Ole R. Börgdahl - Ströme meines Ozeans

Здесь есть возможность читать онлайн «Ole R. Börgdahl - Ströme meines Ozeans» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Ströme meines Ozeans: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Ströme meines Ozeans»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die junge Yvette folgt ihrem Mann Victor vom aufstrebenden Paris der Belle Époque ins koloniale Tahiti. Glückliche Jahre unter südlicher Sonne münden in einer Katastrophe, die das weitere Schicksal von Yvette und ihren Töchtern bestimmt.
Die Lebensgeschichte der Familie Jasoline spielt eine zentrale Rolle in dem Roman «Fälschung», dennoch erfährt der Leser nur wenig davon, was sich im Leben der Protagonisten ereignet hat. In diesem Roman begegnen dem Leser alle noch offenen Fragen, die im historischen Umfeld der noch nicht allzu fernen Vergangenheit beantwortet werden. Es wird die Geschichte der Familie Jasoline in den Jahren zwischen 1890 bis 1961 erzählt.

Ströme meines Ozeans — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Ströme meines Ozeans», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Papeete, 12. Juni 1896

Nach fast genau drei Wochen sehen wir den Papa wieder. Victor ist wohlbehalten zurück. Wie versprochen bin ich mit den Mädchen zum Hafen gefahren und wir haben dort auf das Einlaufen des Dampfschiffes gewartet. In Europa wäre Victors Reise eine Reise über den halben Kontinent gewesen. Die Marquesas-Inseln liegen über tausend Kilometer von Tahiti entfernt und dies alles mit einem so kleinen Dampfschiff. Bei Victors Abreise hatte ich schon ein wenig Angst, wo der gewaltige Ozean doch eigentlich nur mit einem seetüchtigen, großen Schiff durchfahren werden sollte. Es ist alles gut gegangen und Victor hat mich auch im Nachhinein beruhigt, es sei alles völlig ungefährlich. Er ist auf der Insel Nuku Hiva sogar einem Kapitän aus dem amerikanischen Bosten begegnet, der mit seinem Segelboot und dazu noch ganz alleine fast alle Weltmeere durchfahren hat und nicht einmal in große Not geraten ist. Ich glaube nicht, dass es diesen Kapitän Slocum wirklich gibt, der jetzt mit seinem Boot sogar schon auf dem Weg nach Australien sein soll. Für Victors gemeine Flunkerei habe ich aber eine Entschädigung erhalten. Auf den Marquesas beherrschen die Insulaner ebenfalls die Kunst des Monoimachens und Victor hat mir ein paar erlesene Fläschchen mitgebracht. Es riecht etwas anders, als das Öl, das ich in Papeete zu kaufen gewohnt bin. Jetzt habe ich wenigstens ein paar unterschiedliche Düfte. Victor war die ganze Zeit auf Nuku Hiva, wo er auch das Monoi gekauft hat. Ich kenne die Insel Nuku Hiva ja aus einer der Geschichten von Melville.

Papeete, 1. Juli 1896

Mutter lässt mich am Leben in Europa teilhaben. In der aktuellen Post schickt sie mir wieder eine Zeitung, diesmal aber nicht aus aktuellem Anlass, sondern einfach nur so. Es ist ein neues englisches Blatt. Die Daily Mail ist in den vergangenen Wochen für Mutter zu dem geworden, was für Vater die Times ist. Mutter fand die Times schon immer langweilig, zu ausführlich, zu politisch. Die Daily Mail lässt sich leichter lesen, was auch ich recht angenehm finde. Mutter verspricht mir, in ihren nächsten Briefen immer wieder einmal eine Ausgabe beizulegen. Ich werde natürlich alles sammeln, was mich bisher und künftig in dieser Abgeschiedenheit erreicht. Es gibt aber auch Nachrichten, die nicht allein durch eine Zeitung oder ein Magazin zu uns dringen, denn ganz so abgeschnitten von der Welt sind wir hier dann doch nicht. Eine dieser Nachrichten hätte ich aber am liebsten gar nicht gehört. Es betrifft eine verheerende Flutkatastrophe, die sich an der Küste Japans ereignet hat. Stürme oder Überschwemmungen kommen sicherlich immer wieder einmal vor, aber diesmal soll es mehrere Tausend Opfer gegeben haben, Tote und Verletzte. Japan liegt so unvorstellbar weit von uns entfernt, aber mein Atlas zeigt, dass uns derselbe Ozean verbindet.

