Maricel hatte sich blitzschnell wieder gefangen. Corazons Bekenntnis zu ihren Gefühlen gegenüber Wolfgang forderte natürlich jetzt erneut ihren Widerspruch besonders heraus. Sie lachte „Verliebt, verliebt, verliebt. Du bist süß. Sie hat sich verliebt, das alte Mädchen. Cora, sei nicht so kindisch. In einen solchen Typen verliebt man sich nicht. Außerdem ist er etliche Jahre jünger als du. Der ist doch höchstens Anfang 30 und was bist du …? Der hat deine Gedanken und Gefühle scheinbar schon total unter Kontrolle. Mein Gott, wie schrecklich, und das schon innerhalb von ein paar Stunden bist du dem komplett verfallen und hast keinen Verstand mehr. Du bist so was von doof, Cora, beschränkt bist du. Lässt dich von so einem Typen hypnotisieren. Ich, ich soll meine Finger von ihm lassen. So ein Blödsinn. Ich will doch gar nichts von ihm, was soll ich auch von ihm wollen? Wolfgang ist ja gar nicht mein Typ. Was soll wohl an dem schon dran sein, nichts. O.K., ein bißchen ficken und knutschen, meinetwegen, wenn es sein muss. Er will seinen Schwanz in die Muschi einer Farbigen stoßen, wie alle, weil unsere Körper für diese geilen Säue ein besonderer Kick sind, sie besonders geil finden, sonst nichts. An dem werde ich mir meine Finger wohl kaum schmutzig machen und täglich ständig mit ein paar eingespritzten Kalorien mehr von ihm im Schritt ständig herumlaufen, ja und mir mehrfach täglich Einlagen in das Höschen packen weil sein Samen ständig aus mir heraussickert. Cora, mein ehrlicher, schwesterlicher Rat: Vergiss ihn, wirf ihn sofort raus. Ich meine es ja nur gut. Komm ja nicht danach heulend angelaufen, dass du von diesem Kerl nur ausgenutzt, benutzt und so furchtbar auf ihn reingefallen bist. Jede Wette, drei, vier Tage, dann kommt die SMS, genau so passiert es nämlich todsicher. Ich tröste dich bestimmt nicht, ich hab dich gewarnt. Mehr kann ich nicht tun.“
Lachend sagte darauf jetzt Corazon „O, was bist du nur für ein falsches Luder. Du bist eine richtige Giftschlange. Wenn ich Wolfgang rauswerfen würde, würdest du doch schon an deiner Türe lauern, ihn dir catchen, und logischerweise gleich fesseln und ins Bett schleifen. Was dann kommt, ist ja wohl logisch. Du würdest ihm doch gleich an der Türe die Hose herunter reißen, zum Bett ziehen und erst gar nicht zum Nachdenken kommen lassen. Gleich würdest du ihn total blöd ficken und er bekäme den geilsten Sex seines Lebens, so oft er will und so viel er will, ja, und was er will. Aus deiner Muschi würdest du ihn doch gar nicht mehr rauslassen, bis du ihm auch noch den letzten Samentropfen herausgesaugt hast, damit er für ein paar Stunden keine Lust auf ein anderes Weib mehr hat, und natürlich am nächsten Tag mit hängender Zunge selbstverständlich zuverlässig wie ein Süchtiger wieder vor der Türe steht. Den würdest du doch am liebsten in jeder Sekunde den ganzen Tag über unter totaler Kontrolle halten, damit ihn dir keine mehr weg nehmen kann. Ich sage nur, gut aufpassen, mein liebes Schwesterchen, dass es todsicher so nicht kommen wird. Ich werde dich furchtbar enttäuschen, weil genau das Gegenteil passieren wird. Aha, Wolfgang ist so gar nicht dein Typ. Maricel, du Heuchlerin, dass ich nicht lache. Lüg doch nicht so, Wolfgang ist exakt genau auch dein Typ, für den du alles tun würdest. Gell, hättest ihn wohl auch gerne gehabt? Maricel, ich kenne dich doch. Du fliegst doch auch genau auf den Wolfgang-Typ, haste aber nicht im Kreuz. Den kriegst du nicht, gelle, Süße, niemals, hörst du, zum Mitdenken: N i i i e maaals. Der gehört mir, mir, mir ganz alleine. Und dir haue ich ein paar auf die Pfoten, wenn du ihm damit zu nahe kommen solltest. Tut mir doch aufrichtig leid. Ich tröste dich bei Gelegenheit, liebes Schwesterchen. Bye, bye, morgen bring ich dir vielleicht ein Stück Kuchen. Dabei erzähle ich dir auch, was wir so gemacht haben, damit du dich auch schön freuen kannst, du missgünstiges Weib.“ Lachend rief sie ihr noch zu „Mach dir doch einen schönen Samstag, mach einen Spaziergang, geh ins Kino, tu etwas lesen oder so oder leg meinetwegen deine Lauscher an die Wand. Da darfst du bald einen supergeilen Porno über viele Stunden erleben. Kannst bestimmt was lernen, gell, Schwesterchen, bist live bei deiner Schwester mit dabei. Ist doch auch ganz schön, oder? Den Mann musst du dir halt dazu denken. Das schaffst du schon. “ Lachend ging sie zu ihrer daneben befindlichen Wohnung zurück.
