Margarete Hachenberg - Friedrich Wilhelm Utsch

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Was alles geschah wohl zu der Zeit, als einer meiner Vorfahren als Förster für den Kurfürsten der damaligen Kurpfalz arbeitete? Vor sehr vielen Jahren bereits stellte ein Verwandter durch Recherche unseres Stammbaumes fest, dass Friedrich Wilhelm Utsch, der Jäger aus Kurpfalz, einer meiner Vorfahren war. Er lebte von 1732 bis 1795, zu der Zeit des Preußenkönigs Friedrich II und der Einfuhr der Kartoffel.
Zu Utsch gibt es nur ganz spärliche Informationen. Um daraus einen Roman schreiben zu können, befasste ich mich mit der Zeit in Deutschland im 18. Jahrhundert. Neben Fakten ist sehr vieles natürlich auch fiktiv, einfach aus meiner Fantasie heraus entstanden.
Mich interessierte, wie die Menschen damals in der Epoche des Absolutismus lebten, wie ihr Alltag aussah und erschreckte, als ich auf die Fakten stieß. So realistisch wie nur eben möglich fügte ich das in den Roman ein.
All das ist Teil meiner eigenen Vergangenheit und ich verfolgte den Weg zurück, erfand Lene, die Frau, den der Förster heiratete und Kinder mit ihr zeugte. Ob Friedrich Wilhelm Utsch je heiratete, weiß ich nicht.
Dieser Erbförster des Kurfürsten in der damaligen Kurpfalz erlebte in den letzten Jahren seines Lebens noch die Industrielle Revolution und die Anfänge der Französischen Revolution.
Ich hoffe, dass dieser Roman gefällt.

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Margarete Hachenberg

Friedrich Wilhelm Utsch

Ein Roman über den Jäger aus Kurpfalz

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Inhaltsverzeichnis Titel Margarete Hachenberg Friedrich Wilhelm Utsch Ein - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Margarete Hachenberg Friedrich Wilhelm Utsch Ein Roman über den Jäger aus Kurpfalz Dieses ebook wurde erstellt bei

Der siebenjährige Krieg Der siebenjährige Krieg „Der Krieg hat alles Geld aus unserer Staatskasse verschlungen. Was kann ich in dieser schier ausweglosen Situation bloß unternehmen?“ Friedrichs Schnallenschuhe schabten über den polierten Bretterboden und runzelte seine Stirn. „Wie soll ich diesen Krieg noch finanzieren?“ fragte er sich. „Was mache ich bloß? Ach, ich schicke meinen Diener aus, der soll eine Nachricht an die Münzprägestätte Veitel Heine Ephraim und Daniel Itzig bringen. Träge setzte er sich an seinen Sekretär aus edlem Eichenholz und kratzte mit der Feder über ein Stück Papier. „Die Finanzen Preußens sind vollkommen aufgebraucht. So kann ich unmöglich den Krieg weiter finanzieren und wir sind noch nicht am Ende. Ohne Eure Unterstützung, in welcher Form auch immer, ist Preußen hoffnungslos zerrüttet.“ Darunter machte der König seinen Stempel aus Wachs. „Berthold!“ rief er forsch aus seiner Bibliothek. Eilende Schritte eilten in das Gemach. „Was wünscht Ihr, Eure Majestät?“ Berthold verneigte sich tief. „Nehmt ein Pferd aus dem Stall und reitet auf der Stelle zu den Pächtern der Münzprägestätte. Überreicht den Herren diese Botschaft. Es eilt, also sputet Euch!“ Mit einer Handbewegung untermalte der König seine Worte. Berthold nahm das raschelnde Pergament als Rolle, setzte sich auf sein Pferd und erledigte den Auftrag des Königs, legte das Schriftstück auf den Tisch der Firma. Daniel Itzig las. Er nahm eine Feder, tauchte diese in ein Glas mit Tinte und schrieb. „Eure Majestät, ich biete Euch an, den Silbergehalt von Groschen und Talern zu senken. Außerdem unterbreite ich Euch noch das Angebot, Millionen von Münzen mit einem minderwertigen Feingehalt an Silber prägen zu lassen, was jedoch niemand merken wird.“ „Nehmt dies Papier und gebt es Eurer Majestät, dem König.“ Mit dieser Neuigkeit ritt Berthold zurück zum König und überreichte sie.Friedrichs Gesicht leuchtete und strahlte. Er notierte: „Mit Eurem Vorschlag bin ich einverstanden und sichere Euch auf Lebenszeit Straffreiheit zu. Bringt diese Nachricht wieder an denselben Ort.“ Berthold verschwand leise aus dem Gemach, an dessen Wände sich die Bücher auf Regalen reihten. „Nun muss ich nur noch die Unterlagen, die mir zukommen werden, vernichten, damit keiner merkt, dass ich, der König Preußens, etwas mit dieser Falschmünzerei zu tun habe.“ Ein Kronleuchter aus Glas mit einzelnen hängenden Elementen hing von der Decke herab, runde Säulen trennten die Regale voneinander und eine runde Nische schien den Raum optisch zu vergrößern. Die hohen Fenster mit ihren Rundbögen ließen die Strahlen der Sonne in das wunderschöne Gemach.

