M. B. Bolder
Somber Side of Love
Die düstere Seite der Liebe - Teil 1 Mexiko
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel M. B. Bolder Somber Side of Love Die düstere Seite der Liebe - Teil 1 Mexiko Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Impressum neobooks
Allein und einsam sitze ich im Flugzeug von Philadelphia nach Mexiko Stadt und denke über die letzten Monate meines Lebens nach, wobei mein dreißigster Geburtstag vor zwei Tagen völlig unspektakulär vorübergegangen ist.
Den Nachmittag habe ich mit meiner Familie verbracht, doch am Abend habe ich meine Reisetasche gepackt, die mich nach Palenque in Mexiko begleiten soll.
Dass dieser Flug letztendlich mein ganzes Leben völlig auf den Kopf stellt, ahne ich zu diesem Zeitpunkt nicht im Entferntesten.
Palenque ist mir archäologisch völlig unbekannt, denn ich hatte bisher ausschließlich in Ägypten gearbeitet.
Vor vier Monaten habe ich meine Lebensgefährtin Faith aus meiner Wohnung geschmissen, weil sie mich ständig mit anderen Männern betrog und mich laufend hintergangen hat.
Es hat verdammt wehgetan sie hinauszuwerfen, aber ich konnte einfach nicht mehr.
Der ständige Betrug und vor allem die Streiterei darum, hat noch mehr wehgetan als der Umstand, dass sie plötzlich von heute auf morgen nicht mehr da war.
Obwohl ich einmal dachte, sie wäre die Liebe meines Lebens und die Frau, die ich einmal heiraten und vielleicht sogar Kinder mit ihr haben werde.
So schnell kann ein Traum zu Ende gehen und das Leben muss sich plötzlich einen neuen anderen Weg suchen, damit man vielleicht eines Tages wieder glücklich sein kann.
Doch davon bin ich im Moment ziemlich weit entfernt.
Ich ging also weiterhin meiner Arbeit als Dozent für ägyptische Geschichte an der University of Pennsylvania in Philadelphia nach.
Das ist die gleiche Universität, an der ich fünf Jahre lang Archäologie und Anthropologie studiert hatte.
Nach dem Studium war ich zunächst einige Jahre in Ägypten bei verschiedenen Ausgrabungsstätten tätig, bis mir die Universität die Beschäftigung als Dozent anbot.
Ich nahm die Stelle dankbar an, weil mich der staubige Job im Wüstensand, im Tal der Toten und nach einer leidigen Geschichte mit der Presse nach drei Jahren doch ziemlich mitgenommen hatte.
Letzte Woche jedoch sprach mich Professor Collins völlig unerwartet darauf an, ob ich nicht wieder einmal Lust hätte eine archäologische Stätte zu untersuchen?
Ein gewisser Mr. Lázló Dunaway, millionenschwerer Finanzmagnat und Börsenmakler aus New York hätte ihn darauf angesprochen, ob er nicht einen Archäologen kenne, der zwar fleißig aber sehr diskret sei.
Er suche einen Archäologen für Palenque in Mexiko, wofür er eine Grabungsgenehmigung hätte.
Ich war zunächst sehr erstaunt darüber, dass Collins gerade auf mich kam, ausgerechnet bei dem Thema Mittelamerika, das noch nie mein Wirkungskreis war.
Immerhin hatte ich mich auf Ägypten spezialisiert und von den mittelamerikanischen Kulturen bei meinem Studium nur am Rande etwas aufgeschnappt.
Aber Collins hatte das Dilemma mit Faith mitbekommen und meinte, eine kleine Abwechslung täte mir ganz gut und ich könne jederzeit wieder als Dozent an die Universität zurückkommen, wenn ich gar nicht mit dem Thema klar käme…
Gut! Habe ich mir gedacht, warum eigentlich nicht, wieder einmal heraus aus dem tristen Philadelphia in ein etwas wärmeres Klima und vor allem weit weg von Faith.
Nach nicht allzu langem Überlegen habe ich dann neugierig geworden, begeistert zugesagt.
Die letzte Woche habe ich hauptsächlich damit zugebracht, mich über die mittelamerikanischen Kulturen und vor allem über Palenque zu informieren und mich möglichst schlau zu machen.
