Langsam schritt Desiderius am Rand des Beckens entlang, verborgen hinter den schmalen Deckensäulen, der Mosaikfußboden unter seinen Füßen fühlte sich durch den Wasserdampf warm und feucht an. Eine Dienstmagd trat ein und kippte zwei volle Krüge mit heißem Wasser in das Becken. Sie bemerkte ihn nicht, ebenso wenig wie der badende Mann.
»Das war nicht nötig, aber danke«, hörte Desiderius ihn sagen.
Die Dienstmagd lächelte und machte einen vornehmen Knickst. »Stets zu Diensten, Herr.« Als sie sich aufrichtete, bemerkte sie Desiderius, der gegenüber von ihr halb hinter einer Säule versteckt zu ihr blickte.
Noch bevor sie auf ihn aufmerksam machen konnte, schüttelte er streng den Kopf.
Sie kämpfte mit einem amüsierten Lächeln, als sie sich zurückzog. Glücklicherweise hatte der Badende keine Augen mehr für sie gehabt, und ihre Belustigung nicht bemerkt.
Angeregt beobachtete Desiderius den Rücken des jungen Mannes, der sich allein im Raum glaubte.
Er stand am Beckenrand, mit dem Rücken zur Statue, und rieb seine Arme und Schultern mit duftendem Blütenöl ein, das aus Erfahrung seine Haut seidenzart werden ließ.
Desiderius` Atem ging schwerer, je weiter er zusah. Während die Hände des anderen Mannes an dem geschmeidigen Körper hinabwanderten und das glänzende Öl auf Brust und Bauch verteilten, glitten auch Desiderius‘ Hände an sich hinab, zu dem Fleisch zwischen seinen Beinen, das unter dem Morgenmantel rasch an Härte gewann. Gebannt sah er dabei zu, wie der andere selbst in tiefere Körperregion gelangte und stöhnend den Kopf in den Nacken legte.
Mit einem lüsternen Lächeln ließ Desiderius den Morgenmantel am Rand des Beckens zu Boden fallen und stieg leise in das Wasser.
Cohen zuckte heftig zusammen, als er sich an dessen feuchten Rücken drängte.
»Ich bin es«, hauchte Desiderius ihm rau ins Ohr. Er umschlang Cohen von hinten, sofort lehnte sich der Körper seines Liebhabers an seine Brust und schmiegte sich wie eine glitschige Schlange an ihn, die herrlich nach Lilien duftete.
Der Geruch berauschte die Sinne beider Männer gleicher Maßen.
Trotzdem griff Cohen noch vor dem Austausch von Zärtlichkeiten rasch nach der schwarzen Augenklappe, die direkt neben ihnen am Beckenrand lag, und die für gewöhnlich seine zugenähte leere Augenhöhle und die schräg darüber laufende tiefe Narbe verdeckte.
Es gelang Desiderius, ihn daran zu hindern. Er umfing Cohens Handgelenk und zwang den ausgestreckten Arm zurück, während er versicherte: »Die brauchst du nicht.«
Das Zögern in Cohens Gliedmaßen war deutlich zu spüren und mit bloßem Auge zu erkennen, aber als Desiderius ihm seine Härte in den Rücken stupste, war Cohen bereit, die Augenklappe zu vergessen.
Desiderius führte seine Hände an Cohens eingeölter Brust hinab über das Spiel der strammen Bauchmuskeln bis zwischen seine Beine, wo er Cohens Finger durch seine ersetzte.
»Lass mich dir helfen«, hauchte er ihm heiser vor Lust zu und knabberte an seinem Ohrläppchen.
Cohen ergab sich mit einem leisen Keuchen. Er legte den Kopf schief und fuhr mit den nassen Fingern in Desiderius‘ dunkles Haar, um ihn an seinen Hals zu ziehen.
Küssend liebkoste Desiderius Cohens schlanken Hals, fuhr hauchzart mit der Zungenspitze durch die Kuhle seines Schlüsselbeins, das Öl, das seine Haut bedeckte, schmeckte bitter auf Desiderius‘ Zunge.
Sanft massierte Desiderius das lieblich duftende Öl in die erhitzte Haut ein, das Cohen bereits auf seinem Körper verteilt hatte, bis der glänzende Leib unter seinen Berührungen restlos entspannt an seiner Brust lehnte.
Mit einem stetigen Schmatzen fuhr seine kräftige Hand an Cohens aufgestelltem Glied rauf und runter, die zur Faust geballten Finger kannten keine Gnade für das harte Fleisch, und brachten es schnell zum Pulsieren. Cohens Atem wurde lauter, schwerer.
»Ich bin ohne dich aufgewacht«, flüsterte Desiderius ein wenig anklagend in das Ohr seines Liebhabers, und küsste erneut zärtlich dessen Hals.