Maricel zischte ihr nur noch hinterher „Du bist so eine blöde Kuh, Cora, wirst sehen, du wirst es bitter bereuen.“ Als sie in ihrem Zimmer wieder alleine war, setzte sie sich an den Küchentisch und musste jetzt erst einmal heulen. Immer wieder flüsterte sie dabei „Von wegen Kino oder Spaziergang. Ich muss wissen, was sich da abspielt und leg mich auf die Couch, damit ich nichts versäume. Jetzt muss ich darüber nachdenken, wie ich an ihn herankommen kann.“ Sie verließ ihr Zimmer keine Minute, konnte allerdings die Geräusche aus Corazons Schlafzimmer, die sie Stunden später vernahm, nicht ertragen. Das musste sie leider über sich ergehen lassen, weil ihr Zimmer direkt neben Corazons Schlafzimmer und – wie gesagt – die Zimmer sehr hellhörig waren. An Maricel bewahrheitete sich einmal wieder, dass in der Liebe, im Kampf um einen Mann auch schwesterliche Bindungen nicht mehr die geringste Rolle spielen. Ihren Vorsatz, Wolfgang ihrer Schwester abspenstig zu machen, gab sie erst auf, als sie selbst schließlich in seinen Armen liegen durfte und ihr Ziel erreicht hatte.
Als Wolfgang am Samstag-Nachmittag etwas früher als verabredet kam, hatte sich Corazon gerade abgetrocknet und war im Begriff sich das Badetuch umzubinden. Nackt stand sie in dem kleinen Gang, der die Küche und das kleine Wohnzimmer mit einander verband. Sehr genau wusste sie, dass es nur Wolfgang sein konnte, der klopfte, tat aber so, als ob sie mit Maricel gerechnet hatte. Wie sie öffnete, sah sie gar nicht weiter hin und sagte "Maricel, du, mein Liebster kommt gleich, da möchte ich ganz hübsch und frisch für ihn sein. Das mag er nämlich. Mein Gott, ich bin zum ersten Mal bei einem Mann so furchtbar aufgeregt, weil er doch so gescheit und so ein toller Mann ist. Und ich als kleine Krankenschwester bin doch so dumm, hab richtig große Angst davor. Stell dir vor, ich darf sogar ‚Mein Liebster’ und ‚Mein Liebling’ zu ihm sagen. Ich bin so glücklich und liebe ihn ganz schrecklich, würde ihm sofort die Füße küssen, meinem süßen Jungen.“ Dass Wolfgang solche unvermittelten, ehrlichen Huldigungen natürlich mit größter Freude zur Kenntnis nahm, lässt sich denken. Das war die schönste Begrüßung, die er jemals erlebt hatte. Und was er zudem zu sehen bekam, war der Gipfel optischer Genüsse und beflügelte seine Fantasie verständlicherweise ungeheuer.
Erst als sich Corazon nach etlichen Sekunden umdrehte, sah sie, wer da hinter ihr stand. Laut lachend schrie sie auf "Nein, O Gott, ich bin doch fast nackt. Wolfgang, Liebster, nein, nicht gucken, nicht gucken" lief auf ihn zu und hing auch schon an seinem Hals. Für Wolfgang kam das alles sehr überraschend, dass er jetzt eine nur mit einem vorgehaltenen Badetuch ‚bekleidete’ Frau in den Armen halten durfte, die ihn überall abküsste. Ganz automatisch ging eine Hand an ihre Brüste, versuchte sie zu umfangen und schlich sich über den Bauch weiter runter zu ihrer Scham. Seine andere Hand packte eine Pobacke. Wenn sich Corazon jetzt nicht aus seinen Armen gelöst und dabei das so schüchterne, schamhafte Mädchen gespielt hätte, hätte er ihr sicher in Sekunden das Badetuch herunter gerissen und sie wären jetzt sofort gemeinsam im Schlafzimmer verschwunden. So weit waren sie noch nicht. Das wollte Corazon damit auch nicht bezwecken. Sie wollte ihn nur gleich am Anfang ein wenig auf den gemeinsamen Nachmittag einstimmen und für Sekunden die ihn erwartenden Schätze zeigen. Blitzschnell verschwand sie in ihrem Schlafzimmer und kleidete sich dort an.
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