eine Königin mit einem König verwechselt. Fanaa hat mich aufgeklärt. Pomaré IV. war ganz richtig eine Königin, sie ist aber schon vor zwanzig Jahren gestorben und an ihre Stelle ist ihr Sohn Pomaré V. getreten. Mutter und Sohn hatten also den gleichen Namen, es ist der traditionelle Name der tahitianischen Monarchen. Pomaré V. ist jener Herrscher, der vier Jahre vor unserer Ankunft als letzter wahrer König Polynesiens gestorben ist.

Papeete, 8. März 1897

Victors Reisetermin steht jetzt fest, er wird im April nach Nuku Hiva beordert. Es sollen zwei, höchstens drei Monate sein. Ich scheue mich jetzt doch, ihn zu begleiten. Victor sagt selbst, dass Nuku Hiva lange nicht so fortschrittlich sei, wie Tahiti, alles ist viel ländlicher, obwohl das Dorf Taiohae stetig wächst.

Papeete, 17. März 1897

Thérèse und Julie sind heute zwei Jahre alt geworden. Es ist hier auf Tahiti jetzt acht Uhr am Morgen und in Paris, laut meiner Schiffsuhr, acht Uhr abends. An beiden Orten haben wir zurzeit aber noch den 17. März, also den richtigen Tag, den richtigen Geburtstag. Victor hat schon die ganze Woche frei, sodass wir gleich heute früh etwas mit den Kindern unternehmen können. Wir sind gerade alle aufgestanden, die Kinder waren natürlich schon lange wach, aber Victor und ich schaffen es, trotz der Unruhe immer noch ein wenig weiterzuschlafen. In einer halben Stunde gibt es erst einmal Frühstück. Wenn ich bedenke, vor zwei Jahren waren Thérèse und Julie doch noch so klein.

Papeete, 22. März 1897

Das Buch von Monsieur Viaud konnte ich nur sehr langsam lesen, was ganz gegen meine Gewohnheit ist. Ich habe es jetzt aber doch geschafft. Es hat ein trauriges Ende gefunden. Der englische Seemann verlässt seine tahitianische Frau, um sie niemals wiederzusehen. Sie wartet aber auf ihn und stirbt schließlich vor Gram. Loti denkt immer mit Wehmut, ja mit Sehnsucht an Tahiti, auch nachdem er schon lange fort ist. Ich frage mich nur, warum er nicht zurückgekehrt ist. Vielleicht soll dies dem Buch erst die Dramatik geben und auch beim Leser die Sehnsucht wecken. Ich habe das Buch am Ort dieser Sehnsucht gelesen und empfinde es daher ganz anders. Ich will einfach nur mehr über Ozeanien erfahren und dazu hat es ein wenig getaugt, wenn es nüchtern und nicht trunken gelesen wird, was mir als Frau viel besser gelingen sollte. Im Verlaufe meines Lesens habe ich natürlich immer nach den Orten gefragt, die in der Geschichte genannt werden. Es soll tatsächlich einen Wasserfall bei Fataoua geben und auch die Distrikte Apiré, Papenoo oder Maraa sind auf Tahiti bekannt, obwohl ich die Namen nicht auf der Landkarte gefunden habe. Dann hat mich noch dieses Wörterbuch des Picpus-Ordens interessiert. Es ist aber wohl nicht zu beschaffen, denn in Papeete kennt es niemand. Wenigstens zitiert Monsieur Viaud einige polynesische Wörter. Es sind aber leider nur die Namen von Göttern und mystischen Dingen, die mir für ein Gespräch mit Fanaa nicht helfen und die sicherlich auch von unserer Kirche nicht gerne gehört werden. Einzig der Brief, den Rarahu an Loti schreibt und der in dem Buch sowohl auf Tahitianisch als auch in der französischen Übersetzung geschrieben steht, liefert mir eine Grußformel, die ich demnächst verwenden werde. »La ora na oe« heißt »Ich grüße Dich«. Fanaa hat es gleich verstanden und so muss es richtig sein. Natürlich könnte Fanaa meine Übersetzerin sein, wenn ich noch mehr von ihrer Sprache lernen möchte, aber sie ist da sehr zurückhaltend, ich merke es ja immer auch auf dem Markt. Auch das »La ora na oe« hat sie nur zögernd aufgenommen, als sei es ihr nicht geheuer. Ich weiß, dass sie sehr viel Respekt vor der Kirche hat und daher fast nur Französisch spricht, auch dann noch, wenn sie mit ihren tahitianischen Landsleuten zusammen ist. Zwei polynesische Sätze habe ich mir dann aber doch aus dem Loti-Buch herausgeschrieben. »Ta u mea iti here rahi« soll »mein kleiner Liebling« heißen und »ta u mafatu iti« bedeutet »mein kleines Herz«. »Iti« ist das Wort für »klein« und das Gegenteil davon, das Wort »nui«, bedeutet »groß«. Tahiti besteht ja auch aus einer großen und einer kleinen Insel, Tahiti nui und Tahiti iti, es ist eigentlich ganz leicht. Ich habe auch über das nachgedacht, was Monsieur Viaud über Tahiti schreibt, wie er seinen Aufenthalt empfunden hat. Ich habe allerdings gehört, dass er selbst nur zwei Monate hier gelebt hat. Ich lebe schon zehnmal länger auf Tahiti. Es ist nicht immer alles paradiesisch, wenn zwei kleine Kinder zu versorgen sind und dazu noch ein Ehemann. Fanaas Hilfe verschweige ich hier jetzt. Als junger Mann, als junger Offizier, ohne eine Familie, mag es erschöpfend sein, jeden Tag an einem Weiher, an einem plätschernden Wasserfall zu verbringen und in den Tag hinein zu leben und wenn so jemand nach zwei Monaten wieder abreist, es als große Ferien gesehen zu haben. Monsieur Viauds Buch wird aber nicht von jedem geliebt. Die Kirche heißt es nicht gut, dass ein europäischer Mann mit einer vierzehnjährigen eine Liebesverbindung eingeht. Monsieur Viaud bezeichnet diese Verbindung zwar als Verheiratung, aber in den Augen der Kirche kann es nichts anderes als Sünde sein. An einer Stelle bezweifelt Rarahu sogar, dass die Polynesier von unserm katholischen Gott abstammen, ein weiterer Stein des Anstoßes.

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