Barbara Kreuter - Augustes Rosen

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Augustes Rosen
Wilhelm Lenz übt schon in seiner Jugend bei Würfel- und Kartenspielen mit Zahlen. Er lernt eine entfernte Verwandte, Auguste, näher kennen. Unter ihrer Anleitung macht er bei Pferderennen beträchtliche Gewinne. Er entwickelt sich in der Beziehung zu Auguste, plant sein Leben und verwirklicht seine Träume.
Beide errechnen ihr Todesdatum, verlieren sich aus den Augen, sterben jeder für sich in dem Jahr, wie sie es vorausgesagt haben.
Die Liebe zu Augustes Rosen blieb erhalten. Die Rose gab seinem berühmten Garten den Namen. Sie trägt letzten Endes das Geheimnis in sich, wer vorgesehen ist, neuer Besitzer von Rosengarten zu werden.

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Sie drehte sich dezent nach den Bänken auf der rechten Seite um, und bemerkte in einer Reihe die Männer, die die drei Rosen in den Händen hielten. Bei ihnen saß Julius Gärtner. Er wirkte heute blass und angestrengt. Er hatte zwar keine Rosen bei sich, doch der Mann an seiner Seite war der Mann, der eben neben ihr gegangen war. Sie hatte ihn noch nie gesehen. Die drei Rosen mussten eine Bedeutung haben.

Das Licht, das die Dunkelheit erhellt, stellt die Nacht jedoch nicht in Frage.

Der Pfarrer mit den Ministranten eröffnete in diesem Augenblick den Trauergottesdienst. Sicherlich war die Kirche, wenn die Sonne schien, freundlicher. Heute, wo es bewölkt war, wirkte sie ungemein düster. Durch die Lampen und die brennenden Kerzen wurde sie jedoch zu einem festlichen Raum.

Wilma kam zur Ruhe. Sie dachte an Onkel Wilhelm. An die Begegnungen mit ihm, an die Zeit, die sie mit ihm erlebt hatte. Es geschah alles im Zeitraffertempo, nur Bruchstücke des Erlebten. Bei der Predigt bemühte sie sich, aufmerksam zuzuhören.

Der Pfarrer war ein ausgezeichneter Redner. Es berührte sie, wie Pfarrer Henders von Onkel Wilhelm sprach. Wohl vorbereitet und mit persönlicher Anteilnahme hielt er Rückschau auf das Leben von Wilhelm Lenz. Seine Stimme kam mit einer so weichen Tiefe, dass Trauer nahezu ausgeschlossen war. Wunderbarer Klang erfüllte den Raum. Er sprach über die Lebensphilosophie des Verstorbenen. Persönliche Daten hatte er aufs notwendigste reduziert.

Wilma wusste, dass er die zehn Jahre, die er hier als Pfarrer arbeitete, mit ihrem Onkel befreundet gewesen war. Gleich zu Beginn seines Amtsantrittes waren sich Peter Henders und Wilhelm Lenz begegnet. Wilhelm Lenz war nicht so regelmäßig in der Kirche gewesen, wie es die Kirchenordnung vorsah. Er hatte leidenschaftlich große Kirchenkonzerte besucht, war auch an besonderen Festtagen in den Gottesdienst gegangen. Die Christmesse am Heiligen Abend hatte er bewusst ausgelassen. Da waren ihm zu viele fremde Gedanken im Raum gewesen. „Sie können in dieser Nacht ihre Gedanken nicht zu Hause lassen“, hatte er zu Pfarrer Henders gesagt. „Ich bin froh, dass sie überhaupt kommen. Was wäre es, wenn sie bei ihren Geschenken und üppig geschmückten Weihnachtsbäumen blieben? Sie machen sich die Mühe, in dieser Nacht in die Kirche zu gehen. Das ist eine Menge.“ hatte ihm Henders geantwortet. Als Erwachsener, als er selbst darüber bestimmen konnte, hatte Wilhelm Lenz nie gebeichtet oder die Kommunion empfangen. Sie hatten sich auch so verstanden. Wichtig war den beiden, alle vierzehn Tage Schach miteinander zu spielen, und die anschließende Dämmerstunde, wie sie es genannt hatten. Beim Spiel war jeder auf seine eigenen Züge konzentriert und sehr bemüht, gegen den anderen zu gewinnen. Nachher war alles vergessen. Verbunden hatte die beiden auch die gleiche Weinsorte. Die Zeremonie beim Ausschenken, die Wahl der Gläser.

Pfarrer Henders war nun am Ende der Predigt angelangt. Er machte eine kurze Atempause, stellte sich gerade hin, verbeugte sich ein wenig vor der Trauergemeinde – alle schauten gespannt zu ihm. Man wusste nicht, was er jetzt sagen würde. Er war eine außergewöhnliche Erscheinung. Groß, blond und sehr stolz wirkend, sein Körper war sportlich durchtrainiert. Man konnte es selbst unter seinem Messgewand noch sehen. Bei offiziellen Anlässen wollte er stolz wirken. Stolz war vielleicht nicht die richtige Bezeichnung, aber er vertrat seinen Berufsstand, seine Kirche. Er dachte nie an sich persönlich. Er machte einen Unterschied zwischen Stolz und Hochmut.

