Günter Billy Hollenbach - Das Ende der Knechtschaft

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Ort der Handlung: Frankfurt am Main und Umgebung. Psycho-Krimi mit einem Blick auf Polizeiarbeit im Widerstreit von Recht und Gesetz sowie mit Bezügen zu spirituellen Energien. Menschen, die glauben das Richtige zu tun und dennoch auf unglückliche oder tragische Weise scheitern.

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Frau Sandner trinkt den Rest ihres Tees und steckt das verbliebene Stück Nussecke in den Mund. Während sie langsam kaut und mich fragend ansieht, bekenne ich:

„Wenn ich mir vorstelle , ... als unsere Tochter Claudia klein war ... ; klar habe ich solche Ängste gehabt und zugleich immer gehofft, darauf vertraut, dass ihr etwas Ähnliches nicht passiert. Oder später, als sie zu Partys eingeladen wurde. Auch damals sind Mädchen vergewaltigt worden, nehme ich an.“

„Das stimmt, leider. Aber sich gezielt über Facebook besonders anfällige Mädchen, Kinder, auszusuchen, die neugierig oder zuwendungsbedürftig sind? Und dann mit solchen Bildern im Netz Geld scheffeln, das ist schon widerwärtig, infam. Verstehen Sie, ich musste da raus heute Mittag. Nur ... seit ich hier durch die Läden latsche und die vielen netten Mädchen sehe – es wird nicht besser. Diese dummen Hühner sind scheinbar ununterbrochen am Hin- und Hersenden von Textbotschaften. Völlig unbekümmert, wer da alles mitlesen kann. Ich schaue denen zu und frage mich, wie halte ich das aus?“

Sie zögert, als will sie sich einen inneren Ruck geben.

„Wie würden Sie denn mit solchen Tätern umgehen an meiner Stelle?“

„Huh, dafür weiß ich zu wenig über Ihre Arbeit, Frau Sandner.“

Ich brauche einen Augenblick, um die richtigen Worte zu finden – für eine ehrliche Antwort.

„Sie erwarten jetzt nicht, Lob und Dank von mir zu hören für ihren heldenhaften Dienst, den Sie der Gesellschaft tun. Diese Art Sprüche fände ich billig und unaufrichtig. Ich ahne nur, dass Ihre Arbeit verdammt mühsam ist. Und ich spüre, wie sehr sie Ihnen an die Nerven geht. Dafür haben Sie meine Hochachtung.“

„Das war nicht meine Frage,“ unterbrach sie mich, „so einfach lasse ich Sie nicht davonkommen. Stellen Sie sich vor, Sie hätte die Frau vor sich.“

„Ich weiß es nicht, Frau Sandner. Weil ich mein Leben lebe und Sie Ihres. Wenn ich diese Zuhälterin leibhaftig vor mir hätte, kann sein, dass mich die kalte Wut packt. Jetzt aber ... Ich kann Ihnen nur sagen, was ich mache, wenn ich von derartigen Verbrechen höre oder von Irrsinnstaten wie der Amoklauf dieses Schülers in Winnenden.“

„Ah ja, und was wäre das?“

„Ich hüte mich vor einfachen Antworten.“

Durch einige meiner amerikanischen Coaching-Trainer, die jahrelang solchen Fragen nachgegangen sind, hat sich mein Menschenbild verändert. Inzwischen glaube ich, der stärkste innere Antrieb ist nicht – wie viele meinen – der Überlebensinstinkt sondern das Streben danach, zu finden, zu erleben, was Menschen kennen, was ihnen von klein auf vertraut ist. Meine eigenen Erfahrungen, Regeln und Werte helfen dabei wenig. Für andere zählt nur ihr ganz persönliches Erleben. Und das kann Regeln gehorchen, die mir fremd sind.

Frau Sandner tippt sich mit der Spitze ihres rechten Zeigefingers an die Lippen und mustert mich.

„Interessante Gedanken, aber bestimmt nicht die Mehrheitsmeinung. Was folgt daraus für die Russin?“

„Bereits vorhin, als Sie die Dame beschrieben haben, habe ich mich gefragt: Was mag sie als Mädchen und junge Frau in ihrem russischen Dorf erlebt haben?“

Was kennt sie als normales männliches Verhalten? Was gilt ihr als der vertraute Umgang mit Obrigkeit, Recht und Gesetzt? Welche Überlebensregeln hat sie in wahrscheinlich bitterer Armut begriffen? Wie kam die Frau zu der primitive Entschlossenheit, daraus um beinahe jeden Preis zu entfliehen?

„Wenn ich mir solche Gedanken mache ... das ändert nichts an der Abscheulichkeit ihrer Taten hier und es entschuldigt keineswegs die Frau. Aber es hilft, das eigene Entsetzen zu mildern. Und die eigene Hilflosigkeit ertragen.“

Ich zucke entschuldigend mit den Schultern.