Dabei mir fiel auf, dass dieses Thema mindestens genauso interessant ist wie Ägypten, wenn nicht sogar noch mehr.
Warum ist mir das bisher noch nie aufgefallen?
Meine Passion war bis jetzt immer nur das alte Ägypten mit seinen Pharaonen und ich habe gar nicht gesehen, dass es sogar Parallelen zu Mittelamerika gibt.
Jetzt werde ich mich wohl oder übel sowieso weiter damit beschäftigen müssen, vor allem wenn es um die Schriftzeichen der Maya geht, welche mir im Moment noch völlig fremd sind.
Dabei fällt mir gerade so ein, dass ich es versäumt habe, mich gleichzeitig über meinen neuen Arbeitgeber Mr. Dunaway zu informieren oder ihn wenigstens im Internet zu recherchieren.
Nachdem Collins aber meinte, Mr. Dunaway mache einen sehr seriösen Eindruck und da er sogar eine Grabungserlaubnis für den Tempel der Inschriften hat, welche mit großer Wahrscheinlichkeit nicht jeder bekommt, hielt ich das erst einmal nicht für so wichtig.
Ich werde mich einfach überraschen lassen.
Nach der Landung in Mexiko-Stadt geht es erst einmal weiter nach Villahermosa im mexikanischen Bundesstaat Tabasco.
Von dort aus geht es weiter nach Palenque im Landesteil Chiapas, mit einer kleinen privaten Cessna Caravan Propellermaschine, die für höchstens zwei Piloten und sechs Passagiere ausgerichtet ist.
Heute bin ich allerdings der einzige Passagier und wir fliegen Richtung Südost Palenque Stadt entgegen, das inzwischen einen eigenen kleinen Flughafen besitzt und schon fast an der Grenze zu Guatemala liegt.
Dort wartet man bereits auf mich, weit weg von den Badestränden Mexikos und das Ziel liegt ziemlich weit im Inland und mitten im Regenwald Mexikos.
Mr. Dunaway wollte mich vom Flughafen abholen und ich hoffe er ist pünktlich, denn der lange Flug war ziemlich anstrengend und ich freue mich auf ein kleines Dinner und vor allem auf ein Bett oder wenigstens auf einen einigermaßen bequemen Schlafplatz.
Mein Tag begann ziemlich früh damit, dass ich meiner sehr netten Nachbarin Mrs. White erst einmal erklären musste, wohin sie meine Post nachsenden soll und ihr dann meinen Wohnungsschlüssel überlassen habe, damit sie meine … naja eher die Pflanzen von Faith, gießen kann.
Sie soll sich auch nach dem Gefrierschrank, der Heizung und allem anderen umschauen, damit nicht irgendwann, das Wasser einen Stock tiefer läuft, wenn es im Winter kalt wird.
Ich werde meine Wohnung wohl ein paar Monate nicht mehr sehen, aber im Moment wo es in Philadelphia Mitte Oktober bereits ungewöhnlich kalt ist, bin ich gar nicht so böse darum.
Danach war ich noch kurz in der Universität und habe meinen Schreibtisch leer geräumt, wobei ich zeitgleich meine Eltern telefonisch darüber informierte, dass ich wahrscheinlich die nächsten Monate in Mexiko zubringen werde.
Meine Mutter war gar nicht begeistert, sie meinte nur warum ich mir das wieder antun wolle im Staub der Zeit herum zu kratzen.
Ich hätte doch einen wunderbaren bequemen Job als Dozent und die Gefahren in Mexiko mit den dort herrschenden Drogenkriegen wären ja auch nicht zu unterschätzen.
Ich konnte sie aber damit beruhigen, dass es in Chiapas nicht ganz so schlimm wäre mit den Drogenbanden, wie in anderen Teilen Mexikos und wir ja abgeschottet im Regenwald arbeiten.
Außerdem habe ich jetzt wieder einmal richtig Lust, vor Ort an den Objekten zu arbeiten und mich das Thema Mittelamerika archäologisch inzwischen sehr interessiert.
Читать дальше