Günter Billy Hollenbach - Das Ende der Knechtschaft

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Ort der Handlung: Frankfurt am Main und Umgebung. Psycho-Krimi mit einem Blick auf Polizeiarbeit im Widerstreit von Recht und Gesetz sowie mit Bezügen zu spirituellen Energien. Menschen, die glauben das Richtige zu tun und dennoch auf unglückliche oder tragische Weise scheitern.

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Doch dann das Ende. Mit zahllosen anderen Menschen stehe ich auf dem Bürgersteig vor dem Kaufhof an der Ecke zur Großen Eschenheimer Straße. Etliche sind Unterstützer, viele Neugierige, weit mehr Unbeteiligte; Menschen, die Einkäufe und Erledigungen machen und durch den Vorbeimarsch aufgehalten werden. Ich fühle mich in meiner Einstellung für den Vietnam-Krieg eher noch bestärkt. Die letzten Demonstranten ist noch nicht ganz vorbeigezogen, da stürmen Horden von Polizisten mit knappen Schutzhelmen und schimmernden Ledermänteln zwischen den dahinkriechenden Straßenbahnzügen hervor und dreschen mit langen Schlagstöcken buchstäblich auf alles, was zwei Beine hat, ein; auf die hinteren Teilnehmer der Demo, auf alle Umstehenden.

Augenblicklich setzt ein ziemliches Geschrei und Gedränge der geprügelten Menschen ein, die fast panisch in alle Richtung davonrennen. Da tauchen weitere Horden Schlagstock schwingender Polizisten auf, die wahllos auf die Fliehenden einschlagen. Von denen hasten viele in den Kaufhof – und die Polizisten folgen ihnen prügelnd. Von Entsetzen wie gelähmt bemerke ich von rechts eine Gruppe Polizisten über die Straße kommen und laufe ebenfalls durch die offene Glastür in das Kaufhaus. Die Polizisten darin drehen sich einfach um und schlagen weiter zu. Bis heute sehe ich noch das wütend schreiende Gesicht eines Polizisten nah vor mir: „ Geh doch nach drüben, du Scheißkerl, wo du hingehörst!“

Dann trifft mich sein Schlagstock an der Schulter, ein anderer Schlag auf dem Rücken. Ich falle zu Boden, ein wenig überrascht, weil die Schläge weniger wehtun als befürchtet. Dafür sitzt der Schrecken um so tiefer. Mir gegenüber liegt halb gegen die Tür gelehnt eine alte weißhaarige Frau mit einer blutenden Platzwunde an der Stirn. Daneben sitzt ein älterer Mann in Anzug und Krawatte und weint. Ein paar Kinder schreien, Taschen und Einkaufstüten liegen am Boden verstreut, Leute laufen planlos umher.

Und dann kommen Mitarbeiter des Kaufhofs, drängen die geschundenen Menschen nach draußen und versuchen, die Türen zu schließen. Ich trete einem Kaufhof-Mann von unten gegen das Schienbein und krieche auf die Straße. Noch Jahre später finde ich die Stelle neben einem Haufen Hundescheiße, wo ich saß und hemmungslos geheult habe. Ausgerechnet mir widerfährt das; mit meinem Bürstenhaarschnitt, wie er damals bei vielen amerikanischen Soldaten üblich war?! Wahllos zugeschlagen auf harmlose Menschen, die erkennbar keine Demonstranten waren.

Die Polizei, dein Freund und Helfer.

Wohl wahr. An dem Tag bekomme ich ein völlig neues, bis dahin für mich undenkbares politisches Bewusstsein buchstäblich eingebläut – wirksamer als zehn Semester Politikwissenschaft. In der darauf folgenden Woche verschlinge ich zwei Bücher zum Thema Vietnam. Den Rest gibt mir der Dokumentarfilm „Winter Soldiers“, 1971 produziert von der großartigen Schauspielerin Jane Fonda. Zu der Zeit auch Polit-Kämpferin. Sie organisiert in Detroit eine Zusammenkunft ehemaliger amerikanischer Vietnam-Kriegsteilnehmer.

Die sitzen in einem kahlen Raum an einer Reihe von Tischen und erzählen. Was ihnen lieb ist, woran sie glauben. Mann, wie öde. Über ihr Leben, ihre Zeit vor, während und nach den Einsätzen im fernen, fremden Dschungel. Wie sie sich verändert haben, weiterleben mit ihren körperlichen und seelischen Verletzungen. Einige zeigen Fotos, von ihrem Heimatort, den Eltern, den Freundinnen, Frauen oder Kindern. Von lachenden Vietnamesen-Mädchen, Kampfhubschraubern und aus schlammigen Schützengräben.

Keine kernigen Schauspieler, keine wilden Aufnahmen von den vorderen Frontlinien, keine ruhmreichen Helden. Alltägliche Männer, beinahe namenlos, die nur reden. Nur reden? Nach zehn Minuten hockst du vor dem Fernseher und flennst Rotz und Wasser. Nach zwanzig Minuten fühlst du dich elend wie selten.

