Ole R. Börgdahl - Ströme meines Ozeans

Здесь есть возможность читать онлайн «Ole R. Börgdahl - Ströme meines Ozeans» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Ströme meines Ozeans: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Ströme meines Ozeans»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die junge Yvette folgt ihrem Mann Victor vom aufstrebenden Paris der Belle Époque ins koloniale Tahiti. Glückliche Jahre unter südlicher Sonne münden in einer Katastrophe, die das weitere Schicksal von Yvette und ihren Töchtern bestimmt.
Die Lebensgeschichte der Familie Jasoline spielt eine zentrale Rolle in dem Roman «Fälschung», dennoch erfährt der Leser nur wenig davon, was sich im Leben der Protagonisten ereignet hat. In diesem Roman begegnen dem Leser alle noch offenen Fragen, die im historischen Umfeld der noch nicht allzu fernen Vergangenheit beantwortet werden. Es wird die Geschichte der Familie Jasoline in den Jahren zwischen 1890 bis 1961 erzählt.

Ströme meines Ozeans — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Ströme meines Ozeans», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Paris, 2. November 1894

Gestern hatte ich Geburtstag. Wir sind es ruhig angegangen, obwohl ich mich hervorragend fühle. Ich freue mich jetzt doch auf die Reise, egal wie groß mein Bauch jetzt ist oder noch wird. Mutter ist schon wieder zurück aus Gayton. Sie hilft mir beim Packen. Es wird etwas umständlich sein, weil unsere großen Koffer schon nächste Woche nach Marseille gehen und auf dem Schiff verstaut werden. Wir behalten nur das Nötigste für die letzten Tage in Paris und für die Zeit an Bord. Victor hat auch sein Chassepotgewehr eingepackt, er will es unbedingt mitnehmen. Erst jetzt habe ich gesehen, dass er auch ein Bajonett dazu besitzt, ein Ding, das aus einer ekelhaft langen Klinge besteht. In der Rue Marcadet werden die Möbel mit weißen Lacken abgedeckt. Jeanette will nach der Geburt ihres Kindes, und sobald sie es sich wieder zutraut, ein- oder zweimal die Woche nach dem Rechten sehen. Der Architekt meint, dass ein Leerstand von ein paar Jahren durchaus normal ist, solange im Winter geheizt und regelmäßig reinegemacht wird. Jeanette wird sich um all dies kümmern. Außerdem hat Mutter schon versprochen, zu unserer Rückkehr alles wieder gemütlich herzurichten. Ich stelle es mir vor und freue mich schon jetzt darauf, genauso wie auf das neue Land, das ich kennenlernen werde. Ich habe mir auch einige Ausgaben vom Journal des Voyages besorgt, in denen die französischen Besitzungen in Ozeanien vorgestellt werden. Ich habe schon viel gelernt. Im Journal fanden sich Bilder von Papeete. Es gab auch Fotografien von den Menschen dort. Die Frauen haben liebe Gesichter, die Männer wirken scheu.

Paris, 8. November 1894

Es gibt eine Sache, die mich etwas betrübt, obwohl Victor und ich in keinster Weise betroffen sind. Im Figaro und sicherlich auch in anderen Zeitungen im ganzen Land wird jetzt der Fall des Capitaines Dreyfus bekannt. Ein französischer Offizier wird des Hochverrats beschuldigt und seine Schuld ist anscheinend schon erwiesen. Nie hätte ich gedacht, einen Verbrecher einmal persönlich zu kennen und jetzt ist es Tatsache. Ich wurde Madame Lucie Dreyfus im Mai auf dem Militärball vorgestellt, ich habe mich mit ihr unterhalten und später kam auch ihr Mann, eben jener Capitaine Alfred Dreyfus, dazu und ich habe ein paar Worte mit ihm gewechselt. Bis vor wenigen Tagen war es etwas ganz Normales, etwas, das ich schon fast vergessen hatte. Wie viele kurze Gespräche habe ich auf dem Ball geführt, mit den Damen und auch mit einigen der Offiziere. Jetzt rückt diese Begegnung für mich in ein anderes Licht. Capitaine Alfred Dreyfus ist von der Republik Frankreich angeklagt und nach dem, was sich Paris erzählt, ist er wohl auch schuldig. Victor äußert sich nicht dazu, er hat mir nicht einmal richtig geantwortet, als ich ihn fragte, wie gut er diesen Mann kenne. Er kennt ihn als Offizier, weniger als Kamerad und schon gar nicht persönlich, nicht sehr persönlich, wie Victor sich ausdrückte. Die Anarchisten sind unter sich und die Gesellschaft erwartet nichts anderes von ihnen, als dass sie Anarchisten sind, aber der französische Offizier muss bedingungslos zu Frankreich stehen. Das sind die Werte, die ich auch von Victor gelernt habe, die ich selbst durchlitten habe und auf die ich als Offiziersfrau genauso stolz bin wie Victor. Insgeheim hoffe ich, dass sich die Angelegenheit um Capitaine Dreyfus zu seinen Gunsten klärt, aber es sieht nicht gut aus. Lucie Dreyfus tut mir so leid, sie war damals im Mai so zuvorkommend und herzlich. Der Zufall wollte es, dass wir uns seither nicht mehr begegnet sind, jetzt scheint es Fügung zu sein, denn was würde es heute für Victor bedeuten, wenn ich eine Freundschaft zu der Frau eines Landesverräters hätte.