Papeete, 17. Juli 1896

In einem chinesischen Laden habe ich zwei Stoffpuppen gekauft. Ich wollte eine Rote und eine Gelbe nehmen, dann habe ich doch lieber zwei rote genommen, damit sie völlig gleich sind. Thérèse und Julie hatten bislang noch keine Puppen, sie haben immer mit ihren Deckchen geschmust. Die Puppen wurden herzlich aufgenommen, als wenn die beiden nur auf solch ein Spielzeug gewartet hätten. Mit der Farbe hätte ich mir aber keine Gedanken machen müssen, es gab trotzdem Streit, weil Thérèse irgendwann die Puppe haben wollte, die sich Julie zuvor ausgesucht hatte. Julie war ganz verdutzt. Es gab ein bisschen Gekreische, aber es war schnell vorüber, weil die Mädchen irgendwann wohl nicht mehr wussten, welches wessen Puppe war. Ich könnte es jetzt auch gar nicht mehr unterscheiden.

Papeete, 3. August 1896

Ich bin schon länger als ein Jahr hier in Polynesien und ich habe noch nicht einmal über den Tellerrand geschaut. Mit diesem Tellerrand meine ich Tahiti. Natürlich weiß ich von Moorea, es ist ja vom Hafen aus nicht zu übersehen, aber ich meine mehr die anderen, ferneren Inseln, die auch zu unserem Protektorat gehören. Der Hafenkapitän hat mir Einblick in seine Seekarten gegeben und mir alles gezeigt. Ich habe sogar eine Karte mitnehmen dürfen, aus der ich jetzt zitieren kann. Moorea und Tahiti sind natürlich die größten der Inseln. Im Nordwesten liegt dann eine Inselgruppe, die gut hundert Seemeilen von uns entfernt beginnt, Huahine, Tahaa, Raiatea und Bora Bora. An diesen Inseln bin ich sogar schon einmal vorbeigefahren, ohne sie aber gesehen zu haben. Um einiges näher an Tahiti, dafür aber ganz einsam und klein, liegen die Inseln Tetiaroa im Norden und Maiao Iti im Westen. Dann gibt es noch Mehetia im Osten, Makatea im Nordosten und Tupai und Maupiti die beide in südwestlicher Richtung liegen und die weit über hundert Seemeilen von uns entfernt sind. Aber das ist noch nicht alles. Es gibt im Nordosten noch einen ganzen Archipel kleiner und kleinster Inseln, das Tuamotu-Archipel. Die Inseln des Tuamotu-Archipels erstrecken sich über eine Distanz von tausend Seemeilen. Auf der Karte sind es lauter kleine Punkte. Über dem Tuamotu-Archipel öffnet sich dann der Ozean, aber nach gut siebenhundert Seemeilen kommen dann die Marquesas-Inseln. Hiva Oa und das mir schon bekannte Nuku Hiva sind die Größten. Ich überblickte noch einmal die Seekarte und denke, dass alles Wichtige erwähnt ist.

Papeete, 20. August 1896

Anne hat zum zweiten Mal geschrieben. Sie schwärmt noch immer von ihrem Liebhaber. Sie erwartet es nicht mehr, dass dieser Mann seine Familie verlässt, sie will nur, dass er bei ihr bleibt, auch wenn sie ihn mit einer anderen Frau teilen muss. Anne ist blind, sie war schon vor zwei Jahren blind. Ich werde ihr raten, Abstand zu gewinnen, dann wird auch ihre Leidenschaft schwinden und sie kann die Angelegenheit ohne jede Schwärmerei überdenken.

Papeete, 12. September 1896

Gouverneur Gallet ist schon seit ein paar Wochen im Amt, ich bin ihm aber erst gestern zum ersten Mal begegnet. Es war allerdings nur eine flüchtige Begegnung. Ich wurde ihm zwar vorgestellt, wir haben dann aber nicht weiter miteinander gesprochen. Sein Vorgänger Monsieur Papinaud ist schon lange aus Tahiti fort und wird wohl irgendwo anders mit neuen diplomatischen Aufgaben betraut worden sein.

