Manfred Rebele - strange!

Здесь есть возможность читать онлайн «Manfred Rebele - strange!» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

strange!: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «strange!»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die Erfahrung des Fremden beim Reisen: auf den ersten Blick unverständliche alte Kulturen, für deren Verständnis wissenschaftliche Quellen herangezogen werden. Das traurige Schicksal indigener Völker. Reiseerfahrungen an den Enden der Welt: exotische Landschaften. Geologische Zeitreisen ins Archaikum. Fremde Sitten im Vergleich mit deutscher «Ordnung». Folklore.

strange! — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «strange!», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Wer hier wanderte, der könnte vielleicht sogar begreifen, wie man in diesem wüsten, menschenfeindlichen Land leben kann – weit entfernt von anderen Menschen, mit seinen Schafen und einem Wetter widerstehend, das tiefe Furchen in den Gesichtern hinterlässt.

Wer hier wanderte, käme am Ende zu einer Tankstelle mitten im Irgendwo, der ein kleiner Laden angeschlossen ist, wo es nicht viel zu kaufen gibt, nur das Nötigste: Konservendosen und Pferdesättel. Er sähe mich dort einen Mate trinken – und träumen.

Finis Terrae

nannten die Seefahrer zunächst das Kap im Nordosten Spaniens. Mit den immer weiter ausgreifenden Entdeckungsfahrten schob sich dieses Ende immer weiter von Europa weg. Zunächst lag es an der Westküste Afrikas. Die portugiesischen Seefahrer des Mittelalters mussten all ihren Mut zusammennehmen, um diesen magischen Punkt zu überschreiten, der das äußerste Ende der bekannten Welt bezeichnete; jenseits von ihm konnten Schiffe über die Kante der Welt hinabstürzen, konnten aus Alpträumen entsprungene Ungeheuer aus dem Meer steigen und das Schiff verschlingen.

Am Ende der Entdeckungsfahrten lag das Ende der Welt - Fin del mundo- im südlichsten Teil des amerikanischen Kontinents: in Patagonien - weit weg von Europa, ein blasser Punkt in der Weite der immer weiter werdenden Welt. Aber immer noch hat das Wort "Ende der Welt" einen mittelalterlichen Geschmack auf der Zunge: Hier endet die bekannte Welt, das Vertraute; dort, jenseits das Unbekannte, wo alles möglich ist.

In unserer modernen Welt, in der der ganze Globus vermessen ist, ist die terra incognita verschwunden, gibt es keine weißen Flecken mehr, als deren Entdecker man sich ins Buch der Geschichte eintragen könnte. Das Jenseitige, der Ort, wo alles möglich ist, das sich die Phantasie in bunten Bildern ausmalt, es ist kein geographischer Ort mehr.

Aber geblieben ist das Bild der Grenze, der absoluten Grenze. Grenzen gibt es viele, Staatsgrenzen allemal, aber auch Flüsse und Berge bilden Grenzen. Meistens sieht es "drüben" kaum anders aus, die Sitten mögen ein wenig verschieden sein, doch solange die Menschen diesseits und jenseits der Grenze nicht nationalistisch aufgehetzt sind, wissen sie darum, dass ihre Gemeinsamkeiten zahlreicher sind als ihre Unterschiede: auch da drüben leben Menschen, und selbst wenn deren Kultur sehr fremdartig sein sollte, es ist eine Form der Kultur, wovon die eigene eine andere. Am Fin del mundo erwartet uns dagegen jenseits der Grenze keine andere Kultur, sondern - deren Ausbleiben. Das Ende der Welt ist das Ende der Zivilisation.

Also ist das Ende der Welt an vielen Orten, überall dort, wo menschliche Zivilisation sich ausdünnt und die Wüste beginnt? Aber hinter jeder Wüste ist irgendwo wieder bewohntes Land, hinter dem Ende der Welt jedoch: nichts.

Und wo liegt er nun, dieser magische Ort? Wir alle wissen, dass die Erde eine Kugel ist, dass man also auf jedem Kreis, den man um sie beschreibt, irgendwo auf bewohntes Land stoßen muss. Aber dieses Wissen ist seltsam abstrakt; denn wenn wir am Meer stehen, vor dieser Unendlichkeit des Wassers, sagen uns Anschauung und Gefühl: da hinten ist nichts mehr, und nur unser geographisches Wissen korrigiert unsere Vorstellung, die hier der mittelalterlichen recht nahe ist. Nirgendwo aber erscheint dies Gefühl naheliegender als in Patagonien und Feuerland: hinter dir liegt die endlose Weite der Steppe, so gut wie menschenleer, die Zivilisation dünn gesät, du stehst auf dem südlichsten Fleck der amerikanischen Landmasse, die hier in den sturmgepeitschten antarktischen Ozean ragt, vor dir eine lebensbedrohende Wasserwüste, hinter der keine freundlichen Gestade dich erwarten sondern eine lebensfeindliche Eiswüste, von einem Sturmgürtel umschlossen. Du stehst an einem Punkt der Erde, wo du froh bist, einem bescheidenen Stück Zivilisation zu begegnen , und der nächste Schritt darüber hinaus führt dich in deren vollständige Negation.

