Hans Günter Hess - Das Tor der sieben Sünden

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Eine kleine wallonische Ortschaft ist Schauplatz dieses vergnüglichen historischen Romans. Hier leben kurz nach der Jahrhundertwende, säuberlich getrennt durch eine alte Klostermauer, Arme und Reiche. Auf der Südseite flirtet Sarly, der mittellose Tagedieb und Nachbar der Hure Madeleine, heftig mit der schönen Frau des Handelshausbesitzers jenseits der Mauer. Drüben, auf der Nordseite, hält die Tochter des Obergerichtsrates Ausschau nach einem Intimpartner und sucht sich den Holzfällersohn aus. Nicht nur Hunde und Kinder finden den geheimen Weg durch das rostige Tor. Ganz im Verborgenen gehen auch die Honoratioren ihren Gelüsten nach. Liebesspiele in vielen Varianten bringen die Moral und die Standesgrenzen ins Wanken. Sünde!, wettern die Frau Obergerichtsrat, der bibeltreue Holzfäller und der Priester. Doch der rückwärtsgewandte Klerus kann den Umbruch der Zeiten ebenso wenig aufhalten wie die bestechliche Justiz. Kinder und Liebende gehen voran auf den Weg in eine vorurteilsfreie Zeit.

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Ein kapitaler Karpfen näherte sich plötzlich dem Käscher. Sarlys fixierte gespannt jede seiner Bewegungen. Sollte er diesen Fisch kriegen, hatte er ausgesorgt für heute, ja es würde noch für Madeleine ein fetter Bissen abfallen. Jetzt schwamm er zur Hälfte über der Falle. Sarly hob sie blitzschnell von hinten an, jetzt konnte ihm seine Mahlzeit nicht mehr entkommen. Mit einem Schwung schleuderte er das zappelnde Tier aus seinem Lebenselement, betäubte es mit dem Messerknauf, bevor er es abstach. Er ließ diese Lebewesen nie qualvoll sterben, er tötete sie auch nur, um den Hunger zu stillen. Diesmal hatte einen stattlichen Vierpfünder erwischt. Jetzt musste er sich beeilen. Bevor er den Fänger versteckte, schickte er der Mühle einen schadenfrohen Blick zu und verschwand für alle unsichtbar aus der Umgebung des Teiches. Erst kurz vor dem Hurenhaus tauchte er auf. Die Inhaberin fegte gerade ihren einzigen Raum. Er lachte.

„Madeleine, ich habe dem Müller einen fetten Karpfen abgeschwatzt, wenn du ihn zurechtmachst, haben wir einen satten Fraß.“

Sie besah sich den Fisch und nickte. Sarly kniff ihr dabei in den Hintern und scherzte:

„Wenn ich gefressen habe, dann nehme ich dich zum Nachtisch, du riechst heute so gut.“

Zwinkernd verschwand sie im Haus. Während sie Töpfe klappernd am Herd wirtschaftete, saß er draußen am Bach und sang Schmählieder auf den Klerus, der sich überall und ständig über die Verderbtheit der Menschen beklagte. Sarly lachte verächtlich, wenn er eine Strophe beendete.

„Ja, ja die Pfaffen“,

rief er dann,

„diese Kerle, die tun so, als ob sie nicht sündigen würden. Dabei saufen, fressen und huren sie wie alle anderen.“

Und wieder lachte er lauthals. Madeleine garte indessen den Karpfen in einem mit Zwiebeln, Salz und Lorbeer gewürzten Sud.

„Komm rein zum Mampfen, Sarly!“,

schrie sie nach draußen. Selbst breitbeinig auf einem der zwei Schemel sitzend, zerlegte sie bereits den Fisch. Auch eine Flasche Roten und ein Kanten Backwerk stellte sie noch dazu. Sarly begann schmatzend das wohlschmeckende Fleisch zu verschlingen, ab und zu biss er ins Brot und nahm einen Schluck aus der Bouteille. Madeleine tat ihm gleich. Gläser und Besteck aufzutischen lohnte nicht, das, was sie besaß, nutzte sie nur für ihre vornehmen Kunden. Der halbe Karpfen lag noch unberührt im Topf, da griff Sarly schon nach ihrem nackten Schenkel:

„Hör jetzt auf mit dem Fressen, Madeleine, jetzt will ich es dir erst mal besorgen.“

Sie schob seine Hand weg.