Zwei Tage später stecke ich – immerhin entlassen mit dem Dienstgrad eines Leutnant der Reserve – mein Dienstbuch in einen Briefumschlag und lege einen Antrag auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer bei. Noch heute bin ich stolz darauf.

6

Mein Auto ist geklaut worden. Schlimm genug. Mit dem „Croma“-Überfall habe ich nichts zu tun. Ich weiß das.

Kümmert das die Polizei?

Wer weiß, wie die sich die Dinge zurechtrücken. Wenn es gilt, einen schnellen Ermittlungserfolg vorweisen zu können, einem Vorurteil zu folgen oder einen Verdacht zu erhärten. Hatte ich es nicht selbst erlebt? Wer sich auch nur in der Nähe des Geschehens aufgehalten hatte, galt ohne Ansehen der Person als schuldig und wurde verdroschen. Heute bin ich mehr als ein Zuschauer, bin durch meinen Wagen beteiligt. Ob die Beamten auch nach Hinweisen suchen, die mich entlasten? Bei Oberkommissar Schuster hege ich meine Zweifel. Na schön, dann kramt mal; von mir aus auch in meiner Vergangenheit.

Gemäß Familienstammbuch bin ich das, was der Volksmund damals „Besatzungskind“ nannte; Mutter Deutsche, Vater Amerikaner. Gabriele Berkamp, meine Mutter, hatte diesen Douglas Jefferson Connelly, zunächst First Lieutenant, später Captain der US-Armee, zufällig in Giessen kennen gelernt. Bis in die 1970 Jahre hat die US-Army dort umfangreiche Kasernenanlagen, Raketenabwehreinheiten, auch Aufklärungstrupps, unterhalten.

Oma Anna war immer gegen die Heirat gewesen. So etwas tat man nicht; es war einfach nicht in Ordnung, die Befreiung von den Nazis hin oder her. Für sie waren die Amis trotzdem Besatzungstruppen und mitschuldig an der Zonengrenze, die in nur zehn Kilometern Entfernung das thüringische Eichsfeld – von Jahr zu Jahr undurchlässiger – abtrennte, wo Omas eigene Familie begraben lag. Außerdem gingen die Soldaten irgendwann wieder zurück nach Amerika oder in ein anderes Land. Sie hat meinen Vater schon gemocht, jedenfalls redete sie immer sehr wohlwollend über ihm. Aber als vollwertigen Schwiegersohn geliebt? – ich glaube nicht.

Vermutlich war mein Vater nur vordergründig als Armee-Hauptmann tätig. In einer Albtraumnacht, so hat meine Mutter mir später einmal flüsternd erzählt, hätte er ihr eröffnet, hauptsächlich für den Geheimdienst CIA zu arbeiten. Vielleicht hat er auch deshalb nachgegeben, als meine Mutter darauf bestand, dass ich von Anfang an die deutsche Staatsbürgerschaft bekomme. Zwei Jahre nach meiner Geburt wurde Daddy in das Europa-Hauptquartier nach Frankfurt versetzt, in den früheren IG-Farben-Bau an der Hansa-Allee, der heute renoviert ist und einen beachtlichen Teil der Goethe-Universität beherbergt. Meine Mutter zog mit, weil sie dort ebenfalls arbeiten konnte. Auf den ersten Blick für mäßiges Gehalt, aber in Dollar; zu einer Zeit, als man dafür im Umtausch noch 4,10 Deutsche Mark bekam. Das brachte wirkliches Geld in den Haushalt.

Deshalb ging es uns in der Hinsicht immer recht auskömmlich. Natürlich auch Oma Anna. Meine Eltern kamen mehr oder weniger regelmäßig an den Wochenenden nach Witzenhausen. In den bruchstückhaften Erinnerungen an meinen Vater war er stets guter Dinge, hat mich manchmal mit ausgestreckten Armen hoch in die Luft geworfen und immer Englisch mit mir gesprochen. Noch heute bin ich sicher, dass ich ihn von Beginn an mühelos verstanden habe. Damals wurde der Grundstein für meine anhaltende Begeisterung für das amerikanische Englisch gelegt. British English kann ich nicht ausstehen.

Irgendwann Anfang der 1960-er Jahre kamen meine Eltern immer seltener und dann gar nicht mehr nach Witzenhausen. Ein paar Jahre später hat Oma Anna mir unter Tränen den Grund gebeichtet. 1964 war mein Vater nach Bangkok in Thailand versetzt worden. Angeblich nur für sechs Monate. Deshalb sei meine Mutter auch mitgegangen. Zwei Jahre später kam er in Vietnam ums Leben. Er hat dort nicht gekämpft, zumindest nicht mit Waffen. Meine Mutter hat das später mehrfach beteuert. Er fand den Tod gemeinsam mit drei anderen Amerikanern und den zwei Piloten ihres Huey UH-1-Hubschraubers, als der südlich von Da Nang abgeschossen wurde.

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