Torsten Thoms - Nocturnia - Die langen Schatten

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Nocturnia - Die langen Schatten: краткое содержание, описание и аннотация

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Exposé
Nocturnia – Die langen Schatten
Nach Jahrhunderten, in denen die alte Ordnung galt, kommt es in der Unterstadt zu einem folgeschweren Aufstand. Die Namenlosen, Knechte der Hochgeborenen, begehren auf und stürzen die gesamte Gesellschaft der Nocturnen, den Wesen der Nacht, ins Chaos. Starre und eingefahrene Regeln, die in der reichen Oberstadt galten, kommen ins Wanken.
Für die beiden ungleichen Geschwister Juchata und Naxbil, Kinder des großen Vincus deRovere, ändert sich in dieser Nacht alles. Während Naxbil die Grenzen zwischen Täter und Opfer überschreitet, erfüllt sich der Wunsch Juchatas nach Veränderung schnell und unerwartet. Juchata kann auf die Hilfe der wenigen Freunde ihres Vaters setzen. Elotril, der alte Koch in den Diensten der deRoveres, erzählt ihr von merkwürdigen Geschehnissen um ihre tote Mutter. Juchata beschließt, Antworten auf ihre Fragen zu finden. Aber es wird nicht leicht, denn plötzlich ist sie auf der Flucht vor den Gegnern des Vaters, die ihr ohne Rücksicht und Skrupel zusetzen. Allen voran die Borjas, der mächtige Clan und ewige Feind der deRoveres.
Naxbil hingegen verschwindet von der Oberfläche. Sein Geheimnis bleibt lange Zeit unentdeckt und wird somit zur Rettung vieler Namenloser, die dadurch der tödlichen Rache der Hochgeborenen entkommen. Frei von den Zwängen der Gesellschaft leben die einstmals Namen- und Rechtlosen nun in ihrer eigenen Welt, in der nichts so ist wie früher.

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Ihre Gliedmaßen wurden mit jeder Sekunde schwerer, die Verzweiflung immer schlimmer, die bald einer sanften Depression wich. Kaum noch war sie in der Lage, sich zu bewegen, lag auf ihrem Himmelbett, die roten Tücher hingen lustlos vom Gestänge.

Sie nahm das Bild ihrer Mutter, ein winziges, in Öl gemaltes Werk eines namenlosen Künstlers, der es kurz vor ihrem Tod erschaffen hatte. Ihre Mutter Marletta war gestorben, als sie vier war. Sie erinnerte sich kaum noch an sie. Juchata sprach manchmal mit ihr, hatte das Gefühl, ihr nahe zu sein, sie zu verstehen und selbst verstanden zu werden. Sie wusste nicht viel von ihr, nur dass sie immer schon kränklich gewesen war und eine Epidemie, die zu dieser Zeit in der Unterstadt wütete, nicht überlebt hatte. Oft schon hatte sie sich gefragt, warum ihre Mutter ihr so wenige Sachen hinterlassen hatte. Das Bild war Juchata am wichtigsten. Mit dem Inhalt der Schatulle, eigenartige Flaschen, schwerer Schmuck und Amulette, konnte sie nichts anfangen. Wahrscheinlich hatte ihr Vater nach ihrem Tod alles vernichtet, um sich nicht all zu lange mit der Erinnerung zu plagen.

Sie schaute auf das Bild, fühlte langsam, wie sich ihre Lebensgeister erholten. Sie rekelte sich auf den Laken, war zwar von einem Lächeln noch weit entfernt, doch das Bild half ihr, wieder zu sich zu finden.

Sie stand auf, legte den Rest ihrer Kleidung ab und entledigte sich somit sämtlicher Zeugen dieser schicksalhaften Nacht. Splitternackt setzte sie sich wieder auf das Bett, sah sich im Spiegel und musste lachen. Es war ein dunkles Gelächter, von dem sie nicht sagen konnte, wo es herkam. Ihre festen Brüste schaukelten bei jedem ruckartigen Atmen, ihr leicht geöffneter Mund entließ das meckernde Geräusch einer bösen Ahnung. Plötzlich war es vorbei, Tränen flossen ihre Wangen hinunter. Sie sah sich, doch wie aus der Ferne, denn die Person, die sie anblickte, schien nicht mehr sie selbst zu sein. Sie war es nicht, die gelacht hatte, sie war es nicht, die weinte.