„Los, erst waschen wir mal unsere Pfoten, mit den Fischhänden lass ich dich nicht ran!“

Für diesen Zweck hielt sie immer eine Schüssel Wasser bereit. Sie ließ Sarly den Vortritt. Ungeduldig streifte er sein zerlumptes Hemd ab und spülte sich schnaufend und prustend die fischigen Reste von Mund und Händen. Dann überließ er Madeleine den Waschplatz. Während sie frisches Wasser eingoss, fixierte er sie schon lüstern von hinten. Kaum das sie fertig war, riss er ihr auch schon Rock und Mieder vom Leib und begann sie zu begrabschen. Bei ihren Kunden verweigerte sie allerdings solche brünstigen Attacken. Er genoss diese Ausnahme, ja sie bot ihm sogar durch aufreizende Gesten alles an, woran er und sie Freude hatten. Sarly entfaltete sich dabei zu einem genüsslichen Verführer. Als er gar seinen Mund zu Hilfe nahm, drückte sie seinen Kopf dorthin, wo sie die meisten Wonnen spürte. Das kurze Spiel trieb Beide zur Hochform, bevor er sie ziemlich unsanft auf ihre Pritsche presste und bestieg. Heißblütig empfing sie ihn als wilden ausdauernden Liebhaber und revanchierte sich dafür mit allen Tricks der Liebeskunst. Dadurch noch mehr anstachelt, hetzte er sie so auf den Gipfel der Lust. Sie begann wie ein gefangenes Spanferkel zu quieken und zu schreien, dass man glauben mochte, sie würde abgemurkst. Aber schon kurze Zeit später konnte man ihr hämisches und ordinäres Lachen wieder hören. Sie verriet ungeniert Sarly die missglückten Liebespraktiken ihrer Freier und überschüttete sie mit Hohn. Er geriet dabei so in Fahrt, dass ihre Sinneslüste erneut entfachten. Als sie schließlich ermattet von einander abließen, kündigte sich bereits die Nacht an.

Madeleine verspürte an diesem Tag mindestens vier Orgasmen. Dieses Wort für das Hochgefühl der Liebewonnen gab es in ihrer Sprache nicht, wie auch in der von Sarly. Ihr Ausdrucksvermögen basierte auf einfacher Ebene, war direkt, meist derb und mitunter obszön. Eine solche Vokabel kannten nur die gebildeten Leute auf der Nordseite der Mauer. Sie benutzten sie aber nicht, denn das Gefühl, das sich damit verband, blieb ihrem Stand verborgen. Es galt schon als unschicklich, das Wort überhaupt zu erwähnen. Sich dieses Erlebnis gar zu gönnen, käme einem Tabubruch gleich. Man hielt es für eine Sünde. Aber auch andere, denen es fremd war, empfanden solcher Art von Liebeslust anstößig. Zu ihnen gehörte der Holzfäller Flaubert, doch dazu später mehr.

Madeleine gönnte sich allerdings von Zeit zu Zeit dieses Vergnügen, und Sarly galt als derjenige, der ihre Wünsche verstand und erfüllte. Sie waren deswegen kein Liebespaar, denn sie mochten viel zu sehr ihre Freiheit und Unabhängigkeit.

„Du brauchst heute nicht zu zahlen, Sarly, du hast mir einen guten Happen besorgt, dafür habe ich dich belohnt. Du bekommst sogar extra eine Flasche Roten, davon habe ich reichlich.“

Sie verdrückten noch zusammen den Rest ihrer Mahlzeit, danach drängte ihn Madeleine zu gehen. Der Schnüffler wollte kommen, da musste sie sich ausreichend vorbereiten. Dass sie von Bezahlung redete, lag an der Gewohnheit. Sarly bezahlte nie, wovon auch, und das wusste sie. Sie erteilte ihm noch einen Auftrag, bevor er sich aufmachte.

