Bernhard Inderst - Mit Rad Und Zelt - immer der Nase nach

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Als frisch gebackener Rentner fährt der Autor mit dem Fahrrad von München nach Lissabon und zurück. Diese Strecke, die er in vergangenen Jahren vielfach mit Auto oder Flugzeug zurückgelegt hatte, erlebt er ganz neu: langsam, aus einer anderen Perspektive, nahe an der Natur und inmitten verschiedenster Gerüche und Eindrücke. In seine unterhaltsamen Erzählungen mischen sich Anekdotisches, Lyrisches, erstaunliche Alltagserfahrungen und Reflektionen über die vielfältigen Reize der Natur und Kultur Westeuropas – und über die großen Veränderungen der Städte durch Tourismus und Gentrifizierung. Einen exemplarischen Schwerpunkt bildet der Zielort Lissabon, die Stadt der Kindheit und Jugend des Autors.
Im Anhang beschrieben sind die «vier Hauptsätze des Fahrradfahrens» mit praktischen Tipps für Fernradreisende jeden Alters.

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Dann bin ich in Lindau, nahe der österreichischen Grenze. Ich komme auf einen der am meisten befahrenen Fahrradwege Deutschlands - den Bodenseeweg von Lindau nach Konstanz. Hier muss ich aufpassen, denn viele der Radfahrer sind das Fahren nicht gewohnt. Auch sehe ich sehr viele, meist ältere Damen und Herren mit einem E-Bike. Tja, das E-Bike macht es möglich, den Straßen zu entfliehen und relativ gemütlich am Ufer des Sees entlang Ausflüge zu machen, selbst dann, wenn man eigentlich nicht mehr die Kraft hat, ein Fahrrad selbst anzutreiben. E-Bikes verändern die Mobilität im Seniorenalter, E-Bikes verändern das Freizeitverhalten. Eine gute Sache, denn diese Menschen sind dann erst einmal weg vom Auto.

In Meersburg nehme ich die Autofähre nach Konstanz. Einmal über den Bodensee. Ich begreife, dass mich auch Fähren auf meiner Reise begleiten werden: größere Autofähren wie von Meersburg nach Konstanz, Barcelona nach Palma de Mallorca, Palma de Mallorca nach Valencia, kleinere Autofähren wie Ayamonte nach Vila Real de Santo Antonio, Troia nach Setúbal, Trafaria nach Lissabon, Le Verdon Sur Mer nach Royan, über den Rhein mit einer Rheinfähre kurz vor Karlsruhe oder schließlich reine Personenfähren wie Teste-de-Buch nach Le Cap Ferret, das Fahrrad auf das Dach des Bootes gepackt. Auf Autofähren habe ich als Radfahrer immer eine Sonderstellung, das merke ich nicht nur hier, sondern durchweg auf den Fähren. Ich fahre in der Warteschlange vor das erste Auto, bin der erste auf der Fähre, fahre ganz bis nach vorne, bin der erste, der wieder runterfährt. Als Fahrradfahrer komme ich sofort ins Gespräch mit den Leuten, die sich erkundigen, wohin ich denn wolle. Ich muss mehr als einmal mit dem Fahrrad und Montur für ein Foto posieren. Ein Fahrrad kostet in der Regel keine Gebühr- ich habe nur einmal einen Euro für die Mitnahme des Fahrrads bezahlt. Die Ticketkosten berechnen sich lediglich in meiner Person. Und es macht Spaß.

Ich fahre also nach Konstanz und erreiche die Schweizer Grenze in Kreuzlingen. Grenze kann man dazu eigentlich nicht mehr sagen. Es ist ein kleines Schild: Konstanz durchgestrichen, unten drunter: Schweiz. Aha, denke ich, die Schweiz hat also den Status einer Stadt. Zumindest bei den deutschen Behörden. Es gibt keinen Grenzbaum mehr, die Straße führt nahtlos von dem einen Land in das andere.

Bedingt durch den Währungsunterschied gehen die Schweizer in Konstanz einkaufen, Geschäfte in Kreuzlingen sind schon fast Exoten. Leider ist damit aber auch ein hoher Preisanstieg in Konstanz verbunden. Konstanz ist eine der teuersten Städte Deutschlands, die Besichtigung ist aber lohnenswert, denn die Altstadt hat historischen Rang – immerhin fand hier im 15. Jahrhundert das Konzil von Konstanz statt. Die Parkanlagen am Ufer des Bodensees sind wunderbar gepflegt und laden zu Spaziergängen ein. Und schließlich ist Konstanz der Namensgeber für den Bodensee in allen anderen Sprachen außer im deutschen Sprachraum. So heißt der Bodensee auf Englisch Lake Constance, auf Französisch Lac de Constance, auf Spanisch Lago de Constanza, auf Italienisch Lago di Constanza, auf Portugiesisch Lago de Constança.

