Klaus Grammel - Weihnachten? Um Gottes Willen!

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Ein Weihnachtsbaum in einer evangelischen Kita wurde wieder abgebaut, weil ein muslimischer Vater seinen Kindern nicht zumuten wollte, mit diesem Symbol des Christentums konfrontiert zu werden. Das führte den evangelischen Pfarrer i. R. Klaus Grammel zu dem Entschluss, ein Buch über das Weihnachtsfest zu schreiben, über dessen geschichtliche Entwicklung, seine wechselnden Bedeutungen und was es ihm persönlich wert ist. Immer wieder scheitert er dabei, trotz interessanter Erkenntnisse, manchmal auch abseits des direkten Themas.
Klaus Grammel ist also zugleich Autor und Protagonist. Zu der Geschichte, die der Autor erzählt, gehört auch, wie der Protagonist versucht, das Rätsel eines geheimnisvollen Päckchens zu lösen, das ihm eines Tages zugesandt worden war.
Weil der Autor viele kulturgeschichtliche, historische und theologische Sachverhalte widergibt, von der Jungsteinzeit bis zur Gegenwart, weil er viel von sich selbst preisgibt, von seinen Erfahrungen und Erlebnissen, und schließlich, weil er eine Geschichte zu erzählen hat, nennt er sein Buch einen «autobiografischen Sachbuchroman». Man spürt ihm ab, wie ernst ihm sein Anliegen ist und mit wie viel Humor und Freude am Erzählen er zu Werke ging.
Ein Buch für jeden, der wissen will, was es mit diesem «schönschwierigen Fest» alles auf sich hat und der zugleich mit einer spannenden Geschichte unterhalten werden will.

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Zweitens: was ihr für wesentlich beim Weihnachtsfest haltet: die Geschenke für die Kinder, das Singen von Liedern bzw. Musikmachen und überhaupt das Feiern in der Familie, das alles ist erst durch Martin Luther, also durch die Kirche, möglich geworden. Das gab es vorher überhaupt nicht. Luther hat für diese Entwicklung das Tor aufgemacht. So richtig entwickelt hat sich das dann allerdings erst später.“

„Moment! Man hat sich vorher zu Weihnachten nichts geschenkt?“, unterbrach mich ein Erzieher.

„Richtig. Nichts. Nicht einmal die Kinder haben was gekriegt.

Weiter. Drittens: Den Weihnachtsmann würde es nicht geben ohne den Heiligen Nikolaus, der ein Bischof gewesen war, also ohne die Kirche.“

„Moment mal. Der Nikolaus, der hat gelebt?“ Es war noch einmal derselbe Erzieher.

„Ja, Nikolaus war der christliche Bischof von Myra. Die Stadt liegt heute in der Türkei und heißt Demre. Er ist am 6. Dezember 343 gestorben.“

„Nach Christus oder vor Christus?“

Ich schaute den Fragesteller verwundert an. Kann man heute nicht einmal die fundamentalsten Dinge voraussetzen?

„Nach Christus“, sagte ich und verschluckte ein „Natürlich. Wie kann man so dumm fragen.“

„Ausgerechnet am Nikolaustag ist der Bischof Nikolaus gestorben? So´n Zufall.“ Die Erzieherin, die den Zwischenruf gemacht hatte, sah mich erstaunt an.

„Der 6. Dezember wurde zum Tag des Heiligen Nikolaus, weil es sein Todestag war“, klärte ich sie auf. Sie staunte noch immer. „Und warum nahm man ausgerechnet den? Und nicht den Geburtstag?“

„Weil den Christen der Geburtstag nicht wichtig war. Den haben sie nicht gefeiert. Das machten nur die Heiden. Da euch diese Formulierung vielleicht diskriminierend erscheinen mag, sage ich mal lieber statt Heiden: die Nichtchristen.

Und damit bin ich bei Punkt vier: Die Geburt Jesu am 24. Dezember ist eine Legende, die die römischen Kaiser aufgebracht haben. Dass man ein Weihnachtsfest feiern sollte als Geburtstag Jesu Christi und das noch dazu am Tag der Wintersonnenwende, das war den Christen überhaupt nicht in den Sinn gekommen. Über dreihundert Jahre lang nicht. Ostern war ihnen wichtig. Aber nicht Weihnachten. Nun aber, nach 381, als das Christentum von den römischen Kaisern zur Staatsreligion erklärt worden war, wurde Weihnachten zu einem staatlichen christlichen Fest.

Ich fasse mal zusammen: Alles, was ihr an Weihnachten für wesentlich haltet, und womit ihr euch absetzen wollt von der Kirche, hat seine Bedeutung durch die Kirche. Und das, was ihr für typisch kirchlich haltet, den Weihnachtsbaum, der gerade stammt nicht aus der Kirche!“

Schweigen.

„Ich nehme noch mal was von deiner Stolle“, sagte endlich jemand. „Wenigstens die ist ja neutral.“

„Die Stolle kam im 14. Jahrhundert auf und sollte das gewickelte Jesuskind widerspiegeln.“ Ich sagte das ganz sachlich ohne triumphalen Unterton. Aber wurde es auch so gehört?

Wieder Schweigen.

Endlich meldete sich der Kitaleiter zu Wort. Er versuchte, sein Team in Schutz zu nehmen.

