Wilhelm Thöring - Die Bärin Roman

Здесь есть возможность читать онлайн «Wilhelm Thöring - Die Bärin Roman» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Bärin Roman: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Bärin Roman»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

"Was wir erlebt haben, das hat uns bis ins Innere verändert. Ich habe Entscheidungen getroffen, die ich nicht hätte treffen dürfen. Die Eltern haben mir den Namen Ursula gegeben, ohne zu wissen, was dieser Name bedeutet. Und oft genug habe ich wie eine Bärin sein müssen, lauernd und immer bereit zu kämp-fen." Das bekennt Ursula ter Linden, die Hauptfigur des Romans, rückschauend im Gespräch mit Pastor Mildenberg beim Tod ihrer Mutter.
Der Roman umfasst die Zeitspanne vom Frühjahr 1945 bis etwa Mitte der fünfziger Jahre. Geschildert wird paradigmatisch das Schicksal der allein stehenden Mutter Ursula Andreae. Ihre drei Kinder muss sie allein durchbringen in der furchtbaren Zeit unmittelbar nach der Kapitulation Deutschlands, da man in zerbomb-ten Häusern und Kellern Unterschlupf suchte und später, in der sich neu etablierenden Bundesrepublik. Von ihrem Mann weiß sie anfänglich nichts; ihren schweren Alltag bewältigt sie zwischen Hoffen und Bangen. Ein Kriegskamerad ihres Mannes überbringt Ursula schließlich die Nachricht vom Tod Reinhold Andreaes; unter welch grausamen Umständen er auf der Flucht von der Ostfront in Tschechien umgekom-men ist, berichtet er zwar ihrem Vater, sie selbst aber verschont er damit.
Die Zeit, die sie als Kriegswitwe durchlebt, lässt sie hart werden, macht sie unempfänglich für Hilfsange-bote und Liebesbezeigungen. In dem kriegsversehrten Hans ter Linden findet sie einen feinfühligen Freund und Liebhaber, die Ehe mit ihm scheitert aber nach kurzer Zeit, weil beide nicht mit ihren Verletzungen zurande kommen, er nicht mit seiner äußeren und der daraus resultierenden inneren Verletzlichkeit, sie nicht mit der Überforderung in der Bewältigung des täglichen Lebens. Insbesondere die Erziehung der beiden Jungen und ihre emotionale Beziehung zu ihnen gestaltet sich für sie schwierig: Die Worte ihres ungeliebten Schwagers, die Jungen brauchten "jemanden, der ihnen zeigt, wo es langgeht. – Du bist eine Frau, Ursula.

Die Bärin Roman — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Bärin Roman», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Hat er dafür was haben wollen?“ fragt die Großmutter.

Frau Gresshage lächelt still vor sich hin, dann sagt sie: „In solchen Zeiten, sagte der Doktor, müssen wir zusammenstehen, weil wir einander brauchen. Und dann sagte der Doktor auch noch, wir sollen alle zum Gesundheitsamt gehen und uns gegen Krätze behandeln lassen. Nein, nicht auf dem Amt in der Stadt, das liegt ja in Trümmern! Wir aus diesem Viertel müssen in die ‚Kaffeemühle’, Sie wissen doch, in den kleinen kreisrunden Erdbunker draußen am Rand des Luisenparks. Alle müssen hin, Männer und Frauen und auch die Kinder. – Sagen Sie, Frau Andreae: Wie kommt der Mensch an Krätze?“ Sie schüttelt sich. „Die hat bestimmt das fremde Volk mitgebracht, das jetzt überall die Straßen verstopft und das in jeden Winkel kriecht.“

„Wer sich nicht richtig sauber hält, der kriegt Krätze!“ weiß die Großmutter. „Und wir Hiesigen können uns ebenso wenig sauber halten wie die, die mit ihren Handwagen unterwegs sind! Mit Läusen und Flöhen ist es nicht anders!“

„Hören Sie auf!“ ruft Frau Gresshage und schüttelt sich wieder. Sie legt beide Arme um den Körper, als wäre ihr kalt geworden. „Bei dem Wort Krätze juckt es mich gleich am ganzen Körper. Und dann kommen Sie auch noch mit solchem Zeug: Läuse und Flöhe!“

„Wann müssen wir dahin?“ fragt die Großmutter.