Oder doch?

Die Kontrolle war schon längst geschwunden und hatte starken Emotionen Platz gemacht, die sie beherrschten und die sie nicht verstecken konnte. Nach diesen schwierigen Augenblicken in einer Welt, die sie nicht kannte, kam sie wieder zurück in die Realität.

Jetzt musste sie zu ihrem Vater, um ihn zur Rechenschaft zu ziehen. Es war ein Spiel, das er gespielt hatte. Sie hatte es angenommen, jedoch nicht nach seinen Regeln gespielt. Es geschah ihm recht. Plötzlich bedauerte sie es nicht mehr, so gehandelt zu haben. Sie wusste auch, dass diese Heirat mit Gladicus niemals zustande kommen, dass sie lieber sterben als sich diesem Schwachkopf hingeben würde. Jahrelang hatte sie getan, was ihr Vater von ihr verlangt hatte. Nun war der Moment gekommen, ihn zu überwinden.

Es blieb nicht viel Zeit, um sich aus dem Staub zu machen. Sie zog sich an, zwängte sich wieder in ihr Korsett. Ihre schwarze Hose hatte sie rasch zugeknöpft. Die Haare bändigte sie diesmal zu einem Megantenschwanz, der sie nicht behinderte.

Auch wenn sie fest entschlossen war, diesen Ort, der so lange Zeit ihr zu Hause gewesen war, so schnell wie möglich zu verlassen, zögerte sie. Langsam packte sie einige Sachen, überlegte hin und her, was sie mitnehmen sollte, bevor ihr klar wurde, dass sie nach Gelegenheiten suchte, länger zu verweilen. Wieder setzte sie sich aufs Bett, überlegte, was sie eigentlich machen wollte. Wohin sollte sie gehen?

Aus der Stadt hinaus, doch niemand wusste, was sie dort erwartete. Wo sollte sie sich vor dem Licht schützen, wovon sollte sie sich ernähren? Gab es etwas außerhalb dieses Ortes? So viele Jahre hatte sie hier gelebt, niemals war ihr der Gedanken gekommen, irgendwo anders hinzugehen, denn die antiken Sagen berichteten von grauenhaften Ungeheuern und tödlichen Schrecken, die sie außerhalb der Heimatstadt erwarten würden. Aber war nicht die größte Gefahr besser als ein Leben in Gefangenschaft an der Seite von einem Ehemann, den sie nicht liebte? Wurde der Tod selbst nicht zu einer süßen Option, wenn sie an die Ketten der Gesellschaft dachte, in die eine Nocturnin bereits seit ihrer Geburt unausweichlich gelegt war? Wieder erschien alles hoffnungslos, wieder fühlte sie die aufkeimende Traurigkeit, die unausweichlich wieder in erstarrender Depression enden würde. Sie nahm das Bild ihrer Mutter, das ihr ein weiteres Mal half. Als steckte ihr gesamter Mut in diesem winzigen Gemälde, drückte sie es an ihr Herz. Sie würde gar nichts mitnehmen außer den wenigen Dingen, die ihre Mutter ihr hinterlassen hatte. Das Bild verstaute sie in ihre Ledertasche, ebenso die kleine Schatulle. Auch wenn sie keine Ahnung hatte, wie ihr diese geheimnisvollen Gegenstände helfen sollten, tat sie es trotzdem. Den Dolch von ihrem Vater steckte sie in ihren breiten Gürtel, sonst ließ sie alles zurück.