Die Jagd

Am Hofe des Kurfürsten

Eine neue Frucht

Die geheime Abmachung

Der Erbförster

Heinrich und Ludwig

Die Jagd

Die sonderbare Knolle

Der Kurfürst und sein Erbförster

Lene

Das Utschhaus am Rhein

Das Malteser Hospital

Die Kartoffel

Ein Wilddieb

Bei den Sienekamps

Friedrich

Am Schloss des Königs

Hiesel und seine Bande

Der preußische König

In Bayern

Der König und Voltaire

Die Jagd nach den Wilderern

Die Handwerker

Freiherr von Racknitz

Weit ist der Weg

Utsch und Ludwig

Das Elend

George Washington und der preußische König

Der Plan des Erbförsters

Die Vorbereitungen

Nachwort

Impressum neobooks

Der siebenjährige Krieg

„Der Krieg hat alles Geld aus unserer Staatskasse verschlungen. Was kann ich in dieser schier ausweglosen Situation bloß unternehmen?“ Friedrichs Schnallenschuhe schabten über den polierten Bretterboden und runzelte seine Stirn. „Wie soll ich diesen Krieg noch finanzieren?“ fragte er sich. „Was mache ich bloß? Ach, ich schicke meinen Diener aus, der soll eine Nachricht an die Münzprägestätte Veitel Heine Ephraim und Daniel Itzig bringen. Träge setzte er sich an seinen Sekretär aus edlem Eichenholz und kratzte mit der Feder über ein Stück Papier. „Die Finanzen Preußens sind vollkommen aufgebraucht. So kann ich unmöglich den Krieg weiter finanzieren und wir sind noch nicht am Ende. Ohne Eure Unterstützung, in welcher Form auch immer, ist Preußen hoffnungslos zerrüttet.“ Darunter machte der König seinen Stempel aus Wachs. „Berthold!“ rief er forsch aus seiner Bibliothek. Eilende Schritte eilten in das Gemach. „Was wünscht Ihr, Eure Majestät?“ Berthold verneigte sich tief. „Nehmt ein Pferd aus dem Stall und reitet auf der Stelle zu den Pächtern der Münzprägestätte. Überreicht den Herren diese Botschaft. Es eilt, also sputet Euch!“ Mit einer Handbewegung untermalte der König seine Worte. Berthold nahm das raschelnde Pergament als Rolle, setzte sich auf sein Pferd und erledigte den Auftrag des Königs, legte das Schriftstück auf den Tisch der Firma. Daniel Itzig las. Er nahm eine Feder, tauchte diese in ein Glas mit Tinte und schrieb. „Eure Majestät, ich biete Euch an, den Silbergehalt von Groschen und Talern zu senken. Außerdem unterbreite ich Euch noch das Angebot, Millionen von Münzen mit einem minderwertigen Feingehalt an Silber prägen zu lassen, was jedoch niemand merken wird.“ „Nehmt dies Papier und gebt es Eurer Majestät, dem König.“ Mit dieser Neuigkeit ritt Berthold zurück zum König und überreichte sie.Friedrichs Gesicht leuchtete und strahlte. Er notierte: „Mit Eurem Vorschlag bin ich einverstanden und sichere Euch auf Lebenszeit Straffreiheit zu. Bringt diese Nachricht wieder an denselben Ort.“ Berthold verschwand leise aus dem Gemach, an dessen Wände sich die Bücher auf Regalen reihten. „Nun muss ich nur noch die Unterlagen, die mir zukommen werden, vernichten, damit keiner merkt, dass ich, der König Preußens, etwas mit dieser Falschmünzerei zu tun habe.“ Ein Kronleuchter aus Glas mit einzelnen hängenden Elementen hing von der Decke herab, runde Säulen trennten die Regale voneinander und eine runde Nische schien den Raum optisch zu vergrößern. Die hohen Fenster mit ihren Rundbögen ließen die Strahlen der Sonne in das wunderschöne Gemach.

Die Jagd

Hörner erklangen zum Auftakt der Jagd. Die Windhunde verteilten sich zwischen den Reitern und hechelten. Alles Wild des Soonwaldes in der Nähe Bad Kreuznachs jagte der Jäger aus Kurpfalz, Friedrich Wilhelm Utsch und sein Gefolge. Hoch auf seinem Ross thronte der Jäger, der das Kommando gab. „Jagt die Meute!“ schrie er und seine Knechte liefen ihm hinterher. Im Galopp ritt der Jägersmann über das Gebirgsmassiv im Hunsrück, welches sich über die Stadt erhob. Ruhig lag der Mühlenteich mit seiner alten Mühle, in der die Bauern ihr Getreide mahlten.Der Weidmann und seine Knechte und Jäger trugen einen Hetzstrick an einem Riemen um ihre Hälse und an ihnen folgten je zwei Hunde. Die Vorderpfoten preschten weit nach vorne, die Hinterläufe streckten die Körper der hetzenden Hunde, die Knochen zeichneten sich ab. Friedrich Wilhelm Utsch hielt einen Teil des Metzstrickes in seiner offenen rechten Hand. Bei diesem Ritt in den Wald flatterte sein Haarzopf im Wind, lustig stellte er sich in die Höhe. Der Dreispitz saß auf seiner weißen Lockenpracht, über seinem weißen Hemd mit hohem Kragen und feiner Rüschenzier trug er eine Weste.

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