„Können Sie damit etwas anfangen? Mehr fällt mir dazu nicht ein ... ich erwarte keine Antwort auf meinen Gedankenschwall.“

Frau Sandner hat mit hellwachen Augen zugehört.

„Und Sie nehmen tatsächlich kein Honorar von mir?“

15

Als ich ihre Anspielung verstehe, muss ich grinsen.

„Nein, natürlich nicht. Übrigens, als meine Kundin können Sie jederzeit aufstehen und das Gespräch beenden; ohne Angabe von Gründen.“

Kleiner sprachlicher Fallstrick, der Menschen dazu bring, sitzen zu bleiben.

„Wieso, müssen Sie weg, Herr Berkamp?“

„Nein, Sie etwa?“

„Ne, ebenfalls keine Eile. Die Zeit nehme ich mir. Allemal besser ... mit etwas Abstand und einem anderen Blickwinkel ...“

„Na schön, dann lassen Sie mich noch einen Gedanken anfügen, der Ihnen wenig gefallen mag.“

Neugierig geworden, richtet Frau Sandner sich etwas auf.

„Versuchen Sie es. Mich schreckt so leicht nichts.“

„Um so besser. Diese Russin, egal wie widerlich und brutal im Einzelnen, bietet eine Form von Dienstleistungen an, richtig?“

Das geht aber nur, weil es einen fetten Markt dafür gibt, zahlungskräftige Nachfrage. Das macht mich mindestens ebenso wütend, aber vor allem ratlos. Zahllose Männer, inzwischen wohl auch Frauen, geben Geld aus – und nicht zu knapp – für diese Form des Selbstbetrugs mit sexueller Lust.

Ihr Gesicht reglos, die Augen groß, der Mund halboffen verraten, die Frau Kommissarin hört mehr als aufmerksam zu.

„Obwohl ich ein Mann bin, jetzt lachen Sie bitte nicht; dass Männer in den Puff gehen ist mir vollkommen unverständlich. Ich weiß, Prostituierte und Priester sind die ältesten Berufe der Menschheit; das wird seinen Grund haben. Trotzdem, wenn der Unterleib einen derart reinlegt ... Oh ne, lassen Sie uns das Thema beenden, Frau Sandner. Sonst landen wir bei Aussagen, die sehr privat und obendrein missverständlich werden. Reden wir lieber über Unverfängliches, um Sie noch eine Weile am Rückfall in Ihre Arbeit zu hindern.“

*

Das läuft besser als gedacht. Wir haben gemeinsame Anknüpfungspunkte. Nach dem Gespräch sagt sie bestimmt „Ja“, wenn ich sie demnächst zum Kaffee, besser Tee, einlade. In hübscherer Umgebung. Hallo! hält eine Stimme in meinem Hinterkopf dagegen. Das läuft auf eine richtige Verabredung hinaus. Na und, wäre doch nett, oder? Bis sie mitbekommt, welch sonderbare Dinge sich in deinem Kopf abspielen. Stellst du dich dann dumm? Oder machst du wage Andeutungen, um herauszufinden, ob du mehr sagen kannst?

Ich kann mich beherrschen.

Vergiss es, bei deinem Hand zur Ehrlichkeit?! Worauf sie davonrennt und kein Wort mehr mit dir wechselt. Wäre nicht das erste Mal, dass dich eine Frau für bescheuert erklärt oder sich zu ängstigen beginnt. Mich völlig verstellen finde ich unaufrichtig.

Antrag wegen Unbelehrbarkeit abgelehnt.

Der Klang und die Warnung dieser inneren Stimme ist mir längst vertraut. Sie ertönt ungebeten bei passender Gelegenheit. Auch wenn sie kaum zwei Sekunden dauert, diese Zwiesprache fühlt sich mehr wie eine Urteilsverkündung an. Die mich ratlos zurücklässt. Aber nicht hoffnungslos. Könnte doch sein? Sie wird meine Coaching-Kundin?

Ohne Honorar und ohne das Coachen?

„Zum Glück gibt es mehr auf der Welt als russische Kinderschänderinnen,“ erklärt Frau Sandner und lehnt sich in dem nicht sonderlich bequemen Sessel zurück. „Was ich Sie schon neulich fragen wollte – wieso lebt Ihre Tochter – Claudia? – in den USA, sagten Sie nicht in Santa Fe? Wie ist sie denn dahin gekommen?“

Dass Frau Sandner weiter mit mir hier in diesem offenen, nicht gerade gemütlichen Bereich des Ladenzentrums sitzen und reden will, finde ich immer noch etwas überraschend, zugleich erfreulich.

„Brandon, ihr Ehemann, kommt von dort. Claudia hat in Heidelberg Medizin studiert, Kinderärztin, und ein praktisches Jahr gemacht. Wie es der Zufall wollte in dem amerikanischen Militärhospital. Da traf sie diesen sympathischen und gutaussehenden Unfallchirurgen Dr. Cordova. So einfach kann das Leben spielen.“

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