„Lassen Sie mich zum Abschluß Wilhelm Lenz selbst zitieren. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, und deuten Sie es nicht als Scherz oder Ironie. In den letzten Tagen habe ich oft an seine eigenen Worte gedacht. Ich möchte sie ihnen nicht vorenthalten. Manchmal sagte er zu mir:

„Jeder Frühling, der einen Sommer erleben durfte,

dem ein Herbst geschenkt wurde,

wird dem Winter in Ruhe entgegensehen,

ohne Angst zu haben, frieren zu müssen.

Der Winter lässt die Natur schlafen, um sie dann neu aufwachen zu lassen.

Da gibt es aber auch dann den Winter, der den Tod mit sich bringt. Ich, der alte Lenz, weiß, dass andere ihren Frühling noch vor sich haben.“

Pfarrer Henders machte eine kurze Atempause, und fuhr fort: „Verehrte Trauernde, so wie die Schöpfung der Natur die Jahreszeiten gegeben hat, so hat Gott uns die Freude am Leben, aber auch das Recht auf Sterben gegeben. Möge er in Frieden ruhen. Amen.“

Feierliche Stille erfüllte den Kirchenraum. Es räusperte sich nicht einmal jemand. Man hörte auch durch die offenen Kirchentüren von den draußen Stehenden nichts. Pfarrer Henders hatte sie mit seiner Ansprache erreicht.

Recht zu sterben, mit dem Gedanken ging Wilma konform. Sie meinte, dass Onkel Wilhelm mit achtundsiebzig Jahren ein Recht zu sterben hatte, auch wenn die Medizin manchmal zur Unsterblichkeit verpflichten will. Er wird ihr fehlen, das war jedoch eine andere Sache.

Alle Wünsche und Hoffnungen,

die wir in die Welt hinausschicken,

finden sich am eigenen Grab erfüllt wieder.

Als Wilma nun neben ihrer Cousine Charlotte, ihren Cousins, den Zwillingen Sebastian und Thomas am offenen Grab stand und sich umsah, erfasste sie die Menge der Menschen, die zur Beerdigung ihres Onkels gekommen waren. Überall zwischen den anderen Gräbern standen Menschen. Die Wege waren nahezu überfüllt. Alle standen ganz eng beieinander. Der Boden war vom Regen der letzten Tage aufgeweicht. Außerhalb der Kieswege, zwischen den anderen Gräbern, standen sie im feuchten Gras oder im Matsch.

Der alte Friedhofswärter von früher fiel ihr ein. Sie hatten ihn, wenn sie mit ihrer Mutter am Friedhof gewesen war, fast immer getroffen. Er war nicht groß, ging immer sehr gerade. Den Kopf hatte er immer leicht erhoben. Nie wieder hatte sie es bei einem anderen Menschen so deutlich beobachtet. Wenn er sie sah, kam er immer her, und unterhielt sich mit ihnen. Sie hatte schon als kleines Kind bemerkt, dass er schneller als sonst gelaufen kam. Er wollte mit ihnen sprechen. Er sprach ihre Mutter mit Namen an. Ihren hatte er wahrscheinlich nicht gewusst, und hatte sich zumindest nie an sie direkt gewandt. Wenn er nicht gerade etwas arbeitete, hingen die Hände fast hölzern an seinem Körper. So war es ihr vorgekommen, als wenn sie gar nicht zu ihm gehörten. Seine hellen Haare bildeten einen besonderen Kontrast zu dem witterungsgebräunten Gesicht. An seine blauen Augen konnte sich Wilma gut erinnern. Mutter hatte den Mann gut leiden mögen, wenn er auch manchmal ihre Mutter mit seiner Deftigkeit, nicht gerade vor den Kopf gestoßen, doch etwas sprachlos gemacht hatte. „Er ist ein Philosoph“, hatte sie dann gesagt. Sie gab aber nie eine persönliche Meinung über ihn ab. Einmal hatte er gemeint: „Eine schöne Beerdigung ist es, wenn viele Leute da sind. Die Leiche gibt zwar das letzte Gastspiel, aber sie ist die Hauptperson. Da braucht man Zuschauer.“ Er hatte es nicht zynisch gesagt. Mit Toten umzugehen war der Ernst seines Lebens. Er hatte nichts ins Lächerliche ziehen wollen, merkte doch, während er redete, es war nicht das Richtige für ihre Mutter gewesen. „Sicherlich haben Sie recht“, hatte Mutter ihm zurückhaltend geantwortet, sich dann aber freundlich von ihm verabschiedet. Mutter hatte auf dem Nachhauseweg ein paar Mal den Kopf geschüttelt, ohne etwas zu sagen. Als sie im Alter krank wurde, äußerte sie ganz deutlich den Wunsch nach einer Beerdigung im engsten Familienkreis, und einer nachträglichen Todesanzeige. Wilma hatte ihr den Wunsch erfüllt.

Dass Wilma sich gerade jetzt an den alten Mann aus ihrer Kindheit erinnerte. Ihr fiel auch noch ein, als er die Aushubarbeiten für ein neues Grab beaufsichtigte, Mutter und sie vorbeikamen, meinte: „Die Erde gibt alles wieder zurück.“ Mutter hatte damals nur genickt. Hatte aber leise im Vorübergehen gesagt: „Aber sie kann nur geben, was wir ihr anvertrauen.“ Mutter war auch der Ansicht, dass nichts in der Welt verloren ging. Nichts, was jemals hier gewesen war. Sie war jedoch nicht stehengeblieben, um mit ihm darüber zu sprechen. Diesmal nicht. In seinem Sinn war es heute eine schöne Beerdigung.

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