Stefan Nym - Prominent

Здесь есть возможность читать онлайн «Stefan Nym - Prominent» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Prominent: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Prominent»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein kurzes Interview in einer Fußgängerzone verändert das Leben von Sven Holstmann. Vor laufender Kamera greift er einen berühmten Formel-1-Piloten an. Der Rennfahrer wehrt sich und versucht, die Öffentlichkeit gegen seinen Kritiker aufzubringen.
Es beginnt eine mediale Auseinandersetzung, in der der Unbekannte selbst zum Prominenten wird. Dabei provoziert er eine Reaktion der Öffentlichkeit, die verheerende Folgen hat, für ihn, seinen Kontrahenten und das ganze Land…

Prominent — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Prominent», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ich erwische mich dabei, dass ich sauer werde. Aber auf wen eigentlich? Bestimmt nicht auf Susanne Häusler. Sie eröffnet mir gerade völlig neue Welten. Und dabei ist sie sehr nett und charmant. Ich glaube ihr jedes Wort. Warum auch nicht?

„Aber ich muss ehrlich sein.“

Kann die Frau Gedanken lesen?

„Eigentlich habe ich nicht angerufen, um ihnen die Abgründe der Medienbranche zu erläutern.“

„Sondern?“

Sie zögert. Es fällt ihr schwer, zu sagen, was sie sagen will.

„Okay, ich rufe an, weil mein Chef gesagt hat, ich soll Sie finden. Um jeden Preis.“

„Was soll das heißen, Sie sollen mich finden. Sie haben doch meine Adresse und Telefonnummer.“

„Ja, aber dass weiß mein Chef nicht.“

„Warum nicht?“

„Auch eine Inszenierung. So habe ich die Chance, Sie zu finden. Chefs mögen so etwas.“

„Na toll.“

Wieder höre ich so ein leises Lachen.

„Nein, eigentlich wollte ich ihnen die Chance geben, nicht gefunden zu werden.“

„Bitte?“

Allmählich komme ich mir wirklich dumm vor. Verstehe ich denn überhaupt nichts.

„Okay, mein Chef will mehr Interviews mit ihnen haben. Kreuz und quer durch alle Formate des Senders. Eigentlich will mein Chef, dass ich Sie überrede.“

„Und Sie wollen nicht, dass ich noch mehr Interviews gebe?“

„Nein. Aber ich will, dass Sie sich genau überlegen, was Sie tun. Sie können sich frei entscheiden. Aber ich denke, Sie sollten sich darüber im Klaren sein, was dabei rauskommen kann.

Prinzipiell haben Sie zwei Möglichkeiten:

Sie können abwarten bis alles irgendwann vergessen ist. Dann nehmen Sie jedenfalls keinen weiteren Schaden.“

„Mehr Schaden geht doch gar nicht mehr.“

„Seien Sie da nicht so sicher.“

Sie macht mir Angst.

„Aber wenn Sie kämpfen wollen - wenn Sie argumentieren und vor allem überzeugen, dann können Sie vielleicht etwas bewegen.

Denke ich jedenfalls.“

„Kann ich denn überzeugen?“

„Ich denke schon. Sie haben doch genau gewusst, was Sie da sagen. Das ist doch Gedankengut, das Sie schon lange mit sich herumtragen. Wir haben ihnen da doch nur ein Ventil geboten. Sie haben eine klare Haltung zu den sogenannten Prominenten. Und zu den Medien, die sich mit den Prominenten beschäftigen. Sie gehen davon aus, dass die Prominenten in einem Reichtum schwelgen, für den alle anderen, also alle Nicht-Prominenten, hart arbeiten müssen. Dabei werden die Prominenten von Medien unterstützt, die diese Unterstützung nur leisten, da auch sie daran verdienen.“

„Besser hätte ich es nicht ausdrücken können.“

„Sehen Sie: Mich haben Sie bereits überzeugt. Ich finde Ihren Standpunkt einleuchtend. Ich denke auch, dass er richtig ist. Und Sie treffen damit über kurz oder lang einen Nerv in der Gesellschaft. Das haben Sie bei mir ausgelöst, und das, obwohl ich eigentlich von der gegnerischen Seite komme. Und einen Teil meiner Redaktion haben Sie auch überzeugt. Sogar einige aus dem Team. Na ja, eigentlich nur einen, aber mein Kameramann ist ansonsten sehr erdverbunden und nicht so schnell für neue Ideen zu begeistern.

Hätten Sie das Team nicht überzeugt, wären Sie gar nicht in die Sendung gekommen.

Gut, mein Chef ist nicht Ihrer Meinung. Der will die weiteren Interviews nur, weil er glaubt, dass das Quoten bringt. Letztendlich will er mit ihnen noch mehr Geld verdienen. Quasi mit Ihrer Prominenz.

Aber genau das ist der Punkt: Sie genießen jetzt eine sehr große Aufmerksamkeit. Sie selbst sind prominent. Diese Prominenz können Sie nutzen, um Ihre Sache publik zu machen.

Da hat Berghaim ihnen den Ball hervorragend zurückgespielt. Möglicherweise ohne es zu ahnen.