Man vermutet diesen Punkt zunächst in Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt. Sie hat 50.000 Einwohner und ist Zentrum des Feuerlandtourismus; hinzu kommt seine Funktion als Ausrüstungsstützpunkt für die zunehmenden Kreuzfahrten in die Antarktis. Als Bruce Chatwin sie besuchte, hatte er noch den Eindruck eines verschlafenen, unfreundlichen Kaffs am Ende der Welt, in dem "man nicht begraben sein möchte"; in der heutigen Geschäftigkeit kann dieser Eindruck nicht mehr aufkommen. Ushuaia ist ein "Muss" für jeden Südamerika-Individualreisenden, sei er per Fahrrad, Motorrad, Wohnmobil, Reisebus unterwegs: da kommt einiges zusammen. Und alle folgen dem Ruf "fin del mundo", der Idee vom Ende der Welt, die Ushuaia so genial als Markenzeichen für sich entwickelt hat, dass am Ende vom Abenteuer einer Reise ans Ende der Zivilisation nichts mehr übrig bleibt.

Auch an den großen Touristenmagneten Patagoniens, den Torres del Paine und am Fitzroymassiv hat man nicht das Gefühl, schon halb außerhalb der Welt zu sein. Aber wie immer ist solch ein Gefühl relativ. Wer von Europa einfliegt und sich dann von der Kleinstadt Puerto Natales im Süden über Schotterpisten aufmacht zu den Torres, für den sieht das grandios modellierte Granitmassiv, wenn es sich wie die Burg vom heiligen Gral aus der patagonischen Ebene erhebt, in all seiner Naturerhabenheit, Entrücktheit in der Weite der Pampa, unschwer aus wie ein Ausrufezeichen am südlichen Ende Amerikas . Wer sich jedoch nach einer tagelangen Reise durch Patagonien von Norden her diesen Granittürmen nähert, der genießt dort die touristische Infrastruktur, liest die in den Wanderhütten zurückgelassenen deutschen Zeitschriften und kommt sich nach der langen Zeit, die er unerreichbar und abgeschnitten von Informationen über das Weltgeschehen verbracht hat, vor wie nach Europa zurückgekehrt.

Wir suchten – und fanden- unser fin del mundo in Feuerland.

Feuerland

Blickt man von der flachen patagonischen Pampa über die Magellanstraße hinüber nach Feuerland, so zeigt sich das Land dort zunächst als eine ebensolche leicht gewellte Ebene. Im Ende 19. Jahrhundert/Anfang 20. Jh. gehörte dieses Gebiet einer einzigen Gesellschaft, der "Sociedad Explotadora de Tierra de Fuego", die hier Schafzucht in großem Stil betrieb (und zuvor einen Genozid an den Indianern). Cameron wurde 1904 von der Sociedad Exploradora, deren Besitz sich über einen ganzen Breitengrad erstreckte, als die Hauptestancia einer 300.000 ha großen Schafweide gegründet, welches wieder in Unterestancias "secciones" unterteilt war mit entsprechenden Verwaltern. Diese wiederum hatten "puestos", die von je einem Schafhirten besetzt waren, der mit Hunden und Pferden sich um die Schafe kümmerte. In Cameron stehen noch die Häuser der damaligen Estancia, aus blauem, rosa, grünem, mittlerweile verblichenem Wellblech mit Veranden, weißen Holzsäulen und Holzgittern. Diese Estancia war wie ein kleines Dorf: es gab Verwaltungsgebäude, Vorratshäuser, ein Gebäude für die zentrale Schafschur, el plantel de reproductores (Tierzucht?), maestranza (Werkstatt). Wir reiben uns die Augen und fühlen uns im Traum 90 Jahre zurückversetzt. Zurückversetzt aber in einen Geisterort: der "Supermarkt" in einem der einfachen Wellblechhäuser ist mit Vorhängeschloss verrammelt, wahrscheinlich längst aufgegeben, Klopfen und Rufen vergebens. Ende der Welt eben.

Aber noch nicht genug. Der abgelegenste Ort auf Feuerland scheint uns der Seno Almirantazgo zu sein, ein langer, schmaler Seitenarm der Magellanstraße, da zieht es uns hin.

Zunächst geht es durch klassisches leicht gewelltes Estancia-Land, und was an Gebäuden neben der Straße auftaucht, sieht neu und proper aus, in großem Stil, ein hier offenbar immer noch lohnendes Geschäft. Die Ebenen sind windturchtost: die Flechtenbärte der wenigen Bäume stehen waagerecht im Wind. Unter den Lengabäumen liegen gelbe kugelartige Früchte, walnussgroß mit einer wabenförmigen Oberfläche. Es handelt sich um einen parasitischen Pilz, der auf und um Äste und Zweige der Buchen wächst. Sein hiesiger Name: Pan de Indio. Darwin schreibt, dass dieser Pilz von den Indianern gesammelt und als einzige pflanzliche Nahrung gegessen wurde, und zwar roh. "Er hat einen schleimigen, unbedeutend süßen Geschmack, mit einem leichten Pilzgeruch."

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «strange!»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «strange!» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «strange!»

Обсуждение, отзывы о книге «strange!» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x