Jetzt, wo er auf seinem Heubett lag, streichelte ihn eine innere Harmonie. Er war satt, hatte sich mit Madeleine vergnügt und war frei, zu nichts verpflichtet. Begleitet von einem Schluck Roten schlief er ein. Am Morgen richtete er den Blick auf das nördliche Fenster über der Terrasse. Es musste wohl Madame Dubois’ Schlaf- oder Ankleidezimmer sein, das dahinter lag. Sie tauchte meist um diese Zeit auf, öffnete beide Flügel und wenn die Vorhänge zurückgezogen waren, sah er sie in dem Raum umherwandeln. Manchmal schlüpfte sie in ein anderes Kleid. Dabei bemerkte er, wie sie sich nach dem Umziehen im Spiegel betrachtete. Mitunter rannte sie auch in Unterwäsche herum. Ein Anblick, den Sarly besonders liebte. Seit einigen Wochen fühlte er eine leise Sehnsucht, die sich immer dann einstellte, wenn er sie erblickte. Jetzt rüttelte sie plötzlich an seinem Gewissen und trübte seine Gedanken. Dass er noch vor ein paar Stunden bei Madeleine gewesen war, empfand er für einen Augenblick als Betrug an ihr, aber wie gesagt, nur einen Augenblick. Sofort machten sich andere Gedanken breit, die Lüsternheit und Gier nach ihrem schönen Körper entfachten. Doch mit dem Schließen der Vorhänge verblasste diese Vision. Sarly beschloss, sich ins Stroh zu legen und noch eine Weile zu schlafen. Vorher verschloss er die Luke.

Clochard blieb in seiner Sehnsucht beständiger. Er liebte Fifi, wenn auch nur in Gedanken. Falls er nicht gerade unter großem Hunger litt, belauerte er sie am Zaun. Um ihr nahe zu sein, schlich er stets durch das Tor in der Mauer. Dazu musste er nur ein paar Meter laufen und wurde obendrein von niemandem entdeckt, der ihn hätte verjagen können. Morgen, so seine Absicht, würde er wieder die angepisste Stelle aufsuchen. Vielleicht hatte Fifi seinen Lockduft geschnuppert und ihrerseits durch Anpinkeln der Stelle ein Zeichen gesetzt, dass er willkommen sei. Noch pennte er voller Hoffnung vor Sarlys Hütte. Dort gab es ja auch eine Aufgabe, er musste ihn bewachen und warnen, wenn Gefahr drohte.

Lautes Knattern durchschnitt die Morgenluft. Pelziger Gestank und Rauch zogen von der Nordseite in Sarlys Schlaflager. Maître Dubois startete mal wieder zu einer Geschäftsreise. Er besaß seit kurzem eine Petroleumdroschke, auf die er sehr stolz schien, denn so ein Wunderding besaß nur er. Oft lenkte er selber, doch heute beschäftigte er einen Chauffeur. Der musste den Motor ankurbeln, aber der bockte und ging mehrmals aus. Maître Dubois stand aufgeputzt in Knickerbockern aus englischem Tuch und feinen Lederstiefeln breitbeinig hinter dem Gefährt und schimpfte mit der Hausangestellten, die Koffer und andere Gepäckstücke herbeischaffen musste. Dann verjagte er sie, und der Wagenlenker wurde beauftragt, alles hinten auf dem Gepäckträger mit Lederriemen zu verzurren. Dubois stieg ein, als das Vehikel endlich ratternd die Umgebung mit einer stinkenden Wolke vernebelte. Seine Kabine ließ er selbstgefällig vom Fahrer schließen, der selber schutzlos gegen Wind und Wetter vorn hinter dem Steuer Platz nahm, nur durch eine Ledermütze und Brille vor dem Ärgsten bewahrt. Ihn dirigierte der Maitre hochnäsig von hinten mit dem Gehstock. Auf ein bestimmtes Zeichen musste der Mann auf einen riesigen Ball drücken, um dem Signalhorn einen grässlichen Ton zu entlocken, der sogar das Schnaufen des Motors in den Schatten stellte. So tat er aller Welt, aber insbesondere Madame Dubois, kund, dass er startbereit sei. Sie musste ihm dann einen Abschiedsgruß zuwinken, was sie mit großer Freude inszenierte, denn jetzt konnte sie endlich ihren geheimen Wünschen ungehindert nachgehen.

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