Wenn Sie den Ball jetzt wieder aufnehmen - wer weiß - da kann echt ‘was draus werden. Da kann viel draus werden.

Sie merken, ich baue ihnen jetzt eine Strategie auf. Genau wie Berghaim und seine Berater das machen. Sie nutzen Berghaim, um Ihre Idee an den Mann zu bringen. Ich bin sicher, an dem was Sie sagen ist viel dran. Wie gesagt, es trifft die Gesellschaft an einem ihrer Nerven.

Aber es wird schwer sein, dass den Menschen zu vermitteln. Vor allem wenn es gegen Uwe Berghaim geht. Verdammt schwer.

Und vor allem müssen Sie wissen, dass Sie dabei ganz gehörig was abkriegen können. Ganz gehörig. Und deshalb würde ich ihnen nicht dazu raten. Es sind schon andere wegen sehr viel weniger von den Medien fertig gemacht worden. Da reicht manchmal schon ein Satz oder ein Wort, den Sven Stein dann jeden Abend wiederholt, bis sich die ganze Welt darum zu drehen scheint. Davon lebt er - und seine Sendung. Zur Not macht er noch ein Lied darüber. Sven Stein schafft alle, vom Schlagerstar, über die Werbefigur bis zum Zaunpfahl.

Jetzt haben Sie die Wahl, entweder, Sie ziehen sich zurück bis alles vorbei ist und leben Ihr Leben weiter wie bisher, oder, Sie packen die Gelegenheit beim Schopf und sagen das, was Sie schon immer sagen wollten. Und zwar allen. Aber wenn ‘s schlecht läuft, liegt Ihr Leben in Scherben. Und das werden ganz kleine Scherben sein.“

„Und meine Familie?“

„Noch mehr Scherben.“

Ich atme tief durch. Wenn Frau Häuslers Chef mich angerufen hätte, hätte ich sicherlich jedes Interview angenommen. Und mit jedem Interview hätte ich was auf die Mütze bekommen. Das meinte sie also, als sie sagte, sie wolle mir die Chance geben, nicht gefunden zu werden.

„Ich danke ihnen sehr, Frau Häusler. Sehr.“

„Keine Ursache. Wie gesagt, mich haben Sie überzeugt, und deswegen glaube ich, dass Sie eine Chance haben. Ich würde ihnen auch gern weiterhin dabei helfen.“

Ich glaube ihr nach wie vor jedes Wort. Wem soll ich denn sonst glauben? Es gibt momentan niemanden, der etwas von der Materie versteht und gleichzeitig vertrauenswürdig scheint.

„Ich kann verstehen, wenn Sie da jetzt nichts zu sagen wollen. Ich habe Sie da jetzt sicher ganz schön überfahren. Aber ich fürchte, Sie müssen sich für eine Strategie entscheiden. Abwarten oder Wehren.

Beides gleichzeitig wird nicht gehen. Wenn Sie dazwischen hin und her pendeln, werden Sie auf jeden Fall hinterher in Scherben daliegen. Überlegen Sie sich was Sie wollen.“

Ich werde mir das überlegen.

„Haben Sie noch meine Karte? Da ist meine Handynummer drauf. Sie können mich Tag und Nacht erreichen. Egal, wie Sie sich entscheiden oder ob Sie nur einfach noch eine Frage haben.

Ich ziehe das gerne mit ihnen zusammen durch.

Ich verspreche ihnen, ich werde meinem Chef erst dann sagen, dass ich Sie gefunden habe, wenn Sie das möchten. Aber denken Sie dran, wahrscheinlich bin ich nicht die einzige Redakteurin im Land, die Sie sucht. Also, entscheiden Sie sich bald.“

Ich sitze noch einige Zeit nach dem Telefonat einfach nur so vor meinem Schreibtisch. Ich muss mich entscheiden. Wie soll ich das denn machen. Frau Häusler will mir helfen. Kann sie das denn wirklich? Will sie das denn wirklich? Oder ist das ganze Telefonat am Ende auch nur eine Inszenierung gewesen? Eine mediale Inszenierung? Was soll ich tun? Was ist, wenn sich jetzt ein anderer Redakteur bei mir meldet?

Schnell ziehe ich den Stecker vom Telefon raus. Ich werde schon paranoid.

Irgendwann werden auch andere Sender und Zeitungen mich finden. Es gibt genug Nachbarn, Schulfreunde, Kollegen und was weiß ich, die mich im Fernsehen gesehen haben und gern damit angeben. Hat es denn irgendjemand nicht gesehen? Ich fühle mich jetzt schon wie in Scherben. Aber vielleicht geht das ganze doch irgendwie noch an mir vorbei. Aber wie?

Ich gehe hinüber ins Wohnzimmer und setze mich zu meiner Frau vor den Fernseher. Es ist spät. Ulrike hat die Kinder schon ins Bett gebracht. Schade. Ich habe zu lange mit Frau Häusler telefoniert. Oder zu lange gegrübelt.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Prominent»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Prominent» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Prominent»

Обсуждение, отзывы о книге «Prominent» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x