Paris, 11. November 1894

Gestern Morgen hatte ich schreckliches Herzrasen. Dr. Coulaud ist sofort gekommen, es ist mein Blutdruck, er ist zu hoch, viel zu hoch. Der Doktor meinte, dass es sich nach ein paar Tagen Ruhe geben würde. Ich bange jetzt darum. Wir müssen doch nach Marseille. Ich liege im Bett und Victor darf nicht wissen, dass ich wach bin und schreibe.

Paris, 30. November 1894

Ich bin noch immer in Paris. Das Schiff ist fort. Victor wollte erst bleiben und die Reise noch einmal verschieben, aber ich habe es nicht zugelassen. Ich lag im Bett, als er mir den Abschiedskuss gab. Erst jetzt wird mir bewusst, wie lange ich ihn nicht sehen werde. Wenn ich aufstehe, bekomme ich sofort Herzrasen, auch jetzt noch, wo ich doch ständig nur liege und mich ausruhe und gar nichts mache. Dr. Coulaud hat entschieden, dass ich noch nicht reisen darf, dass ich mich jetzt schonen muss. Er ist fast jeden Tag bei mir, misst meinen Blutdruck, sonst nichts. Ich habe ihn nach Medikamenten gefragt. Es gibt nichts oder er will mir nichts geben. Es kann einen Monat dauern, dann könnte es von alleine vorüber sein und es muss von alleine gehen. Ich weiß nicht. Zum Glück ist Mutter noch immer hier in Paris, sie pflegt mich. Sie hat sich schon erkundigt, das nächste Schiff soll kurz vor Weihnachten gehen. Es ist das Letzte für die kommenden vier Monate. Ich fürchte nur, ich werde tatsächlich bis zum Frühjahr warten müssen, dann wäre auch das Kind schon auf der Welt und die Reise wohl auch einfacher für mich. Doch was mache ich in dieser Zeit ohne Victor.

Paris, 2. Dezember 1894

Ich bin ganz berührt, ich habe einen Brief von Victor erhalten, pünktlich zum ersten Advent. Ich dachte erst, er käme aus Ozeanien, aber weit gefehlt. Victor war natürlich noch nicht bis dorthin gelangt, wie auch, er hat den Brief am 20. November in Port Said aufgegeben. Die Reise bis nach Port Said ist nicht anstrengend, schreibt er, und so weiß ich es auch von Nellie Bly. Es geht Victor gut. Der Landgang, den er unternommen hat, diente nicht nur dem Einwerfen seiner Nachricht, sondern auch der Erholung. Es ist der letzte Halt, bevor er einen neuen Kontinent erreicht. Ich rechne mir die Reisedauer aus, natürlich nur ganz grob. Es waren fünf Tage bis nach Port Said. Ich habe die Strecke vermessen. Heute, siebzehn Tage nach Victors Abreise muss er sich auf dem Indischen Ozean befinden. Ich werde künftig weiterrechnen, so weiß ich immer ungefähr, wo er sich befindet. Er kündigt noch an, mir wieder von Perth aus zu schreiben. Perth liegt schon in Australien, es ist so schrecklich weit.

Paris, 12. Dezember 1894

Jeanette hat vorgestern einen Sohn zur Welt gebracht. Ihre Mutter hat mich heute besucht und mir alles berichtet. Mutter und Kind sind wohlauf. Es war eine leichte Geburt. Es liegt in der Familie. Jeanettes Mutter habe selbst alle ihre Kinder in wenigen Stunden geboren, ohne große Schmerzen und Anstrengungen. Ich weiß, dass es mir auch ein wenig Mut machen soll. Ich freue mich so sehr für Jeanette. Sie haben den Jungen Hugo genannt. Er heißt damit genau wie sein Vater, Hugo Wadeaux Junior. Ich habe jetzt schon entschieden, dass unser Kind weder Victor noch Yvette heißen wird, es soll seinen eigenen Namen bekommen.

Paris, 19. Dezember 1894

Ich werde das Schiff in diesem Jahr nicht mehr nehmen. Dr. Coulaud verbannt mich weiterhin ins Bett. Ich liege und schone mich. Ich sollte eigentlich in ein Krankenhaus, aber so kurz vor Weihnachten, wäre es grausam. Jetzt steht es also fest, ich werde Victor erst nachreisen, wenn das Kind schon auf der Welt ist. Mein Bauch ist eigentlich noch nicht sehr groß. In diesem Zustand hätte ich auch Tahiti erreicht, wenn alles planmäßig gelaufen wäre, wenn wir schon im Oktober gefahren wären und ich nicht krank geworden wäre.

Paris, 22. Dezember 1894

Ich habe den kleinen Hugo heute gesehen, Jeanette hat mich besucht. Er ist so winzig und noch so zerknautscht und ganz müde. Jeanette sah auch müde aus, sie hat nur kurze Nächte. Ich habe ihr dann beim Stillen zugesehen, es war so beruhigend.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Ströme meines Ozeans»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Ströme meines Ozeans» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Ole R. Börgdahl - Die Schlangentrommel
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Leiche an Bord
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Morgentod
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Kowalskis Mörder
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Faro
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Pyjamamord
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Blut und Scherben
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Zwischen meinen Inseln
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Fälschung
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Unter Musketenfeuer
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Tod und Schatten
Ole R. Börgdahl
Ole R. Börgdahl - Der Kaiser von Elba
Ole R. Börgdahl
Отзывы о книге «Ströme meines Ozeans»

Обсуждение, отзывы о книге «Ströme meines Ozeans» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x