Papeete, 25. September 1896

Die Jérôme ist ein kleiner aber hochseetüchtiger Schoner und sie ist ein französisches Marineschiff mit einer Besatzung von zwanzig Matrosen, fünf Deckoffizieren und drei Offizieren einschließlich des Kapitäns. Die Jérôme ist erst seit sechs Monaten in Papeete stationiert und sie ist für die kleinen Fahrten zwischen den Kommandanturen zuständig. Victor ist damit der Vorgesetzte der Jérôme und ihrer Besatzung. Die Geschäfte haben ihn in dieser Woche nach Moorea geführt und ich durfte mitkommen. Es waren nur kleine Geschäfte und so hat sich Victor noch drei Tage freigenommen, die wir auf Moorea verbracht haben. Die Kinder sind zu Hause geblieben, und auch wenn ich sie schon nach wenigen Stunden vermisst habe, war es doch sehr angenehm so. Auf Moorea verfolgt uns nicht die Hektik Papeetes, es war ein richtiger Urlaub. Die Strände sind wunderschön, kleine Buchten gesäumt von grünen Hügeln. An einem Tag sind wir mit einer Kutsche in die Berge gefahren und haben grandiose Aussichtspunkte besucht. Mein frischer Eindruck verleitet mich, zu behaupten, das Moorea noch schöner ist als Tahiti. Heute Morgen hat uns die Jérôme wieder abgeholt. Das nächste Mal möchte ich länger bleiben und auch die Kinder mitnehmen.

Papeete, 3. Oktober 1896

Die große Flut in Japan ist schon ein Vierteljahr her und fast schon wieder vergessen. Jetzt erreicht uns dazu aber die Septemberausgabe des National Geographic Magazines. Victor hat sie mit nach Hause gebracht. In dem Magazin ist ein ausführlicher Artikel über die Katastrophe enthalten. Es war gar keine richtige Flut, wie sie von einem Sturm oder Orkan hervorgerufen wird. Der Auslöser für die Überschwemmungen soll ein Erdbeben gewesen sein. Es ist nicht so leicht zu verstehen, aber wenn unter dem Ozean die Erde bebt, dann kann sich der Meeresboden absenken und das Wasser im Ozean erhält einen Ruck, eine gewaltige Bewegung. Unter Wasser merken die Fische wohl kaum etwas davon, aber an der Wasseroberfläche entsteht eine Welle. Diese Welle hat sich bis an die japanische Küste fortgepflanzt und hat dort zur Flutkatastrophe geführt. Das National Geographic Magazine hat mir dann aber vollends Angst gemacht, denn die Welle kann sich über viele Hundert Kilometer fortpflanzen. Welche Richtung sie dabei nimmt, ist nicht vorhersagbar. Auf meinem Atlas habe ich mir unsere Lage, unseren Standort in dem riesigen Ozean angeschaut. Ich frage mich, was eine solche Welle davon abhält, statt in Richtung der japanischen Küste, auf uns zuzurollen. Ich wage es gar nicht, in der Kolonie jemanden zu fragen, ob sich ein solcher Vorfall schon einmal ereignet hat. Was würde dies für Tahiti bedeuten, für Papeete. Ich zitiere das Magazin nur widerwillig, aber in Japan wurden fast zehntausend Häuser und ebenso viele Fischerboote zerstört und dazu noch Hunderte von Dampfschiffen und Segelschiffen jeder Größe versenkt. An die vielen Tausend Todesopfer, unter denen auch ein französischer Missionar gewesen sein soll, mag ich gar nicht denken. Tahiti hätte sicherlich weit weniger Opfer, schon deshalb, weil hier nicht so viele Menschen leben, was aber nicht beruhigt, wenn Victor oder ich selbst unter diesen Opfern sein könnten.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Ströme meines Ozeans»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Ströme meines Ozeans» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Ole R. Börgdahl - Die Schlangentrommel
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Leiche an Bord
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Morgentod
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Kowalskis Mörder
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Faro
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Pyjamamord
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Blut und Scherben
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Zwischen meinen Inseln
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Fälschung
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Unter Musketenfeuer
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Tod und Schatten
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Der Kaiser von Elba
Ole R. Börgdahl
Отзывы о книге «Ströme meines Ozeans»

Обсуждение, отзывы о книге «Ströme meines Ozeans» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x