Durch die Schweiz – eine eigene Welt

In Kreuzlingen treffe ich die Tochter der Cousine meiner Frau. Wir machen ein Familientreffen. Die Eltern und Kinder sind dabei, meine Frau ist inzwischen auch angereist. Die Radtour liefert - solange es geht und es nicht zu weit ist - erfreuliche Möglichkeiten, sich zu treffen und auszutauschen. Ich erfahre, dass Kreuzlingen eine schwierige Position gegenüber dem mächtigen Konstanz hat, obwohl es lange Zeit in der Geschichte nicht klar schien, wer die historische Oberherrschaft hier gewinnen würde. Aber die Menschen entwickeln einen eigenen Stolz, als kleiner Juniorpartner am Bodensee dem großen Konstanz zu trotzen. Und so versuchen sie, auch Kreuzlingen liebenswert zu gestalten, auch das Nachtleben zu organisieren.

Doch ich muss weiter. Diesmal nur nach Winterthur. Warum verändern sich Landschaften, wenn man über eine Landesgrenze fährt? Ich sehe andere Baumsorten, andere Obstbäume, die Parzellierung der Böden unterscheidet sich, die Architektur der Dörfer ist anders, Schweizer Häuser sind dominiert von einer Holzschindelverschalung.

Vielleicht gibt es auch andere Verordnungen zum Bewirtschaften der Böden, aber es fällt beim Fahrradfahren auf, wie die Landschaften geprägt sind von der Bewirtschaftung durch den Menschen. Urwald, Urlandschaften, vermute ich mal, gibt es nicht mehr. Jeder Quadratzentimeter ist in den letzten Jahrhunderten bestimmt hunderte Male umgegraben worden. Mir fällt ein, dass das Alpenland noch vor 150 Jahren überwiegend von der Pferdezucht, vom Hopfen und Hanfanbau geprägt war, bevor die Kuhmilch die bäuerliche Wirtschaft dominierte. Heute stehen wieder große Veränderungen bevor. Überall sehe ich vermehrt Pferdekoppeln, die Kuhmilchwirtschaft in den Alpen wird sichtbar zurückgedrängt.

Weitere Veränderungen nach dem Übertritt einer Grenze sind manchmal eine andere Währung, eine andere Sprache, andere Häuser- und Gebäudearchitekturen, Straßenmarkierungen, Straßenschilder, Werbeplakate, andere Gebote und Verbote. Man könnte ganze Quizsendungen mit der Abfrage von Unterschieden der Länder machen, die auf die reine Wahrnehmung dieser Dinge beruhen.

In Winterthur auf dem Campingplatz – die Plätze sind in der Schweiz erstaunlich billig, dafür wird die Mahlzeit umso teuer, wenn man selbst keine Küche dabei hat – verspüre ich die ersten Veränderungen meines Körpers. Die Tour und das Nächtigen im Zelt an der frischen Luft bedeutet eine Herausforderung an den Körper. Meiner jedenfalls reagiert zuerst mit leichtem Durchfall, dann mit Verstopfung, bis sich die Verdauung einpendelt. Eine Woche später spüre ich eine fühlbare Verbesserung in der Vitalität meines Körpers, ein tolles Gefühl.

Wenn ich dann abends vor dem Zelt sitze und meine Notizen mache, stellen sich neue Fragen, Fragen, die kommen, wenn man den Alltag abschütteln kann, z.B. diese: Macht es überhaupt einen Sinn, den unmittelbaren Eindruck aufzuschreiben, oder macht es mehr Sinn, seine Gedanken über die verschiedenen Länder im Nachhinein zu formulieren? Oder anders gesagt, ist es vernünftig, zu warten, bis man den Abstand hat und seine Erfahrungen etwas verallgemeinern kann? Jetzt bei der Niederschrift der Reise merke ich, wie die nachträgliche Betrachtung verklären kann, unmittelbar aufzuschreiben jedoch die Gefahr birgt, nach dem gerade Erlebten ein ungerechtes Urteil zu fällen. Ich denke, letztendlich macht es die Mischung, denn Anekdoten sind halt unmittelbare Erlebnisse, die Beschreibung von Übergängen und Veränderungen dagegen erfordern einen größeren Überblick. Nach einigem Grübeln ist wieder Morgen und ich fahre weiter nach Zürich, genauer nach Dietikon westlich von Zürich zur Familie des Sohnes der Kusine meiner Frau. Sie haben mich eingeladen hier zu übernachten, was ich gerne annehme.

Zürich ist eine sehr quirlige Universitätsstadt am Züricher See. Hier ist die Studentenschaft sehr aktiv, es gibt eine lebendige politische alternative Kultur, und die Unis haben ein sehr gutes internationales Ranking, allen voran die ETH, die Eidgenössische Technische Hochschule. Diese ist weit über die Landesgrenzen bekannt für viele innovative Forschungsprojekte.

Rund um Zürich scheinen erhebliche neue staatliche bauliche Förderprogramme zu existieren. Mir scheint, die Schweiz reißt sich selbst auf, überall entstehen neue Stadtviertel, die Straßen sind aufgerissen, neue Eigenheime werden gebaut, ein richtiger Bauboom. Was ist los? Beim Nachforschen lese ich, dass die Schweiz im Jahr 2018 über 2000 verschiedene Bauprojekte gefördert hat, vor allem um Energie-Sparmaßnahmen umzusetzen. Das ist eine positive Zukunftsinvestition, finde ich. Ich umfahre die Baustellen so gut wie ich kann und freue mich, als ich am nächsten Tag die Aare erreiche, den Fluss, der mich ab sofort bis Biel/Bienne begleiten wird.

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