Cohen rieb das Gesicht an Desiderius‘ rauen Bartstoppeln. »Die Hitze trieb mich aus deinem Bett, ich wollte dich so früh nicht wecken.«
»Hättest du es nur getan«, seufzte Desiderius.
»Wieder dieser Alptraum?« Cohens Becken zuckte vor und zurück, um das ölbeschmierte Glied in Desiderius‘ Faust zu stoßen. Dabei drängte sich Desiderius von hinten an ihn und presste sein eigenes hartes Fleisch zwischen die zwei prallen Pobacken, um zu verdeutlichen, dass er auch noch da war. Liebevoll strich Cohen ihm durchs Haar, sein sündhaft süßer Mund küsste Desiderius‘ Mundwinkel, als wollte er ihn um Verzeihung bitten.
Mit einem abfälligen Brummen antwortete Desiderius auf die Frage. »Ich fürchte, ich werde diese Wand bald einreißen müssen.«
»Es ist nur ein Traum«, versuchte Cohen ihn zu beruhigen, er zog ihn wieder an seinen Hals. »Die Mauern, die uns umschließen, sind dir fremd, dein Verstand spielt dir Streiche, weil du dich unwohl fühlst. Sprich mit Bellzazar über den Traum, wenn du Zweifel hast – Oh, das fühlt sich gut an.«
Desiderius leckte noch einmal Cohens Halsseite hinauf bis zum Ohrläppchen, und sog den Duft der feuchten Haut in seine geblähten Nasenflügel. »Reden wir nicht über meine Träume, lass uns lieber versuchen, sie in Vergessenheit geraten zu lassen.«
Seine Hand fuhr über den steinharten Körper nach oben und legte sich sanft um die schlanke Kehle. Mit einem Lächeln ließ Cohen den Kopf zurückfallen und zog mit beiden Händen Desiderius an seinen Mund heran. Umgehend fanden sich ihre Lippen, bewegten sich lieblich aufeinander. Desiderius‘ Zunge glitt verspielt in Cohens Mund und nahm ihn in Besitz, während seine Faust mit Cohens Hüfte einen gemeinsamen Rhythmus fand. Cohen stöhnte in den Kuss hinein, erstickend an seiner eigenen Lust.
Während sie sich küssten, schabte Desiderius etwas Öl mit der Hand von Cohens Körper, um es anschließend auf seinem eigenen Glied zu verteilen. Mit dem Knie schob Desiderius behutsam Cohens Schenkel auseinander, er drängte ihn, das Bein auf den Beckenrand zu stellen. Er ging ein wenig in die Knie, wie von selbst fand die Spitze seiner Männlichkeit den Zugang zu Cohens warmen Innerem.
Der Muskelring zuckte, war jedoch noch ganz hart.
»Lass mich gewähren«, hauchte Desiderius seinem Liebsten lüstern zu, erneut legte er ihm die Hand um die Kehle und zwang den Kopf wieder in den Nacken, um ihn mit Lippen und Zunge in Ektase zu treiben. Dank seiner animalischen Küsse und seiner überaus geschickten Faust, die Cohens hartes Fleisch geradezu melkte, dauerte es kaum einen ganzen Augenblick, bis seine speerförmige Eichel durch die zuckende Barriere drang.
Cohen stieß ein Japsen aus, das Desiderius mit seinen Lippen erstickte. Starke Finger krallten sich in seinem dunklen, kräftigen Haar fest und zerrten daran, bis sie in unbequemer Stellung aufeinanderhingen; zwei verkrampfte Körper, die einander brauchten.
Es schien Cohen nicht zu stören, er bewegte weiter das Becken, um sein geschwollenes Glied in Desiderius` Faust zu stoßen, womit er sich immer wieder selbst aufspießte.
Keuchend rieben sie die langsam erhitzten Gesichter aneinander, während Cohen ihren Rhythmus ganz allein bestimmte, immer und immer wieder fanden sich ihre Münder zu stürmischen, atemlosen Küssen. Cohen biss Desiderius fest in die Unterlippe, sodass ihm ein heißer Schauer über den Nacken direkt ins Rückgrat lief. Das Wasser bewegte sich zusammen mit ihnen, die Wellen leckten an ihren Schenkeln und Genitalien, feucht und warm, wie tausend gierige Münder.
Es dauert nicht lange, bis die heiße Begierde sein Blut zum Kochen und sein hartes Fleisch zum Zucken brachte. Er spürte das Brennen in den Eingeweiden, das von seinem Magen in seine Lenden hin ausstrahlte, fühlte seine Hoden sich zusammenziehen, während sie im warmen Wasser gegen Cohens Schenkel stießen.
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