„Heute, morgen... Wann sie wollen oder können.“

„Gut, dann lassen wir uns mal behandeln.“ Sie schiebt den Ärmel hoch und betrachtet ihren Arm. „Noch habe ich keine Krätze, aber Vorsorge ist besser als heilen. Sagt man nicht so bei den Ärzten?“

Noch am selben Tag ist Ursula Andreae zur „Kaffeemühle“ gelaufen und hat sich erkundigt, was zu tun sei. Nichts sei zu tun, sie müsse nur kommen. Am Nachmittag sei der Andrang groß, da wäre es besser, wenn sie als Mutter von drei Kindern mit ihrem Nachwuchs am Vormittag käme, sagte man ihr.

Sie ist am nächsten Vormittag gegangen. Es regnete, ein kalter Ostwind blies. Vor dem Erdbunker drängten sich die Menschen, vorwiegend Mütter mit ihren Kindern. Auch ein paar Männer waren darunter und Alte. Sie standen im Windschatten und warteten darauf, in den Bunker gerufen zu werden. Wer behandelt aus der Tür kam und nach Hause durfte, der lachte nur und winkte ab und floh gleichsam aus der „Kaffeemühle“.

Nachdem Ursula Andreae sich und die Kinder angemeldet hat, müssen sie warten. Weil es kalt ist, dürfen sie drinnen bleiben. Und es dauert nicht lange, bis sie aufgerufen werden. „Die Frauen und Mädchen nach links! Die Jungen gehen nach rechts!“, kommandiert eine abgemagerte bebrillte Frau, die immer, wenn sie jemanden aufruft, ihre Hände in die Kitteltaschen steckt. Auch der Raum ist kalt und rings an den Wänden stehen Menschen mit gesenkten Köpfen. Alle sind nackt, und viele glänzen vor Nässe und versuchen, ihre Blöße zu bedecken. Sie sind darauf bedacht, in den Bereich eines der wenigen Heizöfchen zu gelangen, um so schnell wie möglich trocken zu werden und nach draußen an die frische Luft zu kommen.

Mitten im Raum steht eine unförmige Zinkwanne, die fast bis an den Rand mit einer trüben, milchigen Brühe gefüllt ist. Dahinein muss der zu Behandelnde steigen. Der Arzt hinter der Wanne taucht seinen dicken Quast in die Brühe und pinselt die Menschen vom Kopf bis an die Beine mit der Brühe ab, wobei die Magere ihm behilflich ist, indem sie den zu Behandelnden dreht, seine Arme weit in die Höhe zieht, damit seine Achseln bepinselt werden können, oder sie zieht zu diesem Zweck auch einmal die Gesäßbacken eines Dicken auseinander. Aber Dicke sind so gut wie nicht zu sehen.

„Fertig! Nicht abtrocknen, sondern antrocknen lassen!“ kommandiert sie und winkt den nächsten in die Wanne. Die Jungen ließen diese Prozedur still an sich geschehen, aber das Marlenchen brüllte, dass die Ärztin, die die Frauen behandelte, ungehalten den Quast eintauchte und dem Kind damit einen Schwall Brühe über den Kopf goss. „Was brüllst du?“ giftete sie. „Dir passiert nichts. Schrei, wenn du draußen bist! Unsere Nerven werden hier schon genug strapaziert!“

Die Magere gibt den Jungen zu verstehen, dass sie sich wieder anziehen dürfen. Draußen fragt Achim, dem vor Kälte die Zähne klappern: „Warum haben die uns angestrichen?“

„Weil jetzt alles schöner wird in Deutschland“, sagt die Mutter. „Und da müssen auch wir schöner werden!“

„Du, da stand ein Mann... So groß!“ Achim zeigt mit beiden Händen, wie groß das gewesen ist, was er gesehen und ihn beeindruckt hat. Die Mutter tut so, als hätte sie nichts gehört und auch nicht hingesehen, sie wuschelt nur seinen Kopf, dann drückt sie den Jungen an ihre Hüfte.

Die Großmutter lauert hinter der kleinen Fensterscheibe auf ihre Tochter und die Kinder. Sie ist gespannt, was es mit der Vorsorge auf sich hat. Oben steht sie an der Treppe und fragt durchs hallende Treppenhaus: „Na, wie war’s? Was machen die mit den Leuten?“

„Die Füße werden gebadet, und du wirst angestrichen!“ rufen die Jungen zurück, die über das Unangenehme schon hinweg sind. Und als die Tochter ihr später schildert, wie es dort zugeht, ist die alte Frau entsetzt: „Und selbst wenn ich die Krätze hätte – so etwas mache ich nicht mit! Mich vor anderen ausziehen? Niemals! Ja, wo sind wir denn!“, empört sie sich.