Die schlurfenden Schritte hörte sie bereits von Weitem. Baribas näherte sich ihrem Gemach. An ihm gab es jetzt keinen Weg vorbei, denn der Flur war die einzige Möglichkeit, zur Treppe zu gelangen. Sie fluchte laut, verwünschte sich selbst für die verschwendete Zeit. Fünf Minuten eher und sie wäre nicht mehr hier gewesen. Stattdessen hatte sie gezögert, den Augenblick der Flucht verpasst. Insgeheim jedoch war sie Baribas dankbar, der ihre Entscheidung zur Ungehorsamkeit vereitelt hatte. Sicher wollte ihr Vater mit ihr reden. Vielleicht war es besser so. Der Diener würde noch einige Minuten benötigen, bevor er ihr Zimmer erreichte. Diese Zeit nutze Juchata, um sich auf die Begegnung mit Vincus vorzubereiten. Sie würde ihm die Stirn bieten, sich seinen Wünschen widersetzen. Sie versuchte, sich die Situation vorzustellen, doch es gelang ihr nicht. Noch nie hatte sie es gewagt, den Willen ihres Vaters zu ignorieren. Tief im Innern wusste sie, dass ihr eine gewaltige Auseinandersetzung bevorstand, denn trotz der kontrollierten Art ihres Vaters kannte sie sein Temperament, seine Hitzigkeit, die nur sie sehen konnte und die er so gut versteckte. Von klein auf hatte sie die Rolle, die Vincus spielte, durchschaut. Würde er jetzt, in dieser Situation, sein wahres Gesicht zeigen? Sie ahnte es, doch hoffte sie auf seine zerreißende Logik. Ihr war sie ebenfalls nicht gewachsen, doch war es etwas Bekanntes, dass sie deshalb weniger fürchtete, auch wenn ihr damit der Erfolg gleichfalls versagt bleiben würde.

Baribas klopfte, sie stand bereit. Wie sie erwartet hatte, wollte ihr Vater sie sehen. Sie gehorchte umgehend, folgte dem Diener, der langsam voranging. Während sie lief, zweifelte sie, ob sie nicht doch nachgeben und zumindest ohne weitere Komplikationen den General heiraten sollte. War nicht durch sie bereits genug Unheil entstanden, in dem sie sich dem Willen ihres Vaters widersetzt hatte? Zwar konnte sie sagen, dass sie nicht verstanden, er sie nicht genügend in seine Pläne eingeweiht hatte. Doch beide wüssten, dass das eine Lüge wäre, um die Situation, in der sie sich beide befänden, erträglicher zu machen. Sie wankte, wusste nicht, ob sie den Mut aufbringen würde. Sie trug ihre Tasche, hatte nicht gemerkt, dass sie sie nicht abgelegt hatte. Das Bild ihrer Mutter drückte leicht gegen ihre Hüfte, sie spürte es als wäre es ein Teil von ihr. Die magische Wirkung trat wieder ein, Juchata fand ihre Entschlossenheit wieder. Sie wollte nicht zögern, spürte, dass sie sich nicht für das Unrecht, dass ihr Vater ihr und dieser Gesellschaft angetan hatte, entschuldigen musste. Ganz im Gegenteil, die anderen sollten sich ihr beugen, denn sie hatten sie alle benutzt, wollten sie für ihre egoistischen Ziele einspannen.

Baribas öffnete die mit Eisen beschlagene Tür zu den Gemächern des Vincus. Der riesige Vorraum, der als Arbeits- und Empfangszimmer diente, war von schlichter Einfachheit. Außer einem Podest mit einem Tisch und einem majestätischen Stuhl befand sich nichts darin. Die Adern auf den Steinplatten an den Wänden schienen zu leben, sie schillerten in die Finsternis hinein und gaben dem Raum etwas Unheimliches, so dass beinahe jeder, der ihn betrat, sich eines Gefühls der Beklommenheit nicht entziehen konnte. Auch Juchata ging es so, die Umgebung verängstigte sie, noch bevor sie überhaupt ihrem Vater begegnet war. Aber vielleicht war das der Sinn, die Taktik des genialen Politikers.

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