„Klaus, jetzt hast du es uns mal so richtig gegeben, denkst du. In Wahrheit hast du hier nur den Oberlehrer raushängen lassen, um uns zu erniedrigen. Ich finde, so etwas ist nicht kollegial. Das, was du gesagt hast, ist deine persönliche Meinung, deine ganz subjektive Sicht. Man kann das auch anders sehen.“

„Und wie?“

„Ich bin da kein Experte. Aber es gibt nie nur eine Meinung.“

„Jeder hat seine persönliche Sicht. Natürlich“, erwiderte ich. „Aber deshalb kann nicht jeder behaupten, was er will. Was ich gesagt habe, kann jeder wissen, der es wissen will. Und das sollte auch jeder wissen, zumal, wenn er verantwortlich ist, fürs Weihnachtsfeiern.

Auch wenn die Geschichtswissenschaft nicht ganz so sichere Urteile erlaubt wie die Naturwissenschaft – an dem, was ich gesagt habe, kann keiner vorbeigehen, der ernst genommen werden will. Wenn ihr das für eine Belehrung haltet – gut, dann war es eine, aber keine, mit der ich euch erniedrigen wollte.“

„Es mag ja stimmen, dass der Weihnachtsmann aus dem Heiligen Nikolaus entstanden ist. Ich will, das gar nicht bestreiten.“ Der jüngst eingestellte Erzieher ergriff das Wort. Angriff ist die beste Verteidigung, wird er sich gedacht haben. „Aber man muss doch fragen: warum denn? Vielleicht wollte man an Heilige nicht mehr glauben? Ich behaupte mal: Der Weihnachtsmann ist das Ergebnis einer Emanzipation. Er ist die befreite weltliche Variante des alten kirchlichen Heiligen. Den brauchen wir nicht mehr. Wir haben den Weihnachtsmann!“

Das Wort Weihnachtsmann klang wie eine Fanfare.

„Ja, das stimmt“, gab ich zu. „Die Figur des Weihnachtsmanns hat sich nach der Aufklärung entwickelt. Wobei freilich verschiedene Aspekte bei diesem Prozess eine Rolle gespielt haben. Zum Beispiel die der groben, bedrohlichen Gestalten des Winters. Im norddeutschen Raum der Knecht Ruprecht, im fränkischen der Pelzmärtel oder, besonders schlimm, der Krampus in den Alpengebieten. Ich denke schon, wie du, dass man den Weihnachtsmann unter dem Gesichtspunkt einer Befreiung von kirchlicher Bevormundung sehen kann. Die Kirche verlor ihr alleiniges Recht auf die Gestaltungshoheit des Weihnachtsfestes. Aber was ist eigentlich dabei herausgekommen? Der deutsche Weihnachtsmann straft und belohnt. Findest du diese Angst machende Pädagogik gut? Der amerikanische Weihnachtsmann lebt mit seiner Frau am Nordpol in einem Walt-Disney-Idyll mit Zwergen, Elfen und Wichtelmänner. Ist das aufklärerisch? Und der heutige weltweit anzutreffende Weihnachtsmann will nur eins von mir: Ich soll schenken und das heißt, ich soll kaufen. Er ist der Retter des Einzelhandels und der Motor unserer Wirtschaft. Hältst du das wirklich für einen Fortschritt? Es reicht nicht, gegen die Kirche zu sein. Man muss auch wissen, was man positiv will.

Und damit bin ich wieder bei euch. Was feiert ihr eigentlich, wenn ihr Weihnachten feiert?“

„Ein paar Wegweiser könnten nicht schaden“

Ich habe diesen Satz mal bei der amerikanischen Schriftstellerin Pearl S. Buck gelesen. Auf dem Nachhauseweg von der Kita ging er mir nicht aus dem Kopf. Ebenso wenig wie der Satz aus der Bibel:

„Sie sind wie Schafe, die keinen Hirten haben.“

Ich weiß, das Bild ist verbraucht. Aber es ist doch wirklich so, dass sie ziellos sind. Und deshalb machen sie dieses oder jenes, aber es ist keine Linie darin. Sie meinen es gut. Keine Frage. Aber gut gemeint ist, wie man so sagt, noch lange nicht gut.

Wie konnten sie bloß den Weihnachtsbaum am Kita–Eingang wegräumen! Wissen sie nicht, dass grüne Zweige und geschmückte Bäume in der Kulturgeschichte der Menschen eine wichtige, überaus positive Rolle spielen? Nein, sie wissen es nicht. Aber warum war ihr pädagogisches Gewissen so schwach? Die Kinder ihrer Kita haben den Baum geschmückt! Allein diese Tatsache hätten sie dem aufsässigen Vater doch entgegenhalten können. Und sie hätten mit ihm in den Koran schauen sollen, um ihm zu zeigen, wie der kleine Isa, noch in Maryams Leib, wie also der kleine Jesus noch vor seiner Geburt seiner Mutter Maria, Kraft und Zutrauen gegeben hat, als diese weit weg in der Wüste am Verzweifeln war und sich wünschte, tot zu sein.

„Sei nicht traurig … schüttele die Palme … und sie wird frische reife Datteln auf dich fallen lassen. Iss und trink und sei frohen Mutes …“

So zu lesen in Sure 19.

Der Weihnachtsbaum steht doch nicht für eine christlich-dogmatische Lehre von einem dreieinigen Gotteskind, die einem Muslim anstößig ist. Selbst das allein wäre auch noch kein Grund gewesen, dem Vater nachzugeben. Der Tannenbaum ist doch ein Symbol für Treue und Trost und Kraft zu jeder Zeit. „Was euch die Palme ist, ist uns der Tannenbaum“, hätten sie dem besorgten Vater sagen sollen.

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