Nachdem sie sich beruhigt und eine Nacht darüber geschlafen hat, ist sie mit ihrem Mann am anderen Tag doch zur „Kaffeemühle“ gegangen.

Pfingsten ist vorüber, und seit etlichen Tagen ist das Wetter schön und überaus warm. Die Leute erzählen sich, dass es vorerst so bleiben werde. Der Großvater ist seit dem Morgen schon auf Tour, und die Großmutter hat einen Stuhl in das Kaninchenzimmer getragen und sich in die Sonne gesetzt. Hier sehe ich so gut wie keine Trümmer, sagte sie zur Tochter. „Und wenn ich die Augen schließe, dann ist es, als wäre ich in Thüringen auf einem Berg. So warm, so still und friedlich war es, als ich meine Großmutter in einem engen Tal in Thüringen besucht habe. Wir saßen am Abhang eines Berges, unter uns der Ort zwischen Feldern und Grünem. Da habe ich zum ersten Mal Frieden und Glück erfahren, denn ich war noch ein sehr junges Ding, was habe ich von der Natur wahrgenommen? Feld und Wiese, das bedeutete mir nur Arbeit...“, erzählt sie und schließt die Augen und lässt den Windhauch über ihre nackten Arme streichen. Im Sommer sind Fenster ohne Scheiben recht praktisch, denkt sie. Da hast du immer frische Luft und fühlst dich, als wärst du in einem herrlichen Garten. Ursula ist gegangen, neben sich hört sie die Kaninchen durch ihren Käfig hoppeln. Manchmal schlägt der junge Bock mit den Hinterbeinen auf den Boden. Anfangs hat sie das erschreckt, jetzt weiß sie, dass sein Poltern nichts zu bedeuten hat. Einmal ist die Tochter an die Tür gekommen, und als sie die Mutter immer noch wie in Betrachtung auf ihrem Stuhl sah, ist sie wieder leise gegangen. Bis zum Mittag sitzt die alte Frau im Kaninchenzimmer, und irgendwann hat sie sich die Kinderkleidung vorgenommen, die der Großvater für die Enkel aufgetrieben hat, um sie auszubessern. Die Ärmel an den Pullovern sind verschlissen, so dass Ursula Andreae sie auflösen und neu stricken wird. Die Bündchen wird sie mit anderer Wolle vervollständigen.

Ursula hat die vernagelte Balkontür geöffnet. Licht, so viel Licht in dieser Stube! Auch sie sitzt dicht bei der Tür und lässt sich von der Sonne bescheinen. Im Kaninchenzimmer mag sie nicht lange sitzen, da stinkt es. Der Großmutter macht das nichts aus, sie sagt selbst, sie könne nicht mehr gut riechen. Jetzt ist sie müde geworden und droht einzuschlafen. Vorhin wäre sie beinahe vom Stuhl gefallen.

Im Flur hört sie schwere Schritte. Der Vater ist es nicht, der geht trotz seines Alters leichfüßiger. Jemand klopft leise an die Tür. Für ungebetene Gäste hat der Vater eine Dachlatte hinter die Tür gestellt und geraten: „Keine Hemmungen, schlagt nur zu! Wenn ihr es nicht macht, macht es der Ganove!“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Bärin Roman»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Bärin Roman» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Wilhelm Thöring - Verknotungen Erzählungen
Wilhelm Thöring
Wilhelm Thöring - Unter dem Ostwind
Wilhelm Thöring
Wilhelm Thöring - Raju und Barbara
Wilhelm Thöring
Honey Bunny - Die Sekretärin 1
Honey Bunny
Honey Bunny - Die Sekretärin 3
Honey Bunny
Gernot Hackl - DIE BÄRIN
Gernot Hackl
Honey Bunny - Die Sekretärin 2
Honey Bunny
Wilhelm Ernst Asbeck - Die letzten Keiths auf Balumoog
Wilhelm Ernst Asbeck
Wilhelm Ernst Asbeck - Die Brücke nach Ispahan
Wilhelm Ernst Asbeck
Отзывы о книге «Die Bärin Roman»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Bärin Roman» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x